Hans Walder - Kriminalistisches Denken

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Kriminalistisches Denken ist der Ausgangspunkt und zugleich die wichtigste Voraussetzung für ein erfolgreiches kriminalistisches Arbeiten. Die Methoden der Kriminalistik und insbesondere deren kriminaltechnischen Möglichkeiten haben sich in den letzten Jahrzehnten zum Teil stark verändert bzw. enorm weiterentwickelt. Die Fragen, die kriminalistisch gestellt werden müssen, um eine Straftat zu entdecken, einen Sachverhalt aufzuklären und einen mutmaßlichen Täter beweissicher zu überführen, sind die gleichen geblieben. Auch in der 11. Auflage dieses Standardwerks werden eben diese Denkprozesse behandelt, Vorgehensweisen beleuchtet und Abläufe systematisch dargestellt. Daneben wird die gesamte Palette des kriminalistischen Handwerkzeugs samt neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse angesprochen. Das neue Autorenteam beleuchtet mit dieser Neuauflage sowohl die schweizerische als auch die deutsche Perspektive. Viele Beispiele und praktische Tipps veranschaulichen die Materie, so ist und bleibt dieses Werk eine unverzichtbare Lektüre für den erfahrenen Praktiker und den wissbegierigen Berufsanfänger.

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So kommt es bei jugendlichen Räubern nicht selten vor, dass sie auf die Opfer noch dann sinnlose Gewalt ausüben, wenn sie die Beute längst gesichert haben.

Leider gibt es zunehmend Mischformen zwischen geplanten und spontanen Delikten: Hooligans etwa, aber auch andere jugendliche Gewalttäter, ziehen oft mit dem Gedanken los, sich bei Gelegenheit in eine Schlägerei verwickeln zu lassen, ohne dass sie die Auseinandersetzung selbst provozieren. Typisch für eine solche Art der Deliktsbegehung ist, dass sie eher bei Tätergruppen als bei Einzeltätern vorkommt, aber nicht ausschließlich. Gerade Sexualdelinquenten streifen oft umher, um eine Gelegenheit für eine Straftat zu suchen, die sie dann aber nur ausführen, wenn sich die günstige Gelegenheit auch tatsächlich ergibt. Immerhin ist bei solchen Konstellationen damit zu rechnen, dass die Täter zwar versuchen, sich durch geeignete Mittel, etwa durch Maskierung, zu tarnen. Spuren auf dem Weg zum Tatort lassen sich aber doch nicht vermeiden, weil dieser Tatort eben spontan gewählt wird.

Besonders aussagekräftig sind Veränderungen, die der Täter nach der Tat am Tatort vornimmt. Man unterscheidet folgende Phänomene:

Undoing:Der Täter versucht, eine Tat damit ungeschehen zu machen oder zumindest emotional etwas zur Wiedergutmachung zu tun. Man sieht das bisweilen bei Tötungsdelikten: Dem Opfer werden die Hände gefaltet, es wird mit Blumen geschmückt oder zumindest zugedeckt. Das deutet darauf hin, dass das Opfer für den Täter von besonderer Bedeutung war und dass man deshalb von einer längeren Beziehung von Opfer und Täter ausgehen kann. Es kann auch darauf hindeuten, dass die Tat ungeplant eskaliert ist.
Staging:Der Täter inszeniert nachträglich den Tatort, um von einer dem Opfer nahestehenden Person abzulenken. Diese Form der Tatortveränderung ist allerdings in der Regel schwer zu erkennen. Sie deutet auf eine geplante Tat hin.
Posing:Der Täter legt sein Opfer in einer entwürdigenden Art und Weise ab, was auf eine besondere Form der psychischen Störung des Täters hinweist.
Depersonalisierung:Der Täter verdrängt die Opferidentität, indem er beispielsweise das Gesicht des Opfers abdeckt. Das kann verschiedene Ursachen haben: Möglicherweise will sich der Täter eine Projektionsfläche für seine Fantasie schaffen, vielleicht kennt er aber das Opfer im Gegenteil sehr gut und versucht, dies durch Depersonalisierung zu überspielen.

Die Unterscheidung zwischen spontanen und geplanten Straftaten lässt auch Rückschlüsse auf den Tätertyp zu: So geht etwa Thomas Knecht davon aus, dass planende Mörder eher gebildet, intelligent und sozial integriert sind und einen bestimmten Opfertyp bevorzugen. Sie planen die Art, wie sie die Opfer in ihre Gewalt bringen, und beseitigen die Leiche sorgfältig, sodass der Leichenfundort nicht dem Tatort entspricht. Dagegen weisen desorganisierte Mörder einen eher niedrigen IQ auf und sind sozial schlecht integriert. Ihre Opferauswahl ist willkürlich, sie setzen das Opfer spontaner Gewalt aus, sodass der Tat- und Fundort ungeordnet und verwüstet ist. Es gibt allerdings auch Mischformen dieser beiden Tätertypen.

3.3 Straftaten zur Erzielung von Gewinnen und zur Vermeidung von Verlusten

Untersuchungen von Amos Tversky und Daniel Kahneman zeigen, dass das Risikoverhalten von Menschen sich in Situationen, in denen es um die Realisierung von Gewinnen geht, vom Verhalten in Situationen unterscheidet, bei denen Verluste vermieden werden sollen. Tversky/Kahneman zeigen das an folgendem Experiment:[14]

Wenn Sie die Wahl zwischen den Optionen (1) sicherer Gewinn von € 240,–, (2) eine Chance von 25% auf einen Gewinn von € 1.000,– und eine Chance von 75%, nichts zu gewinnen, welche würden Sie wählen? 84% der Versuchspersonen wählten den sicheren Gewinn, obwohl bei der Wahl der unsicheren Variante der durchschnittliche Gewinn höher gewesen wäre.

Wenn Sie aber die Wahl haben zwischen den Optionen (1) sicherer Verlust von € 750–-, (2) eine Chance von 75%, € 1.000,– zu verlieren und eine Chance von 25%, nichts zu verlieren, welche würden Sie nun wählen? Interessanterweise entscheiden sich 87% der Versuchspersonen hier für die zweite, riskantere Variante.

Menschen sind also offenbar risikogeneigter, wenn es um die Vermeidung von Verlusten geht, als wenn die Realisierung von Gewinnen winkt. Das Ergebnis des Experimentes leuchtet ein, weil es für die meisten Menschen nachvollziehbar ist. Für die kriminalistische Praxis würde dies aber bedeuten: Wer ein Delikt begeht, um einen Gewinn zu realisieren, der wird weniger hohe Risiken eingehen als derjenige, der ein Delikt begeht, um einen Verlust zu vermeiden. Es wäre also zu erwarten, dass im ersten Fall weniger Spuren hinterlassen werden, im zweiten Fall dagegen mehr. Thomas Hansjakobs Erfahrung im Bereich von Vermögensdelikten bestätigt diese Vermutung: Wer beispielsweise zur Steigerung seiner Gewinne im Rahmen seiner Berufstätigkeit als Vermögensverwalter Geldwäscherei betreibt, wird dies vorsichtiger tun als derjenige, der sich auf Geldwäscherei einlässt, weil seine legalen Geschäfte schlecht laufen und er auf diese Weise seine Gesellschaft retten will.

4. Überlegungen zur Methode der Beweisführung

4.1 Heuristik und Algorithmen

Die Frage, wie man methodisch richtig vorgehen sollte, um die Lösung einer Aufgabe zu finden, ist uralt. Überlegungen dazu findet man bereits bei Euklid , dem Verfasser der berühmten „Elemente“ (Geometrie), bei Apollonius aus Perga , bei Aristäus dem Älteren und Papus Alexandrinus . In neuerer Zeit waren es vor allem Descartes, Leibniz und Bolzano , die sich mit der Methode des Findens von Lösungen auseinandergesetzt haben. Besonders Letzterer hat sich in seinem Werk „Wissenschaftslehre“ der „Erfindungskunst“ (der Kunst, neue Wahrheiten aufzufinden) gewidmet. In jüngster Zeit haben George Polya [15] und Johannes Müller [16] nach Wegen gesucht, mit guten Problemlösungsstrategien rascher zu Ergebnissen zu kommen.

Es wird dabei zwischen zwei Lösungstypen unterschieden, zwischen Heuristiken und Algorithmen. Heuristische Methoden versuchen, die Komplexität eines Problems zu reduzieren, um mit weniger Aufwand zur Lösung zu kommen. Algorithmische Lösungswege suchen Handlungsanweisungen, um in endlich vielen Schritten zur eindeutigen Lösung eines Problems zu kommen. Heuristisches Vorgehen führt nur möglicherweise zu einer Lösung, ein Algorithmus dagegen sicher. Allerdings können komplexe Alltagsprobleme kaum algorithmisch gelöst werden, weil sie sich gar nicht vollständig beschreiben lassen. Kriminalistik ist deshalb vorerst heuristisch, und es sind vor allem die kriminaltaktischen Werke, welche die entsprechenden Regeln angehen.

Um Straftaten umfassend zu erkennen und aufzudecken, sind vorerst alle Tatsachen bedeutsam, die mit einer möglichen Straftat zusammenhängen und einen Hinweis oder gar den Schlüssel zur Aufklärung des Falles liefern können. Die Reduktion auf bestimmte Tatbestandselemente gelingt erst dann, wenn der Sachverhalt klare Konturen bekommt und erkennbar wird, um welchen Tatbestand es sich handeln kann. In der Praxis hat man es zwar meistens mit Sachverhalten zu tun, bei denen von vornherein relativ klar ist, worum es geht. Der Verkehrspolizist, der eine Radarmessung vornimmt, wird sich nicht überlegen müssen, welche Tatbestände in Frage kommen, wenn sein Gerät bei einem Fahrzeug eine überhöhte Geschwindigkeit anzeigt. Die wenigen interessanten Fälle, welche richtiges kriminalistisches Denken erfordern, zeichnen sich gerade dadurch aus, dass man von vornherein nicht klar sieht, worum es eigentlich geht (oder dass man übersieht, dass die richtige Lösung des Falles nicht die naheliegende ist).

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