Reinhard Mehring - Carl Schmitts Gegenrevolution

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Carl Schmitt stellte sich 1922 programmatisch in die Reihen einer «Gegenrevolution», die er durch den Bruch mit dem Monarchismus und dem Schritt «von der Legitimität zur Diktatur» gekennzeichnet sah. Von «konservativer Revolution» sprach er nicht. Die hier versammelten Studien klären diese Positionierung in der polarisierenden Auseinandersetzung mit Anarchisten und Liberalen, Vernunftrepublikanern und radikalen Demokraten, «linken» Schülern und jüdischen Intellektuellen: mit Gustav Landauer, Max Weber, Hans Kelsen, Moritz Bonn, Otto Kirchheimer und manchen anderen. Sie zeigen, wie die polemische Strategie «Legitimität gegen Legalität» im Nationalsozialismus an einen Nullpunkt von Legalität und Legitimität gelangte, den Schmitt, als Akteur mit einer offensiven antisemitischen Rechtfertigung des nationalsozialistischen Leviathan beantwortete. Auch nach 1945 noch positionierte er sich jenseits von Legalität und Legitimität, Naturrecht und Rechtspositivismus.

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„Erst Bakunin gibt dem Kampf gegen die Theologie die ganze Konsequenz eines absoluten Naturalismus. […] Wenn heute Anarchisten in der auf väterlicher Gewalt und Monogamie beruhenden Familie den eigentlichen Naturzustand sehen und die Rückkehr zum Matriarchat, dem angeblich paradiesischen Urzustande, predigen, so äußert sich darin ein stärkeres Bewußtsein der tiefsten Zusammenhänge als in jenem Lachen von Proudhon.“ (PT 81f)

Donoso Cortés erblickte in Proudhon seinen Feind. Während Landauer Proudhon und Kropotkin gegenüber Bakunin bevorzugte, sieht Schmitt Bakunin als konsequentesten Vertreter an. 142Er spricht von einem Gegensatz von „Autorität und Anarchie“ und beendet seine Programmschrift Politische Theologie mit den Sätzen:

„Jede Prätention einer Entscheidung muß für den Anarchisten böse sein, weil das Richtige sich von selbst ergibt, wenn man die Immanenz des Lebens nicht mit solchen Prätentionen stört. Freilich, diese radikale Antithese zwingt ihn, sich selbst entschieden gegen die Dezision zu entscheiden; und bei dem größten Anarchisten des 19. Jahrhunderts, Bakunin, ergibt sich die seltsame Paradoxie, daß er theoretisch der Theologe des Anti-Theologischen und in der Praxis der Diktator einer Anti-Diktatur werden mußte.“ (PT 84)

Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus skizziert eine Geschichte dialektischer Selbstaufhebung rationalistischer Theorien in den politischen Irrationalismus. Die „metaphysische Evidenz des Marxismus“ setzt Schmitt hier mitsamt dem Liberalismus als abgelebten Rationalismus bei. Den Irrationalismus bejaht er dagegen als eine Quelle der Vitalität, Kreativität, Handlungsfähigkeit und „direkten Aktion“. Im Studium „irrationalistischer Theorien unmittelbarer Gewaltanwendung“ möchte er verstehen, warum der Marxismus gerade „auf russischem Boden“ siegreich war und der marxistische Rationalismus dort „zur Gewaltanwendung“ schritt (GLP 77). Schmitt erklärt es sich durch eine Verbindung von Marxismus und Anarchismus:

„Obwohl die bolschewistische Regierung aus politischen Gründen die Anarchisten unterdrückte, enthält der Komplex, in dem sich die bolschewistische Argumentation tatsächlich bewegt, ausgesprochen anarcho-syndikalistische Gedankengänge“ (GLP 77).

Schmitt führt aus:

„Die Analogie der beiden Vorstellungen von Gott und Staat drängte sich bei Proudhon unter dem Einfluß der Restaurationsphilosophie auf. Er gab ihr eine revolutionäre, antistaatliche und antitheologische Wendung, die Bakunin zur letzten Konsequenz geführt hat.“ (GLP 79)

Schmitt bezeichnet Proudhon und Bakunin als „Väter des Syndikalismus“; er parallelisiert Sorels Lehre mit der 1848–Konstellation und blendet in der kleinen Parallele von 1848 eine genaue Beschreibung der aktuellen Fronten nach 1918 ab. Erst durch die anarchistische Rezeption wurde die marxistische „Konstruktion des Bourgeois“ als mythisches Feindbild „nach dem Osten weitergetragen“.

„Auf russischem Boden vereinigten sich alle Energien, die dieses Bild geschaffen hatten. Beide, der Russe wie der Proletarier, sahen jetzt im Bourgeois die Inkarnation alles dessen, was wie ein tödlicher Mechanismus ihre Art Leben zu knechten suchte. Das Bild war von Westen nach Osten gewandert.“ (GLP 87)

Gegen den Bolschewismus setzt Schmitt 1923 auf Mussolini und den Nationalismus als „Grundlage einer neuen Autorität“. Auf Bakunin kommt er damals in seinem Katholizismus -Essay ausführlicher zu sprechen. Er profiliert die Gegensätze Bakunin-Manzini und Bakunin-Marx/ Engels und stellt den Irrationalismus erneut als Erfolgsrezept heraus: Bakunin habe den Rationalismus von Marx und Engels überwunden und „gerade im Lumpenproletariat den Träger der kommenden Dinge“ (RK 63) erkannt. Schmitt verbindet also seine Wahrnehmung der Revolutionsaktivisten mit Russland. Er zeichnet das „mongolische Gesicht des Bolschewismus“ (GLP 89) und bedient sich stereotyper Unterscheidungen von Europa und Asien. Anfang der 1920er Jahre gibt er seiner ambivalenten Wahrnehmung des russischen Anarchismus und Bolschewismus dabei noch keinen offensiv antisemitischen Akzent. Später codiert er die Politische Theologie der Revolution auch antisemitisch. Stets betrachtete er Bakunin aber als konsequentesten Vertreter, der den Konnex von Gott und Staat so deutlich sah wie sonst nur Donoso Cortés und die staatstheoretischen Antipoden Kelsen und Schmitt.

Max Weber hatte die „charismatische Herrschaft“ als „revolutionäre“ Kraft charakterisiert. Zwar sah Weber die propagandistische Mache und flüchtige Kraft des revolutionären Charismas; er sah, wie leicht sich Charisma veralltäglicht und andere Interessen in seinem Schatten wirken. Weber wollte Revolutionsführern wie Eisner und Toller aber dennoch seinen moralischen Respekt nicht gänzlich versagen. Schmitt sah das skeptischer und zynischer. Er abstrahierte als Jurist von den Gesinnungen und betrachtete nur die destabilisierenden Folgen. Auch las er die subjektiven Intentionen und Selbstverständnisse der Akteure hinter deren Rücken religiös. Die Politische Theologie des Anarchismus und Bolschewismus lehnte er strikt ab. Anders als Weber hatte er keinerlei Sympathien für anarchistische Gesinnungsethiker und Utopisten. Nach 1945 kokettierte er aber gelegentlich mit dem Anarchismus und berief sich dabei auch auf Max Stirner:

„Seinen letzten Antrieb hat er in einem Brief ausgesprochen, in dem er sagt: Dann werden wir wieder wie die Tiere des Waldes und die Blumen des Feldes. Das ist die wahre Sehnsucht dieses Ich-Verrückten. Das ist das neue Paradies. Das ist die Natur und das Naturrecht, die Aufhebung der Selbstentfremdung und die Selbstentäußerung in einer problemlosen Leibhaftigkeit. Das adamitische Glück des Gartens der Lüste, den Hieronymus Bosch in weißer Nacktheit auf eine Tafel geworfen hat. […] Der Pan erwacht und tritt nun auf im erdbewussten Kreis. Max ist einer der ersten Panisken, die später das Feld der deutschen Literatur und die Paradiese ihrer Entproblematisierungen bevölkert haben. […] Dieses arme Ich kann sich nur noch mit seinem eigenen Echo vermählen, und in dieser unfruchtbaren, genießerischen Ehe ist es nicht mehr vereinsamt, sondern längst organisatorisch vereinnahmt. Die Planung hat es längst vereinnahmt. Der Plan erscheint, und Pan hört auf zu schmunzeln. Der Pan versinkt, der Plan tritt auf den Plan.“ (ECS 82f)

Landauer gehörte zu den „Panisken“, die am diktatorischen Revolutionsplan tragisch scheiterten. Doch auch Mauthner gehörte mit seiner pessimistischen Betrachtung des Menschen als krankes Tier in diese Fraktion. Abschließend lässt sich festhalten: Schmitt äußerte sich trotz seiner Erfahrungen zu den Akteuren der Revolution buchstäblich kaum; er maskierte seine Überlegungen in der „kleinen Parallele“ von 1848, konzentrierte sich dabei auf Bakunin und die „Politische Theologie“ des Anarchismus und betonte die polemische und paradoxe Lage, dass „der Theologe des Anti-Theologischen“ in der Praxis der „Diktator einer Anti-Diktatur“ wurde. Die „Theologie des Anti-Theologischen“ kennzeichnete er dabei im Kern durch das „Axiom vom guten Menschen“ und „naturalistische“ Matriarchats-Mythen vom „Naturzustand“. Bei Landauer findet sich der von Schmitt mit Proudhon, Bakunin und Sorel betonte scharfe Bruch des Anarchismus mit dem „rationalistischen“ Marxismus sowie die polemische Wendung gegen „Gott und Staat“. Schmitt schätzte am Anarchismus das sichere Wissen um den Konnex von Theologie und Politik. Landauer sah einen Zusammenhang zwischen Sprachkritik und Gemeinschaftsmystik, Theorie und Praxis. Dabei betrachtete er sein „theoretisches“ Werk als eine enthusiastische Form der Aktion. Seine Rhetorik und Oratorik stand unter dem Primat der sozialistischen Emphase. Diesen Primat der Praxis in der irrationalistischen Theorie des Anarchismus sah Schmitt deutlich. Seine Politische Theologie des Anarchismus trifft Landauer in vielen Aspekten. Dessen agrarkommunistische Utopie fällt zwar aus dem Kreis der politischen Bewegungen heraus, die für Schmitt relevant waren; Landauer wurde in München aber nicht als Ökokommunist wirksam. Schmitts Apologie charismatischer Herrschaft war zwar im Effekt ähnlich destruktiv. Sein Bild vom Anarchismus traf Landauer aber doch ziemlich genau.

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