Mica Scholten - Die Seele im Unterzucker

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Die Seele im Unterzucker: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Leben strikt nach einem vorgegebenen Plan? Was ist schon hundertprozentig vorhersehbar in einer Welt wie dieser? Es ist jederzeit mit allem zu rechnen. Immerfort und überall. Nichts verspricht eine Garantie und ist vollkommen planbar. Jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen. Der eine trägt leichter, der andere schwerer. Wie massiv die eigenen Probleme ins Gewicht und vor allem auch ins Gemüt fallen, ist ebenfalls individuell. Die Schmerzgrenze liegt bei jedem wo anders.
Ist es eine Art der Ironie, dass die Seele nicht durchgehend auf der Höhe ist, wenn der eigene Körper zum größten Feind mutiert? Sich ununterbrochen selbst zerstört, obwohl es keinerlei Veranlassung gibt?
Alles, was ich jemals wollte, war «normal» zu sein. Aber was ist das schon? Normal …

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Mein Vater hatte in dieser Zeit noch einmal eine kurz andauernde Beziehung zu einer Frau namens Gitti. Auch ich lernte sie kennen und durfte mit dabei sein, als er ihr beim Umzug mit unserem Geschäftskombi half. Er fragte mich des Öfteren im Spaße, ob ich mir denn vorstellen könnte, dass diese Gitti meine „zweite Mami“ werden würde. Ich mochte sie zwar soweit ganz gerne, hätte sie aber niemals als zweite Mutter betrachtet. So wie ich auch Onkel Beck niemals als zweiten Vater gesehen habe. Ich hatte zwei Eltern, warum bräuchte ich noch welche auf Reserve? Falls mal ein Reifen platzt, oder was?

Die Beziehung hielt nicht sehr lange, irgendwann machte Gitti mit meinem Vater Schluss. Die Begründung lautete unter anderem, dass er seine Freizeit viel lieber mit mir, seinem Kind verbrachte, anstatt mit ihr. Das erzählte mir mein Vater später einmal und sorgte somit für ein schlechtes Gewissen bei mir. Es ist schon wahr, dass mich mein Vater vergötterte und die meiste Zeit am liebsten mit mir als Kind verbrachte. Aber ist ihm dies zu verdenken? Ganz besonders nach der Scheidung, wo er mich doch ohnehin nicht mehr täglich sah? Inwieweit sie damit übertrieb oder ob es tatsächlich begründet war, kann ich nicht beurteilen.

Anfang 2000 war das Zusammenleben mit Onkel Beck endgültig Geschichte. Nachdem er in einem weiteren nächtlichen Wutanfall gedroht hatte, meinen Bruder Finn aus dem Fenster zu werfen (bei diesem Vorfall war ich gerade bei meinem Vater auf Besuch), zog meine Mutter ein für alle Mal einen Schlussstrich. Sie schnappte sich meinen Bruder und fuhr weg. Unterkunft fanden sie bei einer guten Freundin, während ich solange bei meinem Vater blieb. Meine Mutter befand sich sehr schnell auf der Suche nach einer neuen Wohnung in meiner alten Heimatstadt und wurde auch schon bald fündig. Der Einzug erfolgte einige Tage später. Die Wohnung lag nur fünf Häuser weit weg von der meines Vaters, gegenüber auf der anderen Straßenseite. Für mich war das mehr als perfekt, so konnte ich ihn jederzeit besuchen und mich auch wieder regelmäßig im Geschäft aufhalten und auf der Konsole spielen. Sogar unter der Woche. Ich hatte allerdings nie Gelegenheit gehabt, mich von meiner alten Klasse und meinem Lehrer zu verabschieden. Von heute auf morgen hieß es, dass wir wieder zurückziehen werden. Ein komisches Gefühl, schließlich hatte ich doch bereits einige Freundschaften geschlossen. Aber die Tatsache, dass ich einige alte, bekannte Gesichter in der neuen Schule wiedertreffen würde, welche ich bereits aus Kindergartentagen kannte, machte es mir deutlich leichter.

Rückkehr nach Hause

Onkel Beck hatte eindeutig übertrieben. Auch wenn er im Grunde für seinen Gemütszustand nichts konnte, war es verantwortungslos von ihm, meine Mutter und uns Kinder in eine derartige Situation der Angst zu versetzen. Nachdem meine Mutter den Mut hatte, die Sache trotz Liebe und allem Verständnis zu beenden, machte er sich wohl doch Gedanken. Er reduzierte seinen Alkoholkonsum und begann eine Psychotherapie. Nach einer Weile Funkstille führten die beiden auch über die nächsten Jahre ihre On-Off-Beziehung weiter. Nur eben in getrennten Wohnungen. Ein Zusammenleben war definitiv nicht mehr möglich. Und meine Mutter hatte auch gar nicht mehr den Wunsch danach. Nachdem sie mit mir und Finn die neue Wohnung bezogen hatte, wurde ihr klar, dass sie allein viel besser klarkam. Nach eigenen Angaben wollte sie keinen Mann mehr im Hause haben. Weder Onkel Beck noch meinen Vater. Was mich anfänglich etwas bedrückte, hoffte ich doch noch immer heimlich, dass sich meine Mutter und mein Vater wieder zusammenraufen würden.

Heute habe ich Onkel Beck schon seit langer Zeit vergeben, auch wenn mir jene Bilder von damals für immer im Gedächtnis bleiben werden. Laut Erzählungen meiner Mutter hatte er in frühester Jugend ebenfalls eine Art Trauma erlebt, nachdem ihn seine Mutter Ulla (welche ebenfalls ein eindeutiges, psychisches Problem hatte) im Alter von 16 Jahren allein zurückließ und mit einem Liebhaber durchbrannte. Also nur verständlich, dass Onkel Beck aufgrund dessen und womöglich noch vielerlei anderer Faktoren, von denen ich nichts weiß, von massiven Verlustängsten geplagt war. Er wollte meine Mutter ganz für sich allein. Und sie natürlich auch in seinem männlichen Stolze dominieren.

Ich lebte mich sehr schnell in meiner neuen Klasse ein. Ich hatte eine sehr nette Klassenlehrerin und auch mit den anderen Kindern, welche ich zum Großteil schon aus Kindergartentagen kannte, verstand ich mich gut. Niemals war ich ein sonderlicher Gruppenmensch, schon immer etwas eigen und anders als die anderen. Ich hatte immer zwei, drei enge Freunde, mit welchen ich am meisten machte, in der Pause spielte, nach Hause lief und ähnliches. Treffen am Nachmittag gab es gelegentlich, allerdings im Vergleich zu anderen Kindern recht spärlich. Ich spielte viel lieber allein, zeichnete und fing schon bald damit an, mir im Hinterhof aus altem Bauschutt ein Baumhaus zu bauen. Es war nichts Besonderes, einfach nur ein paar simple Bretter dran genagelt, so dass man drauf sitzen konnte. Ich träumte davon, jenes eines Tages zu einem richtig großartigen Baumhaus auszubauen, mit kleinen Zimmern, möglicherweise sogar mit einem Fernseher drin. Dieser Wunsch war natürlich nichts weiter als eine kindlich naive Träumerei. Handwerklich hätte ich dies aus eigenen Stücken niemals geschafft. Und die technische Umsetzung wäre auch niemals möglich gewesen. Aber es war trotz allem ein schöner Kindertraum. Viele Nachmittage verbrachte ich in meinem Baum.

Bald darauf bekam ich auch meinen ersten eigenen Computer. Ein alter Windows 96, ohne Internet, kaum Speicherplatz und ziemlich langsam. Kein Vergleich zu den heutigen Geräten. Aber für mich war er fortan mein ganzer Stolz. Ich arbeitete viel mit dem Zeichenprogramm Paint, spielte stundenlang Moorhuhn 2, Mah-Jongg und Melker und schrieb gelegentlich Kurzgeschichten mit einem Schreibprogramm.

Als Kind und Jugendlicher war ich sehr gerne und regelmäßig bei meinen Großeltern, den Eltern meines Vaters, welche nur eine Ortschaft weiter wohnten. Uns verband stets ein sehr inniges Verhältnis, allerdings hatten wir auch eindeutige Differenzen. Sehr vieles, was ich tat, passte ihnen gar nicht. Zu allem wurde ihr persönlicher Senf abgegeben, ganz besonders meine Oma stichelte und kritisierte regelmäßig. Alles, was meine Eltern in ihren Augen „verbockt“ hatten, warfen sie MIR vor. So wurde unter anderem regelmäßig bedauert, dass ich in keinem Sport- oder Musikverein Mitglied war, so wie viele andere Kinder auch. Ebenfalls durfte ich mir regelmäßig anhören, dass sie sonntags in der Kirche sämtliche andere Kinder beim Gottesdienst gesehen haben, nur MICH mal wieder nicht. Warum warfen sie das ausgerechnet MIR vor? Wäre dies ein traditionelles Ritual gewesen, so wäre ich doch bestimmt der Letzte, der sich geweigert hätte. Aber weder mein Vater noch meine Mutter erwarteten jemals von mir, sonntags in die Kirche zu gehen. Warum sollte ich diese Initiative von mir selbst aus ergreifen? Ganz besonders in verspielten Kindertagen? Nur weil es die anderen machten, hieß das noch lange nicht, dass ich das auch machen musste. Schon erst recht nicht, weil es in meinem Leben niemals eine Rolle gespielt hatte.

Meine Großeltern gingen meiner Ansicht nach ohnehin auch nur regelmäßig sonntags zur Kirche, weil man es in der gutbürgerlichen, konservativen Gesellschaft eben macht. Was könnten denn sonst um Himmels willen die Nachbarn denken? Dass sie selbst tatsächlich gläubig waren, bezweifle ich stark. Einst sagte mein Opa einmal im Vertrauen zu mir, dass diese ganzen Bibelgeschichten früher von der gebildeten Oberschicht im Mittelalter erfunden wurden, um ihre spärlich gebildeten Knechte damit zu beeindrucken. Sprich, arbeitet man nicht fleißig, ehrt nicht seine Familie, lügt, stiehlt oder tötet, so kommt man in die Hölle. So konnte man das „niedrige Volk“ ganz prima kontrollieren und zum persönlichen Belieben erziehen. Diese Theorie kam mir nicht mal so abwegig vor. Irgendwie würde es sogar Sinn ergeben.

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