Mica Scholten - Die Seele im Unterzucker

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Ein Leben strikt nach einem vorgegebenen Plan? Was ist schon hundertprozentig vorhersehbar in einer Welt wie dieser? Es ist jederzeit mit allem zu rechnen. Immerfort und überall. Nichts verspricht eine Garantie und ist vollkommen planbar. Jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen. Der eine trägt leichter, der andere schwerer. Wie massiv die eigenen Probleme ins Gewicht und vor allem auch ins Gemüt fallen, ist ebenfalls individuell. Die Schmerzgrenze liegt bei jedem wo anders.
Ist es eine Art der Ironie, dass die Seele nicht durchgehend auf der Höhe ist, wenn der eigene Körper zum größten Feind mutiert? Sich ununterbrochen selbst zerstört, obwohl es keinerlei Veranlassung gibt?
Alles, was ich jemals wollte, war «normal» zu sein. Aber was ist das schon? Normal …

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Warum hatte ich jetzt noch eine weitere Sonderstellung vom Schicksal aufgebrummt bekommen, war der Diabetes denn nicht schon genug? Ich wollte doch nur so sein wie alle anderen, Sonderrollen tun weh.

Um meine gesundheitliche Situation noch weiter zu verbessern, wurde eine wöchentliche Physiotherapie für mich arrangiert, zu welcher ich nun regelmäßig ging. Frau Treptow war eine sehr nette und kompetente Frau, welche sich fürsorglich meiner annahm. Die Therapie bestand aus speziellen Massagen und gezielten Übungen für die betroffenen Bereiche. Einige davon waren zuweilen sehr anstrengend und ich verlor schnell die Motivation weiter zu machen. Immerhin schaffte ich es nach einigen Sitzungen, die Finger an meiner rechten Hand wieder zur Handinnenfläche herunter zu drücken. Anfangs konnte ich das nicht, sie waren definitiv noch zu steif. Mit Knetball und Co. wurde das gemeinsam mit Frau Treptow erreicht. Allerdings ließ sich die fortschreitende und bereits bestehende Sehnenverkürzung trotz regelmäßiger Krankengymnastik nicht wieder rückgängig machen. Möglicherweise hätte ich zuhause noch mehr Übungen machen müssen. Aber selbst dann ist es sehr unwahrscheinlich, dass ich die rechte Seite jemals wieder so hätte bewegen können wie ein „gesunder“ Mensch. Eine Operation mit Verlängerung der Sehnen wurde angedacht, sobald ich ausgewachsen wäre.

Da ich fortan die inständige Angst besaß, meine rechte Hand und mein rechter Fuß würden zunehmend mehr versteifen, übte ich zusätzlich mit links zu schreiben. Ein schönes Gekritzel kam zustande. Aber für den Notfall war ich nun zusätzlich ein bisschen vorbereitet. Von Natur aus bin ich Rechtshänder, allerdings ist meine rechte Hand in so vielen Funktionen eingeschränkt, allein kräftemäßig, so dass ich für viele Dinge im Alltag überwiegend die linke Hand benutze. Ich darf mich also guten Gewissens als „Beidhänder“ bezeichnen … hihi.

Ein Kleeblatt mit vier Blättern gilt als Glücksbringer.

Obwohl es vom natürlichen Vorkommen her eine Missbildung darstellt.

Versuchskarnickel

Nachdem sich durch die Behandlungsmöglichkeit mit der UVA1-Licht-Bestrahlung keine wirklich sichtbaren Erfolge zeigten, wurde diese vorerst eingestellt. Als nächstes sollte aus einem Fleck am Unterschenkel eine Gewebeprobe entnommen und zur genaueren Analyse ins Labor geschickt werden. Diese bevorstehende Tatsache machte mir unendliche Angst und ich flehte, mir diese Prozedur zu ersparen. Es musste jedoch sein, schließlich hofften wir ja alle auf Besserung und darauf, die tückische Krankheit endlich zum Stillstand zu bringen.

An jenem Tag wurde ich morgens von der Schule befreit und fuhr in Begleitung meiner Eltern ins Krankenhaus. Ich wimmerte vor Angst beinahe die ganze Hinfahrt über. Immerhin sollten zwei Stücke in der Größe eines Gummibärchens aus meinem Unterschenkel herausgeschnitten werden. Meine Eltern versuchten mich zu beruhigen. Bis auf einen kleinen Betäubungsstich würde ich rein gar nichts spüren. Die Geschichte erfolgte ambulant unter örtlicher Betäubung per Injektion. Eine Vollnarkose war nicht nötig.

Einige der anwesenden Ärztinnen und Schwestern kannte ich bereits aus vorherigen Besuchen in der Klinik und natürlich von der Bestrahlung. Auf einmal sahen diese so ulkig aus. Alle im türkisfarbenen Kittel mit Mundschutz.

Ängstlich legte ich mich auf der Liege auf den Bauch. Nun sollte es gleich passieren. Mein Vater lenkte mich mithilfe eines lustigen Taschenbuches ab, während mir von hinten eine Betäubung verabreicht wurde. Wie versprochen spürte ich sie kaum und von der eigentlichen Entnahme der Gewebeprobe merkte ich rein gar nichts. Nachdem die Wunde genäht und versorgt war, durften wir die Klinik auch schon wieder verlassen. Als Belohnung von meiner Mutter durfte ich mir im Anschluss zwei Action Figuren aussuchen. Für beide zusammen zahlte sie über 40 DM, was das geplante Budget bei weitem überstieg. Ich freute mich sehr darüber und vergaß beinahe das unangenehme Ziehen der Wunde, welches langsam einzutreten begann, da die Narkose allmählich nachließ.

Über mehrere Wochen hatte ich noch ziemliche Beschwerden beim Sitzen. Der Gang zur Toilette und auch das Sitzen auf den harten Schulstühlen war mehr als unangenehm. Die Wunde musste gut gepflegt werden, damit sie sich in jenem Bereich des geschwächten Bindegewebes nicht noch weiter entzündete. Die Ergebnisse, welche einige Wochen später vorlagen, brachten uns nicht in dem Maße weiter wie wir erhofft hatten. Im Endeffekt war jene Aktion völlig für die Katz. Naja, einen Versuch war es immerhin wert …

Meine Großeltern versuchten mich ständig zu motivieren, NOCH mehr Krankengymnastik zuhause zu betreiben. Vielleicht würde es dann tatsächlich besser werden. Sie selbst litten unter schlimmen arthritischen Beschwerden, ganz besonders in den Kniegelenken. Das mag nicht sonderlich spektakulär klingen, schließlich leiden die meisten Menschen ab einem gewissen Alter an Beschwerden dieser Art. Allerdings war es jedoch auch meine Tante, die Schwester meines Vaters, welche schon in recht jungen Jahren unter massiven Knieproblemen litt und immer wieder operiert werden musste. War ich in dieser Hinsicht familiär zusätzlich belastet? Konnte es diesbezüglich einen Zusammenhang geben?

Ein weiterer Arzt, welcher auf rheumatische Erkrankungen dieser Art spezialisiert war, wurde ausfindig gemacht. Jener befand sich in München, zu welchem ich erstmals gemeinsam mit meinen beiden Eltern fuhr. Bis heute erinnere ich mich ganz bewusst an jenen Tag. Als wir mit dem Auto in die Stadt fuhren, war ich unendlich fasziniert von dem großen bunten Trubel. Die vielen Gebäude und Geschäfte, die vielen Lichter und Plakate … eine echte Großstadt eben. Bei der Rückkehr an jenem Tag stand ein neues Lebensziel für mich fest: Bin ich groß, so ziehe ich auf alle Fälle in die Großstadt. So viele Menschen, so viele Möglichkeiten. Es ist einfach immer etwas los. Viel spannender als ein Leben in einer Kleinstadt, wo wirklich jeder jeden kennt. Bestimmt musste sich hier niemand verstecken, um bloß keinen Puffer für Tratschereien und Spekulationen zu liefern.

Der neue Arzt war mir äußerst sympathisch. Es war ein älterer, gemütlicher Bayer, welcher sich stets viel Zeit für mich nahm, meine Medikamentenkontrolle fortan betrieb und immer mit dem nötigen Rat zur Seite stand. Er hielt eine weitere Form der Bestrahlungstherapie für sinnvoll, welche alsbald viermal wöchentlich fortgeführt werden sollte.

Jene neue Therapie der UVA1-Licht-Bestrahlung unterschied sich ein bisschen von der vorherigen Therapie, in welcher ich aufrecht in der Bestrahlungskabine saß. Zuerst musste ich für 30 Minuten in ein spezielles Bad, in welchem eine Folie um mich herum gelegt wurde. Keine Ahnung, was das für eine spezielle Substanz darstellte und was deren Wirkung sein sollte. Anschließend wurde noch 30 Minuten auf einer Liege im Nebenzimmer extra bestrahlt. Wieder mit Solariumbrille ausgestattet, lag ich die ersten 15 Minuten auf dem Rücken und anschließend auf dem Bauch, so dass sämtliche Stellen meines Körpers, welche von den Flecken betroffen waren, durch die Strahlen erreicht werden konnten.

In diesem Zeitraum waren mir meine Mutter und mein kleiner Bruder Finn, welcher inzwischen etwa 2 Jahre alt war, eine enorme Stütze. Vor allem mein kleiner quirliger Bruder, welcher fröhlich überall herumsprang und alles erkundete (die Schwestern fanden ihn immer sehr unterhaltsam) verkürzte mir die Wartezeit in der Badewanne immer enorm. Er lenkte mich ab, indem er mich zum Lachen brachte und mir ab und zu vereinzelte Gummibärchen fütterte, welche wir zuvor im HappyMeal bei McDonalds bekommen hatten Ich selbst konnte mich in dieser Lage nicht bewegen, um meinen Körper erstreckte sich Folie.

Diese Prozedur wurde etwa ein halbes Jahr lang viermal wöchentlich durchgeführt. Natürlich auch ein großes Opfer für meine Mutter, welche mich nun immer mittags mit meinem Bruder im Schlepptau von der Schule abholte, um direkt zur Behandlung zu fahren. Hin- und Rückfahrt konnte man über den Daumen täglich mit 100 km rechnen. Auf halber Strecke hielten wir häufig an, um uns Mittagessen bei McDonalds zu holen, was zu diesem Zeitpunkt unterwegs deutlich handlicher war. Am Anfang war das noch ein besonderes Highlight für mich und meinen Bruder, da McDonalds bis dato eigentlich ein Ritual darstellte, welches nicht allzu häufig an der Tagesordnung war. Doch schon nach wenigen Wochen hatten wir beide unser täglich Fast Food wortwörtlich gefressen und keine Lust mehr darauf.

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