Gerd Frey - DUNKLE SONNE

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»Dunkle Sonne« vereint die frühen von Gerd Frey verfassten Kurzgeschichten und Erzählungen, die überwiegend im leider eingestellten Science-Fiction-Magazin »Alien Contact« veröffentlicht wurden – und weitere verstreut publizierte Texte.
»Dunkle Sonne« überrascht durch eine große literarische Bandbreite. So finden sich in dem Erzählungsband klassische Science-Fiction, Satire, Fantasy, Cyberpunk, Unheimliches und experimentelle Texte. Die Geschichten haben zumeist den menschlichen Faktor in Fokus und thematisieren unter anderem, welche Auswirkungen zukünftige technische Entwicklungen auf die Gesellschaft haben können. Die Geschichten sind kurz und prägnant formuliert und überzeugen durch reichhaltige Themenvielfalt und eine bildhafte Sprache.
Mit dieser Neuveröffentlichung liegt »Dunkle Sonne« erstmals auch als E-Book vor.
»Dunkle Sonne« gewann 2003 den ersten Platz beim Deutschen Phantastik Preises (dpp) als bester deutscher Storyband des Jahres 2002.

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Sie hatte Robert vor einem halben Jahr vor die Tür gesetzt und bisher nicht daran gedacht, ihn auch nur anzurufen. Es war ihr unangenehm, nur an ihn zu denken.

Sie ging zum Kühlschrank, füllte ein Glas mit Milch, trank es auf einen Zug leer. Auf dem Flur vernahm sie plötzlich Geräusche, der Summer ertönte. Sie lief zur Tür, verharrte einen Augenblick und öffnete.

»Hallo«, sagte Robert leise.

3

Er musste an Vater denken. Schon mit dreizehn war Georg einen Zentimeter größer als er. Wie hatte er sich damals, als stolzes Kind, über diese zehn Millimeter gefreut. Für Vater musste es furchtbar gewesen sein. Dabei war er mehr als froh, dass sein Sohn nicht unter derselben Krankheit litt wie er.

Vater sprach häufig von Mutter. Sie fehlte ihm. Georg hatte nur ein verschwommenes Bild von ihr, nichts, was er sich vor Augen führen konnte. Nur ein Gefühl. Zwei Tage nach seinem vierten Geburtstag war sie gestorben. Sie hatte tot im Bett gelegen, und den Ärzten war es nicht gelungen, eine Todesursache auszumachen. Entgegen ihrem Willen ließ Vater sie einäschern. Es fehlte das Geld für eine richtige Beerdigung. »Sie hatte sich über ihren Tod oft Gedanken gemacht«, pflegte er hin und wieder zu sagen. »Es war vielleicht eine Art Vorahnung. Sie wollte immer richtig begraben werden.«

Ob Vater noch immer allein in der Wohnung lebte, wusste Georg nicht. Die letzte Weihnachtskarte hatte er vor drei Jahren erhalten, die letzte Geburtstagskarte lag noch weiter zurück. Daran war er selber schuld. Er hatte nichts mehr von sich hören lassen.

Ohne Eile ging er den Fußweg entlang. Die Luft war warm und die Stadt für diese Zeit ungewöhnlich ruhig. Vor dem U-Bahn-Eingang am Ende der Straße versammelten sich Leute, die im letzten Augenblick noch irgendwohin wollten. Sie warteten vergeblich. Das städtische Verkehrsnetz lag seit Stunden still.

Georg machte einen Bogen um die Menge und verschwand in einer Seitengasse. Laute Musik tönte über ihm. Sie kam aus einem der wenigen werbefreien Fenster, das weit geöffnet war und hinter dessen Scheiben helles Licht brannte.

Durch die laute Musik drang Geschrei. Eine männliche aggressive Stimme und die erregte Antwort einer Frau.

Da hatte jeder Mensch nur noch wenig mehr als zwei Tage zu leben, und diese Leute wussten nichts Besseres zu tun, als sich anzubrüllen. Aber vielleicht löste dieser besondere Zustand angestaute Aggressionen. Das nie Ausgesprochene, ständig Verdrängte entlud sich in den letzten möglichen Augenblicken.

Georg ging weiter. Der Streit schien beendet, nur das Rumoren der Musik drang noch an sein Ohr. Aus den Augenwinkeln bemerkte er das Aufflammen der Treppenbeleuchtung. Wenige Sekunden später verließ eine mit einem dunklen Mantel bekleidete Frau den Hauseingang. Ihr blondes, halblanges Haar war ein unsteter Lichtfleck in der Finsternis. Georg folgte ihr.

Ein quälender Druck stieg in ihm auf. Ein verzweifeltes Gefühl, das seinen Weg nach oben suchte. Es pochte als heißes Blut in den Schläfen und fand sich als kalter Schweiß auf seinen Handflächen.

Georg näherte sich der Frau, die schnell vor ihm herlief. Ein schwacher Duft erreichte ihn. Ihr Parfum! Drei hastige Schritte, und er packte sie von hinten. Georg fühlte einen warmen, weichen Körper, während sich die Frau heftig wehrte und mit den Ellenbogen nach hinten stieß. Als sie anfing, um Hilfe zu rufen, verschloss er ihr mit einer Hand den Mund. Mühsam zwang er sie auf den Boden und rollte sie herum. Seine Hand wanderte zwischen ihre Beine, riss die Kleidung beiseite. Dann wälzte er sich auf sie, presste seinen Körper auf ihren zitternden Leib, der sich in hilfloser Gegenwehr aufbäumte. Dabei blickte er in ihre weit aufgerissenen Augen, in denen sich winzige Lichtpunkte spiegelten.

Georg spürte ihre Haut auf der seinen und vermochte dennoch nichts zu empfinden. Sein Drängen war ein gefühlloses Aneinanderreiben von Fleisch. Es gab nichts Warmes an dieser Bewegung. Sosehr er sich auch mühte, es ging nicht. Er ließ von ihr ab, fiel zur Seite. Die Frau kroch sofort zur Hauswand und zog die Knie an. Ihr Gesicht zeigte blasse rote Flecken.

4

Die Erstarrung überfiel Sabine in dem Augenblick, als sie die Beine hochzog. Ihr Körper verlor jegliches Gefühl, der Schmerz verwandelte sich in dumpfes Unbehagen. Was hatte ihr der Selbstverteidigungskurs vor einem halben Jahr eingebracht? Ganz automatisch hätten die Reaktionen ablaufen müssen. Eintrainierte Bewegungen. Alles Unsinn! Das funktionierte vielleicht bei anderen.

Doch was war in diesem Augenblick noch wichtig? Auch Robert, dem sie vorhin entflohen war, hatte versucht, sie gegen ihren Willen zu nehmen.

In ihren Gedanken tauchte mit einem Mal Eileen auf. Sie war der wichtigste Halt für sie in den letzten drei Jahren. Wichtiger noch als ihre Eltern oder einer der Männer, die sie kannte. Doch der Kontakt zu Eileen war schon vor Monaten abgebrochen. Ein unsinniger Streit, etwas Belangloses. Der Gedanke schmerzte, dass sie sie nie wiedersehen würde. Doch irgendwie war sie sicher, dass auch Eileen in diesem Augenblick an sie dachte. Dass sie trotz der fehlenden Versöhnung ein Gefühl der Wärme verband.

Sie blickte auf und starrte den Mann an. Fast regungslos hockte er da und rieb seine Finger. Der Anblick ließ seltsame Gefühle in ihr aufkommen.

5

Er hörte, wie sie Beschimpfungen murmelte. Leise und monoton, als wäre sie sich dessen nicht bewusst. Als sie merkte, dass er ihren Blick erwiderte, wich sie ihm aus und zog die Knie noch ein Stück höher.

»Ich wollte das nicht …«, flüsterte er und hatte das Gefühl, nur unverständlich zu stammeln.

»Scheißkerl!«, Ihre Stimme war heiser. »Scheißkerl!«

Georg musterte ihr Gesicht. Trotz des Überfalls strahlte es eine ungewöhnliche Weichheit aus. Es verwirrte ihn.

»Machst du so etwas öfter?«, fragte sie mit gefassterer Stimme.

Georg schüttelte den Kopf.

»Du hast noch nie mit einer Frau geschlafen«, sagte sie so sicher, als wäre es auf seine Stirn geschrieben.

Georg sog die warme Nachtluft durch die fast geschlossenen Lippen. Was konnte ihm das Geständnis angesichts des bevorstehenden Endes noch ausmachen? Sein Nicken war eine kaum merkliche Bewegung.

Er beugte sich nach vorn, um den aufkommenden Schmerz zu dämpfen. Ein Schmerz, der, von den Augen ausgehend, sich über den ganzen Kopf ausbreitete. Wellen quälender Hitze.

»Was hast du?«, hörte er ihre Stimme. Georg blickte auf und sah, wie sie ihm die Hand entgegenstreckte. Als sie ihn berührte, war er erstaunt über die Rauheit ihrer Finger.

6

Lautes Gebrüll war auf einmal zu hören. Georg blickte sich um und sah eine Gruppe Jugendlicher von der Kreuzung her kommen. Sie schlugen mit Eisenstangen auf abgestellte Fahrzeuge ein und warfen Steine gegen Fenster.

»Komm!«, rief er und stand auf. Seit letztem Monat warnte man vor den sich überall bildenden Jugendbanden. Sie durchstreiften ganze Stadtbezirke, verprügelten Passanten oder schossen auf sie und plünderten Geschäfte.

Georg beugte sich zu ihr hinunter. Bewegungslos hockte sie am Boden.

»Wir müssen hier weg«, drängte er. »Die schlagen uns sonst zu Tode.«

»Geh, hau ab!«, erwiderte sie.

Er fasste ihre Hand und versuchte sie hochzuziehen. Als sie sich losreißen wollte, traf ein kleiner Stein ihre Stirn. Sie zuckte zusammen. Er packte ihren widerstrebenden Körper und zog sie empor. Ein Stein traf ihn schmerzhaft auf den Rücken, die Schreie kamen näher. Da begannen sie, zu laufen. Steine und Feuerwerkskörper sausten an ihnen vorbei oder trafen auf die Häuserwände.

Georg war ausdauerndes Laufen nicht gewohnt. Es dauerte nicht lange, und seine Beine wurden langsamer und das Atmen zur quälenden Herausforderung. Die Stelle, an der ihn der Stein getroffen hatte, begann stärker zu schmerzen. Sie hatte mehr Energie in sich, ihr Atem klang ruhig und gleichmäßig.

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