»Seid doch bitte ruhig!«, zischte sie, während sie versuchte, sich trotz des Gedränges wieder von ihm zu lösen und Abstand von seiner feuchtgeschwitzten Haut zu gewinnen.
»Warum sollte ich?«, fragte er mit einem provokanten Grinsen im farblosen Gesicht. Schweiß sammelte sich in Scheherazades Nacken unter dem groben Leinentuch. Da tat sich eine kleine Lücke im Gedränge auf. Doch ehe sie sie nutzen konnte, um zu fliehen, packte der Mann sie.
»Nicht so schnell, Königin!« Er hielt sie unbarmherzig am Arm fest, dass es schmerzte.
»Lasst mich los«, knurrte Scheherazade. Sie versuchte, allen Zorn in ihre Worte zu legen, doch ihr Gegner schüttelte unbeeindruckt den Kopf.
»Es sei denn…«, fuhr er fort.
»Was wollt Ihr?«, fragte Scheherazade unwirsch.
»Gebt mir die Kiste! So wie Ihr sie an Euch drückt, muss etwas Wertvolles drin sein«, sagte er ohne Umschweife.
Scheherazade umklammerte sie fester.
»Niemals!«, stieß sie aufgebracht hervor. »Das könnt Ihr nicht verlangen, sie ist Besitz des Königs!«
»Na, umso besser!«, rief der Fremde und versuchte, ihr die Holzkiste zu entreißen.
Scheherazade hätte schreien mögen vor Anstrengung und ob der Unverfrorenheit dieses Wegelagerers. Doch sie wollte nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen. So hielten sie beide die Kiste fest und zerrten daran in einem verbissenen Tanz. Ihre Finger und Arme schmerzten, doch sie würde nicht loslassen. Wollte der Kerl ihr den Kasten stehlen, so würde er sie niederschlagen oder mit hinter sich her schleifen müssen. Zum Glück war das Bürschchen nicht stärker als sie. Wäre sie an einen kräftigen Mann geraten, hätte sie wohl kapitulieren müssen. Trotzdem wurde ihr nach kürzester Zeit unangenehm warm unter dem groben Stoff ihres Kleides.
Bestimmt hatten die Leute um sie herum ihr Gerangel längst bemerkt. Doch Scheherazade wagte nicht, die Holzkiste aus den Augen zu lassen. Der Kerl wartete sicherlich nur auf einen Moment der Unachtsamkeit.
Plötzlich schob sich ein starker Arm zwischen Scheherazade und ihren Widersacher und packte ihn grob vorne am Kragen. Eine zweite Hand hielt ihm die glänzende Klinge eines Dolches an den Hals. Es war eine Waffe der Palastwache.
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