Elisabeth Büchle - Gnade zieht ein
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»Amen«, murmelten das Ehepaar Falk und ihre restlichen drei Kinder.
Die Totengräber ließen den Sarg in die Erde hinab. Caroline klammerte sich noch fester an ihren Mann. Johannes versuchte, stark zu sein. Doch er konnte nicht verbergen, dass seine Hände zitterten.
»Von der Erde sind wir genommen«, fuhr der Pfarrer fort, »zur Erde kehren wir wieder zurück. Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub.«
Mit tränenerstickter Stimme sprachen alle das Vaterunser und der Pfarrer segnete die Trauerfamilie. Danach ging er ein paar Meter weiter, wo schon die nächste Bestattung auf ihn wartete.
Johannes und Caroline Falk schauten stumm den Totengräbern zu, wie sie Schaufel um Schaufel das Grab zuschütteten. Etwas in ihrem Inneren war zerbrochen.
Nur wenige Tage später bekam Johannes Falk Kopfschmerzen. Bald packte ihn ein hohes Fieber und er lag nur noch schwach im Bett.
Der Doktor konnte ihm nicht helfen. »Das Nervenfieber«, erklärte er Caroline und zuckte mit den Schultern, »da hilft nur noch beten.« Also betete Caroline und erneuerte nebenbei regelmäßig die nassen Lappen, die sie auf den Körper ihres Mannes gelegt hatte.
Johannes spürte, wie die eisige Hand des Todes nach ihm griff. »Gott, wo bist du?«, röchelte er in der Nacht. »Du bist doch der allmächtige Vater! Erbarme dich und heile mich!« Er merkte gerade noch, wie Caroline seine Hand nahm. Dann wurde es dunkel um ihn …
Licht umflutete Johannes. So hell, dass es ihm Mühe machte, die Augen zu öffnen. War er im Himmel? Nein, wohl eher nicht. Langsam erkannte er die Stube, in der er lag. Die Wintersonne schien durchs Fenster herein. Auf dem Nachttisch standen eine Schüssel mit Wasser und ein Stapel Tücher. Dem Geklimper nach zu urteilen, übte eines seiner Kinder gerade Klavier im Nebenraum. Langsam setzte er sich auf; sein Kopf dröhnte. Schon eilte Caroline zu ihm.
»Gott sei Dank!«, rief sie aus. »Ich bin so froh, dass du noch lebst.«
Johannes sammelte sich. »Ich dachte, ich müsse sterben«, murmelte er. »Gott hat mich bewahrt.«
»Du sahst wirklich elend aus. Wir alle haben dich schon aufgegeben. Gott muss etwas Besonderes mit dir vorhaben, dass er dir erneut das Leben schenkt.« Caroline setzte sich auf den Hocker, der neben dem Bett stand. Sie sah aus, als wenn ihr die Last eines Berges abgenommen worden war.
Johannes schwieg einen Moment. Mit einem Mal war die Trauer über seine verstorbenen Kinder wieder da. Warum durfte er leben und sie nicht? Noch während er darüber grübelte, kam ihm ein neuer Gedanke.
»Weißt du, Caroline«, begann er, »ich glaube, es gibt viele Eltern, die wie wir ihre Kinder verloren haben. Aber es gibt auch unzählige Kinder, die niemanden mehr haben, der sich um sie kümmert. Napoleons Soldaten und das Nervenfieber haben sie zu Waisen gemacht. Ich habe Mitleid mit ihnen. Es ist, als ob Gott mich drängt, für diese armen Kinder da zu sein.«
»Johannes, Waisen können unsere Kinder nicht ersetzen«, flüsterte Caroline.
»Das weiß ich, meine Liebe. Doch ich will diese Kinder vor Hunger und Tod retten. Kein Kind sollte betteln, stehlen oder sich verkaufen müssen, um an ein Stück Brot zu kommen.«
»Aber du hast erst im Mai die ›Gesellschaft der Freunde in der Not‹ gegründet. Mit diesem Verein unterstützt du doch schon notleidende Menschen.«
»Ich denke, ich kann meinem Freund Karl Friedrich Horn vertrauen, dass er die meisten Aufgaben auch ohne mich erledigen kann. Für mich sind jetzt die Kinder dran.«
Johannes sah Caroline in die Augen. Jetzt war er sich des neuen Sinns für sein Leben sicher: Er würde sich neben seiner Tätigkeit als Geheimrat und Dichter auch für das Wohl verwaister Kinder einsetzen. Gott hatte ihn barmherzig behandelt und ihn geheilt. Diese Barmherzigkeit wollte er an die ganz Schwachen weitergeben.
Es dauerte noch ein paar Tage, bis Johannes sich ganz vom Fieber erholt hatte. Aber schon an Weihnachten konnte er mit seiner Familie wieder in die Kirche gehen. Der Pfarrer sprach davon, dass Gott als Kind auf die Welt kam, schwach und hilfsbedürftig. Johannes’ Wunsch, sich um die vielen herumstreunenden Kinder zu kümmern, wurde immer stärker.
Den Weihnachtsnachmittag verbrachte Familie Falk bei einem kleinen, spärlichen Festessen. Irgendwie hatte Caroline einen Laib Brot aufgetrieben und gemeinsam verspeisten sie ihn mit ein bisschen Butter und Käse. Von draußen klangen immer wieder Rufe und Klageschreie herein. Die französischen Soldaten drangen in die Häuser ein und nahmen sich, was sie kriegen konnten.
Am Abend, als die drei Kinder und Caroline schon schliefen, klopfte es zaghaft an der Tür. Johannes, der in der Küche am Tisch saß und im Kerzenlicht in der Bibel las, stand auf und öffnete vorsichtig. Der Wind blies eine Schneewolke ins Haus. Durch die Flocken konnte Johannes eine jämmerliche, kleine Gestalt ohne Schuhe erkennen, die ihm die offene Hand entgegenstreckte.
»Bitte, Herr, habt Ihr vielleicht ein Stückchen Brot für mich?«, drang eine feine Stimme an sein Ohr.
Johannes erkannte einen kleinen Jungen, vielleicht sieben oder acht Jahre alt. Schnell fasste er sich und antwortete: »Ja, natürlich, mein Kleiner, warte kurz.«
Er ging zurück in die Küche an den Tisch, wo noch die Reste des Brotes vom Nachmittag lagen. Als er etwas davon abbrechen wollte, fiel sein Blick auf die Bibel. Sie war bei Matthäus 18 aufgeschlagen und Vers 5sprang ihm geradezu in die Augen: Wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf.
»Das muss ein Hinweis vom Himmel sein«, fuhr es Johannes durch den Kopf. Er ging zu dem kleinen, frierenden Jungen zurück, der ihn mit erwartungsvollen Augen ansah.
»Komm herein«, sagte er zu ihm und machte eine einladende Bewegung. Die Augen des Jungen wurden noch größer. Wahrscheinlich hatte er schon lange keine freundliche Geste mehr erlebt.
Zögernd und fast ein bisschen misstrauisch betrat der Junge die Küche. Johannes schloss die Tür und setzte den Kleinen an den Tisch.
Dann holte er schweigend Butter, Käse und einen Becher mit Wasser und schnitt zwei Scheiben vom Brot ab. Alles schob er dem Jungen zu, der nicht zögerte und sich gierig über die Mahlzeit hermachte.
Als der letzte Bissen in seinem Mund verschwunden war, fragte Johannes: »Wo sind denn deine Eltern?«
»Weg«, antwortete der Junge knapp. »Vater ist von der Schlacht bei Leipzig nicht wiedergekommen und wo Mutter und meine Geschwister sind, weiß ich nicht. Als ich von einem Botengang zurückkam, brannte unser Haus. Die Soldaten haben es angezündet …«
Der Junge biss sich auf die Unterlippe; seine Augen wurden feucht. Johannes merkte, wie sehr ihn das Schicksal des Jungen berührte.
»Wie heißt du, mein Kleiner?«, wollte er wissen.
»Friedrich«, schluchzte der Junge.
Johannes stand auf und nahm Friedrich in den Arm. Das war für ihn ungewohnt, denn normalerweise tröstete Caroline ihre Kinder.
»Bleib heute Nacht bei uns«, bot er dem Jungen an. »Ich gebe dir eine Decke, mit der du dich vor dem Kamin hinlegen kannst.«
Friedrich hob den Kopf und etwas wie Hoffnung schimmerte in seinen Augen.
Am nächsten Tag gab es bei Falks ein kleines Donnerwetter. Caroline hatte den Jungen am Morgen natürlich in der Küche entdeckt.
»Und wenn der unser Essen einsteckt?«, fuhr sie Johannes an und stand mit in die Hüften gestemmten Armen vor ihm.
»Caroline, er ist nur ein armer Junge …«
»Und die stehlen wie die Raben!«, fauchte Caroline.
»Hör mal. Als er gestern Abend an der Tür klopfte, war er durchgefroren und am Verhungern. Seine Eltern sind tot. Gott hat mir durch die Bibel gezeigt, dass wir ihn aufnehmen sollten. Er sollte ein warmes Dach über dem Kopf haben.«
»Aber das Essen reicht doch grade für uns fünf. Woher soll das Geld kommen, um den Jungen zu versorgen?«
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