Elisabeth Büchle - Gnade zieht ein

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24 Weihnachtsgeschichten, die zu Herzen gehen. Sie wollen den Leser in der Weihnachtszeit begleiten und auf das Christfest einstimmen. Ideal zum Selberlesen und Verschenken.
Besonderes Extra:
Am Schluss des Buches sind zu jeder Geschichte Inhalt, Themen und die Lesezeit für die Verwendung in Gruppen angegeben.

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Während Viola die Grundierung aufträgt, gehe ich in die Küche und bereite unser Abendessen vor. Kochen ist mir in letzter Zeit schwergefallen; ich mag es lieber, wenn noch jemand mitisst. Und essen kann das Mädchen! Zum Schluss sind alle Schüsseln leer.

Jetzt dreht sie etwas nachdenklich an ihrem Glas. »Ich wollte Sie eigentlich was fragen.«

»Ich glaube, wenn man schon zusammen gearbeitet und gegessen hat, ist es Zeit, sich zu duzen«, sage ich. »Ich bin Sabine, wenn es dir recht ist.«

»Das ist mir sehr recht«, antwortet sie. »Weißt du, als ich gestern herfuhr, hatte ich richtig Angst, wie das werden würde. Ob du nicht total wütend bist auf mich.« Immer noch konzentriert sich ihr Blick auf ihr Glas.

»Ich hatte auch Angst«, gestehe ich. »Aber ich kann doch nicht wütend auf dich sein. Du kannst ja gar nichts für das, was passiert ist. War das deine Frage?«

»Gewissermaßen, ja«, murmelt sie. »Ich versuche mir vorzustellen, wie ich an deiner Stelle reagiert hätte. Ich glaube, ich würde alles kaputt schlagen wollen.«

»Ja, das Gefühl kenne ich«, gebe ich zu. »Und mein Pastor kennt es auch von mir. Er musste sich schon viel anhören in dieser Hinsicht.«

»Dein Pastor?«, wiederholt sie. »Du gehst also zur Kirche? Glaubst du an Gott?«

Ich nicke. »Ja, das tue ich. Auch wenn wir es in letzter Zeit nicht immer leicht miteinander hatten, Gott und ich.«

Sie runzelt verständnislos die Stirn. »Gott und du? Das klingt ja fast wie eine menschliche Beziehung.«

»Es ist eine persönliche Beziehung, ja.« Ich setze innerlich ein Stoßgebet ab, das lautet: Hilf mir, das verständlich rüberzubringen. »Ich bin überzeugt davon, dass Gott mich hört und auf meine Gebete reagiert.«

»Das glaubst du? Obwohl dir dein Gott so übel mitgespielt hat? Erst verunglückt dein Mann, und dann erfährst du, dass er dich jahrelang betrogen hat? Dass es mich gibt, während du mit ihm keine Kinder hattest?«

»Das hat ja nicht Gott getan«, entgegne ich.

»Aber er hat es auch nicht verhindert!«, ruft sie aus. »Was ist das für ein Gott? Wie kannst du an den glauben? Ich finde das immer so verlogen, gerade jetzt, wo es bald wieder Weihnachten wird. Dafür zeichne ich süße Karten mit Engeln und Sternen und Babys in Krippen. Und dann denke ich an meine Weihnachtstage. Mein Papa war nie da. Angeblich musste er immer gerade nach Kanada oder Australien fliegen. Aber in Wahrheit war er bei dir, oder?«

»Meistens, ja.« Ich erinnere mich an viele Jahre gemeinsam verbrachter Festtage. Natürlich hatten wir einen Weihnachtsbaum und reichlich adventliche Dekoration. Was fehlte, war das Kinderlachen, die bunten Packungen mit Lego oder einem Puppenhaus, die mit schiefer Stimme gesungenen Weihnachtslieder. Aber das will sie jetzt bestimmt nicht von mir hören.

»Und ich war so neidisch auf dieses Jesuskind«, fährt sie fort. »Das hatte gleich zwei Väter, einen im Himmel und einen vor Ort. Und dazu noch eine Riesenparty mit Engeln und Hirten und Königen, die Geschenke bringen. Dieses emotionale Superfest einschließlich Weihnachtsplätzchen und Weihnachtsschmuck und Weihnachtsliedern. Irgendwann fand ich das alles nur noch unglaubwürdig, und jetzt verdiene ich mein Geld damit, obwohl es mir nichts mehr bedeutet.« Sie hält inne und sieht mich bestürzt an. »Tut mir leid, Sabine, ich wollte dich damit nicht … ich meine, du siehst das alles bestimmt anders.«

»Schon gut«, sage ich beruhigend. »Das ist auch für mich nicht das, worum es an Weihnachten geht. Aber schau, wenn man dieses ganze Beiwerk abzieht, dann bleibt immer noch dieses Kind, Gottes Sohn, der als Mensch zur Welt kommt. Dem nichts Menschliches fremd ist, keine Enttäuschung, kein Betrug, kein Schmerz – und der trotzdem auch Gott ist, der Wunder tut, dem nichts unmöglich ist. Dem kann ich mich anvertrauen, gerade wenn es mir schlecht geht.«

Violas Augen sind groß und dunkel. »Na, das ist doch mal eine andere Aussage als auf unseren Postkarten. Auch wenn ich dazu ja noch einige Fragen hätte.«

»Ich weiß nicht, ob ich die alle beantworten kann, aber du kannst sie mir gern stellen.«

Mit dem Vogelhäuschen kommen wir heute nicht mehr weiter. Ich koche noch eine Kanne Tee und öffne eine Packung Kekse, die wir nach und nach essen, während wir am Küchentisch sitzen und bis nach Mitternacht reden. Dann leihe ich ihr ein Nachthemd und lasse sie in meinem Gästezimmer übernachten, damit sie nicht so spät noch in ihr Hotel fahren muss.

Viola scheint früh aufgewacht zu sein, denn als ich am nächsten Morgen etwas verschlafen in die Küche schlurfe, hat sie sich bereits einen Kaffee gemacht. Sie muss pünktlich los, um zu ihrem Kurs nicht zu spät zu kommen, aber vorher nimmt sie mich noch mit in den Keller.

Jetzt stelle ich fest, dass sie noch früher aufgestanden sein muss, als ich dachte. Denn das Vogelhäuschen ist fertig. Mit viel Liebe zum Detail hat sie kleine Fenster mit blauen Rahmen auf die Seitenwände gemalt und ein Tulpenbeet an die Unterkante. Das Dach hat viele einzelne blaue Schindeln, und statt der pastellfarbenen Tupfen von ihrer Vorlage hat sie winzig kleine Herzen auf die Flächen gesetzt.

»Lass es noch einen Tag trocknen, bevor du es nach draußen stellst«, rät sie mir.

Ich könnte heulen, so schön ist es geworden. »Eigentlich ist es viel zu schade für den täglichen Einsatz«, sage ich. »Die Vögel wissen das bestimmt nicht zu schätzen.«

»Hauptsache, dir gefällt es«, erwidert sie.

»Es wird mich immer an unser Gespräch erinnern. Es war schön, dass du da warst.«

»Fand ich auch.« Viola scharrt ein wenig verlegen mit dem Fuß. »Danke für alles, was du mir gesagt hast. Und … vielleicht redest du auch mal mit Gott über mich?«

»Ganz bestimmt tue ich das«, verspreche ich, und dann fallen wir uns spontan um den Hals. Ich wünschte, sie könnte noch bleiben. Aber das kann man ja auch anders lösen. »Sag mal … hast du Weihnachten schon was vor?«

»Nicht so wirklich«, sagt sie. »Meine Mutter ist ja inzwischen Buddhistin, die feiert das nicht.«

»Hättest du Lust, wieder herzukommen und mit mir zu feiern?«

Jetzt geht ein Strahlen über ihr Gesicht. »Das würde ich gern tun, Sabine.«

»Dann haben wir eine Verabredung!« Ich begleite sie bis zur Tür und winke ihr nach.

Den ganzen Tag fühle ich eine solche Leichtigkeit wie schon lange nicht mehr. Auch am nächsten Tag hält sie an, vor allem, als ich das Vogelhäuschen wieder auf die Terrasse bringe. Die Vögel brauchen eine Weile, um es anzunehmen – vielleicht riecht es noch zu sehr nach Farbe. Aber das ist egal. Ich sitze trotzdem in meinem Sessel und schaue es mit Dankbarkeit an.

Jetzt freue ich mich auf Weihnachten. Auch wenn Gott mir mein Geschenk schon vorher gemacht hat. Oder vielleicht gerade deshalb.

Hallo, ich bin Grace!

von Oliver Helmers

Manche Menschen treten in unser Leben und begleiten uns nur eine kleine Weile. Trotzdem hinterlassen sie tiefe Spuren. So habe ich das erlebt, vor nun schon bald zwanzig Jahren. Ich war gerade im vierten Semester meines Geschichtsstudiums, als Grace in unser Wohnheim einzog. Bis heute muss ich schmunzeln, wenn ich daran denke, wie sie das erste Mal vor mir stand: »Hello Stefanie, ick bin Grace und komme wan deyn USA. Ick habe Pieza gemakt. Solln wir zusammen essen?«

Ich kannte noch andere internationale Studentinnen, aber keine sprach in den ersten Wochen so schlecht wie sie. Ihr gebrochenes Deutsch, gepaart mit ihrer offenen Art ohne jegliche Menschenscheu, machte sie umso sympathischer.

Grace war 24 Jahre alt und als Austauschstudentin nach Deutschland gekommen. Neben evangelischer Theologie studierte sie auch Geschichte. So kam es, dass wir immer wieder in Vorlesungen nebeneinandersaßen.

Grace bedeutet Gnade. Und »unsere« Grace machte ihrem Namen alle Ehre. Als wir zu Semesterbeginn einen neuen Professor bekamen, riss mir einmal der Geduldsfaden. Sein Vorlesungsstil war furchtbar langweilig. Eine Vorlesung im wahrsten Sinne des Wortes. Er verzog nicht eine Miene und schaute permanent in sein Manuskript. Ich regte mich fürchterlich über ihn auf: »Wofür wird der eigentlich bezahlt? Und der soll Lehrer ausbilden? Wie ist der überhaupt Professor geworden?«

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