Nuruddin Farah - Im Norden der Dämmerung

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Im Norden der Dämmerung: краткое содержание, описание и аннотация

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Das ruhige Leben eines somalischen Paares in Oslo wird durch die Ankunft der Witwe ihres Sohnes und deren Kinder unwiderruflich verändert. Ein wichtiger Roman über Familie, Politik und Gewalt von einem der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller Afrikas.
Seit Jahrzehnten leben Gacalo und Mugdi in Oslo, wo sie ein ruhiges und weitgehend assimiliertes Leben geführt und ihre zwei Kinder großgezogen haben. Doch nachdem ihr geliebter Sohn Dhaqaneh sich den Dschihadisten in Somalia angeschlossen hat und bei einem Selbstmordattentat ums Leben gekommen ist, gerät ihre Welt aus den Fugen. Schweren Herzens bieten sie seiner somalischen Familie an, nach Oslo zu kommen.
Als sich aber ihre Schwiegertochter immer mehr in die Religion vertieft, während ihre Kinder sich nach den Freiheiten ihrer neuen Heimat sehnen, gibt es einen Bruch in der Familie, der ihrer aller Leben unwiderruflich verändern wird.
Vor dem Hintergrund realer Ereignisse erzählt Nuruddin Farah eine provokative und umwerfende Geschichte von Liebe, Loyalität und nationaler Identität, die uns die Frage stellt, ob es je möglich ist, einem Erbe der Gewalt zu entkommen – und wenn ja, zu welchem Preis.

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»Woher hast du dieses Machogehabe?«, sagt Mugdi. »Es macht mich traurig, wenn du schlecht über deine Mutter und deine Schwester redest. Sie behandeln dich, als wärst du ihr Mahram, ihr männlicher Beschützer. In unserer Familie heißen wir so ein Verhalten nicht gut.«

Naciim schaut ihn mit gespieltem Zorn an und sagt nichts.

»Was würde dein Stiefvater sagen, wenn er dich so reden hörte? Würde er dich zur Rede stellen oder würde es ihn gar nicht kümmern?«

»Er würde nichts Unrechtes daran finden. Tatsächlich würde Stiefvater Dhaqaneh mich darin bestärken, als Herr des Hauses aufzutreten, als Oberhaupt der Frauen, als Mahram.«

Der Mann als Beschützer der Frauen, dessen oberste Aufgabe ist, die Familienehre auf jede nur mögliche Art zu bewahren. Mugdi kennt solche Männer, und ihm drängt sich der Gedanke auf, dass Naciim ihm und Gacalo noch viel Ärger machen könnte.

»Stiefvater Dhaqaneh würde wollen, dass ich als sein Stellvertreter einspringe«, fährt Naciim fort.

»Und das heißt was?«

»Dass meine Mutter und meine Schwester nichts tun können ohne meine ausdrückliche Zustimmung«, sagt Naciim. »Und dass ich sie bestrafen kann, wenn sie aus der Reihe tanzen.«

»Glaubst du, für einen Jungen deines Alters ist das das richtige Verhalten?«

»Einmal, als mein Stiefvater nicht da war, sind meine Mutter und Saafi zu einer Hochzeitsfeier gegangen, ohne mir vorher Bescheid zu geben«, sagt Naciim. »Als er zurückkam und ich ihm berichtet habe, was passiert war, hat er sie zurechtgewiesen. Er hat gesagt, in seiner Abwesenheit müssten sie meinen Anweisungen folgen.«

»Hat er deine Mutter jemals geschlagen oder misshandelt?«

»Er hat sie oft gemaßregelt«, sagt Naciim.

»Gehörte zu maßregeln auch schlagen?«

»Ja, aber nicht so oft, wie er mich geschlagen hat.«

»Warum das denn?«

»Weil ich sein ›auserwählter‹ Mann war.«

»Was hat er damit gemeint?«

»Dass ich mehr wert bin als die Frauen.«

Vom Flur hörte man Gacalo fragen. »Wo sind die Männer?«

»Wir sind hier, Liebling«, ruft Mugdi.

Gacalo kommt ins Zimmer. »Was macht ihr hier?«, fragt sie.

»Der junge Mann und ich lernen uns gerade kennen. Kommt mir vor, als müsste sich der Junge so einiges abgewöhnen.«

Nach ein paar Minuten Smalltalk geht Gacalo Richtung Küche. Mugdi und Naciim folgen ihr. In der Küche schaut Gacalo ihren Mann liebevoll an, bedankt sich bei ihm und sagt ihm auf Italienisch, dass sie sich jetzt um alles kümmern werde, er könne nach Hause fahren.

Als Naciim merkt, dass Mugdi gehen will, fragt er ihn, ob er mitkommen dürfe. »Heute nicht«, sagt Mugdi.

»Habt ihr zu Hause einen Fernseher?«

»Ja«, sagt Mugdi.

»Kann ich manchmal vorbeikommen und schauen?«

»Wenn du uns besuchst, gern.«

»Ich habe gehört, dass du haufenweise Bücher hast.«

»Jede Menge«, sagt Gacalo.

»Was für Bücher?«

»Alles Mögliche. Jede Größe, jedes Genre. Auf Italienisch, Englisch, Russisch, Somalisch, Arabisch, Norwegisch.«

»Stiefvater Dhaqaneh hatte mehr Bücher als alle, die ich kannte«, sagt Naciim. »Er hat viel gelesen. Er hat mir lesen und schreiben beigebracht. Mit dem Lesen habe ich mich schwergetan, ich konnte nie gut lesen, bis er mir geholfen hat. Früher fand ich Lesen langweilig, jetzt nicht mehr.«

»Wenn du nicht liest, was machst du sonst noch gern?«

»Im Fernsehen Fußball schauen.«

»Spielst du Fußball?«

»Ja, sehr gern.«

Mugdi dreht sich zu Gacalo um. »Wir sehen uns dann zu Hause.«

»Danke fürs Abholen und Herbringen«, sagt sie.

Er ist gegangen, bevor Naciim ihn fragen kann, wann sie sich wiedersehen.

KAPITEL FÜNF

Zum dritten Mal hintereinander kommt Gacalo abends später nach Hause als sonst. Sie sagt, sie sei erschöpft. Sie habe nach der Arbeit die Witwe und ihre Kinder besucht, um ihnen bei ihrem Neustart zu helfen. Es passt nicht zu ihr, so oft von Zuhause weg zu sein und ihren Ehemann allein zu lassen. Aber sie hält es für gerechtfertigt, den drei Neuankömmlingen mit ihren jeweils eigenen Ansprüchen und Interessen so viel Zeit zu widmen. Mugdi hat eigentlich damit gerechnet, dass sie ihm von ihren Gesprächen mit ihnen berichten würde, aber das tut sie nicht. Sie sagt nur, es habe Probleme gegeben.

Mugdi ist oben im Bad und putzt sich bei offener Tür die Zähne. Das Licht hat er ausgeschaltet, die Helligkeit aus dem Schlafzimmer reicht ihm. Er geht gerne in kaum beleuchteten Räumen umher. Wenn unten das Licht an ist, dann lässt er es oben oft aus. Er sagt, er fühle sich dann ausgeruhter und sehe auch besser. Timiro frotzelt, er komme ihr vor wie eine verstohlen durchs Haus schleichende Katze. Bevor man sich versehe, sagt sie, habe er einen schon am Wickel.

In letzter Zeit schweigen sich Gacalo und Mugdi fast nur noch an. Sie sind mit Gedanken beschäftigt, die keiner von beiden in Worte fassen möchte. Gestern Abend warf Gacalo ihrem Mann vor, er beneide Waliya und die Kinder um die Fürsorge, die sie ihnen zukommen lasse, er sei so verbittert, dass er die Witwe nicht mal beim Namen nenne. Sie wünsche sich, dass er zu seiner alten Gutmütigkeit zurückfinden möge.

Sie treffen sich oben im Flur, als Mugdi gerade ins Schlafzimmer geht und Gacalo die Treppe hinaufkommt. Gacalo lässt ihn vorbei und folgt ihm ins Schlafzimmer.

Er wartet schweigend, bis sie sich ausgezogen und ihren Pyjama angezogen, die Zähne geputzt und das Gesicht gewaschen hat und dann unter die Decke auf der linken Seite des Bettes geschlüpft ist.

»Und, wie war dein Tag?«, fragt sie.

»Timiro macht gerade eine schwere Zeit durch.«

Im Halbdunkel runzelt Gacalo die Stirn und wickelt sich in die Bettdecke. Timiro und Xirsi sind seit fünf Jahren verheiratet, und sie ist ihm immer noch treu, obwohl Xirsi sie regelmäßig belügt und manchmal monatelang fremdgeht. Mugdi und Gacalo konnten den Kerl nie ausstehen, und selbst Kaluun, der sie miteinander bekannt gemacht hat und Xirsis Charme mag, räumt ein, dass er ein Problem mit dessen Glaubwürdigkeit hat. Kaluun besteht allerdings darauf, dass Timiro gewusst habe, auf wen sie sich da einlässt, sich davon aber nicht habe beirren lassen. »Man kann jeden Weiberheld von seinem Laster heilen«, pflegte sie zu sagen.

Gacalo denkt, dass es ihre Ehe belastet hat, dass Dhaqaneh gestorben ist, bevor er ihnen einen Enkel hat schenken können. »Was für ein großes Glück, dass wir bald Timiros Baby in unserem Leben begrüßen dürfen«, sagt sie jetzt zu Mugdi. »Ein Enkelkind, das wir auf unsere alten Tage lieben und verhätscheln dürfen. Ich kann es gar nicht erwarten.«

Mugdi unterdrückt ein Gähnen. »Ich freue mich genauso auf das Baby. Es wird uns ein Segen und eine Freude sein.«

Dann dreht sich Gacalo auf die Seite, rutscht etwas von ihm weg und stopft sich das Kissen unter den Kopf. »Nacht, mein Schatz.« Aber sie ist nicht sicher, ob er sie gehört hat.

Als Mugdi schließlich einschläft, träumt er von Kaluun und Eugenia, dass er sie in London besucht und im Abney Park Cemetery spazieren geht. Er besucht die Gräber von mehreren Männern und Frauen, die gegen die Sklaverei gekämpft haben. Irgendwann fängt es fürchterlich an zu regnen, und er sucht Unterschlupf in einer Höhle, die so groß und dunkel ist wie eine Kellerwohnung.

Schon bald gesellt sich eine Gruppe Männer, Frauen und Kinder dazu. Alle sind weiß gekleidet, die Männer tragen dichte Bärte und Scheitelkappen, die Frauen sind verschleiert und barfuß, die Kinder tragen Bücher mit heiligen Texten unter dem Arm. Nachdem es aufgehört hat zu regnen, verlässt Mugdi die Höhle und geht zur Wohnung von Kaluun und Eugenia zurück.

Am nächsten Morgen stehen Mugdi und Gacalo früh auf. In der Küche gesellt sich Timiro zu ihnen. »Wann kann ich Waliya und die Kinder besuchen? Wie ist sie? Glaubt ihr, sie kommt hier zurecht und kann sich einleben?«

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