Nuruddin Farah - Im Norden der Dämmerung

Здесь есть возможность читать онлайн «Nuruddin Farah - Im Norden der Dämmerung» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Im Norden der Dämmerung: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Im Norden der Dämmerung»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Das ruhige Leben eines somalischen Paares in Oslo wird durch die Ankunft der Witwe ihres Sohnes und deren Kinder unwiderruflich verändert. Ein wichtiger Roman über Familie, Politik und Gewalt von einem der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller Afrikas.
Seit Jahrzehnten leben Gacalo und Mugdi in Oslo, wo sie ein ruhiges und weitgehend assimiliertes Leben geführt und ihre zwei Kinder großgezogen haben. Doch nachdem ihr geliebter Sohn Dhaqaneh sich den Dschihadisten in Somalia angeschlossen hat und bei einem Selbstmordattentat ums Leben gekommen ist, gerät ihre Welt aus den Fugen. Schweren Herzens bieten sie seiner somalischen Familie an, nach Oslo zu kommen.
Als sich aber ihre Schwiegertochter immer mehr in die Religion vertieft, während ihre Kinder sich nach den Freiheiten ihrer neuen Heimat sehnen, gibt es einen Bruch in der Familie, der ihrer aller Leben unwiderruflich verändern wird.
Vor dem Hintergrund realer Ereignisse erzählt Nuruddin Farah eine provokative und umwerfende Geschichte von Liebe, Loyalität und nationaler Identität, die uns die Frage stellt, ob es je möglich ist, einem Erbe der Gewalt zu entkommen – und wenn ja, zu welchem Preis.

Im Norden der Dämmerung — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Im Norden der Dämmerung», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Wie alt sind die Kinder?«

»Das Mädchen vierzehn, der Junge zwölf.«

»Werden sie bei Ihnen wohnen?«, fragt sie.

»Wir haben in Grønland eine Wohnung für sie gefunden.«

Über die Lautsprecheranlage kommt die Durchsage, dass der Flug nach Colombo über Dubai pünktlich abhebe und die Passagiere sich zu ihrem Gate begeben sollten. Die Nonne schaut ihren friedlich schlafenden Bruder an. Dann schiebt sie ihm die Reisetasche zwischen die Füße, überprüft, ob sie die Tickets und Pässe hat, und weckt ihn dann leise flüsternd. Sie verabschiedet sich von Mugdi. »Ich wünsche Ihnen und der Witwe Ihres Sohnes und den Kindern alles Gute.«

Kurz nachdem die Nonne gegangen ist, fällt Mugdi ein Teenager auf, der einen Gepäckwagen mit einem wackeligen, turmhohen Kofferberg vor sich herschiebt. Er hat Ähnlichkeit mit dem Naciim auf seinem Foto. Ein junges Mädchen und eine Frau, beide im Ganzkörperschleier, folgen ihm mit etwas Abstand. Dennoch ist unübersehbar, dass die drei zusammengehören. Mugdi lässt sie an sich vorbeigehen, ruft schnell Gacalo an, sagt, »Sie sind da«, und legt genauso schnell wieder auf. Dann ruft er laut einen somalischen Gruß: » Nabad , Naciim!«

Naciim dreht sich um, läuft auf ihn zu und schließt ihn überschwänglich in die Arme. Waliya und Saafi nähern sich den beiden betont langsam, bleiben dann stehen, wechseln nervöse Blicke und einige Worte, die Mugdi nicht verstehen kann, und überprüfen dann den Sitz ihrer Gesichtsschleier.

Mugdi verschränkt die Hände hinter dem Rücken und geht langsam auf die beiden Frauen zu. Er erwartet nicht, dass sie ihn bei der Begrüßung berühren, wie Naciim es getan hat. »Willkommen in Norwegen«, sagt er erst zu Waliya, dann zu Saafi.

»Fahren wir mit dem Zug?«, fragt Naciim.

»Nein, ich bin mit einem Mietwagen gekommen.«

Mugdi geht mit dem Jungen voraus, die beiden Frauen folgen mit Abstand. Mugdi und Naciim warten vor dem Lift.

Mugdi ist klar, dass es für einen Jungen, der fast sein ganzes Leben in einem Flüchtlingslager in einer staubigen Grenzstadt verbracht hat, fernab von den Annehmlichkeiten einer großen Stadt, eine große Sache ist, in einem Auto zu fahren. In Mugdis Jugend in Somalia bekamen die die Mädchen ab, die ein Auto hatten.

»Wo bleiben sie bloß«, sagt der Junge leicht genervt.

Die Frauen gehen langsam auf sie zu.

»Jetzt schau sie dir an«, sagt Naciim. »Mein Stiefvater Dhaqaneh hat immer gesagt, in Europa ist Zeit Geld. Die beiden müssen lernen, schneller zu gehen.«

Zusammen steigen die vier in den Lift. Als noch drei groß gewachsene, laute Norweger einsteigen, bemerkt Mugdi die Angst in den Augen der Frauen. Einer der Männer spricht laut und gestikulierend, wobei er Waliya mit einer Hand fast berührt. Panisch weicht die Witwe zurück und sagt laut auf Somalisch: »Sag doch einer was!«

Auf höchste Korrektheit bedacht, wendet sich Mugdi nicht an Waliya, sondern leise an ihren Sohn, der seiner Mutter sagen möge, dass die Männer sich nur gut gelaunt unterhalten und es keinerlei Grund zur Sorge gebe.

In der Parkgarage will Mugdi Naciim helfen, den Gepäckwagen zu schieben, aber der Junge besteht darauf, das allein zu machen. Waliya und Saafi steigen hinten ein, Naciim setzt sich auf den Beifahrersitz.

»Ein wunderschönes Auto«, sagt Naciim.

Der Junge streicht bewundernd über das Armaturenbrett und die Innenverkleidung des Wagens. »Wenn ich erwachsen bin, kaufe ich mir auch so ein Auto«, sagt er.

»Da musst du aber gut verdienen, wenn du dir so ein Auto leisten willst.«

»Von dem Reisegeld, das Großmama Gacalo uns geschickt hat, habe ich fünf Dollar gespart. Davon kaufe ich mir ein Lotterielos und gewinne den Jackpot.«

»Im Islam ist Glücksspiel ein Verbrechen«, sagt Waliya, die seit der Begegnung im Lift geschwiegen hat. »Das werde ich nicht erlauben.«

Naciim verzieht spöttisch den Mund. Mugdi ist versucht, den Jungen wegen seines unmöglichen Benehmens zurechtzuweisen und ihm außerdem zu sagen, dass ihm in Oslo niemand ein Lotterielos verkaufen wird, bevor er nicht achtzehn ist. Er lässt es bleiben und beschließt, eine bessere Gelegenheit abzuwarten.

Mugdis Handy klingelt, und er berichtet Gacalo kurz, dass sie auf dem Weg sind. Er spricht italienisch mit ihr, weil er annimmt, dass Waliya und die Kinder das nicht verstehen.

Er sagt Naciim, dass er sich anschnallen soll und das auch seiner Mutter und seiner Schwester sagen soll. Er findet es lästig, dass die neuen Umgangsformen unter Islamisten in Somalia heutzutage verlangen, dass Frauen von Männern – Mahrams ausgenommen – nicht direkt angesprochen werden sollen.

Unterwegs schaut Mugdi in den Rückspiegel und sieht, dass die Lippen der beiden Frauen sich bewegen. Anscheinend rezitieren sie Koranverse. Er schaut wieder auf die Straße. Sie sind keinen halben Kilometer gefahren, da fragt Naciim, ob er eben Italienisch gesprochen habe.

»Verstehst du Italienisch?«, fragt er.

»Noch nicht, aber ich will viele Sprachen lernen«, sagt der Junge. »Norwegisch, Französisch, Italienisch. Und ich will mein Englisch verbessern.«

Zum ersten Mal sagt Saafi etwas. »Und was ist mit Arabisch?«, fragt sie mit leiser Stimme.

»Was soll mit Arabisch sein?«, fragt Naciim.

»Es ist die Sprache des Propheten, Allah möge ihn segnen. Es ist die Sprache, die jeder Muslim lernen muss.«

Naciim schneidet eine Grimasse, und Saafis Gesichtsausdruck verdüstert sich.

Inzwischen ist Mugdi aufgefallen, dass Saafi und Waliya ihren Sicherheitsgurt nicht angelegt haben. Er hält an, lässt den Motor aber laufen. Er sagt Naciim, dass er seine Mutter und Schwester noch einmal darauf hinweisen soll, den Gurt anzulegen, das sei in Norwegen Pflicht.

»Wir werden an dem Tag sterben, den Allah für uns bestimmt hat«, erwidert Waliya. »Egal, ob wir diese Dinger anschnallen oder nicht.«

»Wenn wir erwischt werden, muss ich eine hohe Strafe zahlen«, sagt Mugdi. »Wollt ihr das?«

Widerwillig geben sie nach, und auf dem Rest des Weges herrscht Stille. Als sie das Mietshaus erreichen, ruft Mugdi Gacalo noch einmal an. Sie sagt, dass sie schon in der Wohnung ist.

Als sie die Wohnung betreten, umarmt Gacalo ihren Mann und sagt: »Danke, Liebling.« Sie trägt den somalischen Rock mit Blumenmuster, ist aber nicht verschleiert, sondern trägt einen Schal und ein Kopftuch. Waliya und Saafi begrüßen Gacalo flüchtig und verlassen bei erster Gelegenheit das Zimmer. Naciim jedoch steht dicht neben Mugdi und tut so, als gehöre er mehr zur Welt des alten Mannes als zu der, in der die Frauen Zuflucht gefunden haben.

Der Junge kann nicht still stehen. Er schaut aus den Fenstern, berührt die Wände und bewundert die luftige Sauberkeit der Wohnung. Er geht auf und ab, als wolle er ausmessen, wie groß die Wohnung im Vergleich zu den Hütten im Flüchtlingslager ist. »Komm, zeig mir bitte die Zimmer«, sagt er dann zu Mugdi. »Ich will mir eins aussuchen.«

Naciim nimmt Mugdis Hand, und zusammen gehen sie in einen spärlich eingerichteten Raum. Naciim schaut sich um und sagt: »Das könnte Saafi nehmen.«

Er geht aus dem Zimmer, dann nach links, und Mugdi folgt ihm. Sie kommen zur nächsten Tür. Sie ist verschlossen. Naciim klopft leise an. Als niemand antwortet, sagt er: »Vielleicht sind Mama und Saafi da drin.«

Schließlich kommen sie in ein Zimmer mit eigenem Bad und Blick auf den Garten. Naciim setzt sich auf das Doppelbett. Er ist begeistert. »Das hier wird mein Zimmer«, sagt er im dreisten Tonfall eines Menschen, der entschlossen ist, sich durchzusetzen.

»Wie wär’s, wenn du vorher deine Mutter fragst?«

»Aber das ist das Zimmer mit der besten Aussicht.«

Mugdi versteht, was der Junge meint: Das Beste von allem geht an den Mann im Haushalt, und da er der Mann ist, steht das größte Zimmer mit der besten Aussicht von Rechts wegen ihm zu. Mugdi ist wütend. Nicht so sehr auf den Jungen wie auf die Tradition, die die männliche Spezies verhätschelt.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Im Norden der Dämmerung»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Im Norden der Dämmerung» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Im Norden der Dämmerung»

Обсуждение, отзывы о книге «Im Norden der Dämmerung» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x