Wolfgang Müller-Funk - Kulturtheorie
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Auffällig ist, dass SimmelSimmel, Georg, von einer Leidenschaft nüchterner Neugierde getrieben, den Begriff Stil des Lebens Leben, Lebens-, -leben (SimmelSimmel, Georg verwendet zunächst diese Bezeichnung für Lebensstil Lebensstil) in einem völlig neutralen Sinn verwendet. Unklar bleibt auch, wer da formt, der Mensch oder die selbstläufig gewordenen kulturellen Kräfte, die er entbunden hat, allen voran das GeldGeld. Dieses bringt nämlich eine spezifische Form des LebensstilsLeben, Lebens-, -leben hervor. Aber eigentlich ist das Phänomen des LebensstilsLeben, Lebens-, -leben selbst – so wie das Phänomen der ModeMode – neu. Es hat auf den ersten Blick keinen Sinn, vom LebensstilLebensstil der antiken Griechen, der Mayas oder der Menschen im MittelalterMittelalter zu sprechen. LebensstilLebensstil bedeutet nämlich ein ästhetisches Verständnis und Selbstverständnis des Menschen, das vor der ModerneModerne, modern, -moderne einigermaßen fremd war. SimmelSimmel, Georg beschreibt verschiedene zentrale, für den modernen Stil des LebensLeben, Lebens-, -leben charakteristische Merkmale:
1 Der LebensstilLebensstil hat keine ‚Tiefe‘, keine Authentizität, er ist arbiträrArbitrarität, arbiträr und „charakterlos“. Arbiträr, vom lateinischen arbitrari, glauben, meinen abgeleitet, verweist auf die Tatsache, dass unser LebensstilLebensstil einigermaßen willkürlich gesetzt ist und zum Teil auch so verstanden wird. Er resultiert nicht länger aus der Befolgung heiliger, von göttlichen Instanzen eingesetzter Regeln, Geboten, Verboten, Vorschriften. Charakterlos meint auch, dass dieser LebensstilLebensstil sich ändern kann und dass ihm gegenüber kein Treuegebot gilt. Ein 68er Linker, ein Punk oder eine Grün-Alternative muss seinen bzw. ihren LebensstilLebensstil nicht das ganze LebenLeben, Lebens-, -leben hindurch tragen, er/sie kann ihn ändern, ohne irgendwelche Sanktionen befürchten zu müssen und ohne dass ihm/ihr Schuldgefühle nahegelegt werden.
Die Pluralität der heutigen Lebensstile lässt sich als Auswirkung der Vorläufigkeit modernerModerne, modern, -moderne Existenz begreifen. Ihr offenkundiger Mangel, ihre Unverbindlichkeit und geringe soziale Bindekraft erzeugt, verschärft durch das Abgrenzungsbedürfnis der nachfolgenden Generationen, immer neue Lebensstile, die strukturellStruktur, strukturiert, strukturell verblüffend ähnlich sind.
In diesen Zuschreibungen der modernenModerne, modern, -moderne Kultur des GeldesGeld treten Phänomene zutage, die man seit den 1980er Jahren gern als postmodern bezeichnet: eine Form von Selbstzuschreibung, die kontingent Kontingenz, kontingent, das heißt zufällig und nicht zwingend ist. Damit steht der moderne LebensstilLebensstil im krassen Gegensatz zur klassischen ‚Persönlichkeit‘ des 18. und 19. Jahrhunderts, deren zentrales Bestreben die Entdeckung und Entfaltung des wahren Selbst ist.
1 Der moderneModerne, modern, -moderne Stil des LebensLeben, Lebens-, -leben ist durch das Primat des Verstandes geprägt: Das BegehrenBegehren eines Menschen nach einem bestimmten Produkt mag subjektivSubjektivität, subjektiv, unvernünftig, ja sogar irrational sein, aber die Art und Weise, es in seinen Besitz zu bekommen, ist zweckrational. Das ist, wie SimmelSimmel, Georg ausführt, die Folge des „Mittelcharakters des GeldesGeld“. Das Geld ist ein MediumMedium, es tritt dazwischen . Aber das Dazwischentreten des Geldes hat weitreichende Folgen, für den Einzelnen wie für die Kultur. Das BegehrenBegehren wird aufgeschoben. Es entsteht eine lange Reihe von Mitteln und Zwecken. Das strategische Denken wird zur vorherrschenden Mentalität unseres kulturellen und gesellschaftlichenGesellschaft, gesellschaftlich LebensLeben, Lebens-, -leben. Das Geld wird zum Mittel der Gestaltung unseres Willens im KontextKontext der gesellschaftlichen Verhältnisse, die wiederum durch die Verbindung zwischen subjektivem Willen und absolutem Werkzeug geschaffen werden. Durch das Medium Geld tritt das Prozesshafte der Kultur vollends zutage.13
Aber damit modifiziert sich der Wille als solcher, er rationalisiert sich durch die Beziehung zum Mittel, dessen er sich zur Durchsetzung bedient. Der Wille ist, bemerkt SimmelSimmel, Georg an einer Stelle, blind wie der des „geblendeten Cyclopen“, der „aufs Geratewohl losstürmt“14. Was ihm fehlt, ist ein Inhalt, ein Zweck und die strategische Wahl der Mittel. Woran es ihm mangelt, ist, um die Anspielung aus der Odyssee aufzugreifen, die List des Odysseus, die HorkheimerHorkheimer, Max und AdornoAdorno, Theodor W. in ihrer Lesart des Homerischen Epos kulturkritisch und antikapitalistisch wenden werden (→ Kap. 6).
Der moderneModerne, modern, -moderne LebensstilLebensstil ist subjektivSubjektivität, subjektiv, begehrlich und zugleich rational-strategisch. Er impliziert ein Zurückdrängen all jener Bereiche, die man als Gemüt und Gefühl bezeichnet. In der Umgangssprache werden sie mit dem Begriff des Romantischen belegt. Zur Veranschaulichung sei hier ein Beispiel aus der österreichischen Literatur zitiert, der erste Roman von BrochsBroch, Hermann Trilogie Die Schlafwandler . Er trägt den Titel Pasenow oder Die Romantik Romantik. Der romantische junge Pasenow, der für eine junge Varietéschauspielerin und Halbweltdame entflammt ist und am Ende die standesgemäße Nachbarstochter ehelicht, verkörpert einen untergehenden Typus, für den noch alles in OrdnungOrdnung, ordnungs- ist und in Ordnung aufgeht. Demgegenüber verkörpert sein liberaler und melancholischer, unternehmerischer Jugendfreund den neuen rastlosen urbanen LebensstilLebensstil des GeldesGeld. Mobilität geht immer auf Kosten der Treue.15 Auf das Verhältnis der beiden ungleichen Freunde lässt sich SimmelsSimmel, Georg folgende Anmerkung blendend zur Anwendung bringen:
Wie der, der das GeldGeld hat, dem überlegen ist, der die Ware hat, so besitzt der intellektuelleIntellektueller, intellektuell Mensch als solcher eine gewisse MachtMacht gegenüber dem, der mehr im Gefühle und Impulse lebt. Denn soviel wertvoller des letzteren Gesamtpersönlichkeit sein mag, so sehr seine Kräfte in letzter Instanz jenen überflügeln mögen – er ist einseitiger, engagiert, vorurteilsvoller als jener, er hat nicht den souveränen Blick und die ungebundenen Verwendungsmöglichkeiten über alle Mittel der PraxisPraxis wie der reine Verstandesmensch.16
Wichtig ist hier festzuhalten, dass diese Überlegenheit zunächst einmal eine rein praktische und keineswegs eine moralische ist. Im Gegenteil. Ein klein wenig suggeriert SimmelSimmel, Georg den Eindruck, dass diese Überlegenheit möglicherweise moralisch durchaus fragwürdig ist. Mit dem GeldGeld umgehen zu können, ist also eine KulturtechnikTechnik, -technik, die Menschen erst erlernen müssen. Sie setzt die Kenntnis von Kalkülen und die Rechtfertigung von diversen Operationen voraus. Diese ‚mediale‘ Rationalität konzentriert sich auf den ökonomisch effizienten Mitteleinsatz zur Erreichung eines bestimmten Zieles. Das gilt nicht nur im Bereich der Ökonomie, sondern in allen relevanten Bereichen der GesellschaftGesellschaft, gesellschaftlich. In dieser Konzentration liegt freilich, wie SimmelSimmel, Georg später zeigen wird, auch ein verkehrendes Moment: dass nämlich wie bei Dagobert Duck in Entenhausen das Mittel alles, nämlich zum Ziel wird.
1 Aus der Rationalität des modernenModerne, modern, -moderne LebensstilsLebensstil resultiert, dass er intellektuell Intellektueller, intellektuell, d.h. charakterlos ist. Aber das Wort „charakterlos“ erfährt hier ebenso wie das Adjektiv „intellektuell“ eine verschobene Bedeutung. Es meint nicht, dass alle Mitglieder der modernen Geldkultur moralisch defizitär wären, es meint auch nicht, dass alle Menschen zu Intellektuellen würden. Und es bedeutet auch nicht, dass Intellektuelle charakterlos in moralisch abwertendem Sinn sind – Zuschreibungen, die von radikalen linken wie rechten Denkern immer wieder vorgebracht worden sind. Simmel schreibt diesbezüglich:
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