Wolfgang Müller-Funk - Kulturtheorie
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Die wichtigsten Arbeiten SimmelsSimmel, Georg sind in den letzten Jahren des 19. und den ersten des 20. Jahrhunderts entstanden. Das Verblüffende an ihnen ist, dass sie ungeachtet der zeitlichen Distanz, die wesentlichen Momente der modernenModerne, modern, -moderne liberalen, durch GeldGeld und Markt geprägten Kultur und die wichtigsten Vollzugslogiken unserer modernen LebensweiseLeben, Lebens-, -leben beschreiben. Sie lassen sich noch immer als eine theoretische Landkarte unserer Kultur lesen. Um diese erstaunliche Aktualität zu begreifen, braucht man nicht auf irgendeine Genialität zu verweisen, obschon SimmelsSimmel, Georg Originalität, sein Gespür für die inneren Befindlichkeiten und Verschiebungen in der modernen Kultur beeindruckend sind. Vielleicht als Erster hat er das Neue an dieser modernen Kultur des Geldes, die sich nach den historischen Krisen und Katastrophen (Erster Weltkrieg, StalinismusStalinismus, FaschismusFaschismus, NationalsozialismusNationalsozialismus) wieder etabliert und entwickelt hat, erfasst, zu einem Zeitpunkt, als dieses Neue noch wahrnehmbar gewesen ist. Heute fällt es uns schwer, diesen dramatischen Wandel überhaupt zu erfassen, den SimmelsSimmel, Georg Schriften so penibel beschreiben und analysieren. Aber noch jede postmodernePostmoderne, postmodern soziologische Analyse über die Erlebnis-, die Risiko- oder die Multioptionsgesellschaft3 argumentiert, explizit oder nicht, im Schatten Georg SimmelsSimmel, Georg. Im Rückblick lässt sich sogar behaupten, dass die von SimmelSimmel, Georg beschriebenen allgemeinen Tendenzen der modernen, durch das MediumMedium Geld gesteuerten Kultur erst heute voll zum Tragen kommen, unmittelbarer als zu seiner ZeitZeit, als die kulturellen Verhaltensmodalitäten aus vorangegangenen Zeiten noch nachwirkten und der LebensstilLebensstil nur an den urbanen ElitenElite, elitär der Zeit ablesbar waren. Der Untergang des ‚realen SozialismusSozialismus‘ hat entscheidend zur Beschleunigung der ökonomischen wie kulturellen Eigenlogik der HerrschaftHerrschaft des Geldes beigetragen.
Die entscheidende Pointe von SimmelsSimmel, Georg Kulturtheorie besteht darin, dass er GeldGeld als kulturelles Phänomen und als MediumMedium, als ein Mittel begreift, das zwischen DingeDinge und Menschen tritt. Wobei dieses Medium nicht einer spezifischen, ethnischEthnie, ethnisch, religiösReligion, religiös oder sprachlich bestimmbaren Kultur (Kultur I → Kap. 1) zugeschrieben und auch nicht in seiner historischen Genese beleuchtet wird. Das Geld ist schlicht die Münzprägung einer voll entwickelten, kulturell scheinbar unspezifischen Modernität.
SimmelSimmel, Georg untersucht das GeldGeld als ein ‚MediumMedium‘ des modernen LebensLeben, Lebens-, -leben, das nicht nur die Welt der Ökonomie bestimmt, sondern eine ganz spezifische Kultur beinhaltet. Er abstrahiert, anders als etwa VicoVico, Giambattista und HerderHerder, Johann G., von der ethnischenEthnie, ethnisch DifferenzDifferenz ganzer umfassender Kulturen (Kultur I). Der – kontrastive – Zusammenhang zwischen der vormodernenModerne, modern, -moderne okzidentalen und der modernen, sich globalisierenden Geldkultur wird nicht hinterfragt; von daher lässt sich auch kaum die Frage stellen, warum bestimmte Gruppen nicht nur in der arabischen Welt die westlich-amerikanische Kultur ablehnen, weil sie als ‚modern‘ oder weil sie als kulturell different, d.h. als unvereinbar mit den Werten der eigenen Kultur empfunden wird. Im ersten Fall interpretiert man diesen Konflikt als ein Drama der Moderne, im zweiten als einen (medial inszeniertenInszenierung, inszeniert) Konflikt von Mega-Kulturen. SimmelsSimmel, Georg Analyse der modernen Kultur abstrahiert also – im Gegensatz etwa zu SpenglerSpengler, Oswald – von deren raumzeitlichem, d.h. kulturellem und historischem KontextKontext und folgt damit bis zu einem gewissen Grad dem SelbstbildSelbstbild einer Moderne, die sich als universal und globalGlobalisierung, global versteht und missversteht.
Im ersten Teil der Philosophie des Geldes Geld entfaltet SimmelSimmel, Georg eine Theorie des Wertes. Er beschreibt dies als einen Perspektivenwechsel, der sich zunächst innerhalb der Philosophie vollzieht. Die traditionelle Frage der Philosophie richtet sich auf die Beschaffenheit der DingeDinge und der Möglichkeit ihrer ErkenntnisErkenntnis. Diese Frage tritt bei SimmelSimmel, Georg in den Hintergrund, zugunsten einer ganz neuen Frage, nämlich der Frage unseres Verhältnisses zu den Dingen. An die Stelle eines substanziellen Denkens, das eben nach dem Seinsgrund der Dinge fragt, tritt also ein funktionales und relationales Denken, das die vielfältigen Beziehungen untersucht, die wir zu ihnen unterhalten. Das, was der Mensch bislang für wesentlich hielt, tritt in den Hintergrund. Die Frage der Wertigkeit der Dinge bildet demgegenüber den philosophischen Nucleus der Philosophie des Geldes. SimmelSimmel, Georg legt dabei nahe, dass dieser Übergang vom Sein zum Wert, von der Substanz zu RelationRelation und FunktionFunktion idealtypisch den historischen Weg in die moderneModerne, modern, -moderne GesellschaftGesellschaft, gesellschaftlich beschreibt.
Nun erfolgt der nächste Schritt in SimmelsSimmel, Georg Gedankengang. SimmelSimmel, Georg stellt sich nämlich die Frage, was es heißt, den Dingen einen Wert zuzuschreiben. Seine Antwort lautet verblüffend einfach: Werten bedeutet immer, eine RelationRelation herzustellen, sich in Beziehung zu etwas oder jemandem zu setzen. Der betreffende Gegenstand, weit entfernt davon, nur ein Gegenstand interesselosen Wohlgefallens zu sein, ist mir etwas wert, d.h. ich möchte ihn gerne haben, besitzen. So beschreibt der Wert eine Beziehung zwischen Mensch und Gegenstand.
Entscheidend ist dabei mein jeweiliges BegehrenBegehren. Das BegehrenBegehren des SubjektsSubjekt nach dem Gegenstand manifestiert sich demnach im Wert. Die heutige WerbungWerbung, die genau um dieses Zusammenspiel von BegehrenBegehren und Wert weiß, drückt dies direkt in ihren Slogans aus, so etwa wenn das deutsche Modell Claudia Schiffer – die Bezeichnung Modell beschreibt übrigens höchst exakt den formenden Aspekt – im Anschluss an eine Werbung für teure Kosmetika in entwaffnend naiver Weise sagt: Weil ich es mir wert bin. Hier wird übrigens schon ein Moment magischer Verdopplung sichtbar: Es geht um den Begehrens-Wert eines kosmetischen Produkts, der sich auf das Subjekt überträgt, das – so lautet wenigstens die Logik im Verhältnis von Mensch und AlltagsAlltag, Alltagskultur, Alltags--ArtefaktArtefakte – damit nicht nur das betreffende Kosmetikum, sondern zugleich dessen vermeintliche Exklusivität begehrt und mit dem Kauf seinen Eigenwert erhöht.
SimmelSimmel, Georg ist der klassische Vertreter einer subjektivenSubjektivität, subjektiv Werttheorie, die den Wert im BegehrenBegehren des einzelnen Menschen verortet. Ein Gegenstand, den niemand begehrt, verliert seinen Wert und verschwindet als nutzloser Plunder vom Markt, wobei er als nostalgischer Tand wiederum ‚attraktiv‘ werden kann. Aber er hat damit seinen Charakter völlig geändert. Ein anderes anschauliches Beispiel liefert das Phänomen der Kunstauktion. Wenn ein Bieter unbedingt einen Goya, einen Schiele, einen van Gogh oder einen Cezanne sein eigen nennen möchte, dann steigert sich analog zu diesem BegehrenBegehren der Wert des betreffenden Gemäldes und wird ihn – bei entsprechendem Geldpolster – dahin bringen, ein Vielfaches des ursprünglichen Mindestgebots zu bezahlen. Dass heute die schillernden Produkte der Bildenden KunstKunst, Kunstwerk an Repräsentativkraft etwa das BuchBuch (als Medium) oder eine digitale Schallplatte (CD) weit übertreffen, hat mit der Einmaligkeit des auratischen DingeDinges – des bildenden Kunstwerks – zu tun.
Es ist aufschlussreich, SimmelsSimmel, Georg Theorie des GeldesGeld mit jener von MarxMarx, Karl zu vergleichen. Ganz offenkundig stellt seine Theorie ganz bewusst ein Gegenmodell zu dessen objektiverobjektiv, Objektiv- Geldtheorie dar. MarxMarx, Karl‘ Theorie ist bekanntlich dualistisch: Jede Ware hat einen Gebrauchs- und einen Tauschwert. Ohne Gebrauchswert kein Tauschwert. Aber der Wert einer Ware bemisst sich für MarxMarx, Karl, den revolutionären Schüler des liberalen schottischen Ökonomen Adam Smith, nicht nach dem subjektivenSubjektivität, subjektiv BegehrenBegehren. Das Maß für den Wert eines Gegenstands auf dem Markt liefert die (gesellschaftlichGesellschaft, gesellschaftlich durchschnittliche) Arbeitszeit, die zu seiner Herstellung benötigt wurde, weshalb man diese Theorie des Werts auch Arbeitswerttheorie nennt. Während MarxMarx, Karl den Wert vom Standpunkt der Produktion aus sieht und in der Distribution ein variables Epiphänomen betrachtet, konzentriert sich SimmelsSimmel, Georg Philosophie des Geldes genau auf den Bereich, wo das Verhältnis des Menschen zu den Dingen sichtbar in Erscheinung tritt: auf die Distribution. BegehrenBegehren, sagt man, macht blind. Aber der Mensch, dieses nach den Dingen greifende und begehrende Lebewesen, ist keineswegs verrückt, auch wenn er etwa als Modenarr bezeichnet wird; vielmehr ist sein irrationales BegehrenBegehren mit einem durchaus kühlen und logischen Kalkül gepaart.
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