Blanca Imboden - Paris

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So lange wie Judith hat noch keine Frau auf ihre Hochzeitsreise gewartet. In die Stadt der Liebe hätte es gehen sollen. Und dies vor – sage und schreibe! – dreißig Jahren. Jedes Jahr hat Judith, die als Seilbähnlerin bei der Stanserhorn-Bahn arbeitet, darauf gehofft, dass es doch noch klappt. Hat sich vorbereitet – Französisch gelernt, Stadtpläne studiert, Sehenswürdigkeiten rausgesucht, Zugverbindungen ermittelt. Aber irgendwie ist es nie dazu gekommen, dass Guido und sie den Zug nach Paris bestiegen hätten. Guido, ihr Mann, der überaus charmante Tierarzt, hatte einfach immer viel zu viel zu tun. Zumindest zu Beginn ihrer Ehe. Und später, später hatte er – wie sich Judith eines Tages eingestehen muss – wohl einfach keine Lust mehr, überhaupt irgendwohin zu reisen mit ihr.
Nun, es muss wirklich sehr viel geschehen, bis Judith öffentlich erklärt, dass Paris auf ihrer persönlichen Weltkarte fortan ein schwarzes Loch sei. Und dann fällt sie in genau dieses Loch hinein – und landet dabei erstaunlich weich.
"Paris" ist die Geschichte einer Frau, die am Leben nicht zerbricht, sondern durch Tiefschläge lernt, wie stark sie wirklich ist. Einer Frau, die
erkennt, dass das Glück vorbeizieht, wenn man sich nicht getraut, die Tür zu öffnen. Zu dieser Erkenntnis gelangt sie, als sie – ganz allein – nach Paris reist und vor dem Inbegriff ihrer Träume, dem Eiffelturm, steht. Wieder zu Hause in Stans, und eine magische Begegnung später, realisiert Judith dann, dass Paris überall sein kann – sogar auf dem Stanserhorn.

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Ich lächle in mich hinein, denn ich weiß natürlich, warum Gloria sich auf Guido »eingeschossen« hat. Das hat nichts mit Pferden zu tun. Guido ist ein intelligenter, charmanter, witziger, attraktiver Mann. Und Gloria ist weder blind noch blöd. Möglicherweise ein wenig überheblich, weil sie denkt, dass sie alles haben kann, auch den Mann, der mit mir verheiratet ist.

Guido und ich verbringen einen schönen Abend in Stans, sitzen auf der »Linden«-Terrasse im Schatten alter Bäume mit Sicht auf die Kirche Sankt Peter und Paul. Ein besonderer Platz. Nachdem im März 1713 ein Großbrand das Dorf Stans zerstört hatte – einundachtzig Häuser brannten innert weniger Stunden nieder –, wurden die Ruinen vor der Kirche ganz abgerissen und ein großzügiger Dorfplatz geschaffen. Die umliegenden Häuser hingegen wurden nach einheitlichen Vorgaben wiederaufgebaut. Schön, dass dieser Platz heute noch lebt und ein wesentlicher Teil unseres Dorfes geblieben ist.

Wir sitzen entspannt da.

Ganz entspannt.

Sehen und gesehen werden.

Wir essen ein Ennetmooser Saiblingsfilet und trinken eine Flasche Luzerner Seelagen-Cuvée dazu. Immer wieder kommt jemand an unseren Tisch, um ein paar Worte zu wechseln. Natürlich muss sich Guido viele Sprüche wegen seines blauen Auges anhören. Wir lachen einfach mit. Ich fühle mich wohl, lehne mich ab und zu an die Schulter meines Mannes. Das fühlt sich gut an. Und richtig.

Nein, wir sind kein hoffnungsloser Fall, Guido und ich. Wir sind noch immer ein Paar. Zu Hause gehen wir diesmal nicht in unsere getrennten Schlafzimmer. In unserem zärtlichen Liebesspiel ist noch sehr viel Feuer, nicht bloß lauwarme Asche.

3 Ungelegte Eier

Am nächsten Morgen kann ich es fast nicht glauben, dass ich in Guidos Armen liege. Was für ein glückliches Erwachen! Ein guter Start in einen neuen Tag – leider kommt er so nur noch selten vor. Allerdings ist Guido gar nicht mehr romantisch gestimmt. Sein Auge schmerzt, und er fragt sich nun selber, ob ein Arztbesuch nicht doch besser gewesen wäre. Was soll ich dazu sagen? Natürlich hätte ich einen wunderbar passenden Kommentar auf der Zunge, schweige aber lieber. Jedes Wort wäre falsch.

Mein Mann schimpft schlecht gelaunt vor sich hin, und ich bin froh, dass er früh das Haus verlässt. Immerhin haucht er mir vorher noch schnell einen Kuss auf die Lippen.

Konnte er kein bisschen von dem Glücksgefühl der vergangenen Nacht in den heutigen Morgen hinüberretten? Oder gab es nur bei mir Glücksgefühle, und ihn hatte einfach der Alkohol beflügelt?

Etwas verloren und ernüchtert sitze ich mit meinem Milchkaffee am Frühstückstisch. Im Radio singt Michy Reincke, dass er mit einem Taxi nach Paris fahren will, nur für einen Tag, weil er Paris nun mal so mag. Ein bescheidener Song der längst aufgelösten Popgruppe Felix de Luxe, weder geistreich noch musikalisch, aber er schenkt mir immerhin ein winziges Lächeln.

Vielleicht sollte ich mir auch einmal so ein Taxi nehmen.

Nur für einen Tag.

Oder gleich für länger.

je réfléchis ich denke nach
j’ai réfléchi ich habe nachgedacht
je réfléchissais ich dachte nach
je réfléchirai ich werde nachdenken
je réfléchirais ich würde nachdenken
j’aurais réfléchi ich hätte nachgedacht
j’aurai réfléchi ich werde nachgedacht haben

Manchmal, wenn es mir schwerfällt, meine Gefühle zu sortieren, ich besonders verwirrt oder auch nur gelangweilt bin, jongliere ich mit französischen Verben und lerne neue dazu. Ich könnte auch von hundert rückwärtszählen oder eine Tasse Tee trinken. Mir tut die französische Sprache gut.

Ab und zu haben auch Schimpfwörter einen therapeutischen Wert, vor allem wenn ich sie laut hinausbrülle.

Merde!

Nom d’une pipe!

Bordel de merde!

Ja, ich lerne Französisch. Wieder. In der Schule war das nicht gerade meine Lieblingssprache. Heute lerne ich völlig anders, nur das, was mich interessiert, nur dann, wenn ich Lust habe, ohne jeden Druck. Einfach so, für den Tag X, an dem ich in Paris stehe und mich verlaufen habe oder mir eine Pizza bestellen will. Gut, dann nützen Verben wie »nachdenken« und vor allem so ausgefallene Zeitformen wie »ich hätte nachgedacht« wenig. Aber in der Schule, da haben wir noch viel, viel Unsinnigeres gelernt.

Jean mange une orange. Hans isst eine Orange.
Jean aurait mangé une orange. Hans hätte eine Orange gegessen.

Einmal pro Woche leiste ich mir eine Skype-Schaltung zu Pierre aus Paris. Er gehört zu einer Online-Sprachschule. Ich konnte mir unter diversen Lehrern einen aussuchen. Meine Wahl fiel auf Pierre, weil er tatsächlich aus Paris kommt. Es gab da noch Jean, der von Polen aus unterrichtet, oder Rahel, die heute in Spanien lebt. Und viele andere Franzosen. Aber eben nur einen Pierre aus Paris. Er spricht ein wenig Deutsch, was manchmal hilfreich ist. Und ich höre ihn gern deutsch sprechen, denn er hat genau diesen süßen Akzent, den wir bei den Franzosen so lieben.

Pierre ist charmant, gut aussehend, witzig, und er flirtet manchmal mit mir. Das gehört wohl zu seinem Geschäftsmodell, da mache ich mir nichts vor – er will ja, dass ich immer wieder Stunden bei ihm buche. Trotzdem ist er sehr diskret und verschwiegen. Von seinem Privatleben weiß ich gar nichts, kenne nicht einmal seinen Nachnamen. Schon wenn ich bloß wissen will, wie das Wetter in Paris ist, lenkt er ab und findet, das Wetter in Stans sei doch viel wichtiger. Wir reden einfach, damit geredet wird. Vor allem ich. Deshalb habe ich diese Stunden ja auch gebucht. Konversation.

Pierre weiß wohl bald einmal alles über mich. Vor allem kann er all die Texte längst mitsprechen, die ich auf der Seilbahn vor meinen Gästen aufsagen muss. Wenn uns trotzdem mal der Gesprächsstoff ausgeht, übersetzen wir schnulzige französische Chansons, die ich dann in der Seilbahn singe, wenn sie leer ist. Pierre ist großartig und die wöchentliche Stunde mit ihm ein Höhepunkt. Bärbel lacht mich oft aus deswegen.

»Weißt du, ich überlege mir ernsthaft, auch irgendeine Sprache zu lernen«, meinte sie dann aber neulich. »Ich möchte auch so einen charmanten Skype-Freund haben. So eine digitale Bekanntschaft ist vielleicht besser als ein Liebhaber und könnte sogar den Therapeuten ersetzen, wenn man ihn als Kummerkasten missbraucht.«

Und Guido hat einmal höchstpersönlich seinen Kopf in die Kamera gehalten und in seinem schönsten Schulfranzösisch ein paar Grußworte gesprochen. Das kam mir ein wenig vor, als wollte er sein Gelände markieren. Seither lässt er mich lächelnd gewähren.

Ja, ja: Gertrude töpfert, und ich lerne Französisch …

Pierre aus Paris weiß inzwischen also fast alles über mich und alles über das Stanserhorn. Und mich hat er so weit gebracht, dass ich keine Hemmungen mehr habe, mit meinen französischen Gästen zu plaudern. Das war doch eigentlich der Sinn der Sache. Natürlich hört man immer noch, dass ich eine Deutschschweizerin bin, aber das darf man auch.

Pling!

Oh, eine Nachricht von Bärbel.

»Mein Los war eine Niete. Hoffe nun auf Glück in der Liebe. Und du? Schon reich?«, schreibt sie mir übers Handy.

Ach ja, das Los. Ich hatte es total vergessen.

Jetzt will ich natürlich auch wissen, ob ich vielleicht schon reich bin. Ich krame das Los aus meiner Umhängetasche, setze mich an den Küchentisch und lese zuerst einmal die Erklärungen und das Kleingedruckte.

»Zwanzig Jahre lang Monat für Monat viertausend Franken«, wird einem versprochen. Wow, ein großartiger Hauptgewinn! Rubbelt man dreimal das Wort »WIN« auf, hat man den Hauptpreis gewonnen, die monatlichen viertausend Franken. Es gibt auch einmalig kleinere und größere Summen zu gewinnen. Doch wen interessiert schon irgendeine Summe, wenn er den Hauptgewinn haben möchte?

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