Rainer Köpf - Ich komm, weiß wohl woher!
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Zugleich ist das Buch ein praktischer Wegbegleiter für alle, die sich auf eine eigene Reise auf den Spuren Luthers begeben wollen.
Mit einem Reisevorschlag durch das Luther-Land!
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Die Höhepunkte des Ortes sind schnell erfasst: Lutherplatz, -denkmal, -haus und -kirche. Fehlt nur noch das 2002 eingerichtete Lutherzimmer. Es findet sich im Dorfgemeinschaftshaus, wenige Gehminuten vom Ortszentrum entfernt an der Hauptstraße. Ein nett gemachtes Museum, das einführt in die historischen Verbindungen Luthers hierher. Am eindrucksvollsten ist das große Bild, das Möhras geschichtsträchtigste Stunde zeigt: den predigenden Mönch unter der Dorflinde. Nach der Besichtigung lädt eine Bäckerei im unteren Stockwerk ein zum kulinarischen Nachklang bei Kaffee und Kuchen.
Das heutige Möhra ist noch immer ein kleiner Flecken, der von landwirtschaftlichem Leben geprägt zu sein scheint. Bellende Hofhunde und aufmerksame Nachbarn verfolgen den Weg des fremden Besuchers. In das beschauliche Bild passt der Geflügelpark, der auf Initiative des örtlichen Rasseflügelzüchtervereins gegründet wurde. In Volieren und Teichen sind heimische Geflügelrassen wie Steinbacher Kampfgänse und Thüringer Barthühner zu bestaunen. Luther hätte sich daran gefreut. Immer wieder nimmt er Bilder aus dem Tierreich auf und benützt sie als rhetorische Gleichnisse. Dem faulen Schüler rät er zum Beispiel: „Liebes Kind, lernst du wohl, wirst du gebratner Hühner voll, lernst du aber übel, so geh mit den Säuen über den Kübel.“
Ob Luther auch das buddhistische Karmazentrum gefallen hätte, mag dahingestellt bleiben. Ein wachsendes „Unternehmen“: Über dreißig neue Wohneinheiten sind am Ortsrand geplant. Im Angebot sind Kontemplation und Achtsamkeitswochenenden, Lebenshilfe und buddhistische Sterbebegleitung. Das Kloster auf Zeit lädt den Besucher ein, durch tibetische Meditation seine eigenen spirituellen Wurzeln zu finden. Bewusst wurde ein abgelegener Ort der Stille gewählt. Was würde Luther dazu sagen? Er hat ja sein Ordensgewand abgelegt und geäußert, dass „alle Klöster und Stifte ausgewurzelt“ werden sollten. In seinem mönchischen Ringen hat er erfahren: Wer in sich geht, trifft immer auf den Sünder. Im Lied zeichnet er sein dramatisches Erleben nach: „Die Angst mich zu verzweifeln trieb, dass nichts denn Sterben bei mir blieb, zur Hölle musst ich sinken.“ Empfände Luther diese karmasuchende, friedliche Lebensgemeinschaft als Untergangszeichen für das abendländische Christentum? Eine Rückkehr zu längst überwunden Geglaubtem? Oder könnte er darin vielleicht auch ein geistliches Suchen entdecken? Ein erster Schritt auf dem Weg zum Evangelium? Sicher würde er uns eine wahrnehmende und gleichzeitig kritische Gelassenheit empfehlen. Und uns an das Versprechen Jesu erinnern, dass seine Gemeinde nicht von den Pforten der Hölle überwunden wird.
Mit diesem den Menschen zugewandten Gottvertrauen hat Christoph Martin Neumann von 1988 bis 2009 seinen Dienst als evangelischer Pfarrer in Möhra getan. Das Pfarrhaus steht neben der Kirche. Als Neumann in Pension ging, wurde es gründlich renoviert. Trotz kirchlicher Stellenreduzierungen soll die Möhraer Pfarrstelle mit Rücksicht auf die kirchengeschichtliche Bedeutung des Ortes erhalten bleiben. Neumann, der hier die Zeit der politischen Wende erlebt hat, lobt die positive Haltung der Menschen zur Kirche. So wurde der örtliche Kindergarten in den 1990er Jahren in die Obhut der Kirchengemeinde übergeben. Die christlichen Erzieherinnen wirken heute auch in Familien hinein, „die nicht mehr viel vom lieben Gott wissen“. Ein hoher Anteil der Bevölkerung ist nach wie vor evangelisch. „Die Tradition wirkt nach“, sagt der beliebte Seelsorger, dem eine „zu den Leuten hingehende Gemeindearbeit“ wichtig war. Manche Kritiker würden die örtlichen Bewohner zwar als „lutherische Dickschädel“ bezeichnen. Er jedoch habe seine Gemeindeglieder als vielleicht „bedächtig, aber immer offen und liebenswert“ erlebt. „Viele sind bereit, sich mit ihren Gaben in die Kirchengemeinde einzubringen.“ Seinen interessanten Dienstort empfand er als ein „Dorfpfarramt mit dem Blick zur Welt“. Auch im Ruhestand bringt er vielen Reisegruppen in humorvoller Lebendigkeit die Geschichte des Lutherstammortes nahe.
Was bleibt nun, wenn wir weiterziehen? Warum ist das unspektakuläre Möhra so wichtig für ein vollständiges Lutherporträt? Was ist die Mitgift dieses Ortes für Erben, die den Reformator verstehen wollen?
Vielleicht hilft uns dabei der Blick auf einen ganz anderen, einen lutherischen Theologen der Neuzeit. Eberhard Bethge, der Freund und Biograph Dietrich Bonhoeffers, schildert in seiner Lebensbeschreibung die „reiche Welt der Vorfahren“ Bonhoeffers, der wegen seines mutigen Widerstandes gegen die Nazis zum Märtyrer geworden war. Seiner familiären Herkunft verdanke er „eine Sicherheit des Urteils und des Auftretens, wie sie nicht in einer Generation erworben werden kann“. Bethge sieht im verwandtschaftlichen Wurzelgrund einen entscheidenden Faktor für die Souveränität und Unerschrockenheit Bonhoeffers: Wer auf sicherem Boden steht, kann sich weit aus dem Fenster lehnen.
Ist es nicht gerade diese innere Freiheit, mit der uns viereinhalb Jahrhunderte zuvor auch Luther in seinen entschlossenen Stunden begegnet? Luther kommt nicht aus großbürgerlichen Kreisen. Er hat keine Ratsherren, Generäle und Universitätsprofessoren in der Ahnenreihe. Seine Vorfahren gehören zum „gemeinen Volk “. Er sagt auch, dass „stolze Esel aus den Söhnen der Helden werden, die sich ihrer Tüchtigkeit rühmen “. Für ihn ist es ein „närrischer Traum “, wenn man meint, man würde der geistlichen Gaben „durch fleischliche Abstammung teilhaftig “.
Er hat einen völlig anderen persönlichen Hintergrund als Bonhoeffer, aber dennoch gibt es auch in seiner Familie ein unbeugsames Autonomiebewusstsein. Man sieht sich nicht als rechtlose Klasse, die mit devotem Sklavengeist passiv dahinvegetiert. Der starke Stamm dieser Thüringer Sippe gestaltet aktiv die Welt. Martin Luther ist geprägt von einem Selbstverständnis, das nicht nur über die eigene Leistung definiert wird, sondern auch aus dem Herkommen der Väter. Eine Standesehre, die „nicht in einer Generation erworben werden kann“.
Luthers Vater war in seinem zweitgelernten Beruf Bergmann. Das war eine industrielle Tätigkeit, kein Bauerntum. Martin hat von Kindheit an in kleinstädtischen Verhältnissen gelebt, nicht auf dem Land. Dennoch stellt er sich entschieden zu seiner dörflichen Herkunft. Nur im Nachsatz zählt er fast leidenschaftslos die berufliche Erwerbstätigkeit des Vaters auf. Geradezu bekennerhaft dagegen stellt er fest: „Ich bin eines Bauern Sohn, mein Vater, mein Großvater, mein Urgroßvater sind rechte Bauern gewesen .“ Aus bäuerlicher Herkunft heraus entwickelt er sein erdiges Selbstverständnis. Hier in Möhra geht es um Luthers Identität.
Alte Heimatbücher schildern den Volkscharakter der Thüringer Waldbewohner. Sie beschreiben die „einladende Distanzlosigkeit“ und „fehlende Zimperlichkeit“ der örtlichen Bevölkerung. Im Ringen um das tägliche Brot wird ihre Kraft gestärkt. Im Moorgrund stellt man sich kampfesmutig den Widrigkeiten des Lebens, die nur mit ausdauernder Arbeit besiegt werden können. Es findet sich etwas Entschlossenes, Handgreifliches. Man ist aktiv und konservativ. Man kämpft gegen Ungerechtigkeiten, neigt aber nicht zu Revolutionen. Auch heute noch. Im örtlichen Gemeinderat bestimmt die CDU mit absoluter Mehrheit die kommunalen Geschicke. Die lebensnahe Orientierung am Machbaren entzaubert den künstlichen Schein weltfremder Ideologien. Es findet sich ein ausgeprägtes Rechtsgefühl, das im landwirtschaftlichen Herkommen und den Traditionen der Alten wurzelt. In manchem Beschriebenen mag man Luthers Wesen und Eigenarten wiedererkennen.
Da ist Luthers Nähe zum Kreatürlichen, das oft den Duft des Ackers in sich trägt. Der Landwirt erfüllt unmittelbar den biblischen Befehl des Schöpfers an den Menschen. Sein Ur-Beruf ist das „Bebauen und Bewahren“ der Erde. Auftrag und Erfüllung, Wort und Antwort sind beim mittelalterlichen Bauern ungetrennt beieinander. In jeder eingebrachten Weizenähre und mit jedem gepflückten Apfel erfährt er handgreiflich die „väterliche, göttliche Güte und Barmherzigkeit “, durch die wir „reichlich und täglich versorgt werden mit allem, was Not tut für Leib und Leben “. Luther hat sich das dankbare Staunen des erntenden Landwirts bewahrt, wenn er appetitanregend bemerkt: „Darf Gott gute, große Hechte und gute Rheinweine erschaffen, so darf ich sie wohl auch essen und trinken .“
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