Kaspar Wolfensberger - Der Seelenwexler

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Lukas Zangger, Psychiater in Zürich, fühlt sich am Ende seiner Kräfte. Seine Patienten irritieren ihn, mit Ach und Krach leitet er noch ein Seminar, die Familie und sein Intimus Seidenbast erleben ihn dünnhäutig und gereizt. Zum Glück stehen sechs Wochen Ferien in Schottland an. Als seine Frau Tina den Urlaub zugunsten einer beruflichen Afrikareise absagt, steht es schlecht um Zangger. Er gibt vor, alleine nach Schottland zu reisen. In Wahrheit hält er sich in einer Klinik auf, wo er an Leib und Seele vom Afrikafieber geschüttelt wird. Unterdessen nutzt einer seiner Patienten, Gion-Gieri Caduff alias Phil Wexler, die Abwesenheit seines Psychiaters, um in dessen Fussstapfen zu treten. Schamlos, ideenreich und raffiniert bringt der Laie Behandlungserfolge zustande, die jeden Therapeuten erblassen lassen. Woher hat er das Zeug dazu? Woher die Unverfrorenheit? Gelingt es dem dreisten Hochstapler Wexler, das Lügengebäude unbeschadet wieder zu verlassen? Wie findet Zangger von seinem Sehnsuchtsort Afrika in den Alltag zurück? Ein faszinierender Roman – mit Humor und Biss geschrieben -, der tief in die menschliche Seele blicken lässt.

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Er ging zum Bahnhof Stadelhofen zurück und nahm die S-Bahn. Am Bahnhof Oerlikon stieg er aus, eilte am Neumarkthochhaus vorbei, um zwei, drei Strassenecken, und war an seiner Adresse. Im Obergeschoss der Maison Rose arbeitete seine Favoritin. Zuoberst, im Penthouse, residierten die Luxusdamen, die er sich nie und nimmer hätte leisten können.

Das war das letzte Mal mit der kleinen Brasilianerin, sagte er sich, als er wieder ging. Bald würde er eine Freundin haben: Linda Larsson. Bei seinem Türken verköstigte er sich mit einer Portion Kebab und trank im Stehen ein Bier. Es blieb ihm keine Zeit mehr, bei MacMax vorbeizuschauen, er musste sich auf die S-Bahn nach Winterthur sputen, um rechtzeitig Chez Toggweiler einzutreffen.

10.

Als Erstes entschuldigte sich Phil dafür, dass er am Vortag einfach abgehauen war. Ihm sei plötzlich übel geworden, erklärte er, er habe sich an die frische Luft begeben müssen.

«Ach ja, richtig. Sie waren gestern beim Arzt, nicht wahr?», meinte Seidenbast. «Ist es etwas Ernstes? Es sah ziemlich dramatisch aus, als Sie hinausstürmten.»

«Bloss eine allergische Reaktion. Habe ich Ihren – Ihren Kunden erschreckt?»

«Meinen Freund. Ein bisschen vielleicht. Er hörte etwas und dachte, es habe sich jemand wehgetan. Er kam aus dem Büro in den Laden, um nach Ihnen zu sehen, aber da waren Sie schon draussen. Er ist Arzt, wissen Sie.»

Ja, ich weiss, dachte Phil. «Ach so», machte er.

Dann ging er an die Arbeit. Er stieg ins Lager hinunter. Dort hatte Frau Preisig die angelieferten alten Bücher bereits ausgelegt. Phils Aufgabe war es, jeden Titel ins neue System einzuordnen. Er hatte einigermassen begriffen, was Seidenbasts Vorstellung war, aber er war sich längst nicht bei jedem Buch sicher. Bei dem, das er gerade in der Hand hielt, wusste er nicht, ob er es unter Schweizerdeutscher Literatur oder unter Griechischen Sagen einordnen solle. «Homer Bärndütsch» stand auf dem Deckel.

Nie gehört, dachte er überrascht.

Er öffnete das Buch, es war 1963 erschienen. Er schlug eine Seite auf und begann zu lesen. Fasziniert hielt er in seiner Lektüre inne. Dann ging er mit dem Buch in der Hand die Treppe hoch.

«Worunter soll ich das registrieren?», fragte er seinen Boss, der vor einem Regal stand, und hielt das Buch in die Höhe.

«Was ist es?»

Phil nannte den Titel. «Kennen Sie es?», fragte er.

«Sicher. Die Odyssee, übersetzt von einem Schullehrer aus dem Bernbiet, erzählt in Berndeutschen Hexamtern», sagte er. «Sie waren Klosterschüler. Dann sind Sie Lateiner, oder nicht? Da wissen Sie natürlich, was Hexameter sind.»

Quidquid id est, timeo Danaos et dona ferentes, wollte Phil reflexartig rezitieren, jenen Hexameter, den jeder Lateiner kennt. Stattdessen liess er sich einen Augenblick Zeit, dann skandierte er:

«Verse sind es, obzwar ohne Reim, das konnt’ ich mir merken.» Das altertümliche obzwar flocht er ein, um Seidenbasts Ohren zu öffnen.

Seidenbast lachte auf, der Mund blieb ihm offen stehen.

«Sicherlich weiss ich das noch», doppelte Phil nach, «mir blieb das innerlich haften.» Dabei tippte er sich mit dem rechten Zeigefinger ans Ohr.

Seidenbast fiel die Kinnlade herunter.

«Das gibts doch nicht!», rief er. «Sie reden in Hexametern!?»

«Und Pentametern. Hatte ich einmal intus.»

Seidenbast sah ihn staunend an. «Wie kommt das?»

Phil holte bereitwillig ein bisschen aus.

Seine Erinnerungen ans Gymnasium waren kristallklar. An seine Kindheit im Lugnez hatte Phil bloss ein paar Erinnerungsfetzen, die mit seiner Arbeit auf dem verlotterten Hof zu tun hatten und mit Dingen, für die er sich dem alten Caduff hatte hergeben müssen, und die verdrängte er lieber. Zusammenhängende Kindheitserinnerungen hatte er keine. Er wusste bloss, dass er keine Mutter mehr hatte, als er die zweite Klasse besuchte. Dass er froh war um jede Stunde, die er in der Schule statt auf dem Hof verbringen konnte. Und dass Tante Senta eine liebe, aber überforderte Frau war, die unten im Dorf wohnte und nebenbei für den Bruder und den Neffen auf dem Hof kochte, putzte und wusch. Aber ihn, den Neffen Gion-Gieri, auch nicht vor dem alten Caduff schützen konnte. Nein, über seine Kindheit konnte und wollte er Seidenbast nichts sagen.

Die Zeit im Gymnasium war etwas anderes. Das war die beste, nein, die einzige gute Zeit in seiner Jugend gewesen. Es war sein Glück, dass Casanova, der Vormund, der nach dem Tod des alten Caduff bestellt worden war, sich dafür einsetzte, dass Gion-Gieri ins Internat der Klosterschule Disentis aufgenommen wurde. Casanova, ein blonder Hüne, hatte von den Lehrern im Tal gehört, dass Gion-Gieri ein gescheiter Junge sei und eigentlich ein guter Sekundarschüler wäre. Wenn nur der alte Caduff ihm nicht so viel aufbürden würde. Gion-Gieri fand kaum Zeit, seine Aufgaben zu machen, und in der Schulstube fielen ihm die Augen zu. Dass er die Aufnahmeprüfung ins Gymnasium des Internats dennoch schaffte, hatte er seiner besonderen Begabung zu verdanken, seinem tonträgerartigen Gedächtnis. Das Schulgeld konnte zu einem Teil aus Gion-Gieris kleinem Erbe bezahlt werden, dem Erlös aus dem Verkauf des Hofs. Der Rest wurde durch ein Stipendium gedeckt, das Casanova für ihn herausgeholt hatte.

Pater Ignaz, der seine Sprachbegabung erkannte, ermutigte Gion-Gieri, das Latinum zu machen, obschon er das Kurz- und nicht das Langzeitgymnasium besuchte. Das erforderte einiges Nachbüffeln. Im Vergleich zu den neuen Sprachen, in denen er einfach so drauflosreden konnte, war das Übersetzen einer toten Sprache eine mühselige Angelegenheit. Fast wie eine mathematische Knobelei. Ganz anders war es, wenn er Latein – in Versform eben – hören konnte. Wenn Pater Ignaz mit seiner Donnerstimme Vergil oder Horaz rezitierte, dann klang das in Gion-Gieris Ohren wie Musik. Besser gesagt, wie Sprechgesang. Wie Rapping. So war es: Lateinische Verse, Hexameter vor allem, musste man rappen . Nicht der Inhalt zog ihn in seinen Bann, sondern der Rhythmus. Gerade, dass Hexameter sich nicht reimen mussten, sondern dass allein der Rhythmus den Vers ausmachte, gefiel ihm. Er fand solchen Gefallen daran, dass er sich einen Jux daraus machte, Alltagssprache in hexametrische Versform zu giessen. Nach einiger Zeit hatte er so viel Übung, dass er auch spontan selbst gebastelte Hexameter aus dem Ärmel schütteln konnte.

«Hört doch, Professor: die Glock’ ist verklungen, die Stund’ ist zu Ende», konnte er zum Gaudi der Klasse vor sich hin rappen, wenn die Unterrichtsstunde kein Ende mehr nehmen wollte.

«Die dort, die eilenden Schrittes vorbeigeht, ist sie wohl lesbisch?», alberte er, rappend, mit Klassenkameraden auf dem Dorfplatz. Er deutete mit dem Kopf auf Johanna, die vorbeihastete, ohne die Burschen eines Blicks zu würdigen.

«Guido, du Quatschkopf, du Aff, leck mich am Arsch und verschwind!», rief er, diesmal im Versmass des Pentameters, seinem Freund im Zorn hinterher, als der ihn geärgert hatte.

Einen lateinischen Hexameter selber zu fabrizieren, fiel ihm nicht ein, aber er hatte einige Originale auf Lager, die er zitieren konnte, wenn es die Situation erforderte. So, als ein Klassenkamerad dem Lateinlehrer einen frechen Streich gespielt hatte und dieser eben zu einer Standpauke ansetzte.

«Sunt pueri pueri, pueri puerilia tractant», skandierte Phil laut und mit stoischer Miene – die Betonung auf sämtlichen i – und nahm damit Pater Ignaz den Wind aus dem Segel. Der lateinische Vers besagte so viel wie: Buben seien eben Buben und Buben täten nun mal Bubenzeug.

«Ita est», ja, so ist es, erwiderte der Pater bloss. Er konnte seine Befriedigung, mit einem seiner Schüler quasi lateinische Konversation zu treiben, kaum verhehlen.

Seidenbast war sprachlos. Sie hatten sich mittlerweile auf zwei Barhocker an die Holztheke gesetzt. Seidenbast hatte den Ellbogen aufgestützt, seinen Kopf in die Hand gelegt und betrachtete seinen Angestellten von der Seite. Mit einem Ausdruck, der ebenso gut Amüsement wie grenzenloses Erstaunen bedeuten konnte.

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