Rebecca Netzel - Der Lockruf des Weißen Adlers

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Der Lockruf des Weißen Adlers: краткое содержание, описание и аннотация

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Wie leben die Indianer heute? Inspiriert durch sein Interesse für Adler, die auch von den Native Americans besonders verehrt werden, geht Jochen dieser Frage nach. Dabei gerät er auf eine Fährte, die ihn von einer Falknerei bis mitten ins Herz der Prärie führt. Doch zugleich erlebt er auch, dass er als Mitarbeiter in einer Hilfsorganisation plötzlich selbst von der Situation vor Ort betroffen ist: Nicht nur hohe Arbeitslosigkeit, sondern auch Umweltprobleme belasten das wunderschöne Pine Ridge Reservat in South Dakota. Da heißt es anpacken und Ärmel aufkrempeln, um die von der Zivilisation der Weißen verursachten Probleme, unter denen die Natives besonders leiden müssen, wieder zu beseitigen. Was aber, wenn die eigene Freundin, mit der man sich gerade versöhnt hat, zwar ins Reservat mitgeht, aber dort plötzlich spurlos verschwindet!
In der Fortsetzung von «Das Echo des Adlerschreis» begibt sich Jochen auf eine aufrüttelnde Reise …

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Herzhaft biss sie ein Stück von ihrem Blueberry-Muffin ab – ich wusste, sie hatte eine Schwäche für Blaubeeren. Wie sie in dem weichen, saftigen Muffin schwelgte, wirkte sie fast, als würde sie ihn küssen, so wie bei den blödsinnigen Werbespots, wo schöne Frauen mit sinnlicher Geste irgendwelche Pralinen oder Eistüten vernaschen. Mir wurde heiß.

Als Ausweichreaktion trank ich dann von meiner eisgekühlten Cola light.

Wie es dann kam, weiß ich nicht mehr – manchmal ergeben sich große Sachen ganz klein, ganz unauffällig. Als wir das Café verließen und durch ein krummes Altstadtgässchen in Richtung Fluss hinunterschlenderten, bei sommerlich-warmem Wetter, das einen an Italien oder Spanien erinnerte, machten wir auf dem schmalen gepflasterten Gehsteig einem älteren Herrn mit seinem Hund Platz, einem lustigen grauen Schnauzer. Illona lächelte dem Herrn freundlich zu, während sie Hund und Herrchen auswich, um sie durchzulassen, damit sie nicht auf die Straße ausweichen mussten, auf der gerade ein Lieferwagen entlang rumpelte. Ich blieb hinter Illona stehen, um sie nicht umzurennen, und reflexartig legte ich ihr eine Hand auf den Rücken. Irgendwie ließ ich meine Hand dann dort.

Da sie nicht protestierte, wurde ich mutiger, und so gingen wir nach einer Weile in der Tat Arm in Arm an der Uferpromenade entlang – tatsächlich Arm in Arm, so wie früher … probeweise.

Der erste Kuss folgte erst später, bei unserem nächsten Treffen. Es war mir, als wollte sie Schritt für Schritt, Kuss für Kuss wiedererobert werden … ich durfte ihr nicht mal rote Rosen mitbringen. Unsere Küsse hatten noch etwas Flüchtiges, Spontanes und irgendwie Unverbindliches.

Doch mit der Zeit entspannte sie sich, sie schien mir zunehmend zu vertrauen, und ich freute mich ehrlich darüber. Es war, als ob ich damals ein süßes kleines Kätzchen vor die Tür gesetzt hätte und es nun wieder einließ und es zauderte und sich überlegte, ob ich mich nun wirklich erbarmte oder es nur so eine Laune von mir war oder gar Berechnung. Aber ich war so gar kein berechnender Typ, das wusste sie ja eigentlich – gerade darum, weil ich so geradlinig war, hatte ich ja damals so viel Porzellan zerschlagen.

Wir trafen uns inzwischen regelmäßig. Unsere Gespräche verliefen jetzt wieder ganz entspannt, in lockerem Plauderton und mit ehrlichem Interesse, und nur dann von längeren Pausen unterbrochen, wenn wir uns küssten. Und das taten wir nun ausgiebig – wir hatten ja auch einiges nachzuholen.

„Was macht dein VWL-Studium?“

„Naja, nach dem Unfall damals musste ich ja erstmal zur Reha – ein Wunder, dass keine Folgeschäden nachgeblieben sind! Und das hatte mich natürlich erst mal um ein Semester zurückgeworfen. Aber inzwischen steh ich im Abschluss-Examen, und danach will ich mich sofort bewerben …“

Eigentlich war so ein Examen ein Beziehungskiller. Aber unsere Beziehung war mir jetzt so kostbar geworden, dass ich sie um keinen Preis mehr aufs Spiel setzen wollte, weder durch Examensstress noch durch unbedachte Worte oder sonst was.

Und so langsam wurde es ernst zwischen uns. Noch immer hatte sie sich nicht entschieden, blieb bei unseren Treffen etwas Unverbindliches – fast so, als hätten wir nur eine Ferienromanze. Doch sie spürte auch meine unausgesprochene Frage, die zwischen uns im Raum stand – und auch, dass nun langsam der Zeitpunkt gekommen war, sich ihr zu stellen.

Wir saßen grad an einem sonnigen Nachmittag auf einer Parkbank, unter dem grünen Laub-Baldachin einer ausladenden Kastanie, im lichtgesprenkelten Schatten, und blickten auf den Fluss hinaus. Das silberne Flimmern der vorbeiziehenden sanften Wellen hatte etwas Hypnotisches, und lange Zeit schwiegen wir einfach.

Dann sagte sie plötzlich und unvermittelt:

„Hast du dich so verändert?“

„Hm – ich glaub‘ schon! Und ich hoffe: zum Besseren!“

Sie lachte leise. „Es wär‘ echt schön, wenn du tatsächlich – also, ich würd‘ es ja gern glauben – “

„Dann gib unserer Beziehung doch ‘ne zweite Chance!“

Sie schwieg. Aber sie nickte.

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Über meine früheren Leben könnte ich erst mit ihr reden, nachdem unsere Beziehung schon etwas belastbarer wäre, das spürte ich. Und „belastbarer“, das hieß vor allem, dass wir zuvor gemeinsam unsere Beziehung wieder vollständig aufleben ließen. Ganz und gar und hautnah.

Die Gelegenheit dazu ergab sich nicht so schnell, wie ich mir wünschte. Es vergingen quälend-lange Wochen. Ich wusste: Sie spielte nicht mit mir, sie überlegte sich einfach, ob sie es nochmals wagen sollte, sich wirklich mit mir einzulassen. Es war verständlich: Sie wollte keinen zweiten Reinfall erleben, und deshalb zügelte ich meine Gefühle und übte mich in Geduld. Sie schien es zu spüren und dankbar dafür zu sein, dass ich die Dinge reifen ließ und keinen Druck auf sie ausübte.

Dann, endlich, hatte ich sie so weit, dass ich sie abends nach Hause bringen durfte: die klassische Gelegenheit, um sich nicht brav an der Haustür verabschieden zu müssen, sondern noch hineingebeten zu werden, Platz zu nehmen, ihre vertraute Nähe genießen zu dürfen und noch mehr …

Und erstaunt stellten wir fest, dass unsere erloschen geglaubte Liebe wieder aufloderte, und der Rest an Vorbehalten und Bedenken verglühte in den aufflammenden Emotionen zu Asche …

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Es war wie ein Dammbruch. Die Emotionen schwappten bei uns beiden über. Nachdem sie sich erst einmal aus ihrem Schneckenhäuschen wieder herausgetraut hatte, sprühte sie vor Unternehmungslust und Initiativen, gemeinsam die Zeit zu verbringen. Offenbar hatte auch sie das Bedürfnis, viel Entgangenes nachzuholen – obwohl sie ja nicht auf mich gewartet hatte.

Wir machten zusammen Radtouren, gingen joggen und italienisch essen, alles mit einer wiedergewonnenen Leichtigkeit, doch auch mit einer neuen Behutsamkeit. Ich wurde zurückhaltender in meiner Sichtweise, setzte nicht mehr spontan einfach die Ego-Brille auf, sondern begann auch, ihren Standpunkt zu hinterfragen, mich in sie hineinzuversetzen, zumindest versuchsweise – für mich eine recht ungewohnte mentale Übung. Doch es war auch spannend, eröffnete mir ganz neue Sichtweisen und somit letztlich auch für mich eine neue Perspektive. Allmählich kam eine ganz neue Offenheit und Vertrautheit zwischen uns auf, die es vorher, damals, nicht gegeben hatte.

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Dann kam der Tag, an dem ich ihr meine Aufzeichnungen anvertraute, meine protokollartigen „Bücher“ über meine Flashbacks: Meine früheren Leben als Native American, bei den Western Sioux, den Lakota, und davor als Weißkopf-Seeadler.

Sollte sie mich jetzt für verrückt halten, dann würde ich es als wohlverdiente Strafe dafür ansehen, was ich ihr durch meine vorschnelle Trennung angetan hatte. Ich spürte, wie ich rot wurde.

Zunächst gab ich ihr die Protokolle ganz einfach zu lesen, ohne Kommentar, um ihre Reaktion abzuwarten. Sie hielt das Ganze für eine therapeutische Methode, mein Unfalltrauma zu verarbeiten. Doch je länger sie las, desto mehr las sie sich fest, ließ sich vom Inhalt fesseln, und ihre Augen wurden immer größer.

Schließlich sah sie auf und mich an. „Und … und das alles da glaubst du? Du hältst die Erinnerungen für echt?“

Jetzt kam der Augenblick der Wahrheit. „Ja“, sagte ich schlicht.

Und fügte hinzu, um dieses Ja mit etwas Humor abzufedern: „Wie du siehst, ist der Unfall meinem armen Hirn schlecht bekommen …!“

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