Joshua A. Weid - Van Ruhden und der Zug des Todes

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Van Ruhden und der Zug des Todes: краткое содержание, описание и аннотация

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Benjamin van Ruhden – ein begnadeter Meisterdetektiv – hat ordentlich was zu tun! Ein Mord in der Nacht während seiner Zugfahrt, aber kein Verdächtiger, der den Mord begangen haben könnte.
Und damit nicht genug. Mehr und mehr Verbrechen geschehen auf dieser Reise von München an die Nordsee. Van Ruhden muss so manches Rätsel lösen. Doch immer ist alles anders, als es zunächst scheint …

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Van Ruhden und der Zug des Todes

Joshua A. Weid & Niklas M. Käfer

o Impressum Personen und Handlungen sind frei erfunden Ähnlichkeiten mit - фото 2

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Impressum:

Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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© 2020 – Herzsprung-Verlag GbR

Mühlstr. 10, 88085 Langenargen

Alle Rechte vorbehalten. Der Herzsprung-Verlag ist ein Imprint von Papierfresserchens MTM-Verlag.

Cover gestaltet mit einer Illustration von © David – Adobe Stock lizenziert

Lektorat: Redaktions- und Literaturbüro MTM

ISBN: 978-3-86196-922-8 – Taschenbuch

ISBN: 978-3-96074-365-1 – E-Book

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Inhalt

*

Die Unruhe vor der Abreise

Ein Haus auf dem Land in der Nähe von München, 1923, Mitternacht

Sturm und Wind peitschten um das kleine, ländlich gelegene Haus von Benjamin van Ruhden. Er schlief unruhig und wälzte sich in seinem Bett. Seine Hände umklammerten den Rand der Bettdecke und manchmal murmelte er ein paar Worte.

Ein krachender Donnerschlag riss ihn aus seinem Albtraum. Er schnaufte laut und tastete nach seiner Brille auf dem Tisch neben seinem Bett. Zitternd setzte er sie sich auf und seine Sicht wurde klar. Er stand auf, um runter in die Küche zu gehen und einen Schluck Wasser zu trinken. Langsam ging er die knarrende Treppe nach unten. In der Küche schenkte er sich ein Glas voll Wasser ein und trank es aus. Der Regen prasselte gegen die Scheibe und in der Ferne schlug ein greller Blitz ein. Herr van Ruhden schrak nach oben und ließ das Glas auf den Boden fallen.

In diesem Moment kam seine Haushälterin Martha herein. Sie war eine Frau mittleren Alters mit starkem bayerischen Dialekt. „Ha, was issen hier los? Herr van Ruhden, ober was homs den gmocht?“

„Nichts, mir ist nur das Glas aus der Hand gefallen. Gehen Sie wieder zu Bett, die Scherben können Sie morgen entfernen.“ So schlurften die beiden also wieder zu Bett und legten sich hin.

Am Morgen stand Van Ruhden auf, zog sich an, nahm sein Frühstück zu sich, wusch sich und packte die letzten Sachen in seinen Koffer für seine Zugreise nach Sylt, um seine Schwester Luise und ihren Mann Johann zu Weihnachten zu besuchen. Draußen schneite es dicke Flocken und bald war das ganze Land sowie München unter eine weiße Decke gehüllt.

Seine Haushälterin Martha fragte ihn noch, ob er auch alles habe.

„Ich bin mir ganz sicher, Martha!“

Sie stiegen in den Benz, der vor dem Haus im Hof stand. Martha fuhr Benjamin zum Bahnhof nach München. Während der Fahrt betrachtete Benjamin van Ruhden die winterliche Landschaft. Dann musste er wieder an gestern Nacht denken, den Albtraum, die Scherben in der Küche und die lauten Donnerschläge, die ihn jedes Mal aus der Fassung brachten.

Nach einiger Zeit waren sie am Hauptbahnhof angekommen. Martha stellte den Motor ab, stieg aus und öffnete Benjamin van Ruhden die Tür. Der hatte seinen Koffer schon in der Hand und schnaufte tief durch.

„Ober passons mor ja uff, wenns auf Sylt sann!“

„Das werde ich, Martha, das werde ich.“ Zur Verabschiedung umarmte er seine Haushälterin und winkte ihr nach. Der Wagen fuhr ab und Herr van Ruhden begab sich zu seinem Gleis. Er hielt sein Ticket bereit und stellte sich mit seinem handlichen Lederkoffer vorne an den Bahnsteig.

Nach wenigen Minuten hörte er schon das Tuckern und Schnaufen der Dampflok. Es war eine 13909er, Baujahr 1916. Der Zug fuhr ein und ein Schaffner sprang aus der Tür des Waggons. Er rief: „Alles einsteigen!“

Diese Worte machten Herr van Ruhden glücklich und ein breites Grinsen zog sich über sein Gesicht. Es stiegen noch ein paar andere Personen in seinen Wagen ein, denn er hatte eine Karte für den Erste-Klasse-Waggon. Als alle Personen ihre Plätze eingenommen hatten, ging der Schaffner wieder in den Eingang des Waggons, hielt sich an der Stange fest, lehnte sich weit aus dem Zug hinaus, winkte mit dem Arm und rief: „Zug fährt ab!“

Danach wurde Herr van Ruhden in seine Kabine eingewiesen. Ein Page begleitete ihn dorthin und öffnete ihm die Tür. Van Ruhden trat in einen gemütlichen, circa zehn Quadratmeter großen Raum ein. Darin standen ein Bett, ein Tisch, ein Ohrensessel und ein kleines Waschabteil mit einer Schüssel, einem Spiegel und eine Kanne voller klarem Wasser. Das Ganze hatte einen edlen braun-goldenen Farbton. Van Ruhden rieb sich die Hände und sagte: „ Ja, dann wollen wir mal zu Mittag essen! Woll’n doch mal schau’n, ob das auch so gut ist.“

Van Ruhden begab sich in den Speisewagen der Ersten Klasse und setzte sich auf der rechten Seite an den dritten Tisch. Sogleich kam eine Bedienung und reichte ihm eine Speisekarte. Während er sich die zahlreichen Angebote ansah, unterbrach ihn ein Kartenkontrolleur. Van Ruhden blickte zu ihm auf und zog seine Fahrkarte aus seiner linken Sakkotasche. Der Kartenprüfer knipste sie durch und reichte sie Van Ruhden mit einem freundlichen Lächeln.

In diesem Moment knackste die Lautsprechanlage und eine Ansage ertönte: „Sehr verehrte Fahrgäste, dies ist die Zugreise von München nach Neukirchen. Wir wünschen Ihnen noch weiterhin eine angenehme Reise.“ Ein Dong erklang und die Sprechanlage knackste aus. Dann sah Van Ruhden eine Zeitung auf seinem Tisch liegen. Er nahm sie und schlug die erste Seite auf. Während er so die Zeitung durchblätterte, wurde er durch ein Räuspern dazu aufgefordert, doch einmal von seiner Tageszeitung aufzublicken. Herr van Ruhden klappte die Zeitung nur zur Hälfte zu und sah eine junge Frau. Sie war von schlanker Statur und zudem äußert gut gekleidet – mit roten Lippen und braun gewelltem langem Haar.

„Verzeihen Sie bitte, aber darf ich mich zu Ihnen setzen?“

Van Ruhden erhob sich und deutete mit der Hand auf den gegenüberliegenden Platz. „Bitte, bitte, nehmen Sie doch Platz.“

„Haben Sie recht vielen Dank!“

„Darf ich mich vorstellen? Ich heiße Van Ruhden, Benjamin van Ruhden.“

„Ach, dann habe ich genau den Richtigen gefunden. Mein Name ist Gräfin Marie Charlotte von Karlsbad.“

„Sehr erfreut! Was führt Sie zu mir?“

„Nun ja, man hat bereits im ganzen Abteil von Ihnen erzählt und da wollte ich die Gelegenheit nicht auslassen, Sie kennenzulernen!“

„Tatsächlich, wer hätte das gedacht!“

Beide schmunzelten.

„Erlauben Sie mir die Ehre, mit Ihnen zu Mittag zu speisen“, sagte Van Ruhden höflich.

„Aber mit dem größten Vergnügen!“

Ein Kellner brachte eine weitere Speisekarte und Van Ruhden bestellte gleich. „Ich hätte gerne das Schweinsfilet mit den Bratkartoffeln, den gemischten Salat und ein Gläschen Cognac! Und für die Dame …

Sie beendete seinen Satz mit: „Das Gleiche bitte! “

„Wie die Herrschaften wünschen!“ Mit diesem Satz nahm die Bedienung die Speisekarten, verbeugte sich leicht und ging in die Bordküche.

Van Ruhden und die Gräfin unterhielten sich köstlich, bis das Essen kam, das genauso war wie die Unterhaltung. Es zerging Van Ruhden auf der Zunge. Und der Cognac erst! Ein Genuss!

„Das war köstlich!“, gab Van Ruhden zu.

„Allerdings. Ein Gaumenschmaus!“

„Wollen Sie zur kleinen Verdauung an die frische Luft?“

„Sehr gerne!“

So gingen also beide nach draußen zum Waggonübergang und stellten sich ans Geländer.

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