Christian Bass - Der Fluch des Todes
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Dieses und weitere ungewöhnliche Ereignisse in und um Schleswig-Holstein herum, vereinen sich in dieser Kurzgeschichtensammlung.
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CHRISTIAN BASS
DER FLUCH DES TODES
KURZGESCHICHTEN
Christian Bass macht das moralische Recht geltend, als Autor dieser Kurzgeschichten identifiziert zu werden.
Ahrensburg. Eine kleine, friedliche Stadt im Norden von Hamburg, in der nie etwas Aufregendes passiert, bis eines Tages ein Ehemann von den Toten zurückkehrt. Will er sich an seiner Mörderin rächen oder hat er einen anderen Beweggrund?
Dieses und weitere ungewöhnliche Ereignisse in und um Schleswig-Holstein herum, vereinen sich in dieser Kurzgeschichtensammlung.
Christian Bass beschert seinen Lesern ein buntes Potpourrie unterschiedlichster Texte aus verschiedenen Schaffensepochen. Tauchen Sie ein in die Gedankenwelt eines Lebemannes, der durchaus in der Lage ist, komplexe Szenen in kurzen Worten prägnant zu beschreiben.
Jede Kurzgeschichte aus diesem Sammelband lädt zum Nachdenken und philosophieren über unsere Gesellschaft ein, offenbart Missstände ohne dabei die Wertschätzung des menschlichen Lebens zu verraten.
Diese Geschichte n sind ein Werk der Fiktion. Namen und Personen sind das Produkt der Phantasie des Autors und jegliche Ähnlichkeit mit realen Personen, lebend oder tot, ist rein zufällig.
MEINE STIMME
Ich bin kein Dichter und kein Denker,
weder bin ich Richter noch ein Lenker,
auch das Volk vermag ich nicht zu sein,
mit meiner Stimme bin ich meist allein.
Doch eines dessen seid stets gewahr,
ich benenne die Dinge, die ich sah!
Ich sprech aus was andere denken,
lasse mich nicht länger von Euch lenken,
bin zu jedem neuen Kampf bereit,
bis Gerechtigkeit wieder ist befreit,
und mag es auch noch Jahre dauern,
ich werde meinen Weg nicht betrauern.
@2011
KURZGESCHICHTEN AUS ZEITMANGEL
In den letzten Wochen habe ich diesen Satz immer wieder bei Autorenvorstellungen in sämtlichen Facebook-Gruppen gelesen.
Abgesehen davon, dass ich persönlich schon einmal nicht verstehe, wie Zeitmangel Einfluss auf den Inhalt einer Geschichte nehmen kann, finde ich diesen Satz allein aus Marketinggründen sehr bedenklich. So heißt dieser Satz nichts anderes als: Ich habe da einen super Roman, aber leider fehlte mir die Zeit, ihn zu schreiben, weswegen ich ihn halt nur in einer kurzen Fassung anbieten kann.
Und eine Kurzfassung heißt faktisch nichts anderes als, das am Inhalt gesparrt wurde. Also haben wir es hier mit einer nicht wirklich ausgereiften Geschichte zu tun, die vermutlich nur auf den Markt gebracht wurde, um schnell Geld damit zu verdienen.
Ich schreibe auch Kurzgeschichten, sogar oftmals noch eine Gattung kürzer, Gedichte. Ich habe neben meiner eigenen Firma, noch einen Haushalt zu führen, da ist Zeit zum Schreiben oftmals gar nicht vorhanden, und wenn es dann doch mal ein paar freie Minuten gibt, verplempere ich diese sogar noch mit dem Schreiben von Blogeinträgen.
Dennoch, ich würde nie behaupten, dass ich Kurzgeschichten und Gedichte nur aus Zeitmangel schreibe, alleine schon, weil es gar nicht stimmt. Wirklich nirgendwo steht geschrieben, wie lange ein Autor an ein und derselben Geschichte schreiben darf.
Jeder Autor sollte wissen, dass jede Geschichte zu ihrer ganz eigenen Zeit kommt, durchaus vergleichbar mit der Geburt eines Kindes, nur dass diese Schwangerschaft keine festgelegte Dauer beträgt.
Ein weiterer, nicht ganz unwichtiger Punkt ist:
Kurzgeschichten sind eine ganz eigene Kunstform, die neben Erzählungen, Novellen und Romanen in der Literatur besteht. Sie ist in ihrer Art mehr oder weniger festen Regeln unterworfen, die man jedoch kaum einhalten kann, wenn man sie als Roman beginnt.
Solche Aussagen „Kurzgeschichten aus Zeitmangel“ ziehen diese Kunstform der Literatur ins Negative herab, was jedem, der sich ernsthaft mit ihr beschäftigt, ein Dorn im Auge sein sollte. Und auch dem Leser, Ihnen, sollte immer klar sein, dass sich hinter einer solchen Aussage zwangsweise auch mangelhafte Qualität verbergen muss.
Wie sagte Stephen King einmal: Aus einer guten Kurzgeschichte kann kein Roman, und aus einem guten Roman würde niemals eine gute Kurzgeschichte werden.
Ich schreibe Kurzgeschichten, nicht weil ich keine Zeit habe, was Längeres zu schreiben, sondern weil es mir einfach Spaß macht, mich mit dieser Kunstform auseinanderzusetzen. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass die Geschichten ihre Länge selbst bestimmen.
Als Leser liebe ich Kurzgeschichten, hin und wieder auch einmal einen Roman, aber am Liebsten halt Novellen und Kurzgeschichten. Nicht aus Zeitmangel, sondern weil mir die Art und Weise, wie die Geschichten aufgebaut sind, einfach besonders zusagt.
Und ich hoffe, Ihnen geht es ebenso.
Ihr
Christian Bass
Herzlich W illkommen
i m L and meiner Kindheit:
Schleswig-Holstein!
DER TEDDY-BÄREN-MORD
Den ganzen Tag hatte es geregnet und es regnet noch immer ununterbrochen, als der schwarze BMW 640i Gran Coupé die einsame Landstraße entlang fuhr. In der nächtlichen Dunkelheit war er kaum auszumachen. Der Fahrer hatte es versäumt, die Scheinwerfer in Betrieb zu nehmen.
Sam Hohlbein war auf dem Weg zu seinem neuen Auftragsgeber, der ihn angeblich überdurchschnittlich bezahlen sollte und nach den ersten Gesprächen sah es auch so aus. Ebenso hatte er bereits eine Anzahlung in Höhe seines üblichen Honorars bereits erhalten. Die gleiche Summe würde er noch einmal erhalten, wenn er sich zur abgesprochenen Zeit am abgesprochenen Ort einfand, sowie nach Abschluss seiner Arbeit.
Um was für einen Auftrag es sich nun genau handelte, dass wusste Sam noch nicht. Selbst Ali Raissah, der ihm diesen Auftrag besorgt hatte, konnte keine näheren Details nennen. Aber vielleicht war das auch besser so, obwohl sich Sam keineswegs vorstellen konnte, in seiner angeschlagenen, finanziellen Situation einen derart gut bezahlten Job abzulehnen.
Bald schon sollte er mehr erfahren.
Doch bis es so weit war, ging er noch einmal alle ihm bekannten Einzelheiten durch, auch wenn sie mehr als dürftig waren. Nach Alis Angaben handelte es sich bei dem Auftraggeber um niemand Geringeres, als um Sir Henry Pelican, einem englischen Grafen, der vor ein paar Jahren nach dem ungeklärten Tod seiner Frau nach Schleswig-Holstein umgesiedelt war. Weswegen wusste nicht einmal die Klatschpresse zu berichten.
In den letzten Jahrzehnten hatte sich Sir Henry Pelican ein kleines Vermögen mit Pferdewetten erwirtschaftet. Laut einigen alten Presseberichten war dieses jedoch nicht auf seriösem Wege geschehen, sondern jemand hatte im Hintergrund diese Rennen manipuliert. Aber sie hatten es ihm nie nachweisen können. Sam vermutete, dass lag durchaus auch daran, dass die Queen dabei ihre Finger im Spiel hatte, weswegen sie ihn auch vor dreizehn Monaten zum Sir geschlagen hatte und ihn so in den Grafenstand erhob.
Und genau damit begann das Rätselhafte um den Grafen, was ihn vermutlich schließendlich nach Deutschland in den Ruhestand trieb. Noch vor seinem Umzug hatte Pelican auf einer Pressekonferenz über die ungewöhnlichen Unfälle in seinem Umfeld geäußert: „In meinem Haus spukt es. Die Morde passieren, weil ich in einem Geisterhaus wohne. Deswegen konnte Scotland Yard bisher auch keine Ergebnisse ermitteln. Die einzigen Mörder, die hier ihr Unwesen treiben, sind Dämonen und andere Ausgeburten der Hölle.“
Beinahe ein Jahr lang hatte er zuvor in den Nachrichten verbracht, da immer wieder Hausangestellte auf merkwürdige Art und Weise ums Leben kamen. Sam hatte der Pressekonferenz damals beigewohnt, weniger, weil er es wollte, als viel eher, weil er sich gerade auf der Flucht befand und in der Menge der Journalisten ein sicheres Versteck fand. Nie hätte er sich erträumen lassen, dem Grafen einmal von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen, und doch sollte es nun dazu kommen. Auch wenn es ihm ein leichtes Unbehagen verschaffte, dass er nicht wusste, weswegen dieser alte Mann nun einen Auftragskiller brauchte.
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