Oscar Peer - Das Raunen des Flusses

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Der Erzähler kehrt im Herbst seines Lebens zurück zum verlassenen Haus am Inn, an die Orte seiner Kindheit im Unterengadin. Er findet Spuren und Erinnerungen an Menschen, an Landschaften und Gerüche. Das tägliche Leben taucht wieder vor ihm auf, die Schule, Streit und Versöhnungen, wichtige Menschen, der Vater, Eisenbahner und unersättlicher Leser, die Mutter, passionierte Briefeschreiberin, die Freunde, Lehrer, das harte Leben und die manchmal eigenwilligen Grossväter. Erinnerung und Imaginäres wechseln sich ab. Konzentriert um Orte, Themen und Personen, setzt sich die Jugendgeschichte Stück um Stück zusammen. Der Autor vermeidet die lineare Chronologie. In der Tradition einer eindrücklichen oralen Erzählkultur, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde, erzeugt Oscar Peer eine einzigartige Stimmung vom Alltagsleben im Engadin der Dreissiger- und Vierzigerjahre.

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Ueli, Richard und Johanna waren mit mir die Kleinsten der drei Familien. Oft spielten wir auf der Fahrbahn, am liebsten beim Magazin, unmittelbar vor der Brücke. Wir legten rostige Nägel aufs Geleise, um zu schauen, wie sie platt gedrückt wurden. Wenn es vorne beim Bahnhof klingelte, wussten wir, dass bald ein Zug kam. Wir drückten das Ohr auf eine der beiden Schienen, vernahmen ein leises Klopfen, das sich langsam näherte, dann ein Brummen aus dem Erdinnern. Wir horchten mit wachsendem Kitzel, und wenn jenseits der Brücke plötzlich die Lokomotive sichtbar wurde, sprangen wir die Böschung hinab, pissten dabei fast in die Hosen. Ich sehe noch Johanna, wie sie mit nacktem Hintern im Gras kauert.

Brücken ... Ich staune über ihre Eleganz, vor allem über ihre Dauerhaftigkeit. Sie wurden anfangs des letzten Jahrhunderts gebaut, sind also hundert Jahre alt und halten noch immer. Es gibt eine in der Nähe von Cinuos-chel, direkt vor einem Tunnel, bei deren Bau zwölf Menschen ums Leben kamen – Fremdarbeiter, alles Italiener. Das Baugerüst, eine gewaltige Holzmasse, hatte sich plötzlich ein biss­chen seitwärts geneigt; elf Männer standen darauf, jemand hatte ei­nen Schrei ausgestossen. Ich stelle mir die schattige Schlucht vor, Felsen und Bäume, ganz oben vielleicht noch etwas Sonne, unten ein kleiner Bach. Man rät dem Bauführer, die Männer so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen, doch der Mann, ebenfalls Italiener, behauptet stur, es fehle nur der letzte Stützbalken in der Mitte. Da niemand mehr den Mut hat, aufs Gerüst zu steigen, beauftragt er damit seinen vierzehnjährigen Sohn. Der zögert, doch als ihn der Alte anbrüllt, nimmt er den Balken auf die Schulter und schreitet auf einem Brett vorsichtig hinüber. Vermutlich herrscht Totenstille, nur unten das Geräusch des Baches, bis es irgendwo knarrt; dann beginnt sich alles langsam zu neigen und donnert mit Lärm und Getöse in die Tiefe. Nachher wieder Stille ... Am Eingang des Tunnels steht im Felsen eine Marmorplatte mit den Namen der Verunglückten. Auch der Na­me des Bauführers ist dabei, obwohl der nicht hinunter­gestürzt war, sondern noch am selben Abend Selbstmord begangen hatte.

Ich schaue zum jenseitigen Talhang hinüber, wo es wenig Wald gibt, dafür Wiesen und Weiden. Auf der Landstrasse, die sich durchs Ge­län­de dahinzieht, fahren Autos vorbei, geräuschlos wie in einem Stummfilm.

Eine Weile befinde ich mich auf dem Viadukt. Er ist sehr hoch, unten schlängelt sich der Bach durch Sand und Geröll, die Riesenschlucht mit einem vage-monotonen Geräusch füllend. Ohne dieses Eisengeländer könnte es einem leicht schwindeln. Es wurde uns Kindern eingeschärft, den Viadukt niemals zu betreten. Einmal war ich trotzdem mit Ueli Müller da oben, die Versuchung war zu gross. Wir sahen den Abgrund, die Brückenpfeiler; im Übrigen passierte nichts, es kam auch kein Zug. Wir begannen, Steine hinunterzuwer­fen; zwischen den Geleisen gab es deren genug, Steine grösser als unsere Hän­de. Wir versuchten, den Bach zu treffen, was wegen der Höhe nicht leicht war. Dann schauten wir, welcher Stein zuerst unten ankam, der meine oder der seine, dabei neigten wir uns über die untere Ge­länderstange hinaus und blickten in die Tiefe. Von Schwindel keine Spur. Wir sahen nichts als das Spiel, bemerkten weder den Zug, der jenseits der Brücke daherkam, noch meine Mutter, die sich uns von hinten näherte. Ich weiss nur noch, wie wir plötzlich gepackt und davongetragen wurden, wie sie mit uns über die Brücke rannte, von Pfeifsignalen begleitet. Drüben schwenkte sie seitwärts ab, fiel mit uns ins Gras, blieb dort liegen und hielt uns fest, bis der Zug vorbei war.

An jenem Abend, als ich im Bett lag, versuchte sie, mir ein Dankgebet beizubringen. Ich konnte zwar meinen kleinen Vers, den ich allabendlich hersagte. Dieses Gebet war der Situation angepasst. Sie erklärte mir, der liebe Gott habe uns gerettet. Vielleicht stimmte es, wer weiss. Natürlich ist man nie sicher, man kann’s nicht beweisen, doch jedenfalls wurde man irgendwie beschützt, sonst wäre man nicht mehr da – vom lieben Gott oder vom Zufall oder von den Eltern, die unterdessen längst gestorben sind ... Unsere Versuche, in die Vergangenheit zurückzuschauen: Zum Beispiel abends die Petrollampe über dem Tisch, Nachtessen bei Dämmerlicht. Wenn es Vater nicht hell genug schien, zündete er seine Karbidlampe an. Die Flamme war gelblich und dicht, es verbreitete sich ein ätzender Geruch, den ich gern hatte. – Erst als wir schon einige Zeit in Carolina wohnten, wurde das elektrische Licht installiert. Freudenschrei, als der Monteur mit der Arbeit zu Ende war und jemand den Schalter herumdrehen durfte; das ganze Haus, die Zimmer schienen wie verwandelt. Doch eines Abends, als Vater nicht da war und wir mit Mutter allein am Tisch sassen, stand sie einmal auf, löschte das elektrische Licht und zündete die alte Petrollampe an. Auf unsere Frage, warum sie das mache, antwortete sie, wir müssten Strom sparen.

Oder der kleine Brunnen an der unteren Hausseite, der jeden Win­ter zufror, das gedämpfte Gurgeln, das Spiel des Wassers unter dem Eis.

Oder Val Verda, eine halbe Stunde von hier entfernt, eine Wald­lichtung, wo wir im Sommer die Ziegen hüteten, etwa zwanzig Ziegen und fast ebenso viele Hirten und Hirtinnen. Genau genommen hüteten wir sie nicht, wir assen und spielten, während sich die Tiere unbeachtet entfernen, immer bergwärts, die Kühle suchend, kletterfreudig im Gebirge umherschweifend, wie die Ziege des Monsieur Seguin. Einmal fanden wir sie nicht mehr und kehrten abends ohne sie zurück, worauf der gutmütige Vater Müller die Tiere mit der Lampe suchen ging und sie um Mitternacht nach Hause brachte.

Liebenswürdigkeit der Müllers. Ihr Rheintaler Dialekt, wenn die Kinder mit den Eltern redeten, die nicht Romanisch konnten. Das überfüllte Haus, vierzehn Personen, die etwas muffige Luft. In der Küche der lange Esstisch, an dem jedoch kaum alle Platz hatten, doch sie waren es gewohnt, auf engem Raum miteinander auszukommen; oft mussten die Kleineren warten, bis die Grossen gegessen hatten und einige Plätze freigeworden waren. Die erwachsenen Söhne spiel­ten miteinander Ländlermusik, oft auch vor dem Haus, sodass es abends vom Wald zurücktönte. Manchmal nahm dann Vater seine Harmonika und ging zu ihnen hinauf. Ihr Familiensinn. Paul zum Beispiel, der sich als Jüngling vornahm, die Schulden seiner Eltern zu bezahlen; es gab im Estrich einen ominösen Holzkoffer voll unbezahlter Bäcker- und Ladenrechnungen; von Zeit zu Zeit kamen Reklamationen. Er war eben der Schule entlasssen, ein Sechzehnjähriger, der jetzt aus eigener Initiative Waldakkorde übernahm, ein paar Leute anheuerte, unermüdlich schuftete, Geld zusammensparte und daranging, die Familienschulden abzutragen, eine nach der andern, bis sie nach Jahr und Tag alle getilgt waren.

Ich denke an die Raubvögel, die aus ihren Waldungen aufstiegen und über Carolina kreisten, auf unsere Hühner erpicht, vermutlich Sperber oder Habichte – schöne, braun und grau schimmernde Vögel, hie und da ihr heiserer Schrei. Solange sie Menschen sahen, blieben sie oben, doch oft waren die Hühner allein, dann schossen sie blitzschnell herunter und machten einem von ihnen den Garaus. Nachher fand man nur die Federn. Wenn Raubvögel in der Luft kreis­ten, holte Koch, der Stationsvorstand, eine grosse Pistole aus dem Haus, zielte in die Höhe und gab ein paar Schüsse ab. Ich weiss nicht, ob er je einmal getroffen hat. Je­denfalls verschwanden die Vögel, aber sie kamen immer wieder; vermutlich hatten sie sich an die Knallerei gewöhnt. Ein Habicht hatte sich an eine unserer Hennen herangemacht, mittags, wäh­rend wir drinnen assen; grosse Aufregung im Haus, Vater schoss mit dem Jagdgewehr zum Fenster hinaus, traf aber leider das Huhn, während der Raubvogel mit schweren Flügelschlägen über die Baumwipfel davonflog.

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