Meinrad Inglin - Schneesturm im Hochsommer

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Meinrad Inglin ist einer der bekanntesten Unbekannten, seinen Namen kennen fast alle, seine Werke die wenigsten. Dabei ist er ein grosser Könner in einem grossen Spektrum unterschiedlicher literarischer Genres, stilistisch abwechslungsreich und sprachlich wohlkomponiert. «Schneesturm im Hochsommer» versucht, sein vielfältiges Schaffen abzubilden und damit einen literarisch hochinteressanten und oft überraschend aktuellen Schweizer Klassiker wieder breiter bekanntzumachen.

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Sebastian und Xaver beugten sich über den Fischkasten und betrachteten den Hecht. «Er hat ein Gesicht wie ein böser alter Wucherer», sagte Sebastian. «Ich habe einen abgebildet gesehen mit flachem Schädel, tückischen Augen und grämlich vorgeschobener Unterlippe, der hatte diesen Ausdruck.»

«Jawohl, das gibt’s auch im Leben», stimmte Xaver zu. «Leute, die so aussehen, sollte man angeln dürfen; die würden auf jeden Dreck anbeißen.»

Sie schlenderten lachend weg.

Ein blauer Sommermorgen strahlte über dem See, auf der Insel war es still, an ihren laubgrünen, bemoosten und steingrauen Ufersäumen stand da und dort ein ruhig fischender Jüngling, oder einer trat aus dem Schatten der Bäume ins Licht und leuchtete auf, ein anderer wandelte im Innern her­um, und es schimmerte von ihm aus Gebüschlücken wie aus der Tiefe des Waldes von Spänen frischgeschälter Stämme. Sie fischten geduldig, wechselten manchmal ihre Plätze und blieben heiter und glücklich, obwohl sie nichts mehr fingen. Um Mittag schwammen sie in den See hinaus, alle in dersel­ben Richtung und leise, um keine Fische zu stören, dann machten sie bei der Schifflände ein Feuerchen, brieten Käse, bähten Brot und kochten Tee, nachmittags fischten sie wieder oder taten nichts, und abends, später als sonst, ruderten sie still von dannen. Hinter ihnen glühte der Abendhimmel gewaltig auf, glühte sie an und glühte goldrot aus dem Wasserspiegel wider, zwei Reiher flogen über sie hin, und vom östlichen Berghang blitzten wie große feurige Sterne die Fens­­terscheiben menschlicher Wohnungen. Sie ruderten dem Ufer zu, wo sie ihre Kleider geborgen hatten, zufrieden mit dem Tag und freudig schon den nächsten bedenkend, in einem tieferen Frieden, als sie bei ihrer Unkenntnis der lauten Welt ermessen konnten, und durch ihre ungebrochene Jugend noch in einem letzten Einklang damit.

Eines Nachmittags aber, als sie geduldig hinter ihren Angelruten standen, kam Xaver dahergerudert, und auf dem vorderen Rand des kleinen Bootes saß ein Mädchen im Badekleid, Ilse, seine Base. Sie kannten sie nicht, hatten aber von ihr gehört und wussten, dass sie aus der Stadt, wo sie wohnte, zu Xavers Eltern in die Ferien gekommen war. Xaver hatte ihnen angekündigt, dass er sie auf die Insel mitbringen werde, und das tat er nun also. Es war seine Sache, es ging sie nichts an, die Insel war groß genug, um auch einem Mädchen noch Platz zu bieten. Sie sahen dem Besuche kühl entgegen und wollten sich nicht stören lassen.

Vetter und Base kehrten einander den Rücken. Die Base ließ ihre nackten Beine über den vorderen Bootsrand hinabhängen und schleifte die Zehen durch das laue Wasser. In der Nähe der Insel wandte sie sich nach Xaver um, schaute dann lächelnd auf die Fischer am Hechtekap, schwang die Beine ins Boot, zog Badeschuhe an und setzte sich ordentlich hin. Sie war fünfzehn Jahre alt.

Die Fischer, Robert und Anselm, standen ruhig da und schienen nichts anderes zu beachten als den Korkschwimmer. Sie fanden es immerhin ungewöhnlich, dass sie im Badekleid kam; sie hatten noch kein badendes Mädchen in der Nähe gesehen, da in der hiesigen Badeanstalt die Geschlechter streng getrennt waren. In der Stadt aber gab es natürlich Strandbäder, wo alles kunterbunt durcheinander badete, das war ganz natürlich, und sie brauchten kein Wort darüber zu verlieren.

Xaver ruderte in einem wohl bedachten Abstand am Kap vorbei zur Schifflände, legte an, ließ die Base aussteigen und machte das Boot fest. Niemand war zum Empfang da.

«Du, das ist aber reizend hier», sagte Ilse.

«Hab ich dir ja gesagt. Geh nur ein bisschen herum und schau alles an! Ich mache jetzt die Fischrute bereit.»

Ilse ging leise ins Gehölz hinein, sah sich neugierig lächelnd um und stieg drüben auf eine Uferklippe der Eglibucht, wo sie verblüfft mit der Hand zum Munde fuhr, um einen Laut zu unterdrücken. Unter ihr kletterte ein Junge in einer verwaschenen rötlichen Badehose auf den Steinen herum, er hatte ein Haselrütchen in der Hand und blickte an verschiedenen Stellen aufmerksam ins Wasser hinein. Sie schaute ihm erheitert zu, gespannt und jeden Augenblick gewärtig, entdeckt zu werden.

Sebastian, der hier kleinen Barschen nachstellte, sah sie denn auch plötzlich, verharrte wie gebannt in seiner kauernden Haltung und staunte zu ihr hinauf. Er hatte gewusst, dass Xaver mit der Base dahergerudert kam, aber nun sah er ein schönes Mädchen in einem leuchtend blauen Stoff, der den leicht gebeugten schlanken Körper nicht verhehlte, mit nackten Beinen, Armen und Schultern, mit einem braungelockten Kopf und heiteren Augen. Er sah sie wie eine märchenhafte Erscheinung im blättergrün gedämpften Sonnenlicht dort oben stehen und zu ihm hinablächeln, und sein empfängliches Herz begann heftig zu schlagen.

Ilse sah das gutmütige Jungengesicht mit der Stumpfnase, das schweigend zu ihr hinauf staunte, und fand auch ihrerseits kein passendes Wort, sie lachte nur in leisen, hohen ­Tönen auf, belustigt von der Überraschung des regungslos Kauernden, und trat zurück.

Sebastian setzte sich offenen Mundes auf einen Stein, und sein Herz schlug heftig weiter. Er sah sie noch greifbar vor sich, und sie war ganz anders, als man sich die Base eines Kameraden vorstellt, sie stand ihm vielmehr vor Augen wie im Traum eine heitere junge Halbgöttin, von der man augenblicklich bezaubert wird, ohne sie im Einzelnen genau zu sehen und den Grund des Zaubers zu erkennen. Sie war süß und vollkommen, schöner als jedes andere Wunder dieser geliebten kleinen Insel. Langsam erhob er sich und schaute auf der Uferklippe die Stelle an, wo sie gestanden hatte, dann blickte er vorsichtig herum, ob niemand zusehe, und legte seine Hände auf die Stelle. Von einer ihm unbekannten verwirrenden Wärme durchhaucht, stieg er auf die Klippe und schlich spähend in das Gehölz hinein, bis er Stimmen hörte. Er sah gegen das Hechtekap hin die Halbgöttin in Begleitung ihres Vetters aus dem Grünen schimmern und erkannte Roberts brennend rote Keilhose, die sich ihr vom Kap her zögernd näherte. Scheu blieb er im Gebüsche stehen und sah zu.

Xaver stellte dort den Kameraden seine Base vor. «Das ist nun also meine Kusine, Fräulein Ilse», sagte er und nannte dar­auf die Namen der jungen Herren. Anselm nickte nur errötend, ohne ihre Hand zu ergreifen, trat einen Schritt zurück und blieb mit einem scheuen, ungläubigen Blick auf das halbnackte Fräulein befangen stehen. Robert errötete ebenfalls und griff mit der Rechten vor Verlegenheit oder Aufregung zuerst fehl, aber dann erwischte er die schmale Hand und umschloß sie fest wie einen Fisch. Karl, der auch hinzugekommen war, benahm sich auffallend gewandt, obwohl er als der kleinste Mann hier wenig vorstellte, er rückte stramm die Fußballen zusammen, verbeugte sich leicht und sagte, dass er sich freue, Fräulein Ilse als Gast auf dieser Insel begrüßen zu dürfen; darauf trat er ein wenig zurück und schwieg.

Ilse selber blieb unbefangen und lächelte jeden der Herren mit derselben freundlichen Neugier an.

Xaver, der die Befangenheit seiner Kameraden erkannte und ihnen darüber hinweghelfen wollte, schloss die Vorstellung scherzhaft, aber offenbar ganz unangebracht: «Bei uns zu Hause hat das Fräulein natürlich einen Rock an.»

Ilse stieß einen schnippisch missbilligenden Laut aus und schüttelte den Kopf gegen ihren Vetter, dann fragte sie: «Habt ihr schon etwas gefangen?»

Karl trat vor und erklärte: «Heute noch nicht. Das Wetter ist nicht besonders günstig zum Fischen. Es kommt nämlich sehr auf das Wetter an. Vielleicht wird es gegen Abend besser. Aber es ist noch nicht lange her, da habe ich zum Beispiel nacheinander zwei halbpfündige Barsche herausgezogen. Und kürzlich haben wir einen großen Hecht gefangen. Dann gibt es hier noch Brachsen, Haseln, Rotteln …»

Anselm ließ Karl reden und kehrte an seinen Fangplatz zurück. Robert folgte ihm, statt seinen eigenen Platz aufzusuchen, sah sich mehrmals nach Ilse um und sagte leise: «Verdammt noch mal! So hab ich sie mir nicht vorgestellt.»

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