Heiko Nüllmann - Logos Gottes und Logos des Menschen

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Seit Joseph Ratzingers Wahl zum Papst hat seine Theologie in der wissenschaftlichen Welt neue Aufmerksamkeit erhalten. Dabei gilt besonders die spannungsreiche Verhältnisbestimmung von christlichem Glauben und neuzeitlicher Vernunft als ein charakteristisches Merkmal seines Denkens. Heiko Nüllmann untersucht den Vernunftbegriff, den Ratzinger dieser Verhältnisbestimmung zugrunde legt. Der philosophische Hintergrund der Konzeption wird beleuchtet, die wichtigen Anliegen Ratzingers werden bestärkt und die Grenzen seines Ansatzes aufgezeigt. Auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse plädiert Nüllmann für ein anthropologisch begründetes Vernunftverständnis. Dies ermöglicht es seines Erachtens, die Stärken von Ratzingers Ansatz zu bewahren und gleichzeitig der Pluralität der Vernunftkonzepte im heutigen Denken gerecht zu werden.

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Neben der Beobachtung einer geistigen Struktur der Wirklichkeit gibt es noch andere naturwissenschaftliche Erkenntnisse, die nach Ratzinger auf den Schöpfungsgedanken verweisen. Als Erstes ist die Einsicht in die Zeitlichkeit des Kosmos zu nennen, die Ratzinger im Entropiesatz, in der Erkenntnis von der Verwandelbarkeit von Stoff in Energie sowie in der Relativitätstheorie vollzogen sieht. War die Naturwissenschaft noch im 19. Jh. von einem ewigen Kreislauf des Kosmos überzeugt, in dem die Naturgesetze ewig walten, so brachten diese neuen physikalischen Einsichten Ratzinger zufolge wieder ein Bewusstsein für einen Anfang und ein Ende der Wirklichkeit sowie einen Weg in den Blick, der vom Anfang zum Ende führt. 84Auf diese Weise wird seines Erachtens im „Wissen um die grundsätzliche Zeithaftigkeit des kosmischen Seins doch wieder sichtbar, was die Bibel hier Anfang nennt.“ 85

Mehr am Rande nimmt Ratzinger außerdem noch Bezug auf die Hypothese der anthropischen Bestimmtheit des Alls. Nach dieser hätte „nur ein Winziges an anderer Bestimmung des Anfangs … zur Folge gehabt, dass der Mensch nicht sein konnte.“ 86Das Entstehen von Leben ist also nur unter bestimmten physikalischen Anfangsbedingungen möglich, deren Zusammentreffen eigentlich sehr unwahrscheinlich ist. Dass es trotzdem einen solchen Zusammenfall von notwendigen Voraussetzungen für die Entwicklung des Menschen gab, zeigt nach Ansicht Ratzingers eine gewisse „Art von Determination“ 87der Wirklichkeit, die den Schöpfungsgedanken nahelegt.

1.4.4. Auseinandersetzung mit der Evolutionstheorie

Der Verweischarakter naturwissenschaftlicher Erkenntnisse über die objektiv-geistige Struktur der Wirklichkeit hinaus auf ihren subjektiv-geistigen Urheber muss von Ratzinger natürlich gegenüber naturwissenschaftlichen Theorien wie der Evolutionstheorie verteidigt werden, die an der gedanklichen Struktur der Wirklichkeit Zweifel haben und in ihr statt einer ‚vorgedachten‘ Struktur nur Zufall und Notwendigkeit am Werke sehen. Unter diesen Bedingungen kann natürlich auch kein Verweischarakter auf einen Schöpfer hin in den Blick kommen.

Bei der Kritik Ratzingers an der Evolutionstheorie müssen zwei Ebenen unterschieden werden. Zum einen kritisiert er gewissermaßen ‚von außen‘ die Gefahr einer Absolutsetzung der Theorie, die dann als „Universaltheorie alles Wirklichen“ auftritt, „über die hinaus weitere Fragen nach Ursprung und Wesen der Dinge nicht mehr zulässig und auch nicht mehr nötig sind“ 88. Zum anderen kritisiert er die Evolutionstheorie von ihrer inneren Logik her, welche er ohne die Annahme einer anderen Denkebene als nicht stimmig ansieht. Diese immanente Kritik dient ihm dann zur Begründung der externen Kritik an der Reichweite der Theorie. 89In diesem Abschnitt wird die Ebene der inneren Kritik analysiert, bei der Ratzinger versucht, Lücken und Aporien einer von theoriefremden Voraussetzungen losgelösten (absoluten) Evolutionstheorie aufzuzeigen.

Bemerkenswert ist an dieser Stelle, dass sich in Ratzingers Aufsatz Schöpfungsglaube und Evolutionstheorie aus dem Jahr 1968, der sich explizit mit der Beziehung beider beschäftigt, keine immanente Kritik an der Evolutionstheorie finden lässt. 90Die zum Beleg dieser Kritik zitierten Stellen im folgenden Abschnitt beziehen sich sämtlich auf Werke aus späteren Jahren. Im betreffenden Aufsatz zeigt Ratzinger, dass sich Evolutionstheorie und Schöpfungsglaube auf zwei verschiedene Frageebenen beziehen. „Der Schöpfungsglaube fragt nach dem Dass des Seins als solchen; sein Problem ist, warum überhaupt etwas ist und nicht nichts. Der Entwicklungsgedanke hingegen fragt, warum gerade diese Dinge sind und nicht andere, woher sie ihre Bestimmtheit erlangt haben und wie sie mit den anderen Bildungen zusammenhängen.“ 91

Während sich die Evolutionstheorie also mit der inneren Logik der Entwicklung der Dinge beschäftigt, fragt der Schöpfungsglaube danach, warum überhaupt irgendetwas existiert. Ratzinger bezieht sich dabei auf die ‚Grundfrage der Metaphysik‘ nach Heidegger: „Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr Nichts?“ 92Dies ist die Frage des Schöpfungsglaubens, die über die Methode der Naturwissenschaft hinausgeht und deshalb auch nicht im Konflikt mit ihr steht.

Ratzinger zeigt im Folgenden, dass die biblische Antwort auf diese Frage lautet, dass die Welt als Ganze „aus dem Logos, das heißt aus dem schöpferischen Sinn, hervorkommt“ 93. Diese Überzeugung wurde seiner Ansicht nach schon innerhalb der Bibel und erst recht innerhalb der Geschichte des Christentums auf verschiedene Weltbilder bezogen: zunächst auf das Weltbild des alten Orients, dann auf das hellenistische Weltbild und später auf das Weltbild des Mittelalters. 94„Dabei ist klar, dass der Glaube, der mit keinem der bisherigen Weltbilder identisch war, sondern eine Frage beantwortete, die hinter die Weltbilder zurückführt und sich freilich dann in ihnen eingräbt, auch nicht mit unserem Weltbild identisch werden soll.“ 95Die Frage nach dem Sinn des Seins im Ganzen, auf die der Schöpfungsglaube antwortet, ist also unabhängig vom jeweiligen Weltbild und somit auch unabhängig vom Entwicklungsgedanken der Evolutionstheorie; „für sie ist das eine methodenfremde Frage, für den lebendigen Menschen freilich ist es die Grundfrage des Ganzen.“ 96Der Entwicklungsgedanke ist gewissermaßen vom Schöpfungsglauben umgriffen; „das zeitliche Sein ist als ganzes umspannt von dem einen schöpferischen Akt Gottes, der ihm in seiner Zerteilung seine Einheit gibt“ 97. Auf diese Weise lassen sich nach Ratzinger Evolutionstheorie und Schöpfungsglaube in einer Einheit denken. Wie man sieht, ist er hier weit davon entfernt, die Evolutionstheorie immanent zu kritisieren. Er betrachtet sie vielmehr als ein akzeptiertes Weltbild, bei dem es dem Theologen darum gehen muss, den Schöpfungsglauben auf dieses Weltbild zu beziehen.

Die immanente Kritik an der Evolutionstheorie erfolgt erst in späteren Veröffentlichungen. 98Dabei räumt Ratzinger mit Bezug auf Reinhard Junker und Siegfried Scherer ein, dass sich eine solche Kritik nicht auf mikroevolutive Prozesse beziehen kann, die wissenschaftlich gut belegt sind und die „genial erscheinende Anpassungsfähigkeit lebender Systeme“ 99erklären. Dass die Evolutionstheorie nicht zu einer Gesamterklärung der Wirklichkeit herhalten kann, deutet sich nach Ratzinger vielmehr beim „Übergang von der Mikro- zur Makroevolution“ 100an. Leider erläutert er seine Vorbehalte in diesem Zusammenhang nur an einem einzigen Zitat des Biochemikers Eörs Szathmáry und des Biologen John Maynard Smith , die er als „überzeugte Anhänger einer umfassenden Evolutionstheorie“ 101vorstellt. Szathmáry und Smith erklären in dem zitierten Abschnitt, dass es keinen theoretischen Grund gäbe, „der erwarten lassen würde, dass evolutionäre Linien mit der Zeit an Komplexität zunehmen; es gibt auch keine empirischen Belege, dass dies geschieht.“ 102Ganz offensichtlich sieht Ratzinger also in dem bezogen auf makroevolutive Prozesse lückenhaften Erklärungsmuster der Evolutionstheorie ihre große Schwäche, wobei diese Lücken seiner Ansicht nach Raum für Erklärungen lassen, die über die Naturwissenschaft hinausgehen.

An dieser Stelle in Ratzingers Argumentation drängt sich unweigerlich der Verdacht der Anwendung eines ‚Lückenbüßer-Gottes‘ auf, also einer Vermittlungsstrategie zwischen Glaube und Naturwissenschaft, die Erklärungslücken der Naturwissenschaft mit Glaubensinhalten füllt und auf diesem Wege versucht, den Schöpfergott auch vor der naturwissenschaftlichen Vernunft zu verantworten. Ratzinger ist sich dieser Gefahr offensichtlich bewusst: Als Papst Benedikt XVI. sagt er in Bezug auf offenstehende Fragen in der Evolutionstheorie im Rahmen einer Tagung seines Schülerkreises zum Thema ‚Schöpfung und Evolution‘: „Nicht als ob ich den lieben Gott jetzt in diese Lücken hineinstopfen möchte: Er ist zu groß, um in solchen Lücken unterkommen zu können.“ 103Es geht ihm vielmehr darum, bewusst zu machen, „dass die Evolutionstheorie Fragen impliziert, die der Philosophie zugeordnet werden müssen und von sich aus über den Innenbereich der Naturwissenschaften hinausführen.“ 104

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