Jin Man Chung - Gottes Weg mit den Menschen

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Christologie und Ekklesiologie sind im Matthäusevangelium von fundamentaler Bedeutung. Untersuchungen über einzelne Themen sind zahlreich. Die Frage nach dem Zusammenhang von Christologie und Ekklesiologie ist von neuem Interesse. Der Autor fragt methodisch, wie im Matthäusevangelium die Christologie für die Ekklesiologie geöffnet und wie die Ekklesiologie an die Christologie zurückgebunden wird. Er reflektiert die Verbindung als theologische Grundstruktur des Matthäusevangeliums, die narrativ hergestellt wird. Die Leitperspektive ist der Weg Gottes, den Jesus geht und den Jesus seine Jünger in seiner Nachfolge gehen lässt. Christologie und Ekklesiologie sind theozentrisch verknüpft.

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Forschung zur Bibel Band 134

Begründet von

Rudolf Schnackenburg

und Josef Schreiner

Herausgegeben von

Georg Fischer

und Thomas Söding

Jin Man Chung Gottes Weg mit den Menschen Zur Verbindung von Christologie und - фото 1

Jin Man Chung

Gottes Weg mit den Menschen

Zur Verbindung von Christologie und Ekklesiologie im Matthäusevangelium

Echter Verlag

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über < http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

© 2017 Echter Verlag GmbH, Würzburg

www.echter.de

ISBN 978-3-429-04317-9 (Print)

978-3-429-04893-8 (pdf)

978-3-429-06313-9 (ePub)

eBook-Herstellung und Auslieferung:

Brockhaus Commission, Kornwestheim

www.brocom.de

Vorwort

Die vorliegende Studie wurde im SS 2016 von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum als Dissertation angenommen.

Dankbar erinnere ich mich heute an viele, die mich auf dem Weg der Promotion in vielfältiger Art und Weise bekräftigt und unterstützt haben. Ohne ihre Hilfe und Unterstützung hätte dieses wertvolle Gut kaum gehoben werden können. Ihnen allen möchte ich an dieser Stelle Dank sagen.

An erster Stelle danke ich von Herzen meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Thomas Söding, für die sehr freundliche Betreuung. Mit Geduld und großem Interesse hat er über Jahre die Entstehung des Buches begleitet. Seine konstruktiv-kritischen Anmerkungen und Hinweise, seine fachkundigen Ratschläge sowie nicht zuletzt sein großes Vertrauen haben die Entstehung der Arbeit maßgeblich gefördert. Mein Dank gilt ihm auch für die Erstellung des ersten Gutachtens und für die Aufnahme in die von ihm und Prof. Dr. Georg Fischer SJ herausgegebene Reihe „Forschung zur Bibel“. Ebenfalls herzlich danken möchte ich Herrn Prof. Dr. Christian Frevel, der die Mühe des zweiten Gutachtens auf sich genommen hat.

Die Veröffentlichung der Studie ist der Anlass, all denen meinen besonderen Dank zu sagen, die zum Gelingen der Arbeit beigetragen haben: den Mitgliedern des Bochumer Oberseminars für die intensiven fachlichen Diskussionen mit zahlreichen Fragen und Hinweisen und die freundschaftliche Kollegialität. Danken möchte ich Dr. Esther Brünenberg-Bußwolder, Dr. Friedhelm Mann, Dr. Paul Deselaers, Schwester Dr. Regina Pacis Meyer und em. Propst Heinrich Remfert. Sie haben das Manuskript in freundschaftlicher Verbundenheit sorgfältig Korrektur gelesen.

Mein ganz besonderer Dank gilt den Katharinenschwestern in Münster. Sie haben mir in der Promotionszeit in Deutschland die nötigen Räume zum Wohnen und zum Arbeiten gegeben. Ihre mütterliche Sorge und ihr stetiges Gebet haben mir all die Kraft gegeben, das Ziel zu erreichen.

Herzlich danken möchte ich meinem Heimatbischof Dr. Matthias Iong-Hoon Ri. Er hat mich zum Promotionsstudium beauftragt und über die Jahre hinweg mit motivierendem Zuspruch und großzügiger Unterstützung begleitet. Mein besonderer Dank gebührt ihm auch für die Gewährung eines erheblichen Druckkostenzuschusses.

Tief verbunden bin ich den Mitbrüdern aus meinem Heimatbistum für die Freundschaft, die sie mir während der Zeit der Promotion gegeben haben, und meinen Eltern für ihr großes Vertrauen, ihren stetigen Rückhalt und ihre unendliche Liebe.

Der höchste Dank aber gebührt Gott, dem „Immanuel“ (Mt 1,23), dessen trostreicher Zuspruch sich bei den Menschen erfüllt: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,20).

Suwon in Südkorea, im August 2016 Jin Man Chung

Inhaltsverzeichnis

1. Fragestellung

1.1 Die Problematik

1.1.1 Die leitende Frage

1.1.2 Die Problematik des Themas

1.1.3 Das Beispiel des Matthäusevangeliums

1.2 Der Stand der Forschung

1.2.1 Zur Methodendiskussion

1.2.2 Zu den Themen

1.3 Die Anlage der Untersuchung

1.3.1 Zur Methode

1.3.2 Zur Anlage der Untersuchung

2. Jesus auf dem Weg der Gerechtigkeit

2.1 Der Name Jesus (Mt 1,21)

2.1.1 Die Verleihung des Namens

2.1.2 Das Volk Jesu

2.1.3 Die Rettung aus der Sünde

2.1.4 Der Name als Programm

2.2 Der Immanuel

2.2.1 Die Verheißung der Schrift (Mt 1,23)

2.2.2 Die Verheißung des Irdischen (Mt 18,20)

2.2.3 Die Verheißung des Auferstandenen (Mt 28,20)

2.2.4 Die Zusage als Verheißung

2.3 Der Weg der Gerechtigkeit

2.3.1 Das Programmwort Jesu vor der Taufe (Mt 3,15)

2.3.2 Die Sendung Jesu

2.3.2.1 Der Prophet der Himmelsherrschaft (Mt 4,17)

2.3.2.2 Der Knecht Gottes (Mt 12,15-21; Jes 42,1-4)

2.3.2.3 Der König (Mt 21,1-11; Sach 9,9)

2.3.3 Die Lehre der Gerechtigkeit

2.3.4 Die Sendung als Dienst

2.4 Der Sohn mit dem Vater und den Menschen (Mt 11,25-30)

2.4.1 Der Sohn als Heilsbringer

2.4.2 Die Offenbarung Gottes (Mt 11,25f.)

2.4.3 Die Selbstvorstellung Jesu (Mt 11,27)

2.4.4 Die Einladung Jesu zur Nachfolge (Mt 11,28-30)

2.4.5 Die Theozentrik als Proexistenz

2.5 Die Gegenwart Jesu Christi als Zuwendung Gottes

3. Die Jünger auf dem Weg der Nachfolge

3.1 Die Berufung der Jünger

3.1.1 Die Berufung der ersten Jünger (Mt 4,18-22)

3.1.2 Die Berufung des Matthäus (Mt 9,9)

3.1.3 Die Bevollmächtigung der Zwölf (Mt 10,1-4)

3.1.4 Das Verhältnis zwischen den Jüngern und den Zwölf

3.1.5 Die Berufung als Beauftragung

3.2 Die Jünger in der Schule Jesu

3.2.1 Umkehr – Glaube – Nachfolge

3.2.1.1 Umkehr

3.2.1.2. Glaube und Kleinglaube

3.2.1.2.1 Das Messiasbekenntnis (Mt 16,16)

3.2.1.2.2 Der Kleinglaube der Jünger

3.2.1.2.3 Der willige Geist und das schwache Fleisch (Mt 26,41)

3.2.1.3 Nachfolge als Kreuzesnachfolge (Mt 16,24-28)

3.2.2 Hören – Lernen – Verstehen (Mt 13)

3.2.3 Die Jüngerschaft als Lern- und Glaubensprozess

3.3 Die Sendung der Jünger

3.3.1 Zuspruch und Anspruch: „Salz der Erde“– „Licht der Welt“ (Mt 5,13-16)

3.3.2 Die Bitte um Arbeiter im Weinberg (Mt 9,35-38)

3.3.3 Die Aussendung der Jünger in Israel (Mt 10,5-15)

3.3.4 Die Praxis der Jünger

3.3.4.1 Die Jünger als Mittler (Mt 14,13-21; 15,32-39)

3.3.4.2 Die Jünger als Bremser (Mt 15,21-28; 19,13-15; 26,6-13)

3.3.5 Die österliche Ausweitung der Sendung (Mt 28,16-20)

3.3.6 Die Sendung als Teilhabe

3.4 Die Jünger in der Gemeinschaft Jesu

3.4.1 Die Mitgliedschaft in der Familie Jesu (Mt 12,46-50)

3.4.2 Die Vergebung der Sünden (Mt 18)

3.4.3 Das Dienen in der Gemeinschaft (Mt 20,24-28; 23,11f.)

3.4.4 Die Gemeinschaft als Vermittlung

3.5 Der Dienst der Jünger in der Gegenwart Jesu Christi

4. Auswertung

4.1 Die Verbindung von Christologie und Ekklesiologie als Grundstruktur des Matthäusevangeliums

4.2 Die Verbindung von Christologie und Ekklesiologie in ihrer theologischen Dimension

Literaturverzeichnis

Schriftstellenregister(in Auswahl)

1. Fragestellung

Der Evangelist Matthäus beschreibt in seinem Evangelium den Weg Jesu, der von Galiläa nach Jerusalem und durch das Leiden zur Auferstehung führt. Dieser „Weg“ wird bei Matthäus nicht als historisch-geographisches Itinerar, sondern als Weg Gottes dargestellt. Jesus geht den Weg, den Gott ihn sendet; er lehrt aber auch den „Weg Gottes“, den zuvor schon Johannes der Täufer verkündet hat (Mt 22,16 1 par. Mk 12,14), um den Willen Gottes zu erfüllen. Dieser Weg steht unter Gottes Leitung; er entspricht dem Willen Gottes und verwirklicht ihn. 2Deshalb ist er den alttestamentlichen Schriften gemäß. Für Matthäus erfüllt sich die Verheißung Gottes, die durch die Propheten verkündet ist, in der Person und im Wirken Jesu – aber so, dass mit Jesus nicht das Ende der Heilsgeschichte erreicht, sondern ein neuer Anfang gesetzt ist. Durch den Weg, den Jesus geht und in seinem Verkündigungsdienst vorzeichnet, kommt nach Matthäus Gott zu den Menschen. Sein universaler Heilswille erreicht zuerst das Gottesvolk Israel und durch Israel alle Völker bis an das Ende der Welt (Mt 28,16-20).

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