Heiko Nüllmann - Logos Gottes und Logos des Menschen

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Seit Joseph Ratzingers Wahl zum Papst hat seine Theologie in der wissenschaftlichen Welt neue Aufmerksamkeit erhalten. Dabei gilt besonders die spannungsreiche Verhältnisbestimmung von christlichem Glauben und neuzeitlicher Vernunft als ein charakteristisches Merkmal seines Denkens. Heiko Nüllmann untersucht den Vernunftbegriff, den Ratzinger dieser Verhältnisbestimmung zugrunde legt. Der philosophische Hintergrund der Konzeption wird beleuchtet, die wichtigen Anliegen Ratzingers werden bestärkt und die Grenzen seines Ansatzes aufgezeigt. Auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse plädiert Nüllmann für ein anthropologisch begründetes Vernunftverständnis. Dies ermöglicht es seines Erachtens, die Stärken von Ratzingers Ansatz zu bewahren und gleichzeitig der Pluralität der Vernunftkonzepte im heutigen Denken gerecht zu werden.

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Weiterhin liegt diese Selbstbeschränkung der menschlichen Vernunft auf die Naturwissenschaft darin begründet, „dass gegenüber der Form von Gewissheit und auch von messbarer Nützlichkeit, die hier erreicht wird, alle anderen Formen von Gewissheit fragwürdig erscheinen, sodass man leicht geneigt sein kann, sie als ungenügend auszuscheiden und abzuwarten, bis sich auch für die einstweilen ausgeklammerten Bereiche ähnliche Gewissheiten ergeben.“ 25Verglichen mit dem Gewissheitsgrad, der im naturwissenschaftlichen Experiment erreicht wird, erscheinen dem Menschen Überzeugungen, die nicht naturwissenschaftlich abgesichert sind, in zunehmender Weise als beliebig.

Schon hier zeigt sich die Gefahr der Selbstbeschränkung der menschlichen Vernunft auf ihren positivistischen Aspekt. Auf diese Gefahr sowie auf die daraus resultierenden Konsequenzen für die anderen Teile des menschlichen Vernunftvermögens wird noch zurückzukommen sein. Zuvor müssen aber erst diese anderen Arten menschlicher Vernunfttätigkeit nach Ratzinger behandelt werden. Denn es ist seines Erachtens gerade dieses nicht-naturwissenschaftliche Denken des Menschen, das diesem die Einseitigkeit eines sich selbst absolut setzenden naturwissenschaftlichen Denkens vor Augen führen muss, um „die menschliche Problematik solcher Orientierung dem Bewusstsein vor den Blick zu bringen.“ 26

Vorerst lässt sich festhalten, dass Ratzinger zufolge die naturwissenschaftliche Vernunft eben nicht alle Probleme des Menschen zu lösen imstande ist: „Die Enträtselung der physikalischen Struktur der Dinge ist nicht auch schon die Enträtselung des Daseins selbst, sondern sie lässt uns dessen Rätsel erst in seiner vollen Abgründigkeit erfahren und mit ihm das Rätsel unserer eigenen Existenz.“ 27

1.3 Wahrheit des Machbaren: Technische Vernunft

Mit dem Siegeszug des naturwissenschaftlichen Denkens ist unmittelbar die Entwicklung des technischen Denkens verbunden. Denn aus der naturwissenschaftlichen „Erfahrung der Weltlichkeit der Welt erfolgt die Erkenntnis ihrer Machbarkeit von selbst, die seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts die zweite Phase der Neuzeit einleitet, die der technischen Weltgestaltung.“ 28Die durch die Naturwissenschaft gewonnene Einsicht des Menschen in die physikalischen Strukturen der Welt verschafft ihm in einem bis dahin nicht gekannten Maße die Möglichkeit der aktiven Weltgestaltung nach seinem Willen. Diese neue Macht des Menschen führt dazu, dass „die Herrschaft des Faktum seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in zunehmendem Maße abgelöst wird durch die Herrschaft des Faciendum, des zu Machenden und Machbaren, und dass damit die Herrschaft der Historie verdrängt wird durch diejenige der Techne.“ 29Die Techne ist nun für den Menschen nicht mehr, wie in Antike und Mittelalter, eine wissenschaftliche Richtung unter vielen, sondern „wird zum eigentlichen Können und Sollen des Menschen.“ 30

Für die Wahrheitsfrage bedeutet das, dass Wahrheit für den Menschen weder in einem metaphysischen Vernunftprinzip noch im historischen ‚Faktum‘ zu suchen ist. Die Wahrheit des naturwissenschaftlich-technischen Weltverständnisses „ist die Wahrheit der Weltveränderung, der Weltgestaltung – eine auf Zukunft und Aktion bezogene Wahrheit.“ 31Hier wird deutlich, dass die verschiedenen Wahrheitsverständnisse für Ratzinger unterschiedliche Stellungen des Menschen zu Zeit und Geschichte nach sich ziehen. „War der Mensch zuerst, in Antike und Mittelalter, dem Ewigen zugewandt gewesen, dann in der kurzen Herrschaft des Historismus dem Vergangenen, so verweist ihn nun das Faciendum, die Machbarkeit, auf die Zukunft dessen, was er selbst erschaffen hat.“ 32So wie der historischen Vernunft das Faktum und der naturwissenschaftlichen Vernunft das wiederholbare Experiment als Wahrheit gilt, so gilt der technischen Vernunft alles das als wahr, was der Mensch anhand der naturwissenschaftlichen Gewissheit produzieren kann, was er aus der Welt mithilfe der Naturwissenschaft machen kann.

Dieses auf die Zukunft verlegte Wahrheitsverständnis einer selbst vom Menschen zu schaffenden Wahrheit nimmt nach Ratzinger philosophische Gestalt an in der Ideologie des Marxismus. 33Denn diesem gilt als wahr, was „dem Fortschritt, d.h. der Logik der Geschichte dient. Das Interesse einerseits, der Fortschritt andererseits treten die Erbschaft des Wahrheitsbegriffs an; das ‚Wahre‘, d.h. das der Logik der Geschichte Gemäße muss jeweils in jedem Schritt der Geschichte neu erfragt werden“ 34. Der Mensch wird auf diese Weise selbst zum Herrn über die Wahrheit, da sie kein ihm vorhergehendes und von ihm unabhängiges Prinzip mehr darstellt, sondern von ihm selbst geschaffen wird. 35

Der übergeschichtliche Charakter der naturwissenschaftlich-technischen Vernunft impliziert ihre Unabhängigkeit von der jeweiligen Kultur des Menschen. 36Diese kulturelle Unabhängigkeit führt laut Ratzinger zu einer Uniformierung der menschlichen Kulturen auf der technischen Ebene, bei der Naturwissenschaft und Technik zur „einheitlichen Sprache der Menschheit“ 37geworden sind, die eine Vereinheitlichung von Lebensformen nach sich zieht. 38

In Gott und die Welt vergleicht Ratzinger diese Vereinheitlichung menschlicher Lebensformen auf dem Boden der technischen Vereinheitlichung mit der Einheit der Völker, von der in der alttestamentlichen Erzählung vom Turmbau zu Babel die Rede ist. „Denken wir zum Beispiel an den babylonischen Turmbau, mit dem sich der Mensch durch die Technik eine Einheitszivilisation verschaffen will. Er will den an sich ja richtigen Traum der einen Welt , der einen Menschheit, durch die Macht des eigenen Könnens und Bauens herbeiführen und versucht über den Turm, der zum Himmel reicht, selber die Macht zu ergreifen und zum Göttlichen vorzustoßen. Im Grunde ist es das Gleiche, was auch der Traum der modernen Technik ist: göttliche Macht zu haben, an die Schaltstellen der Welt zu kommen. Insofern liegen in diesen Bildern wirklich Warnungen aus einem Urwissen heraus, die uns anreden.“ 39Die Einheit, welche die Völker in der Geschichte anstreben, ist für Ratzinger eine Einheit, die allein auf technischem Können beruhen soll. Das Ende der Erzählung zeigt aber nun, dass diese Basis allein nicht trägt, sondern zur Verwirrung führt. 40

Ratzinger überträgt dann die Geschichte auf die modernen Gesellschaften. „Einerseits gibt es diese Einheit. Die Stadtkerne sehen in Südafrika aus wie in Südamerika, wie in Japan, wie in Nordamerika und in Europa. Es werden überall die gleichen Jeans getragen, die gleichen Schlager gesungen, die gleichen Fernsehbilder angesehen und die gleichen Stars bewundert.“ 41Doch trotz dieser durch die Universalität der Technik ermöglichten Einheit der Menschheit zeigt sich laut Ratzinger eine zunehmende Entfremdung der Menschen voneinander. „Hier geht die tiefere Kommunikation der Menschen untereinander verloren, die nicht durch diese oberflächlichen, äußeren Verhaltensformen und durch die Beherrschung der gleichen technischen Apparaturen geschaffen werden kann. Der Mensch reicht eben viel tiefer. Wenn er sich nur in dieser Oberfläche vereinigt, rebelliert zugleich das Tiefe in ihm gegen die Uniformierung, in der er sich dann doch selber als versklavt erkennt.“ 42Hier zeigt sich die Gefahr der Beschränkung der menschlichen Vernunfttätigkeit auf das naturwissenschaftlich-technische Vermögen des Menschen, das für Ratzinger eben nicht notwendig auch ein moralisches Können bedeutet. „[D]as Können seiner selbst liegt offenbar auf einer gänzlich anderen Ebene als das Können der technischen Verrichtung.“ 43

Die Vereinheitlichung der Menschheit bleibt nach Ratzinger deshalb unvollständig und oberflächlich, wenn sie neben der positivistischen Vernunft nicht auch weitere Dimensionen des Menschen, vor allem seine moralische Vernunft, miteinbezieht. Genau das will in Ratzingers Interpretation das Ende der Geschichte vom babylonischen Turmbau verdeutlichen: „Die moralische Kraft ist nicht mitgewachsen mit den Fähigkeiten des Machens und des Zerstörens, die der Mensch entwickelt hat. Das ist der Grund, warum Gott gegen diese Art von Vereinigung einschreitet und eine ganz andere schafft.“ 44Was Ratzinger unter dieser von Gott geschaffenen neuen Einheit theologisch versteht, wird im Laufe dieser Arbeit noch zur Sprache kommen. 45

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