Um die Sprachförderung in diese Nachhilfeangebote stärker einbinden zu können, ist eine geeignete staatliche Unterstützung der Ausbildungsbetriebe und der Ausbilder erforderlich, beispielsweise im Rahmen der speziellen Einsteigerprogramme in Großunternehmen sowie der staatlich geförderten Einstiegsqualifizierungen. Ein ähnlicher Handlungsbedarf trifft auch auf die Geringqualifizierten mit unzureichenden SprachkompetenzenSprachkompetenzen in Unternehmen zu: Damit niedrigschwellige sprachbezogene Weiterbildungsangebote für die Zielgruppe in größerem Umfang implementiert werden können, ist es unverzichtbar, vorhandene arbeitsmarktpolitische Förderinstrumente entsprechend auszuweiten. So können bei modularen Teilqualifizierungen bislang Grundbildungsmaßnahmen nicht systematisch vorgeschaltet werden. Durch die Anerkennung von Grundbildungsinhalten – und damit auch der sprachlichen Kompetenzen – als Voraussetzung zur beruflichen (Nach-)Qualifizierung werden Unternehmen und Bildungsträger unterstützt, passgenaue Sprachförderkonzepte in Qualifizierungsmaßnahmen für An- und Ungelernte integrieren zu können.
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Die Perspektive der Berufsbildungspolitik
Anke Settelmeyer & Christina Widera
Die Perspektive der BerufsbildungspolitikBerufsbildungspolitik auf Sprache und Kommunikation in der beruflichen Ausbildung darzustellen erweist sich als schwierig, denn die Berufsbildungspolitik mit einer zentralen Institution für Berufsbildung gibt es nicht. Berufsbildungspolitik ist vielmehr geprägt von einer Vielzahl von Institutionen und Akteuren, die zudem von Bildungs-, Wirtschafts-, Sozial- und Arbeitsmarktpolitiken beeinflusst werden (Bohlinger 2013:2). Berufsbildungspolitische Entscheidungen werden national auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene getroffen sowie von der Europäischen Union beeinflusst. Weiterhin zeichnet sich die Berufsbildungspolitik aus durch (Büchter 2013:3):
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