Das Neue Testament und sein Text im 2. Jahrhundert

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Das Neue Testament ist das Ergebnis einer einheitlichen Redaktion in der Mitte des 2. Jahrhunderts. Die Beiträge dieses Bandes greifen diese These von David Trobisch auf und fragen, was sie für das Neue Testament, für seinen Text und für die neutestamentliche Theologie bedeutet.
Wie lässt sich die These einer Endredaktion kritisieren, differenzieren, weiterdenken? Was besagt sie für die Datierung der neutestamentlichen Texte, welchen Einfluss hat sie auf die Vorstellungen zum gottesdienstlichen Gebrauch?
In welchem Verhältnis steht die Endredaktion zu der Schriftensammlung, die für Marcion bezeugt ist? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Textkritik? Wie müssen die Varianten beurteilt, wie die frühe Geschichte der Textüberlieferung verstanden werden?
Welche theologischen Implikationen hat die These der Endredaktion?
Die Beiträge des Bandes machen das große Potential der Endredaktionsthese deutlich und zeigen, dass die Diskussion noch ganz am Anfang steht.

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1 Der zweite Petrusbrief als Marker einer dynamischen Entwicklung

Im Rahmen der klassischen Annahme, es könne erst ab dem vierten Jh. von einem in allen seinen Teilen fest umgrenzten und mit autoritativem Anspruch versehenen neutestamentlichen Kanon gesprochen werden,1 nimmt der 2 Petr eine Sonderstellung ein, durch die im besonderen die Dynamik der angenommenen vielschichtigen Entwicklung sichtbar wird. 2 Petr greift selbst schon in ungewöhnlich hohem Maße auf unterschiedliche Text- und Traditionsbereiche zurück.2 Zum einen schafft er damit „Traditionsverknüpfungen“3, zum anderen bezeugt er die zunehmende autoritative Bedeutung genuin christlicher Texte innerhalb des frühen Christentums (besonders deutlich: 2 Petr 3,14–16) und kann somit „geradezu als ein ‚Meilenstein‘ auf dem Weg zum ntl. Kanon gelesen werden“4. Darüber hinaus – und in gewisser Weise im Kontrast dazu – wird 2 Petr nicht nur äußerst spät rezipiert (der erste sichere Zeuge ist Origenes),5 sondern bleibt zudem für lange Zeit ein Text, dessen Zugehörigkeit zum Bestand des verbindlichen christlichen Schrifttums wiederholt klar und entschieden bestritten wird. Eusebius hält etwa mit Nachdruck fest, dass die Tradition nur einen authentischen Petrusbrief kenne (vgl. h. e. 3,3,1–4) und 2 Petr als οὐκ ἐνδιάθηκος qualifiziere (vgl. h. e. 3,25,1.6), während Hieronymus berichtet, 2 Petr werde von „vielen“ ob seiner erkennbaren stilistischen Differenzen zu 1 Petr abgelehnt (vgl. vir. ill. 1, sowie ep. 120,11). Noch im sechsten Jh. formuliert der lateinische Übersetzer eines dem Didymus von Alexandrien zugeschriebenen Kommentars (enarr.) lapidar: non tamen in canone est .6

Da 2 Petr als einer der sieben Katholischen Briefe, die deutlich später als die Vier-Evangelien-Sammlung und die Sammlung(en) von Paulusbriefen als Schriftengruppe greifbar werden, Teil des Kanons wird,7 erlangt er jedoch zumindest indirekte kanonformative Bedeutung.8 Wichtig ist zudem, dass in der syrischen Ausprägung des neutestamentlichen Kanons die „kleinen“ Katholischen Briefe (2 Petr, 2–3 Joh, Jud) sehr spät bzw. gar nicht Aufnahme finden,9 was auch als bleibende ökumenische Herausforderung gewertet werden kann.10

2 Der zweite Petrusbrief als Zentralelement einer gezielten Publikation

Im Unterschied zur soeben skizzierten klassischen Perspektive1 steht für das Editionsparadigma eine distinkte Größe „Neues Testament“ nicht am Ende, sondern am Anfang der neutestamentlichen Kanongeschichte, die somit nicht mit der sukzessiven Entstehung , sondern mit der fortschreitenden Rezeption eines Buches zu verknüpfen ist. Die christliche Bibel (Altes und Neues Testament) verdankt sich dabei in ihrer Gestalt einem singulären Editions- und Publikationsakt, verantwortet durch Polykarp von Smyrna,2 dem „dritte[n] Gründer des Christentums“3, zur Mitte des zweiten Jh., wobei allerdings das Fehlen jeglicher frühchristlicher Erinnerung an ein solch umfassendes Unternehmen (vgl. z. B. Eusebius, h. e. 4,14) erstaunen muss.4 Besonders markant ist im Unterschied zum Entwicklungsparadigma die Annahme, bereits im zweiten Jh. bildeten neben Evangelien und Paulusbriefen auch die Katholischen Briefe mit der Apostelgeschichte eine erkennbare überlieferungsgeschichtliche Einheit („Praxapostolos“5). 2 Petr tritt in dieser Perspektive nicht zur neutestamentlichen Überlieferung hinzu, sondern ist von Anfang an ein Konstitutivum der Endredaktion des Neuen Testaments, ja seine vielfältigen intertextuellen Verknüpfungen lassen ihn überdies als Schlüsseltext einer solchen Endredaktion erscheinen.

2.1 Methodologische Grundentscheidungen

Da es bislang nicht gerade einen Überfluss an umfassenden kritischen Diskussionen der Editionsthese gibt1 und zudem die Konzeption einer Kanonischen Ausgabe meines Erachtens nicht selten aus unzutreffenden Gründen zurückgewiesen wurde,2 ist es nötig, im Folgenden etwas auszuholen, wenn die Auseinandersetzung mit einem solchen innovativen (und damit auch provokativen) Entwurf diesem auch gerecht werden soll.

Zu beginnen ist mit der Grundstruktur des Argumentationsgangs, die drei für die weitere Diskussion entscheidende Merkmale aufweist. Den Dreh- und Angelpunkt bilden die großen Majuskelhandschriften des vierten und fünften Jh. (Sinaiticus, Vaticanus, Alexandrinus, Ephraemi Syri rescriptus), in denen Trobisch die vier ältesten „Gesamtausgaben der christlichen Bibel“3 findet, die trotz ihrer deutlichen Unterschiede hinsichtlich mise en page , Anzahl und Reihenfolge der enthaltenen Schriften sowie ihrer Textgestalt so viele Übereinstimmungen bieten, dass sie, da sie nicht in einem direkten Abhängigkeitsverhältnis zueinander stehen,4 nach Trobisch auf eine gemeinsame Vorlage zurückverweisen. Von diesen vier Kodizes ausgehend, schließt Trobisch durch die Untersuchung neutestamentlicher Manuskripte aus den ersten sieben Jahrhunderten auf die Existenz dieser prägenden Vorlage bereits im zweiten Jh. zurück.5

Sodann ist wichtig zu beachten, dass die Kanonische Ausgabe als eine Gesamt ausgabe der christlichen Bibel gedacht ist und aus zwei Teilen, die von Anfang an ἡ καινὴ διαθήκη und ἡ παλαιὰ διαθήκη heißen, gebildet wird. Da Trobisch seine These besonders im Hinblick auf das Neue Testament entfaltet und sie folglich vor allem im Bereich der neutestamentlichen Exegese diskutiert wird, kann dieser für die Bewertung des Entwurfs nicht unwichtige Punkt leicht übersehen werden (vgl. unten 2.5.2).

Schließlich gilt es auf der begrifflichen Ebene zu beachten, dass die Bezeichnung „ Kanonische Ausgabe“ nicht eine als Kanon (im Sinne einer mit Autorität gesetzten Norm) geschaffene Ausgabe meint. Vielmehr ist sie zum Zeitpunkt ihrer Entstehung „ein christliches, literarisches Werk unter vielen“6 und erlangt erst im Laufe der Rezeption (rasch) breite Akzeptanz und schließlich auch normative Geltung. Anders gewendet: Das Neue Testament entsteht als Buch (genauer: als [zweiter] Teil eines Buches) und wird später zum Kanon.7 Um Missverständnisse zu vermeiden, wäre es – im Sinne Trobischs – vielleicht sinnvoller, von der „Kanonisch gewordenen Ausgabe“8 oder (mit dem Titel der englischen Übersetzung9) konsequent von der „Erstedition“ der christlichen Bibel zu sprechen.

Mit der genannten Grundstruktur (vier Majuskelkodizes als Basis, Kanonische Ausgabe aus AT und NT, Kanongeschichte als Rezeptionsgeschichte eines Buches) werden Beobachtungen zu vier Bereichen der materialen Überlieferung frühchristlicher Literatur (Kodexform, nomina sacra , Titel, Reihenfolgen) verknüpft, mit deren Hilfe Trobisch den „Nachweis“10 einer editio princeps der christlichen Bibel im zweiten Jh. zu erbringen trachtet. Ehe nun diese vier Bereiche und ihre Auswertung mit der Überlieferungssituation des 2 Petr in Beziehung gesetzt werden (vgl. 2.2–2.5), ist noch auf eine weitreichende methodologische Grundentscheidung hinzuweisen.

Am Ende seiner Argumentation formuliert Trobisch diese rückblickend folgendermaßen:

„Daraus ergab sich, daß die Geschichte der Kanonischen Ausgabe von ihren ältesten sicheren Belegen bis zu ihrem ersten Erscheinen zurückverfolgt werden sollte. Es mußten also vor allem die griechischen Handschriften untersucht werden. Die alten Kanonslisten, Zitatreihen, Echtheitsdiskussionen, Bibelübersetzungen usw., die für die dogmengeschichtliche Bewertung des Kanons wesentlich sind, brauchten nicht berücksichtigt zu werden .“11

So wertvoll der damit gesetzte Fokus auf die handschriftliche Überlieferung ist und als unhintergehbarer Impuls für die Kanongeschichtsschreibung wie die neutestamentliche Exegese meines Erachtens den bleibenden Ertrag von Trobischs Studie darstellt, so sehr ist eine solche radikale Beschränkung auf den Handschriftenbefund methodologisch kaum nachzuvollziehen.12 Eine Geschichte der christlichen Bibel respektive des Neuen Testaments kann meines Erachtens (um der Manuskripte willen!) auch dann, wenn sie als Geschichte einer Edition aufgefasst und geschrieben wird, nicht auf die Evidenz der Manuskripte beschränkt bleiben und muss ihre Vereinbarkeit mit der vielfältigen Rezeptionsgeschichte christlicher Texte samt der jahrhundertelangen Diskussion um deren Geltung und Normativiät nicht nur postulieren,13 sondern auch erweisen.14

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