„Triebe und ‚appetitus appetitus ‘ entstammen unserer NaturNatur. Ihr Auftreten setzt nicht voraus, dass man den Gegenstand oder die Tätigkeit, wodurch sie befriedigt werden, kennt.“9 Die innere Bewegung des Bedürfnisses wird nicht vom Gegenstand erzeugt. Daher haben Trieb, Drang, BedürfnisBedürfnis oder appetitus die Rolle des principiums principium , des Bestimmenden; während die BedeutsamkeitBedeutsamkeit, die in der Eignung des Gegenstandes gründet, den appetitus zu befriedigen, das principiatum principiatum , das Bestimmte ist.10 Ganz entscheidend, nicht zuletzt auch für die Frage nach dem Weg aus der SinnlosigkeitSinnlosigkeit, ist die dienende Funktion des appetitus .11 Wird die dienende Funktion, die dem appetitus an und für sich zukommt, zu einem ZweckZweck umfunktioniert, kann das oben angesprochene existentielle Vakuum der Sinnlosigkeit schnell erreicht sein. Denn zur Sinnlosigkeit führen gerade die nicht erfüllten Bedürfnisse. Diesen wiederum kommt ihre zersetzende Bedeutung nur insofern zu, als ihre dienende Funktion nicht von einem transzendenten Standort aus erkannt wird, als die Befriedigung der Bedürfnisse zum höchsten Lebensziel erklärt wird.
Doch wie in Sachen der ReligionReligion? Kommt auch der Religion die Rolle eines principiatums zu, und dem menschlichen BedürfnisBedürfnis nach der Religion die Rolle des principiums principium ? Für von HildebrandHildebrandDietrich von ist in erster Linie klar, dass dem Bedürfnis keine IntentionalitätIntentionalität zukommt,12 wie mit dem Beispiel des Durstes veranschaulicht werden konnte. Zudem übersieht die appetitus appetitus -TheseThese die TranszendenzTranszendenz des Menschen.13 Ebenso falsch, wie die LiebeLiebe für einen appetitus zu halten, weil im Menschen die Sehnsucht nach Liebe vorhanden sein kann, ist es, auch den Glauben an GottGott für einen appetitus zu halten, wodurch „Gott nur die Funktion hat, dieses Verlangen zu stillen“14. Ebenso ist auch das Gebet nicht dazu da, um die religiösen Bedürfnisse zu befriedigen.15 Von HildebrandHildebrandDietrich von nennt es eine bedenkliche „pragmatische Umdeutung der letzten in sich ruhenden objektiven Forderungen“, statt „Gott AnbetungAnbetung und Preis darzubringen in erster Linie aus dem Grunde, weil er der Inbegriff aller WerteWerte ist, weil er der allmächtige, allwissende, allgütige, der absolut heilige Herr ist“, das Gebet „vom Standpunkt unserer Vervollkommnung aus“ zu betrachten.16
Wenn Abraham MaslowMaslowAbraham, Rudolf OttoOttoRudolf, Friedrich SchleiermacherSchleiermacherFriedrich, Franz von SalesFranz von Sales oder andere von einem religiösen BedürfnisBedürfnis, einem religiösen Trieb, einer religiösen Anlage oder einer natürlichen Neigung, GottGott zu lieben, sprechen, dann setzt das sachlich angemessene Verständnis voraus, dass ihre Wendungen nicht in einem immanenten, sondern in einem intentionalen und transzendenten SinnSinn verstanden werden. Ansonsten kommt es zu verhängnisvollen Verwechslungen, die die ReligionReligion ihres wahren Sinnes berauben.
Mit der Unterscheidung zwischen principium und principiatum principiatum ist die Brücke geschlagen zu den Kategorien der BedeutsamkeitBedeutsamkeit und damit zum motivationalen Aspekt des Seienden.
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