Detmer Wulf - Pragmatische Bedingungen der Topikalität

Здесь есть возможность читать онлайн «Detmer Wulf - Pragmatische Bedingungen der Topikalität» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Pragmatische Bedingungen der Topikalität: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Pragmatische Bedingungen der Topikalität»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Auch neuere pragmatisch orientierte Ansätze zur Informationsstruktur greifen für die Explikation der Satztopik-Kategorie auf die traditionelle Unterscheidung von Satzgegenstand und Satzaussage zurück und deuten das Satztopik unter Rückgriff auf bestimmte kognitive und kommunikative Strukturierungsprinzipien als Bestandteil der sogenannten Aboutness-Relation: Prädizierende Sätze lassen sich aufgliedern in dasjenige, worüber etwas ausgesagt wird, und dasjenige, was darüber ausgesagt wird. Ausgehend von der These, dass es im Deutschen keine explizit ausgewiesene syntaktische Position für Satztopiks gibt, geht dieser Band der Frage nach, welche diskursiven Bedingungen für die Aboutness-Relation vorausgesetzt sein müssen und über welche Eigenschaften Diskursreferenten mit Topikstatus verfügen.

Pragmatische Bedingungen der Topikalität — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Pragmatische Bedingungen der Topikalität», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Auch Molnárs Topik-Begriff orientiert sich am klassischen Aboutness-Konzept. Durch die Topik/Kommentar-Gliederung wird der Satz hinsichtlich seines „Mitteilungsaspekts“ aufgeteilt in (i) das „worüber etwas gesagt wird“ und (ii) das, „was darüber ausgesagt wird“ (1993, 162). Des Weiteren möchte sie Topikalität als ein „grundsätzlich pragmatisches Konzept“ (1993, 163) verstehen: Mit Verweis auf T. Reinharts (1981) Begriff der „pragmatic assertion“ 9 deutet sie das Topik als „eine der Komponenten der im pragmatischen Sinne gedeuteten Prädikation, wobei es sich um eine satzinterne Relation zwischen Satzgegenstand und Satzaussage handelt“ (ebd.). Neben dieser auf den Satz bezogenen Explikation weist Molnár noch darauf hin, dass „bestimmte Aspekte der Topikalität […] nur durch den Bezug auf einen größeren Diskurszusammenhang zu klären [sind]“ (ebd.).

Wie sieht im Verhältnis dazu ihr Verständnis der Fokus/Hintergrund-Gliederung aus? Wie oben ausgeführt wurde, fußt Molnár die Fokus-Kategorie auf ihr Konzept der „vom Sender entschiedenen Relevanz“ (s.o.). Molnárs knappe Ausführungen hierzu legen nahe, dass sie sich hierfür auf zwei von Strawson formulierte Prinzipien bezieht: das „principle of the presumption of knowledge“ und das „principle of relevance“. Diese Prinzipien tragen nach Molnár wesentlich zur Herstellung von Kohärenz und Informativität in der Kommunikation bei: Der Sprecher knüpft an etwas Bekanntes an ( presumption of knowledge ), worüber (!) er dann etwas Neues und damit für den Hörer Relevantes mitteilt ( principle of relevance ).10

Hier zeigt sich: die zwei von Molnár für die Fokus/Hintergrund-Gliederung ins Spiel gebrachten Prinzipien zeichnen sich dadurch aus, dass sie der Aboutness-Relation, die sie der Topik/Kommentar-Gliederung zugrunde legt, außerordentlich ähnlich sind. Strawsons Prinzipien können nämlich genauso gut auch auf die Ebene der Topik/Kommentar-Gliederung angewendet werden – mit dem Topik als dem ‚Worüber‘ der „im pragmatischen Sinne gedeuteten Prädikation“ (s.o.). Was über dieses ‚Worüber‘ ausgesagt – „pragmatisch assertiert“ – wird, sichert dann die Informativität der Äußerung im Sinne der Strawson’schen ‚presumption of ignorance‘.11

Wenn aber die im Sinne der ‚presumption of ignorance‘ zum Fokusbereich zählenden Subjektkonstituenten in (21) und (22) zu dem gehören, was in diesen Sätzen pragmatisch assertiert wird, wie können sie dann zugleich Gegenstand der Satzaussage im pragmatischen Sinne sein? Der zentrale Widerspruch in Molnárs Drei-Ebenen-Modell ist also, dass sie fokussierte Topiks in der Konsequenz sowohl als Satzgegenstand als auch zur Satzaussage gehörig deutet. Nun ist es aber dennoch so, dass sich die satzinitialen Konstituenten in (21) und (22) – anders als in (23) – durchaus als ‚Gegenstand‘ der Prädikation deuten lassen – jedoch nicht, wie Molnár meint, „im pragmatischen Sinne“ (s.o.). In Kap. 5.2 werde ich darum dafür plädieren, zwischen der semantischen und der pragmatischen Ebene der Prädikation zu unterscheiden. Diese Unterscheidung erlaubt es, auch in Fällen wie in (21) und (22) von einer auf die jeweiligen Subjekt-Konstituenten abzielenden Prädikation zu sprechen, die dort jedoch kontextbedingt nicht auf einer Relation zwischen „pragmatic assertion“ und „pragmatic presupposition“ (Lambrecht 1994) beruht. Wie ich im nächsten Kapitel zeigen möchte, ist es aber genau diese Unterscheidung, auf deren Basis sich das Konzept der Aboutness explizieren lässt.

3 Topik und Aboutness

Innerhalb neuerer pragmatisch orientierter Ansätze zur Informationsstruktur finden sich häufig Rückgriffe auf Ideen, die der Philosoph P. F. Strawson in seinem Aufsatz „Identifying reference and truth-values“ formuliert hat (Strawson 1964).1 Die Attraktivität der Ideen Strawsons für pragmatisch orientierte Ansätze zur Informationsstruktur besteht vor allem darin, die klassische Satzgegenstand/Satzaussage-Unterscheidung aus einer Perspektive zu betrachten, die die diskursiven Voraussetzungen der Äußerung von Sätzen mitberücksichtigt. Darum ist Strawson besonders für diejenigen Ansätze inspirierend gewesen, die das Verhältnis der Topik-Kategorie zu seinen Komplementärkategorien als Relation der Aboutness verstehen möchten und sich um eine Klärung des Aboutness-Begriffs bemühen. Bezugnahmen auf Strawson finden sich etwa bei Gundel (1988a; 1988b), Lambrecht (1994) und Reinhart (1981).2 Im Folgenden sollen die jeweiligen Explikationsvorschläge der Autoren bezüglich des Aboutness-Begriffs chronologisch, beginnend mit Strawson, vorgestellt werden. Bei der Diskussion der in manchen Punkten ähnlichen, sich im Detail aber auch deutlich unterscheidenden Ansätze soll das Hauptaugenmerk auf zwei Problemfelder gerichtet werden, die auch schon in den vorangegangen Abschnitten angesprochen wurden: zum einen die Frage nach dem Verhältnis von Topikalität und Givenness, zum anderen die Frage, wie sich die Topik-Kategorie zu ihren Komplementär-Kategorien verhält. Zum Abschluss des Kapitels wird gezeigt, dass es Lambrechts Ansatz am besten gelingt, diese Probleme zufriedenstellend in den Griff zu bekommen.

3.1 Strawson: Topiks als „centers of current interest“

Strawson geht es in „Identifying reference and thruth-values“ nicht in erster Linie um den Begriff der Aboutness. Seine Ausführungen stehen vielmehr in Zusammenhang mit der Debatte um die Frage, wie Sätze, in denen sich für einen referierenden Ausdruck kein Referent angeben lässt, in denen also die Existenzpräsupposition verletzt wird, im Hinblick auf ihren Wahrheitswert zu interpretieren sind. Lässt sich bspw. eine Behauptung wie „Der gegenwärtige König von Frankreich ist kahlköpfig“ – so das klassische, von Russell (1905) stammende Beispiel – als ebenso unzutreffend bezeichnen wie eine Behauptung über eine real existierende Person, der fälschlicherweise Kahlköpfigkeit zugeschrieben wird? Oder weist eine solche Behauptung Defizite auf, die ihre Beurteilung im Hinblick auf Wahrheit oder Falschheit unmöglich macht? Anhänger der letzteren Position verweisen traditionell darauf, dass nur Aussagen über Dinge, deren Existenz als gegeben vorausgesetzt (präsupponiert) werden können, hinsichtlich ihrer Wahrheit oder Falschheit beurteilbar sind. Behauptungen über nicht existierende Dinge, Sachverhalte oder Personen (wie eben der ‚gegenwärtige‘ König von Frankreich) sind nicht etwa falsch, sondern „missglückt“ ( infelicious ) im Sinne Austins und verfügen daher über eine sogenannte „Wahrheitswert-Lücke“ ( truth-value gap ) (Quine). Auch Strawson ist dieser Auffassung. Für Strawson kommt jedoch noch ein entscheidender Aspekt hinzu: Die Zuweisbarkeit eines Wahrheitswerts ist nicht allein schon durch die Verletzung der Existenzpräsupposition unterbunden, sondern erst dann, wenn sie in Kombination mit einer bestimmten kommunikativen Rolle auftritt, die der entsprechende Referenzausdruck im Vollzug der Äußerung innehat. Dies ist der Zusammenhang, in dem Strawson den Begriff der Aboutness in die Diskussion einbringt.

Zunächst zu Strawsons Argumenten gegen die Auffassung, dass derartige Sätze wahrheitswertfähig seien: Strawson führt das Missglücken solcher Sätze auf die Nicht-Einhaltung bestimmter Sprecherannahmen und kommunikativer Prinzipien zurück. Wenn etwa jemand die Auskunft gibt: „All John’s children are asleep“, so kann er dies sinnvoll nur unter der Voraussetzung tun, dass John Kinder hat, und die Frage, ob diese Behauptung zutrifft oder nicht, stellt sich nach Strawson überhaupt nicht, wenn John in Wirklichkeit gar keine Kinder hat (vgl. Strawson 1952, 173ff.): „We can, and normally should, say that, since John has no children, the question does not arise. […] The more realistic view seems to be that the existence of children of John’s is a necessary precondition not merely of the truth of what is said, but of its being either true or false“ (ebd.).

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Pragmatische Bedingungen der Topikalität»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Pragmatische Bedingungen der Topikalität» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Pragmatische Bedingungen der Topikalität»

Обсуждение, отзывы о книге «Pragmatische Bedingungen der Topikalität» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x