Literarische Mehrsprachigkeit im österreichischen und slowenischen Kontext

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Die Erforschung literarischer Mehrsprachigkeit befindet sich in einer Phase der Konsolidierung, aber auch zunehmender theoretischer, methodologischer und kontextueller Diversifikation. Vor dem Hintergrund des zu Einsprachigkeit tendierenden Literaturbetriebs erörtern die Beiträge grundlegende literatursystemische und gesellschaftliche Fragen sowie neue konzeptuelle Zugänge zu kleinen, minoritären, überregionalen, polyphonen, migrantischen oder transkulturellen Literaturen. Zum anderen beleuchten sie anhand von Texten minoritärer oder migrierter Autor*innen wie Florjan Lipu, Peter Handke, Vladimir Vertlib, Tomer Gardi, Goran Vojnovi, Josip Osti, Ivan Tavar, Fulvio Tomizza, Diego Runko, Ada Christen und Zofka Kveder unterschiedliche Formen und Funktionen literarischer Ein- und Mehrsprachigkeit mit Fokus auf den österreichischen und slowenischen Kontext einschließlich Friaul-Julisch Venetiens und Istriens. Die Publikation richtet sich gleichermaßen an ein interessiertes Fachpublikum wie an Unterrichtende und Studierende.

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Archaische isolierte Gemeinschaften, zum Beispiel die griechische Polis oder die altchinesischen Stadtstaaten, gehen laut BeecroftBeecroft, Alexander von der sog. epichorischen zur panchorischen Ökologie über, sobald sich ihr selbstgenügsames Schrifttum und ihre Sprache über die gemeinsame Schrift und mythologisch-historische Vorstellungswelt oder über andere Gemeinsamkeiten mit ähnlichen Gemeinschaften in der näheren oder weiteren Nachbarschaft verbinden. Der zwischen ihnen stattfindende Austausch von Artefakten und Erzählungen, in welchen die Attribute der einzelnen Poleis und Gegenden zusammengefasst sind, schafft das Bewusstsein einer gemeinsamen sprachlich-kulturellen Zugehörigkeit, in welcher die lokalen epichorischen Kulturen eine Rolle erhalten, die über ihren Raum hinausgeht, so zum Beispiel im antiken Panhellenismus und dessen System von regional-dialektal markierten Stilen und Genres. Die sog. kosmopolitischen Ökologien, charakteristisch auch für das römische Imperium oder das islamische Kalifat, entstanden in Gebieten, wo jahrhundertelang eine prestigeträchtige Religions- oder Herrschaftssprache vorherrschte und verschiedene Völker, die ansonsten unterschiedliche lokale Sprachen verwendeten, miteinander verband. Aus den kosmopolitischen Ökologien entstanden später (in Europa ab dem späten Mittelalter) zahlreiche vernakuläre Ökologien, denen BeecroftBeecroft, Alexander besondere Aufmerksamkeit widmet. In diesen statteten die Gelehrten nach dem Vorbild der kosmopolitischen Sprachen die heimischen Sprachen mit einer passenden Schrift aus, normierten sie grammatikalisch und verwendeten sie bewusst als Ausdruck einer höheren Kultur, vor allem der Literatur. Wie die Beispiele Martin Luthers und Primož Trubars zeigen, entstanden die Vernakulare oftmals aus den Bedürfnissen religiöser Bewegungen wie der Reformation, aufgrund derer es zur Übersetzung der Bibel in die Volkssprachen kam, die damit auf die literatursprachliche Ebene gehoben wurden. An den Ausgangspunkten der vernakulären Manifeste, wie BeecroftBeecroft, Alexander DantesAlighieri, Dante Aufsatz De vulgari eloquentia oder Du BellaysBellay, Joachim Du Apologie La Défense et illustration de la langue française nennt, begannen sich die dem Lateinischen als Sprache der kosmopolitischen literarischen Republik untergeordneten Volkssprachen in ihrem Bestreben, die ungleichen Schichten der engeren ethnisch-sprachlichen bzw. religiösen Gemeinschaften gleichermaßen anzusprechen und zu verbinden, literarisch zu verselbstständigen. BeecroftBeecroft, Alexander erklärt in weiterer Folge, wie sich, basierend auf der vernakulären Ökologie und unter dem Einfluss der bürgerlich-revolutionären Idee von der Souveränität der Nation und des deutschen Kulturnationalismus, in Europa die nationalen Ökologien verbreiteten. Die Nationalismen brachten im langen 19. Jahrhundert retrospektive Interpretationen hervor, welche die ältere literarische Produktion (vor allem die vernakuläre) als Beweis für die kontinuierliche hundertjährige Geschichte einer erdachten Nation heranzogen. Gerade innerhalb dieser ideologischen Konstellation, die sich aus Johann Gottfried von HerderHerder, Johann Gottfried von und Wilhelm von Humboldt speiste, erhärtete sich auch das „monolinguale Paradigma“, von dem YildizYildiz, Yasemin (2012: 1–4) spricht. Die nationale literarische Ökologie zeichnet sich nämlich durch ihre Vorstellung aus, die „Muttersprache“ sei die natürliche Ausdrucksform des Sprachkünstlers und Identitätsmarker des Volkes, welchem eben jener von Geburt angehört; einzig und allein in der Muttersprache ist der Geist eines Volkes, seine unverwechselbare Eigenart, verkörpert (ebd.: 6–14).

Meinen Feststellungen zufolge begann sich die globale Ökologie, die nach BeecroftBeecroft, Alexander erst für den heutigen Kreislauf der Literatur in den Weltsprachen auf dem internationalen Buchmarkt typisch ist,Beecroft, Alexander3 bereits parallel zur nationalen Ökologie herauszubilden, wenngleich ich BeecroftsBeecroft, Alexander These zustimme, dass die heutige globale Ökologie das System der modernen Nationalliteraturen als Elemente der Weltliteratur noch übertrifft. BeecroftBeecroft, Alexander vergisst, dass gerade das Konzept der Weltliteratur, das im 19. Jahrhundert gemeinsam mit den Nationalliteraturen eingeführt wurde (JuvanJuvan, Marko 2012: 153–160), bereits Ansätze der Marktglobalisierung enthielt, welche damals den literarischen Kreislauf und Austausch zu bestimmen begann. Das exklusive Paar „national – weltweit“, durch das die Vorstellung von der Weltliteratur als internationaler Literatur geschaffen wurde, geht auf Goethes meistbeachtete Definition der Weltliteratur zurück. GoetheGoethe, Johann Wolfgang von führt nämlich die Weltliteratur im Gespräch mit EckermannEckermann, Johann Peter als neue Entwicklungsstufe der Wortkunst ein, auf welcher die Nationalliteratur ihre Bedeutung verliert.4 Er sieht sie als Ankündigung einer Epoche, in welcher die angebliche Selbstgenügsamkeit der Nationalliteratur – eines von HerderHerder, Johann Gottfried von Ende der Sechzigerjahre des 18. Jahrhunderts eingeführten Begriffs – durch den Kontakt der gebildeten bürgerlichen Eliten aus verschiedenen Teilen der Welt sowie den durch Handel und Übersetzungen bedingten Austausch von literarischen Gütern zwischen den Völkern, Sprachen und Zivilisationen überwunden wird. Eine derartige Interaktion mit dem Andersartigen sowie die Suche nach dem „allgemein Menschlichen“ sollte nach Goethe auch die einzelnen Sprachen und Literaturen schöpferisch erneuern. Andererseits erahnte er in seinen ökonomischen Metaphern bereits die Umrisse des internationalen Literaturmarktes, auf dem die nicht gleichberechtigten Nationalliteraturen sowie die Schriftstellerinnen und Schriftsteller in ungleichen Sprachen nicht nur ihre geistigen Waren austauschen und sich so in wechselseitigem Verständnis und Dialog gegenseitig befruchten, sondern auch miteinander konkurrieren und um die Gleichberechtigung auf Ebene der kulturellen Ökonomie kämpfen. Mehr noch, Goethe sah als Anhänger einer kosmopolitischen kulturellen Aristokratie sogar die Gefahr voraus, dass der transnationale Buchmarkt einer trivialen Massenproduktion den Vorzug geben könnte, die sich mit ihrer ästhetisch unwürdigen Uniformität bei den Massen beliebt machen würde (Goethe 1999: 866–867; Juvan 2012: 121).

Wie ich an anderer Stelle im Detail erörtere, begründete GoetheGoethe, Johann Wolfgang von seine Idee der Weltliteratur im halbperipheren, zersplitterten Deutschland, das scheinbar hinter Frankreich und England, dem Zentrum der westlichen Welt, zurückblieb (Juvan 2012: 109–111). Als kosmopolitische Utopie, in welcher sich die Begeisterung über einen internationalen Kulturmarkt mit der Idee von der ästhetischen und interliterarischen Kultivierung einer allgemein menschlichen Ethik verflicht, brachte sie einen andauernden Metadiskurs über die Universalität der Weltliteratur hervor – jedoch, und das ist symptomatisch, aus einem partikulären, nationalistischen Blickwinkel. Goethe sah nämlich im Kreislauf der literarischen Werke über nationale und sprachliche Grenzen hinaus sowie im Aufschwung des geistigen Austausches eine Gelegenheit dafür, dass sich eine halbperiphere Nationalliteratur, was die deutsche seiner Ansicht nach war, sowohl mit ihrer Original-Produktion als auch mit ihren Übersetzungs- und Vermittlungskompetenzen international durchsetzt; immerhin war das Deutsche eine kaiserliche, zahlreichen kleineren Sprachen überlegene Sprache.

Auch die Praxis der Weltliteratur, die mit Übersetzungen, Inszenierungen, Kritiken und ähnlichen Rezeptionsformen die wirksame Präsenz literarischer Werke außerhalb ihres heimatlichen Umfeldes ermöglichte (vgl. Damrosch 2003: 4), entwickelte sich ab dem 19. Jahrhundert vor dem Horizont des Metadiskurses über die Wortkunst als ästhetisch autonomem Raum für den sprachlich-kulturellen Austausch zwischen den Völkern und Zivilisationen weiter. Wie Pascale CasanovaCasanova, Pascale (1999: 155) betont, waren die Nationalliteraturen im langen 19. Jahrhundert zwischen zwei Pole gespannt: Eine Seite sprach sich für die Verwurzelung der Heimatsprache und -literatur aus, die andere Seite hingegen orientierte sich an den vorgeblich höher entwickelten, moderneren Zentren. Aus dieser Perspektive hätten sich die Nationalliteraturen mit der Verinnerlichung universeller ästhetischer und humanistischer Werte der Weltliteratur auf eine höhere Entwicklungsstufe gehoben. Allgemein positionierten sich die Nationalliteraturen international, durch gegenseitige Nachahmung und wettbewerbsorientierte Vergleiche, auch wenn das von ihren Protagonisten geleugnet wurde. Als Maßstab für die internationale Anerkennung der Werke einer Nationalliteratur, die auf die Bestätigung durch die Eliten der Metropolen warteten, stellte man sich auf dem kosmopolitischen Pol eine generalisierte ästhetische Transzendenz aus Musterwerken vor, die sich im ewigen Kanon der Menschheit gefestigt hatten oder internationalen Ruhm genossen.

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