Theorien der Literatur VII

Здесь есть возможность читать онлайн «Theorien der Literatur VII» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Theorien der Literatur VII: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Theorien der Literatur VII»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die Theorien der Literatur sind eine seit Jahrzehnten etablierte Buchreihe, die auf Ringvorlesungen an der Universität Augsburg zurückgeht. Bd. VII enthält erstmals einen thematischen Schwerpunkt: Es geht um die Beziehung der Literatur zu anderen Künsten. Im Fokus stehen dabei nicht Künste wie Musik und Bildende Kunst, sondern konkrete Ausformungen wie die Symphonik, die Malerei, der Comic oder der Film. Der Band leistet damit einen Beitrag zur Erforschung der wechselseitigen Einflüsse zwischen einzelnen Kunstformen, die gegenwärtig intensiv unter dem Titel der InterArt Studies untersucht werden.

Theorien der Literatur VII — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Theorien der Literatur VII», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Konstitutiv sind bei Goya die Perspektiven der betrachtenden Distanznahme – Baudelaire verweist mit seinem Sonett auf eine Zeichnung, die ihrerseits mehr die Varietät von Sehe-Punkten auf ein Porträt und an ihm vorbei als das Porträt selbst ins Zentrum der Betrachtung stellt. Nicht nur die sich schmückende Greisin betrachtet sich, auch ihr Spiegelbild scheint seinerseits mit einem gewissen Eigenleben aus dem Spiegel heraus den betrachtenden Blick zu erwidern. Hinzu kommen die dritten Beobachtungsinstanzen, repräsentiert durch zwei junge Männer und eine Frau, die spottend den Blickkontakt mit der sich Spiegelnden meiden. Nicht zuletzt lässt die weiße Leerstelle im Spiegelbild imaginativen Platz für einen Betrachter, der der Greisin bei ihrer Selbstbespiegelung über die Schulter blickt – insofern sind auch wir als Rezipienten in unserer möglichen Position des betrachtend-gespiegelten Dritten im Bild Goyas auf Distanz präsent.

Das Sonett Le Portrait schließt somit unmittelbar an den kunstkritischen Essai Le Portrait an, bei dem die verhasste bürgerliche Seele das spiegelbildliche Gegenüber war und die Evidenz der Materialität behauptete – und der Baudelaire die reine des facultés , die Imagination entgegengesetzt hatte. Das Sonett zeichnet kein Porträt, deutet es allenfalls mit Augen und Mund an und es zeigt auch den Tod nicht, bildet ihn nicht ab. Je stärker er sich aufdrängt – im Sonett repräsentiert die scheinbare Evidenz der Gemeinplätze die scheinbare Evidenz seiner Materialität – desto vehementer setzt Baudelaire die Imagination und die Widerläufigkeit der nur scheinbar evidenten Perspektiven dagegen. Für Baudelaire geht es somit im Paragonediskurs nicht so sehr um den Wettstreit zwischen Literatur und Malerei, wichtiger sind ihm deren Koalitionsmöglichkeiten in Abgrenzung zur Photographie. Das schlagende Argument für Literatur und Zeichnung/Malerei ist – trotz aller massenbewegender Erfolge der Photographie – für ihn, dass diese Künste Grenzen des Darstellbaren nicht zu überschreiten suchen, sondern die Grenze suchen und zugunsten der Imagination an der Schwelle des Darstellbaren stehen bleiben. So endet auch sein berühmtes Gedicht Les Phares auf die Orientierung gebenden ‘Leuchttürme’ der Malerei mit den Worten: „Car c’est vraiment, Seigneur, le meilleur témoignage / Que nous puissions donner de notre dignité / Que cet ardent sanglot qui roule d’âge en âge / Et vient mourir au bord de votre éternité!“16 Gerade im Stehenbleiben an der Schwelle des Darstellbaren liegt für Baudelaire das Potential der ‚wahren‘, ‚eigentlichen‘ Kunst, die Ewigkeitshoffnung der modernen Flüchtigkeit, die die Photographie nur scheinbar erfüllt: dann reimt am Schluss – wie in Le Portrait – „mémoire“ auf „gloire“.

Baudelaire hat mit Goethe, Leopardi und Zola mindestens einen Standpunkt im Paragone -Diskurs gemeinsam: Das ‚Eigene‘ der Literatur wird dann diskussionswürdig, wenn das Literarische im Kontext kultureller Praktiken ( Grand tour ), künstlerischer Ausdrucksformen (naturalistische und impressionistische Avantgarde) oder Technologien (Daguerrotypie) Konkurrenz bekommt. Der Wettstreit der Künste stellt die Dichter vor die Herausforderung, die Grenzen und Möglichkeiten des Literarischen auszuloten und neu zu bestimmen: in Symbiose mit oder in Demarkation zu den anderen Künsten. Gestritten wird nicht immer laut: Es sind gerade die leise und subtiler vorgetragenen Argumente, die den Paragone nicht nur als literarischen Gegenstand, sondern auch in seinem ästhetischen Potential für die Literatur hervortreten lassen.

Literaturverzeichnis

Primärliteratur

Baudelaire, Charles:„Le Salon de 1859“. Œuvres complètes . Bd. 2. Hg. Claude Pichois. Paris 1976. 608–682.

–: Les Fleurs du Mal (1861). Hg. Dominique Carlat. Paris 2004.

–: Lettre à M. le Directeur de la Revue française sur le Salon de 1859 . Hgg. Wolfgang Drost und Ulrike Riecher. Paris 2006.

–:„Quelques caricaturistes étrangers“. Œuvres complètes . Bd. 2. Hg. Claude Pichois. Paris 1976. 564–574.

De Staël, Germaine: Corinne ou l’Italie. Texte établi, présenté et annoté par Simone Balayé. Paris 2000.

Goethe, Johann Wolfgang:„Italienische Reise“. Goethes Werke . Hamburger Ausgabe in 14 Bänden. Bd. 11. Hg. Erich Trunz. München 1982. 9–556.

Leopardi, Giacomo:„La Ginestra“ [1836] . Giacomo Leopardi. Canti e frammenti / Gesänge und Fragmente. Übers. v. Helmut Endrulat und Gero Alfred Schwalb. Stuttgart 1990. 234–253.

Lessing, Gotthold Ephraim:„Laokoon oder über die Grenzen der Malerei und Poesie“. Werke in acht Bänden . Bd. VI. Hg. Karl Eibl u.a. München 1974. 7–187.

Mallarmé, Stéphane:„Les impressionistes et Edouard Manet“. Œuvres complètes . Hg. Bertrand Marchal. Bd. 2. Paris 2003. 444–470.

Stendhal: Voyages en Italie : Rome, Naples et Florence [1817/1826]. Textes établis, présentés et annotés par V. Del Litto. Paris 1973.

Varchi, Benedetto: Paragone. Rangstreit der Künste . Italienisch und Deutsch. Übers. und Komm. v. Oskar Bätschmann und Tristan Weddingen. Darmstadt 2013.

Zola, Émile:„Mon Salon, Edouard Manet“. Œuvres complètes. Bd. 12. Hgg. Georges Besson, Henri Mitterand und Gaétan Picon. Paris 1969. 861–865.

–: Le Roman Expérimental . (Nachdr. d. Ausg. Charpentier, Paris 1880). Paris 2006.

–:„Lettres de Paris. Deux expositions d’art au mois de mai. Le salon de 1876“. Œuvres complètes. Bd. 12. Hgg. Georges Besson, Henri Mitterand und Gaétan Picon. Paris 1969. 946–971.

Forschungsliteratur

Andrews, Malcolm: The search for the picturesque. Landscape Aethetics and Tourism in Britain 1760–1800. Stanford 1989.

Balayé, Simone: Les Carnets de voyage de Mme de Staël, Contribution à la genèse de ses œuvres . Genève 1971.

Boutier, Jean: Le Grand Tour: une paratique d’éducation des noblesses européennes (XVIe–XVIIIe siècles) . ( http://hal.archives-ouvertes.fr/docs/00/05/10/63/PDF/Boutier,%20J.-2004-GrandTour.pdf).

Brilli, Attilio: Quando viaggiare era un’arte . Bologna 1995.

De Seta, Cesare: L' Italia nello specchio del grand tour. Mailand 2014.

Drost, Wolfgang:„‘Vous n’êtes que le premier dans la décrépitude de votre art’. Baudelaire et Gautier, Zola et Mallarmé devant la modernité de Manet“. Romanistische Zeitschrift für Literaturgeschichte 38 (2014): 93–114.

Full, Bettina:„Baudelaires Bildlektüren. Goya und die Darstellung des ‚comique absolu’“. Charles Baudelaire. Dichter und Kunstkritiker. Hg. Karin Westerwelle. Würzburg 2007. 77–105.

Gasparini, Paolo und Silvana Musella: Un viaggio al Vesuvio. Il Vesuvio visto attraverso diari, lettere e resoconti di viaggiatori . Napoli 1991.

Heiser, Sabine und Christiane Holm (Hgg.): Gedächtnisparagone. Intermediale Konstellationen . Göttingen 2010.

Hirdt, Willi und Sabine Roßbach: Manet und Zola. Zur Symbiose von Literatur und Kunst. Tübingen, Basel 2001.

Neumeister, Sebastian:„Das Bild des Vesuv in der europäischen Literatur zur Zeit Leopardis“. Giacomo Leopardi 1798–1998 (= PhiN. Philologie im Netz, Beiheft 1/1998). Hgg. Sebastian Neumeister und Dietrich Scholler. 37–49 ( http://www.fu-berlin.de/phin/bi.htm).

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Theorien der Literatur VII»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Theorien der Literatur VII» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Theorien der Literatur VII»

Обсуждение, отзывы о книге «Theorien der Literatur VII» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x