Simona Turini - Der Fluch der Dunkelgräfin
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Inhaltsverzeichnis
Impressum © 2021 Amrûn Verlag Jürgen Eglseer, Traunstein 17/2021 Lektorat: Carolin Gmyrek Umschlaggestaltung: Mark Freier Alle Rechte vorbehalten ISBN TB – 978-3-95869-398-2 ISBN E-Book – 978-3-95869-352-4 Printed in the EU Besuchen Sie unsere Webseite: amrun-verlag.de Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar v1/21
Melissa Melissa - Ein Verhörprotokoll Anmerkung der Autorin: Manche Erzählungen, die man als junge Schriftstellerin verfasst, lässt man verschämt in der Schublade verschwinden und holt sie höchstens wieder hervor, um sie frustriert in die Tonne zu schmeißen. Aber manche andere Erzählungen gefallen auch nach Jahren noch. Obwohl ich in der Zwischenzeit – auch durch meine Arbeit als Lektorin – gelernt habe, was ich damals alles nicht unbedingt optimal gelöst habe, gehört »Melissa« eindeutig in die zweite Kategorie. Ja, die Geschichte gefällt mir. Ich bin sogar sehr stolz darauf. Deshalb habe ich sie, nachdem sie erstmals 2013 im eBook »Kronos« und im folgenden Jahr als Taschenbuch (»6 Pieces – Meat & Greet« zusammen mit Sönke Hansen) erschien, nun überarbeitet und lasse sie erneut auf das geneigte Publikum los. In der bescheidenen Hoffnung, sie möge in diesem Rahmen vielleicht die Anerkennung bekommen, die sie verdient. Gleiches gilt im Übrigen für »Kronos«, die ebenfalls überarbeitet und ergänzt in diesem Band vertreten ist.
Siechtum
Der Fluch der Dunkelgräfin
Ab ins Grüne
Zombierkalypse
Kronos
Emmi
Trip
Der lange Weg nach Hause
Danksagung
Der Fluch der
Dunkelgräfin
Simona Turini
Content Notes
Bei Triggerwarnungen oder Content Notes handelt es sich um die Benennung von sensiblen Themen, damit die Leser*innen selbst die Verantwortung ergreifen und sich entscheiden können, ob sie einen bestimmten Text (in einer bestimmten seelischen Verfassung) lesen wollen.
Drogenkonsum, Alkoholismus, Gewalt, Misshandlungen, sexuelle Gewalt, sexueller Missbrauch (angedeutet), Fehlgeburt, Kindsmissbrauch, Abtreibung, Missbildungen, Depressionen
© 2021 Amrûn Verlag
Jürgen Eglseer, Traunstein
17/2021
Lektorat: Carolin Gmyrek
Umschlaggestaltung: Mark Freier
Alle Rechte vorbehalten
ISBN TB – 978-3-95869-398-2
ISBN E-Book – 978-3-95869-352-4
Printed in the EU
Besuchen Sie unsere Webseite:
amrun-verlag.de
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar
v1/21
Für alle meine Schwestern.
Melissa
- Ein Verhörprotokoll
Anmerkung der Autorin:
Manche Erzählungen, die man als junge Schriftstellerin verfasst, lässt man verschämt in der Schublade verschwinden und holt sie höchstens wieder hervor, um sie frustriert in die Tonne zu schmeißen. Aber manche andere Erzählungen gefallen auch nach Jahren noch.
Obwohl ich in der Zwischenzeit – auch durch meine Arbeit als Lektorin – gelernt habe, was ich damals alles nicht unbedingt optimal gelöst habe, gehört »Melissa« eindeutig in die zweite Kategorie.
Ja, die Geschichte gefällt mir. Ich bin sogar sehr stolz darauf.
Deshalb habe ich sie, nachdem sie erstmals 2013 im eBook »Kronos« und im folgenden Jahr als Taschenbuch (»6 Pieces – Meat & Greet« zusammen mit Sönke Hansen) erschien, nun überarbeitet und lasse sie erneut auf das geneigte Publikum los. In der bescheidenen Hoffnung, sie möge in diesem Rahmen vielleicht die Anerkennung bekommen, die sie verdient.
Gleiches gilt im Übrigen für »Kronos«, die ebenfalls überarbeitet und ergänzt in diesem Band vertreten ist.
Aus der Tageszeitung der Stadt M. vom 24. Juli 19xx
Vermischtes
In der Nacht brannte das Haus des angesehenen Arztes Dr. Clemens Bromer bis auf die Grundmauern nieder. Die Feuerwehr konnte lediglich ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Häuser verhindern. Zur Stunde ist noch nicht bekannt, ob es Überlebende gibt. Dr. Bromer hatte das Haus gemeinsam mit seiner Ehefrau Maria Bromer, geborene Lüttich, bewohnt. Das Paar hatte keine Kinder.
Aus der Tageszeitung der Stadt M. vom 26. Juli 19xx
Entsetzlicher Fund in Brandruine
Nachdem in der Nacht zum Mittwoch das Haus des Arztes Dr. Clemens Bromer vollständig abbrannte (wir berichteten), machte die Feuerwehr bei der Untersuchung der Ruine eine grauenhafte Entdeckung. Neben den Leichen von Dr. Clemens Bromer und seiner Frau Maria Bromer fanden sich die Überreste von mindestens einem Dutzend Kleinkindern.
Noch gibt es keine Hinweise auf die Identität der Kinder oder die Art ihres Todes, doch scheinen die meisten von ihnen unter verschiedenen Missbildungen gelitten zu haben. Die Leichen wurden im ehemaligen Keller des Hauses gefunden. Einige von ihnen waren vom Feuer bis zur Unkenntlichkeit verbrannt oder waren noch ganz oder teilweise begraben. Die Ermittlungen dauern zur Stunde noch an.
Nach vorläufigen Angaben der Feuerwehr brach das Feuer im Wohnzimmer im Erdgeschoss des Hauses aus, wo auch die Leiche Maria Bromers aufgefunden wurde. Ihr Mann befand sich im Schlafzimmer. Brandstiftung kann nicht ausgeschlossen werden.
Protokoll der Aussage der Zeugin S. W.
M., den 28. Juli 19xx
Anwesende:
Polizeihauptkommissar Peter Bauer,
Polizeikommissar Harald Steiger,
Polizeiobermeister Arnd Pjetrowski,
Zeugin S. W.
Die Befragung wird durch PK Steiger durchgeführt, das Protokoll führt POM Pjetrowski
»Bitte nennen Sie Ihren vollständigen Namen, Ihren aktuellen Wohnort und Ihren derzeitigen Beruf.«
»Mein Name ist S. W. Ich wohne in W. und habe als Krankenschwester im Kloster St. Maria gearbeitet, aber zurzeit bin ich Hausfrau.«
»Woher kannten Sie Doktor Clemens Bromer?«
»Ich war lange die persönliche Assistentin von Dr. Bromer. Er schätzte meine große Diskretion. Es war schön, für ihn zu arbeiten, für einen so großen und klugen Mann, einen regelrechten Helden.
Dr. Bromer ist der beste Arzt der Welt. Vermutlich auch der berühmteste. Doch sein eigentliches Können ist wohl kaum einem Menschen bewusst. Es wissen wohl auch nur wenige zu schätzen.«
»Wie meinen Sie das?«
»Lassen Sie es mich so sagen: Der Doktor hat schon so manche Frau glücklich gemacht, die das überhaupt nicht erwartet hätte. Oder gewünscht.«
»Werden Sie doch bitte etwas konkreter, Frau W.!«
Die Zeugin wirkt nervös.
»Bitte, erst müssen Sie mir versprechen, dass Sie meinen Namen nicht weitergeben! Ich will nicht als Verräterin dastehen. Auch, wenn jetzt alle sagen, dass es falsch war, habe ich doch nur getan, was der Doktor verlangt hat – und ich habe es gerne getan. Also versprechen Sie mir, dass Sie Stillschweigen bewahren, wenn es an meine Identität geht!«
»Streichen Sie den Namen der Zeugin aus dem Protokoll. Erzählen Sie von Ihrer Arbeit in dem Krankenhaus, Frau W.«
»Ich nahm meine Arbeit im Kloster im Jahr 19xx auf. Ich war ein junges Mädchen aus armen Verhältnissen, meine Mutter war froh, dass ich diese Anstellung gefunden hatte. Eine Ausbildung, das müssen Sie sich mal vorstellen! Das Land lag in Trümmern, man kämpfte ums Überleben, aber ich, eine einfache Bauerstochter aus dieser unbedeutenden Familie, durfte in einer der Bedienstetenkammern in diesem schönen großen Haus wohnen.
Das Kloster diente, wie so viele andere in jenen harten Zeiten, auch als Hospital, und die Ordensschwestern und wir Pflegeschülerinnen taten alles, um den Kranken und Verletzten beizustehen.
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