Frank Heller - Dr. Zimmertür-Krimis
Здесь есть возможность читать онлайн «Frank Heller - Dr. Zimmertür-Krimis» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Dr. Zimmertür-Krimis
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:3 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 60
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Dr. Zimmertür-Krimis: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Dr. Zimmertür-Krimis»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Dr. Zimmertür-Krimis — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Dr. Zimmertür-Krimis», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Herr Heuvelinck hatte ihn erblickt und im Handumdrehen seine schöne Kundin vergessen. Mit purpurroten Wangen und funkelnden Pupillen schüttelte er die geballte Faust gegen seinen Feind auf der anderen Seite der Scheibe. Der Doktor replizierte mit einem höflichen Gruß und einem Lächeln, so milde wie das des Vollmonds. Der gereizte Antiquitätenhändler sprudelte Worte hervor, die dank dem Fensterglas verloren gingen. Man sah nur, wie seine vollen Lippen rasende Substantive formten und herausschleuderten. Nun drehte auch seine Kundin ihr feines Profil und sah erstaunt hinaus. Sie musterte den Doktor mit einem schelmischen Blick, der ahnen ließ, daß sie wenigstens einiges von dem Wortschwall des Antiquitätenhändlers verstanden hatte. Plötzlich begann sie aus vollem Halse zu lachen. Der Doktor fühlte, wie ihm das Blut in die Wangen schoß. Er konstatierte, daß die Rolle, die er im Augenblick spielte, undankbar war und ihn kaum zu seinem Vorteil erscheinen ließ. Der Mann im Ulster hatte sich auf die andere Seite der Straße zurückgezogen. Von dort beobachtete er die Szene aufmerksam. Den Nebel segnend, der sich um ihn schloß, verschwand der Doktor in die Richtung des Achteburgwal.
»Ein anderes Mal«, murmelte er, »ein anderes Mal, mein guter Heuvelinck ...«
Er akkreditierte das Konto des Antiquitätenhändlers mit vielen Strafposten, bis er zur Badeanstalt gelangte.
Die legte unverkennbar Zeugnis für die Art des Wetters ab. Alle Privatkabinen waren besetzt, und nur zwei der Kästen in dem gemeinsamen Lichtbad waren frei. Er kaufte ein Billet für einen davon, zog sich in der Garderobe aus und trat durch die Draperie hinaus. Der Bademeister schloß die Türen des Kastens ab und ließ den Deckel um seinen Kopf herab. Der ragte aus der Öffnung hervor, auf der oberen Fläche des Kastens ruhend, wie Johannes des Täufers Kopf auf Salomes Schüssel.
»Willem!« sagte der Doktor, »geben Sie mir Licht, geben Sie mir viel Licht! Es sind Wochen her, seit ich das Tageslicht sah. Lassen Sie mich so viel Ersatz haben, als ich vertragen kann.«
Der weißgekleidete Bademeister drehte eine Anzahl Lampen auf.
»Mehr Licht!« rief Dr. Zimmertür. »Umgeben Sie mich mit brennenden Lichtkugeln, bis ich der Diana unter den Sternen auf Tintorettos Gemälde in Venedig gleiche! Licht, Willem, mehr Licht!«
Ein dunkler, markierter Kopf, der anscheinend ohne Körper auf dem nächsten Kasten ruhte, drehte sich langsam dem Doktor zu. Eine tiefe Stimme fragte: »Tintoretto? Ich kann mich nicht an dieses Bild erinnern. Wo in Venedig hängt es?«
2
Bei dem Laut dieser Stimme drehte sich Dr. Zimmertürs auf dem Deckel des Kastens ruhender Kopf langsam, bis sein und seines Nachbars Kopf sich fixierten wie zwei antike Statuentorsos auf der Spitze von zwei Konsolen. Dr. Zimmertür lächelte leutselig und erwiderte: »In welcher Galerie das Bild hängt? Nicht im Dogenpalast? Dann vielleicht in der Akademie oder im Palazzo Mocenigo. Ich entsinne mich wirklich nicht. Vielleicht war es übrigens gar keine Diana, sondern eine Madonna. Aber wenn ich es mir recht überlege, kann es auch sein, daß sie nicht von Tintoretto war.«
Das markante Gesicht musterte ihn von oben herab und nicht ohne Ironie.
»Kennen Sie überhaupt Venedig?«
Der Doktor lächelte strahlend.
»Gewiß! Einerseits bin ich selbst dort gewesen wie alle anderen Menschen, andererseits stamme ich von dort.«
»So?« sagte sein Nachbar mit unverkennbarer Ironie. »Ich hätte eigentlich geglaubt, daß Ihr – Ihr Heimatland erheblich weiter östlich gelegen sei.«
»Ganz richtig!« antwortete der Doktor. »Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Urheimat meiner Stammväter, die sie das Paradies nannten und auf das die ganze Welt jetzt Anspruch zu haben glaubt, liegt freilich an der Persischen Bucht, aber sie verließen sie, und nach ein paar tausend Jahren des Herumstreifens und einer mißglückten Tournee nach Ägypten ließen sie sich in Palästina nieder. Sie haben ja so recht! Aber wie alle alten Familien bin ich etwas schamhaft. Im täglichen Verkehr protze ich nicht mit meinen Ahnen. Wenn mich jemand fragt, wo ich herstamme, überspringe ich die ersten fünftausend Jahre und sage: aus Venedig.«
Sein Nachbar sah ihn mit einem schweren, ernsten Blick an.
»Das ist auch eine Abstammung, die sich sehen lassen kann, sollte ich meinen!«
»Und ob!« sagte der Doktor mit fast ebenso großem Ernst in der Stimme. »Venedig, die Königin des Mittelmeers, die direkte Erbin Roms, der einzige Teil des Römischen Reiches, in den nie ein Barbar den Fuß gesetzt hat ...«
»Wann verließ Ihre Familie Venedig?« unterbrach ihn sein Nachbar. »Wie lange ist sie schon in Holland ansässig?«
»Etwas mehr als hundert Jahre. Wir sind aus Venedig gleichzeitig mit den einzigen Pferden der Stadt fortgezogen«, lächelte der Doktor. »Wissen Sie, wann das war, mein Herr?«
Der andere nickte.
»Ich weiß es. Ich bin selbst Venezianer; im Jahre 1796 läuteten die Glocken von San Marco Venedig das Totengeläut. Der verdammte Korse nahm alles – unsere Macht, unsere Freiheit, unsere Schätze, ja sogar die vier Bronzepferde an der Fassade von San Marco. Si, si! So stand es in den Sternen geschrieben.«
Dr. Zimmertür sah seinen Nachbar lange an, ohne daß dieser es zu bemerken schien. Wie sein Kopf jetzt ruhte, hätte man ihn für eine Skulptur von Verrocchio oder Donatello halten können; ein magerer Kondottierekopf, ganz Wille, mit schmalen zielbewußten Lippen und scharfen Falkenaugen. Aber dabei hatte er Züge von Müdigkeit und Mißmut; es war kein siegreicher Kondottiere, den der Doktor zum Nachbarn hatte, es war ein um seinen Lebensunterhalt kämpfender Söldner. Das glatt zurückgestrichene Haar war an den Schläfen schon ein wenig angegraut, und die Falten um die Nasenwurzel tiefer, als sie sein sollten. Denn der Mann war bestimmt höchstens dreißig Jahre.
Der Doktor räusperte sich.
»Sie sagten, daß Venedigs Untergang durch Napoleon in den Sternen geschrieben stand. Sind Sie Fatalist? Ihr Gesichtstypus könnte es mich glauben lassen.«
Und da er Befremden in den Augen seines Nachbarn las, fügte er hastig hinzu: »Sie finden mich vielleicht indiskret – aber wir sind ja Landsleute!«
Der andere lächelte ironisch.
»Sie fragen mich, ob ich Fatalist bin. Ich will Ihnen sagen, was ich bin. Ich bin Astrologe.«
Die Gesten, die man in einem elektrischen Lichtbad machen kann, sind ihrer Anzahl nach sehr beschränkt, aber der Nachbar des Doktors deutete sein Mienenspiel ohne Schwierigkeit und brach in ein schneidendes Hohngelächter aus.
»Ich lese Ihre Gedanken – das ist nicht schwer –, aber wenn wir auch nie ein Wort gewechselt hätten, wüßte ich schon im vorhinein wie Ihre Antwort auf eine solche Eröffnung wie die meine lauten würde! Ihr Charakter, mein Herr, malt sich in Ihrem Äußeren. Sie sind im Zeichen Merkurs geboren. Ihre ganze Rasse ist in der Regel merkurisch. Sie kann spötteln, zweifeln, die Achseln zucken, niederreißen – alles mit blendender Virtuosität, ja zuweilen mit Genie, aber eines kann sie nicht: etwas Neues schaffen, und eines ist ihr versagt: zu glauben . Ja, ich bin Astrologe und überzeugter Astrologe. Mein Name ist Donati. Wer und was sind Sie selbst?«
3
Die Frage, die Signor Donati in dieser etwas unbeherrschten Weise stellte, haben wir auch für den Leser zu beantworten. Dr. Zimmertür war praktizierender Psychoanalytiker in der Stadt Amsterdam. Es war sein Beruf, das Seelenleben der Menschen zu deuten, ihre Impulse, ihre Träume, und was diesen Impulsen und Träumen zugrunde liegt.
Seinem Äußeren nach war der Doktor ein ziemlich kleiner untersetzter Herr mit schwarzem Haar, schwarzen, blinkenden Augen und einem Gesicht so rund wie der Vollmond. Seiner Natur nach war er äußerst gutmütig, sehr neugierig, manchmal eindringlich, aber nie taktlos. Er hatte eine einzige Passion: Rätsel zu lösen, und wenn es galt, dieser Leidenschaft zu frönen, vergaß er sowohl seine Physis, die nicht besonders imponierend, wie seinen Charakter, der nicht besonders mutig war. Dann konnte er etwas von der rasenden Hartnäckigkeit eines Foxterriers haben und sich trotz oft vernichtender Unwahrscheinlichkeiten und zuweilen recht ernster Gefahren wütend in ein Problem verbeißen. Wenn er es auch selbst nicht wußte, stand er gerade jetzt auf der Schwelle zu dem größten Abenteuer, das er bisher erlebt hatte.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Dr. Zimmertür-Krimis»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Dr. Zimmertür-Krimis» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Dr. Zimmertür-Krimis» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.