Erwin Riess - Herr Groll und die Wölfe von Salzburg

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Herr Groll und die Wölfe von Salzburg: краткое содержание, описание и аннотация

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Dringende Ermittlungen führen Groll und seinen Gefährten, den Dozenten, nach Salzburg. Die Mutter des Dozenten, Fabrikantin und Festspielliebhaberin, vermisst ihren langjährigen Freund, einen Engländer, der im Vorstand eines weltumspannenden Rohstoffkonzerns sitzt. Sie befürchtet eine Entführung. In der Woche vor Beginn der Festspiele ereignen sich seltsame Dinge: Sowohl im Innergebirg, in Werfen und Golling, als auch in der Stadt Salzburg tauchen am Domplatz, am Schloss Leopoldskron und an anderen touristischen Hotspots lebensgroße Puppen auf. Sie tragen englische Sakkos, manche sind ohne Kopf, aber alle haben ein «Salzburg Manifesto» bei sich. Eine radikal-ökologische amerikanische Gruppe namens «Deep Green Revolution» erklärt der umweltvernichtenden Großindustrie und dem Luxuskonsum den Krieg. Während das Festspielpublikum und die Medien noch rätseln, ob es sich um eine Werbeaktion der Festspiele handeln könnte, tauchen übel zugerichtete menschliche Leichen auf. Panik breitet sich in der Stadt aus. Die Behörden tappen im Dunkeln. Schließlich verschwindet auch noch die Mutter des Dozenten. Groll ermittelt fieberhaft und stößt auf eine heiße Spur, die tief in der Vergangenheit – in der Blütezeit erzbischöflicher Herrschaft – wurzelt. Ein Roman, der die Salzburger Gegenwart und Geschichte zu einem furiosen Finale verknüpft.

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„Zur Erinnerung an Alois Kössner, der als Schrankenwärter in treuer Pflichterfüllung hier sein Leben verloren hat“, hieß es auf einer Tafel. Eine kleine, ovale Fotografie zeigte einen hageren Mann mit gescheiteltem Haar und Hitler-Bärtchen. Der Gedenkstein war flankiert von gelber Schafgarbe und einer Krüppelföhre.

Schweigend verharrten wir vor dem Mahnmal. Da tauchte neben dem Stein die flache Schnauze eines Schnellzugs auf, eine unwiderstehliche Kraft preßte uns gegen die Föhre, gefolgt von infernalischem Lärm. Als wir uns gefaßt hatten, war der Cityjet längst in die Kurve vor Imlau eingetaucht.

„Ein Held“, sagte der Dozent.

„Ein Mann, der seine Arbeit gemacht hat“, sagte ich.

„Es ist keine leichte Sache, jahrelang in die Nacht zu starren und Gewitter zu beobachten“, sagte der Dozent. „Und im richtigen Moment loszulaufen, ist eine Glanztat. Ein Held, ich bestehe darauf.“

„Wie Sie meinen.“

In einem Geflecht von Wirbeln und Schaumkronen strömte die Salzach neben dem Gleiskörper dahin. Über dem Hochkönig wuchsen Wolkentürme in den Himmel. Als ich den Blick senkte, sah ich, wie sich aus dem milchigen Dunst ein Paddelboot löste. Es fuhr in gefährlicher Nähe zum Ufer.

„Ein mutiger Sportler!“, stieß der Dozent hervor. „Oder eine tollkühne Sportlerin“, setzte er hinzu.

„Ein Idiot“, rief ich. „Oder ein Lebensmüder!“

Ich rollte ein paar Meter auf die Brücke, fischte meinen Feldstecher aus dem Rollstuhlnetz, verriegelte Josefs Bremsen und setzte das Glas an. Ich traute meinen Augen nicht. Der Paddler war ohne Helm unterwegs und steckte in einer Kluft, die ich auch bei den verrücktesten Wassersportlern noch nicht gesehen hatte, er trug ein Jackett.

Der Dozent lief dem Kajak auf den Bahngleisen entgegen. Dabei ruderte er mit den Händen in der Luft. Das signalgelbe Boot wurde von der Strömung weiter ans Ufer gedrückt. Der Oberkörper des Kajakfahrers wippte vor und zurück. Die Bewegung nahm aber nicht vom Einsatz des Paddels ihren Ausgang. Es gab kein Paddel, es schien, als wären die Arme des Mannes hinter dem Rücken zusammengebunden. Das Boot würde in der nächsten Sekunde an den Felsen zerschellen und der Paddler mit den gefesselten Händen würde in die reißende Salzach kippen. Was für eine ausgefallene Methode, sich eines Menschen zu entledigen, dachte ich noch, da sah ich den Dozenten behende über die Ufersteine turnen. Mit einer Hand griff er nach dem Ast einer Weide, mit der anderen bekam er den Bug des Kajaks zu fassen. Der Kampf zwischen der Salzach und dem Dozenten wogte hin und her. Da brach der Ast und der Dozent drohte auf das Boot zu fallen. Wie er es schaffte, den Sturz zu vermeiden und das Kajak aufs Ufer zu ziehen, ist mir heute noch ein Rätsel.

Kurz darauf saß der Dozent neben dem Kajak im Gras. Als ich bei ihm angelangt war, sah ich, daß die vermeintliche Leiche eine Strohpuppe war. Sie sollte wohl einen distinguierten älteren Herrn vorstellen. Während der Dozent mit seiner nassen Hose beschäftigt war, durchstöberte ich das Jackett und fand in der Innentasche einen Umschlag. Ich nahm ihn an mich und verstaute ihn in Josefs Rollstuhlnetz.

Ein Folgetonhorn schreckte uns auf. Auf der gegenüberliegenden Flußseite näherte sich ein Feuerwehrauto der Zaismann-Brücke. Der Wagen fuhr mit Blaulicht, er wirbelte meterhoch Staub auf.

Wenig später beugte mein Freund Toni Poschacher sich über das Kajak. Toni war Gemeindesekretär, wir waren seit dem Bubenalter, in dem ich jeden August bei meiner Großmutter in Werfen verbracht hatte, eng befreundet. Er war kaum gealtert, sein lausbübisches Lächeln, sein volles Haar und seine tiefe Stimme nahmen die Menschen seit jeher für ihn ein. Ich stellte die beiden einander vor. Als Hoffnungsträger der Humanwissenschaften den einen, als Koryphäe der angewandten Verwaltung den anderen – worauf sie sich höflich zunickten. Er habe das Boot von seinem Büro aus gesehen, erzählte Toni. Immer wieder komme es vor, daß unerfahrene Paddler den Fluß unterschätzten. Außerdem gebe es weit und breit keine geeigneten Ausstiegsstellen. Wer einmal bis zur Brücke gekommen war, befinde sich in Lebensgefahr, denn wenige Meter flußabwärts verenge die Salzach sich zu einer Klamm, ein Vorbote der reißenden Salzachöfen.

„Das ist keine Schaufensterpuppe“, sagte Toni. „Wir haben Puppen im Zeughaus der Bischofshofener Sprungschanze, ein gutes Dutzend. Sie sind Werbeträger für die Vierschanzentournee. Aber sie sind nicht aus Stroh.“ Er zupfte am Jackett der Puppe. „Aber das hier …?“

„Vielleicht eine Werbung für den Jedermann ?“, meinte der Dozent. Hingebungsvoll massierte er seine vom eiskalten Wasser geröteten Zehen.

Er werde seine Schwester Elfi fragen, meinte Toni ausweichend. Die arbeite seit vielen Jahren im Stab der Salzburger Festspiele und kenne sich da aus.

Ich schloß die Augen. Und da war sie: Elfi – die erste Frau, die ich geküßt habe. Großgewachsen, schlank, ihre strohblonden Haare sind zu einem Zopf gebunden. Stundenlang lungerte ich neben der Keusche ihrer Eltern, um einen Blick auf sie zu erhaschen. Als ich sie zum ersten Mal küßte, waren wir keine fünfzehn Jahre alt. Genauer gesagt, blieb es beim Versuch eines Kusses. Wir saßen im kleinen Kuhstall der Poschachers auf wackeligen Klappstühlen. Die drei Kühe waren für die vielköpfige Familie wichtig, die Poschachers durften sie auf die große Weide der Hoteliersfamilie Obauer treiben, wofür die Kleinhäusler dankbar waren.

Mein erster Kußversuch war technisch mangelhaft. Ich beugte mich weit vor, da kippte mein Stuhl und ich landete im Stalldreck. Elfi bekam einen Lachkrampf, die aufkeimende erotische Stimmung war zerstört. Ich habe damals meine Lektion gelernt. Wenn eine Sache peinlich wird, muß man die Peinlichkeit auf die Spitze treiben. Und man muß das Ganze oft wiederholen. Auf diese Weise gewinnt man im Minnedienst wieder Oberwasser. Und so strauchelte, rutschte und stolperte ich in den nächsten Tagen bei jedem weiteren Kußversuch. Bis es Elfi zu dumm wurde. Sie drückte mich an die Innenseite der Friedhofsmauer und küßte mich leidenschaftlich. Ich schwöre Stein und Bein, daß sehnsuchtsvolle Seufzer und Anfeuerungsrufe von den Grabsteinen aufstiegen.

Wir trafen uns gern im dunkelsten Teil des Friedhofs, er war von uralten Tannen beschattet, beim Grab des jungen Erb, Sohn des Gemeindearztes, der beim Edelweißpflücken an der Bundesstraße oberhalb von Tenneck abgerutscht und einige Meter tief auf die Straße gefallen war. Heutzutage würde er das wohl überleben, denn seit der Eröffnung der Tauernautobahn ist auf der alten Straße nicht viel los. Damals aber wälzte sich der Transitverkehr halb Europas durch Werfen und die Geschäftsleute und Hoteliers am Hauptplatz wurden steinreich. Da waren die reisefreudigen Tschechoslowaken in ihren Škodas, die Deutschen, Holländer und Belgier in ihren vollgestopften Käfern, Kadetts und Renaults, winzige Fiats und mächtige Haubenlaster der Marken Mack und Freightliner mit persischen Nummernschildern. Es war eines dieser Ungetüme, das den Verletzten überrollte. Aufigstiegn, obigfalln, hingwesn – stand fälschlicherweise auf dem Grab. Vor das hingwesn hätte ein zammgführt gehört. Im Winter zuvor hatte der junge Erb noch den sechzehn Kilometer langen Abfahrtslauf vom Hochkönig nach Werfen gewonnen. Die gesamte Marktgemeinde verehrte den gutaussehenden, liebenswürdigen Jüngling, der, daran war kein Zweifel, eines nicht fernen Tages die Praxis seines Vaters übernehmen würde.

Als Elfi von mir abließ, sagte sie: „Jetzt hast du beim Grab vom Erb einen Kuß geerbt.“ Ihre künstlerische Ader war damals schon ausgeprägt. Es war nur folgerichtig, daß sie beim größten Kunstspektakel der Republik beschäftigt war, den Festspielen.

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