Was bleibt von kommunikativer Nähe und Distanz?
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Kontrovers wurde mit Bezug auf diesen Vorschlag vor allem die Frage diskutiert, ob nicht die konzeptionelle Variation (mindestens auf der einzelsprachlichen Ebene 1b) eine redundante Doppelung (mindestens von Teilen) desjenigen Phänomenbereichs darstellt, der bei Coseriu unter die Diaphasik fällt (cf. etwa Albrecht 1986/1990; Kiesler 1995; Dufter/Stark 2003). Vor dem Hintergrund der oben angesprochenen theoriegeschichtlichen Erwägungen erscheint ja die Vermutung nicht abwegig, dass das, was Coseriu (1969) strukturalistisch konzeptualisiert hat als einzelsprachliches Subsystem von Varianten, die für die Sprecher konventionell mit einer bestimmten Registermarkierung verbunden sind (etwa im Französischen: vulgaire , populaire , familier , courant , soutenu ), in einer anderen Sichtweise dem entspricht, was Koch und Oesterreicher „kommunikativ-funktional“ an Situations- oder Sprachhandlungstypen im konzeptionellen Kontinuum rückbinden (cf. Selig 2011, 118s.). In beiden Perspektivierungen scheint jedenfalls die Situationsangemessenheit der zur Auswahl stehenden Varianten das entscheidende Realisierungskriterium zu sein.13
Für Koch und Oesterreicher besteht gleichwohl ein prinzipieller Unterschied zwischen einzelsprachlicher Nähe/Distanz-Variation und einzelsprachlicher Diaphasik (die die Autoren, anders als Coseriu, im Wesentlichen auf den lexikalischen Bereich beschränken; cf. Selig 2011, 119). Mit der konzeptionellen Variation geht für die Autoren nämlich, obschon sie einzelsprachlich-kontingente Phänomene umfasst, keine ‘diasystematische Markierung’ einher (cf. DEL REY QUESADA i.d.B.): In Situationen der kommunikativen Nähe sei es also schlicht normal und funktional angemessen, ja sogar alternativlos, sich nähesprachlicher Varianten wie fr. ça , pas , on , passé composé 14 usw. zu bedienen; distanzsprachliche Varianten wie fr. cela , ne … pas , nous oder das passé simple seien dagegen im Nähediskurs per Definition ausgeschlossen (es sei denn, eine Distanzvariante wird eingesetzt, um damit einen entsprechenden kommunikativen Effekt zu erzielen, der dann aber eben auch distanzsprachlich und in dieser Funktion seinerseits alternativlos ist). Im Bereich der Diaphasik hätten die Sprecher dagegen grundsätzlich die Wahl zwischen verschiedenen (lexikalischen) Bezeichnungsvarianten, „die mit bestimmten Bewertungen in Sprechsituationen korrespondieren“ (Koch/Oesterreicher 2011, 15).
In dieser Logik wäre in einer (phonisch oder graphisch realisierten) Äußerung wie dt. Ich hab deine Nachricht bekommen von der Kombination einer nähesprachlichen (im Distanzdiskurs inadäquaten) Variante hab und einer diaphasisch neutralen Variante bekommen (als Alternative zu stilistisch niedrig markiertem gekriegt oder stilistisch hoch markiertem erhalten ) auszugehen. Koch und Oesterreicher argumentieren in diesem Zusammenhang, dass die konkrete Markierungszuweisung im Bereich der Diaphasik erst durch das konzeptionelle Profil einer Äußerung festgelegt sei: Denn in einer konzeptionell mündlichen Äußerung des Typs Ich hab deine Nachricht _______ erschiene die diaphasische Variante erhalten stilistisch überzogen; in einer konzeptionell schriftlichen Äußerung – mit nicht-apokopierter Form des Auxiliars – wäre das Wort dagegen angemessen oder zumindest weniger hoch markiert ( Ich habe deine Nachricht erhalten ). Worum es den Autoren hier geht, ist also die oben zitierte Annahme, dass konzeptionelle Varianten nicht mit wertenden Registermarkierungen verbunden sind ( hab ist demnach im Nähediskurs völlig normal und alternativlos, für habe gilt dies analog im Distanzdiskurs). Diaphasische Varianten seien dagegen grundsätzlich – wenn auch in Abhängigkeit vom Nähe/Distanzprofil des Kontexts (cf. Koch 1999, 156s.) – mit einer diasystematischen Markierung versehen, der ja traditionell auch die Lexikographie Rechnung trägt (cf. etwa auch substantivische Bezeichnungsvarianten wie Personenkraftfahrzeug – Wagen – Auto – Karre ).
Man mag diese Unterscheidungen für allzu konstruiert und anwendungsfern halten, zumal sie es nur auf Umwegen erlauben, offenkundige ‘konzeptionell-diaphasische’ Kontextsolidaritäten zu erklären, deren idiomatische Relevanz wohl jeder kompetente Sprecher intuitiv bestätigen würde: So wirken die Kombinationen hab gekriegt und habe erhalten zweifellos natürlicher und akzeptabler als die umgekehrten Verbindungen hab erhalten bzw. habe gekriegt . Koch und Oesterreicher führen dennoch eine Reihe von Argumenten an, mit denen sie ihre Unterscheidung und Hierarchisierung von einzelsprachlicher Nähe/Distanz-Variation und Diaphasik theoretisch abstützen. Ja die Beobachtung, dass in Distanzkontexten ( habe ) diaphasisch höher markierte Formen ( erhalten ) angemessener erscheinen als diaphasisch niedrig markierte ( gekriegt ), dient den Autoren sogar als Kernargument für die Annahme, dass sich die diasystematischen Markierungsverteilungen, und damit die gesamte einzelsprachliche Architektur, in letzter Instanz funktional an den Parametern der Nähe/Distanz-Dimension ausrichteten und dass mithin die konzeptionelle Ebene als „Endpunkt der Varietätenkette“ anzunehmen sei (Koch/Oesterreicher 2011, 17; cf. zu dieser Argumentation auch Koch 1999, 156–160). Koch und Oesterreicher erkennen aber auch die weitgehende Komplementarität von diaphasischen Registerskalen im Lexikon und tendenziell dual angelegten Nähe/Distanz-Unterscheidungen im grammatischen Bereich, und sie räumen überdies ein, dass es „in der Praxis“ keineswegs „immer leicht [ist], konkrete Einzelphänomene mit absoluter Sicherheit entweder der Diaphasik oder der Nähe-Distanz-Variation zuzuweisen“ (Koch 1999, 159).
Nach all diesen Ausführungen kann kein Zweifel daran bestehen, dass es sich bei der von Koch und Oesterreicher vorgeschlagenen vierdimensionalen Modellierung um einen systemorientierten Ansatz handelt (Berruto 2017; Gadet 2018, 54), dessen Ziel es ist, die Prinzipien sprachlicher Variation auf einem hohen Abstraktionsniveau zu erfassen und eine theoretisch fundierte begriffliche Ordnung für die Beschreibung der variationellen Vielgestaltigkeit des Sprechens und der Sprachen anzubieten. Dass ein Modell, das einen derart umfassenden Erklärungsansatz verfolgt, sich grundsätzlich als attraktiv für die verschiedensten Rezeptions- und Anwendungsperspektiven erweist, ist naheliegend und wird durch die Rezeptionsgeschichte in eindrucksvoller Weise bestätigt. Es kann aber auch nicht verwundern, dass es im Zuge der Aneignung des Modells durch unterschiedliche Schulen und Subdisziplinen zu divergierenden Auslegungen, zu epistemisch-methodologischen Verwerfungen und zu – berechtigter wie unberechtigter – Kritik gekommen ist. Zwar liegt auf der Hand, dass die Beschreibungsadäquatheit einer varietätenlinguistischen Theorie empirisch nachgewiesen werden muss, und so ist es auch prinzipiell zu begrüßen, wenn unterschiedliche Forschungstraditionen ihre methodische Expertise in die Diskussion einbringen. Wir meinen aber, dass – bei aller Kritik, die im Detail geübt werden kann und soll – grundsätzlich anzuerkennen ist, dass Kochs und Oesterreichers Modellierung auf einer soliden sprachtheoretischen Basis aufruht, deren varietätenlinguistische Relevanz sie mit überzeugenden Argumenten darlegt (Oesterreicher 1988) und die sie konsequent zu Ende denkt. Wie wir gezeigt haben, erweisen sich viele der in der Rezeptionsgeschichte anhand von Einzelbefunden vorgebrachten Einwände als ungerechtfertigt, weil die Kritik verkennt, dass das Nähe/Distanz-Modell keine selbsterklärende methodische Anleitung zur variationellen Analyse von Einzeldiskursen ist und sein will. Das Ziel des Modells besteht vielmehr darin, einen sprachtheoretisch fundierten, universell-anthropologischen Erklärungshorizont für die sich im Diskurs in unendlicher Variabilität manifestierende „Nicht-Einförmigkeit“ der menschlichen Sprechtätigkeit und deren außersprachliche Voraussetzungen zu formulieren. Wie dieses begriffliche Gerüst auf die Untersuchung von Korpusdaten konkret angewendet werden kann, lassen die Autoren offen. Aus entsprechenden Stellungnahmen (cf. etwa die oben zitierten Passagen) ist aber herauszulesen, dass Koch und Oesterreicher hier wohl keine ausgeklügelte (und schon gar keine automatisierte) Untersuchungsmethodik im Sinn hatten. Sie überließen es vielmehr dem hermeneutischen Gespür der Forschenden – man möchte sagen: dem gesunden philologischen Menschenverstand –, die Pragmatik variationeller Befunde im Diskurs zu begreifen und diese mithilfe der durch ihre Theorie an die Hand gegebenen begrifflichen Systematik linguistisch sinnvoll einzuordnen.
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