Was bleibt von kommunikativer Nähe und Distanz?

Здесь есть возможность читать онлайн «Was bleibt von kommunikativer Nähe und Distanz?» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Was bleibt von kommunikativer Nähe und Distanz?: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Was bleibt von kommunikativer Nähe und Distanz?»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Band versammelt romanistische und germanistische Beiträge, die Ansätze zur theoretischen Weiterentwicklung und zur empirischen Anwendung des varietätenlinguistischen Modells von Peter Koch und Wulf Oesterreicher diskutieren. Aktuelle Tendenzen im Bereich der digitalen Schriftlichkeit werden ebenso beleuchtet wie sprachtheoretische und sprachhistorische Fragestellungen. Ein besonderes Interesse gilt der diskurstraditionellen Bedingtheit sprachlicher Variation – einschließlich der dabei wirksamen medialen Faktoren.

Was bleibt von kommunikativer Nähe und Distanz? — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Was bleibt von kommunikativer Nähe und Distanz?», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Der wiederholt geäußerte Vorwurf, das Modell von Koch und Oesterreicher sei eine reduktionistische Setzung, die einer empirisch basierten Methodik der objektiven Beschreibung sprachlicher Variation nicht standhalte oder nachgerade im Wege stehe (cf. Dufter/Stark 2003; Dufter 2018), scheint uns bei genauerer Betrachtung nicht haltbar zu sein – zumal Koch und Oesterreicher zu diesem Vorwurf selbst Stellung nahmen und ihn mit schlüssigen Argumenten entkräftet haben. Dass empirische Forschung notwendig ist, um die im Nähe/Distanz-Modell verdichtete variationstheoretische Axiomatik zu fundieren, zu präzisieren und, wo dies nötig erscheint, auch zu hinterfragen, versteht sich wie gesagt von selbst. Allerdings sollte man die Autoren dabei beim Wort nehmen und das Modell und die ihm zugrundeliegenden Basiskonzepte (wie etwa den Begriff des Standards) nicht stillschweigend nach Maßgabe eigener Interessen uminterpretieren. Aufgrund seines anspruchsvollen theoretischen Fundaments und seiner methodologischen Offenheit scheint uns das Nähe/Distanz-Modell jedenfalls eher dazu anzuregen, die sprachliche Variation in unterschiedlichen historischen Kontexten auf empirischer Basis zu untersuchen, als dass es derartige Bemühungen blockieren oder gar verhindern würde. Dies bestätigt nicht zuletzt die Mehrheit der in diesem Band versammelten Beiträge, und zwar unabhängig davon, ob sie eher theoretisch (DÜRSCHEID, CALARESU/PALERMO, RAIBLE, SELIG/SCHMIDT-RIESE) oder empirisch ausgerichtet sind (MOSER, BÜLOW/STEPHAN, HESSELBACH). Im Übrigen erweist sich die Theorie der kommunikativen Nähe und Distanz aufgrund ihres universellen Anspruchs und ihrer methodischen Flexibilität gerade in Bezug auf sprachhistorische Fragestellungen, die ja empirisch immer nur approximativ, auf bisweilen stark reduzierter Datengrundlage bearbeitet werden können, als überaus hilfreiches und erklärungsmächtiges Instrumentarium.

Auch scheint uns die wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung des Nähe/Distanz-Modells weniger in den auf das einzelsprachliche Diasystem bezogenen Überlegungen zu bestehen, die sich ja im Wesentlichen auf bereits von Coseriu vorgeschlagene Konzeptualisierungen stützen und die in der Tat bisweilen den Eindruck einer allzu ‘geometrisch’ inspirierten Konstruktion vermitteln (cf. Dufter 2018, 64 und 67). Ungleich wichtiger, ja in seinem Entstehungskontext geradezu revolutionär, erscheint aber doch das, was man als das Nähe/Distanz-Modell im engeren Sinn bezeichnen möchte, also die im 1985er-Aufsatz dargelegte, durch Oesterreicher (1988) erweiterte Theorie der konzeptionellen Variation zwischen den Polen von kommunikativer Nähe und Distanz . Was in der Labov’schen Tradition als zunächst für sich stehendes Inventar von Kontextfaktoren daherkommt, die denn auch methodisch mehr oder weniger unvermittelt mit den sprachlichen Daten relationiert werden können, leiten Koch und Oesterreicher aus einem universellen, anthropologisch fundierten Variationsbegriff ab. Für sie geht es letztlich darum, das Gesamtphänomen der Variation sprachtheoretisch zu erklären . Deshalb sah Wulf Oesterreicher die Gefahr des „ Erkenntnisverzicht [ s ]“ (s.o.), wenn die varietätenlinguistische Arbeit sich in der mehr oder weniger konstatierenden Beschreibung sprachlicher Daten und deren außersprachlicher Begleitumstände erschöpft, dabei aber die hinter der Variation stehenden historischen Regeln und universellen Prinzipien außer Acht lässt. Koch und Oesterreicher verfolgten hingegen das Ziel, das im Diskurs wirksame Zusammenspiel von Kommunikationsbedingungen und Versprachlichungsstrategien im Lichte eines übergeordneten, universellen Sprachbegriffs zu reflektieren und die historisch ausdifferenzierten Regeln der einzelsprachlichen Variation in den theoretischen Horizont einer allgemeinen, anthropologisch fundierten Kultursemiotik einzuordnen (cf. dazu auch Oesterreicher 2009).

3 Konzeption und Medium – und die Rolle der Diskurstraditionen

Die zunehmende Digitalisierung und die globale Vernetzung führten in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur zur Diversifizierung der kommunikativen Praktiken und einer regelrechten Multimodalität der Kommunikationskanäle, vor allem seitdem die Technologien und Anwendungen des Web 2.01 die Interaktion zwischen Internetnutzern, Inhalten und Daten ermöglichten. Die Emergenz der sogenannten ‘Neuen Medien’ hatte auch die Erweiterung des Spektrums linguistischer Untersuchungsfelder und Fragestellungen zur Folge. Dadurch wurde unter anderem die Medienlinguistik auf den Plan gerufen, deren Fokus sich programmatisch auf die Untersuchung medialer Aspekte der sprachlichen Kommunikation richtet.2 Im Rahmen medienlinguistischer Beschreibungen computervermittelter Kommunikation (CMC) erfolgte eine kritische Auseinandersetzung mit etablierten varietätenlinguistischen Konzepten, wobei dem Nähe/Distanz-Modell ein zweifaches Schicksal widerfuhr. Einerseits wurde es für die Untersuchung der CMC vielfach herangezogen. Andererseits führte aber gerade der Begriff des ‘Mediums’ (cf. Abbildung 1), den Koch und Oesterreicher anknüpfend an Söll (1985) ausschließlich auf die materielle Realisierung sprachlicher Äußerungen , mit einer strikten Dichotomie zwischen Graphie und Phonie, bezogen (Koch/Oesterreicher 1985, 17 und 2011, 3), zu teils heftiger Kritik. Der dabei erhobene Vorwurf der ‘Medienvergessenheit’ oder ‘Medienindifferenz’ (cf. auch Bittner 2003; Loos 2012) erscheint jedoch in zweierlei Hinsicht ungerechtfertigt: Denn zum einen griff die linguistische Internetforschung mit Koch/Oesterreicher (1985) auf einen Ansatz zurück, der „noch vor dem Siegeszug der Neuen Medien konzipiert wurde“ (Androutsopoulos 2007, 79) und dessen Instrumentarium diese somit noch nicht berücksichtigen konnte (cf. hierzu auch Dürscheid 2016, 357).3 Zum anderen haben Koch und Oesterreicher die Diversifizierung der Medienlandschaft in der überarbeiteten Auflage der Gesprochenen Sprache in der Romania (2011) sehr wohl zur Kenntnis genommen und haben auch begründet, inwiefern ihr Ansatz sich für die linguistische Beschreibung der CMC eignet. Entscheidend ist dabei, dass ihr dichotomes Konzept des ‘Mediums’, das sich ausschließlich auf die Realisierung sprachlicher Kommunikation im phonischen oder graphischen Kode bezieht, nicht mit den technischen Dispositiven, über die kommuniziert wird, verwechselt werden darf (cf. hierzu auch DÜRSCHEID i.d.B.):4

Die völlig neuen Kommunikationsformen, die sich vor unseren Augen im Bereich der computergestützten Medien inzwischen eingebürgert haben ( E-mail , SMS , chat etc.), sind längst auch auf das Interesse der Linguisten gestoßen. Man könnte nun auf den Gedanken kommen, dass das Schema in Abb. 5 [cf. hier Abbildung 1], das allein die Medien Phonie und Graphie berücksichtigt, nicht ausreicht, die Komplexität dieser neuesten medialen Entwicklungen zu erfassen. Einer solchen Einschätzung ist jedoch entschieden zu widersprechen. Es muss nämlich klar getrennt werden zwischen ‘Medien’ als physikalischen Manifestationen, die bestimmte sensorische Modalitäten ansprechen (Phonie → akustisch, Graphie → visuell), und ‘technischen’ Speicher- und Übertragungsmedien, wie Telephon, Internet etc. […]. Selbst die neuesten Entwicklungen in der Elektronik bei Speicherung und Übertragung bauen im sensorischen Bereich letztlich immer nur auf dem akustischen Prinzip der Phonie oder auf dem visuellen Prinzip der Graphie auf. Es können daher selbstverständlich auch diese neusten Kommunikationsformen und Diskurstraditionen mit unseren anthropologisch fundierten Kategorien erfasst werden. Der chat ist sogar eines der schönsten Beispiele dafür, dass im graphischen Medium eine relative, allerdings auch in diesem Falle noch limitierte Annäherung an dialogische, spontane Nähesprachlichkeit möglich ist. (Koch/Oesterreicher 2011, 12–14)

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Was bleibt von kommunikativer Nähe und Distanz?»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Was bleibt von kommunikativer Nähe und Distanz?» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Was bleibt von kommunikativer Nähe und Distanz?»

Обсуждение, отзывы о книге «Was bleibt von kommunikativer Nähe und Distanz?» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x