1. Tatmehrheit bei höchstpersönlichen Rechtsgütern
2. Ausnahmefälle
II. Natürliche Handlungseinheit bei mehraktigem Tatgeschehen
III. Tatrichterlicher Beurteilungsspielraum
C. Dogmatischer Dissens um Mord und Totschlag
I. Die Rechtsprechung ignoriert Lehre und Schrifttum
II. Die praktischen Konsequenzen
1. Problem der disgruenten Tatbeteiligung
a) Mittäterschaft bei Mord und Totschlag
b) Beihilfe und Anstiftung
2. Unanwendbarkeit des § 213 StGB in Mordfällen
3. Hinweispflicht bei Tatbestandswechsel
4. Einschränkung hinsichtlich § 154a StPO
D. Tötungsvorsatz bei Mord und Totschlag
I. Die Formen und Strukturelemente des Tötungsvorsatzes
1. Zeitpunkt der Tatbegehung
2. Das Wissens- und das Willenselement als Vorsatzkomponenten
3. Formen des Tötungsvorsatzes
a) Dolus directus 1. Grades
b) Dolus directus 2. Grades
c) Bedingter Tötungsvorsatz
4. Abgrenzungserfordernis
a) Lebensgefährdungsvorsatz
b) Körperverletzungsvorsatz
II.Die „Hemmschwellen“-Theorie des BGH
1. Anwendungsbereich
2. Feststellungen zum Tötungsvorsatz mittels Indikatoren
3. Die Indizwirkung der Gefährlichkeit
4. Berücksichtigung der menschlichen Tötungshemmschwelle
5. Strenge Anforderungen an die Darlegungspflicht des Tatrichters
6. Zur Gesamtschau aller objektiven und subjektiven Tatumstände
a) Objektive Tatumstände
b) Individueller Beurteilungsmaßstab
c) Persönlichkeit des Täters
d) Vorleben des Täters
e) Beziehung des Täters zum Opfer
f)Die Beweggründe des Täters
aa) Motivlage
bb) Interessenlage
g) Äußerungen des Täters vor, bei oder nach der Tat
h) Unüberlegte Spontantaten
i) Psychische Verfassung
j) Gewalttaten unter Alkohol-, Medikamenten- und Drogeneinfluss
k) Affektive Erregung
l) Gruppendynamik
m) Nachtatverhalten
aa) Aufrichtige Reue
bb) Zusammenbrechen beim Erhalt der Todesnachricht
cc) Sorge und Rettungsbemühungen
dd) Verlassen des Tatorts
ee) Zurücklassen des Opfers bei Minusgraden
7. Beurteilungsspielraum des Tatrichters
8. Auswirkungen der Hemmschwellen-Lehre auf den Schwurgerichtsalltag
III. „Klassische“ Angriffsformen im Licht der BGH-Rechtsprechung
1. Verschluss der Atemwege (Ersticken)
a)Komprimierende Gewalt gegen den Hals (Würgen und Drosseln)
aa)Würgeangriff mit bloßen Händen
(1) Abgrenzung zur lebensgefährdenden Körperverletzung
(2) Intensität und Dauer
bb) Täter unter Drogeneinfluss
cc) Affekttäter und Täter mit hoher BAK
b)Abdecken der Atemwege
aa)Säuglingstod durch Ersticken
(1) Gewaltsamer Erstickungstod oder plötzlicher Säuglingstod
(2) Vorsatztat oder Fahrlässigkeit
bb) Ersticken durch Knebel, Klebebänder, Stoff- oder Plastiktüten
cc) Aufdrücken eines Kissens
dd) Drücken des Gesichts auf eine Decke
c) Behinderung der Atmung durch Kompression des Brustkorbs
2. Schläge oder Hiebe mit gefährlichen Werkzeugen
a) „Totschläger“, Stahlrute oder Teleskopschlagstock als Tatwerkzeug
b) Baseballschläger
c) Zuschlagen mit Metallstange, „Kuhfuß“ oder Metallrohr
d) Hammerschläge
e) Zertrümmern gefüllter Glasflaschen auf dem Kopf
f) Wuchtiges Zuschlagen mit einem Barhocker
g) Traktieren mit einer schweren Schaufel
3.Angriffe mit Schnitt- und Stichwerkzeugen
a)Messerattacken
aa) Abgrenzung zu reinen Bedrohungshandlungen
bb) Abgrenzung zur bewussten Fahrlässigkeit
cc)Allgemeine Beurteilungsparameter
(1) Frage des Einzelfalls
(2) Unsichere Tatsachengrundlage
(3) Geringfügige Verletzungen
(4) Turbulente Tatverläufe
(5) Die Herzstich-Evidenz
(6) Messerangriffe gegen Kopf und Hals
(7) Stiche in die Flanke
(8) Messerstiche in den Rücken
(9) Das Argument der mangelnden Dosierbarkeit
(10) Die Indizwirkung der Tatmotivation
(11) Verletzung des Täters anlässlich der Tatbegehung
(12) Kontraindikatoren in klassischen Evidenz-Konstellationen
dd) Vorsatzwechsel
ee) Vorsatzfrage bei Mittäterschaft
ff)Verschiedene messerartige Tatwerkzeuge
(1) Klappmesser
(2) Bowie-Messer und Butterfly-Messer
(3) Küchenmesser
(4) Fleischermesser
(5) Machete
b) Schraubendreher
c) Zustechen mit einer Glasscherbe
4.Lebensgefährliche Wurfgeschosse
a) Schleudern eines Beils
b) Schleudern eines schweren Aschenbechers
5. Gewaltangriffe mittels Fußtritten
a) Typische Verletzungsbilder
b)Zielrichtung der Fußtritte
aa) Wuchtige Fußtritte gegen den Kopf
bb) Fußtritte gegen Hals und Rumpf
cc) Sprung in den Rücken des bäuchlings liegenden Opfers
c)Schuhwerk
aa) Barfüßiges Zutreten
bb) Tritte mit Turnschuhen
cc) Festes Schuhwerk
d) Gemeinschaftliches Zutreten
6. Heftige Faustschläge gegen Kopf und Gesicht
7. Schießen mit scharfer Munition
a) Vorgeblich unabsichtliche Schussabgabe
b)Unkontrollierte Schussabgabe
aa) Umgebaute Handfeuerwaffe ohne Zielgenauigkeit
bb) „Blinde“ Schussabgabe aus Verärgerung
cc) Distanzschüsse aus der Hüfte auf Personengruppe
c) Gezieltes Schießen auf Einzelpersonen
d) Beschießen eines fahrenden Kfz
e)Fehlgegangene Schüsse auf Unbeteiligte
aa) Gemeingefährliche Schießübungen auf Gegenstände
bb) Der glücklose Kunstschütze („Armbrust-Fall“)
cc) Unbeabsichtigte Tötung einer Passantin
dd) Gefährdung Dritter durch Schießen in Notwehr
8.Beibringung toxischer Substanzen (Giftanschlag)
a) „Betäuben“ mit Schlaftabletten
b) Ruhigstellen eines Säuglings mit Tramadol
9.Gewalt gegen Kinder
a) Schläge und Tritte gegen Kinder
b) Schütteltrauma-Fälle
c) Mitverantwortung des passiven Partners
10.Anschläge mit Brandbeschleunigern
a) Brandanschläge auf Wohnunterkünfte
b) Anschlag auf Einzelperson mit flüssigem Grillanzünder
11. Steinwürfe von Autobahnbrücken
12. Vertreiben von Mietern durch Gasexplosion
13. Suizidversuche unter Gefährdung oder Tötung Unbeteiligter
a) Herbeiführen einer Gasexplosion in Selbsttötungsabsicht
b) Brandlegung in Vorbereitung eines Selbstmordes
14.Fahrzeugführer unter Totschlagsverdacht
a) Verantwortungsloses gefahrenträchtiges Fahrverhalten
b) Geisterfahrt in Selbstmordabsicht
c) Mutwilliges Anfahren einer Person
d) Absichtliches Überrollen einer Person
e) Riskantes Zufahren zur Erzwingung des Fluchtweges
f) Mitschleifen eines Fußgängers
g) Versuchter „Mitnahmesuizid“ mit Pkw
h) Durchbrechen einer Hauswand mit Kfz
15. Manipulationen an Fahrzeugbremsen
16.Lebensgefährliche Sexualpraktiken
a) Tod nach gewaltsamem Einführen von Gegenständen
b) Herzstillstand nach sadomasochistischen Praktiken
17.Ansteckung Dritter mit Aids-Virus
a) Ungeschützter Geschlechtsverkehr
aa) Vorfrage des Kausalitätsnachweises
bb) Straflose Teilnahme an der Selbstgefährdung des „Opfers“?
cc) Zweifel hinsichtlich der „Billigung“ tödlicher Folgen
b) Transfusionsmedizin
18. Beweisvermutung für Tötungsvorsatz in Blutrache-Fällen?
19.Patiententod durch Vertuschen eines Behandlungsfehlers
a) Hinauszögern von Rettungsmaßnahmen aus sachfremden Motiven
b) Hinauszögern von Rettungsmaßnahmen aus Selbstüberschätzung
IV. Zur „Hemmschwellen“-Theorie bei Unterlassungsvorwürfen
1. Tötung eines Kindes durch Vernachlässigung
2.Zurücklassen des Opfers einer Gewalttat
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