Vom Träumen und Aufwachen

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Runde Tische, zähe Verhandlungen, große Träume, erschüttertes Erwachen: Vieles von dem, was vor, während und nach dem Jahr 1989 erlebt und erlitten wurde, ist genauso Geschichte wie das Ereignis des Mauerfalls selbst. Aber ist es auch verstanden? Und ist es so erzählt, dass es überhaupt verstanden und daraus womöglich Besseres entwickelt werden kann?
Das Buch führt Expert:innen zu Themen wie Biografiearbeit, Scham und Trauma mit Praktiker:innen aus Beratung, Coaching und Therapie zusammen. Zeitzeugen treffen junge Menschen, die verstehen und verstanden werden wollen. Es dokumentiert den Reichtum an Formen, methodischen Ansätzen und Reflexionszugängen, die für die Behandlung eines so komplexen Ereignisses und der damit verbundenen Erfahrungen notwendig sind: Verstehen von Scham, Trauma; die eigene Biografie in politischen Kontexten, Systemaufstellungen, sprachliche Besonderheiten, narrative Muster u. v. a. m. So zieht das Buch die Leser:innen in seinen Bann, als wären sie noch einmal oder ganz neu und direkt dabei.

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Der Satz »Kommt die D-Mark, bleiben wir, kommt sie nicht, geh’n wir zu ihr!« stammt von Kohls Vizekanzleramtschef Horst Teltschik und wurde ebenfalls in den Osten gebracht, weil man dort den Eindruck erzeugen wollte, dass es die Bürger der DDR waren, die einen schnellen Anschluss wollten. Dem Publizisten Otto Köhler fiel zusätzlich auf, dass die Plakate mit diesen Texten nicht an den in der DDR üblichen Holzlatten befestigt waren, sondern an Bambusstangen, wie sie später auch in Kohls Wahlkämpfen in Dresden verwendet wurden.

Da bekam ich einen ersten Eindruck, wie wir alle betrogen wurden: Die Menschen im Osten wurden manipuliert und wir im Westen mit diesen Lügen sozusagen ruhiggestellt. Das ganze Ausmaß wurde mir aber erst vor Augen geführt in einem Workshop von Mechthild Reinhard, die mit ihrer Familie angereist kam.

Die Familie hatte während dieser Umbruchszeit in Dessau gelebt und war sehr stark beim »runden Tisch« engagiert gewesen. Sie brachte Material, Fotos, Dokumente, Flugblätter aus jener Zeit mit – und der Bruder von Mechthild Reinhard berichtete, dass in Dessau, einer Stadt mit 103 000 Einwohnern und Einwohnerinnen, 70 000 Menschen auf die Straße gegangen waren, um für eine neue, andere DDR zu demonstrieren – nicht für eine Wiedervereinigung! Also das war das Volk und nicht eine elitäre Minderheit, die eine eigene, bessere DDR wollte. Ihm kamen die Tränen dafür, dass der Westen diese einmalige Gelegenheit, in einer Bewegung von unten einen neuen, demokratischen Staat aufzubauen, mutwillig zerstört habe.

Ich wusste nicht, was mich mehr betroffen macht: Die Tatsache, wie den Menschen im Osten mitgespielt wurde; wie wir im Westen manipuliert wurden; oder die verpassten Chancen, die sich hier eröffnet haben. Und irgendwie fühlte ich mich als Westdeutscher mitschuldig.

Das Thema hat mich weiter beschäftigt. Ich habe noch ein wenig recherchiert darüber, wie vielen Menschen ihr Beruf weggenommen wurde, indem Berufsabschlüsse nicht nur nicht anerkannt, sondern schlicht gestrichen wurden – und die damit vor dem Nichts standen.

Die Veranstaltung hat mich tief bewegt, in den »Kamingesprächen« am Freitagabend wurden Einzelschicksale lebendig, und da gab es viel Neues, Trauriges, aber auch Mutmachendes zu hören, zu dem ich sonst keinen Zugang gehabt hätte. Eigentlich kommt vieles 30 Jahre zu spät – aber vielleicht brauchte es 30 Jahre, damit alles endlich auf den Tisch kommt. Und erst nach dieser Veranstaltung ist mir der Schwindel aufgefallen, dass immer die »Jahrestage der Wiedervereinigung« gefeiert werden, obwohl es ein Anschluss, eine Einverleibung war. Vielleicht sollte man da beginnen …

Literatur

Müller, A. (2019): Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst. Wie man Manipulation durchschaut. Frankfurt a. M. (Westend).

Meine Gedanken und inneren Bewegungen – Ein persönlicher Bericht

Annegret Chucholowski

Meine Eltern hatten einen großen Traum gehabt, an dem sie uns – meine Geschwister und mich – von früher Kindheit an hatten teilhaben lassen.

Obwohl meine Herkunftsfamilie keine Verwandten in der DDR gehabt hatte, waren die Teilung Deutschlands und die Hoffnung auf Wiedervereinigung für meine politisch engagierten Eltern Gesprächsthema Nummer eins gewesen.

Rituale wie

•die brennende Kerze im Fenster

•das Packen von »Ostpaketen« mit Kaffee und Damenseidenstrümpfen

•Besuch Geflohener mit ihren Geschichten

•Urlaub in Braunlage mit Blick auf den hohen Zaun und den Todesstreifen

hatten ihres dazu beigetragen.

Der Mauerfall war für mich ein überwältigendes Ereignis. Tränen der Glückseligkeit und ein »Endlich!« ließen unsere Söhne – Jahrgang 1981, 1982, 1985 und 1986 – über ihre Mutter staunen.

Selbstverständlich ging ich davon aus, dass sich jede und jeder Deutsche über den Fall der Mauer und die Wiedervereinigung freuen würde. Umso betroffener machte mich die Entdeckung, dass es sowohl auf ost- als auch auf westdeutscher Seite Menschen gab, die anders darüber dachten und denken. Diese Tatsache löste in den letzten 30 Jahren (also seit 1989) immer wieder tiefe Betroffenheit, große Trauer und einen unvorstellbaren Schmerz in mir aus. Das verwirrte mich, und ich fand bis zur Tagung in Naumburg keine Erklärung dafür. Die Begegnungen, die Gespräche, das Zuhören, das Miteinanderteilen und das gemeinsame Tun auf der Tagung dienten meiner Spurensuche und trugen wesentlich zur Wandlung des Gefühls bei. Ich empfinde nun große Freude, tiefe Dankbarkeit und inneren Frieden.

Als Ansgar Röhrbein, der mit Anna Hoff das Gesprächsforum moderierte, mich fragte, was ich auf der Fahrt nach Naumburg bezüglich der Tagung mit ins Gepäck genommen hätte, kamen mir sofort »die Spiegel« in den Sinn.

Bereits im Vorfeld hatte ich in meinen Gedanken zur Tagung u. a. folgende Spiegel formuliert:

•Wo lasse ich Trennungen (eventuell aufgrund von Traumatisierungen) zu und bin nicht daran interessiert, die Vereinigung herbeizuführen?

•Wo halte ich noch an einem Freund-/Feindbild fest?

•Wo ist es praktisch, an Altem festzuhalten?

•Wo habe ich eine Haltung von: »Ich weiß es besser!«, »Ich will euch retten!«?

•Wo erlaube ich meinen Kindern nicht, sich ihrer eigenen Bestimmung gemäß zu entwickeln, aus welchen Gründen auch immer?

•Wo habe ich Angst vor Veränderung, Angst vor der Freiheit, Angst, Verantwortung zu übernehmen?

In der Marienkirche gestattete ich mir, den Spiegel zu nehmen und mir einzugestehen, dass ich bereits seit der Anreise Donnerstagmittag nicht mehr bei mir war. Mein Körper war anwesend, doch nicht der Rest von mir. Ich brauchte bis Sonntagvormittag, um dem Spiegel einen Namen zu geben: Ich war im Schock.

Zu dieser Erkenntnis kam ich im interaktiven Workshop mit Aufstellungsarbeit bei Ruth Sander, die sich vorgenommen hatte, das Tagungsthema im Raum zu bewegen. Sie lud uns zu einer kurzen Meditation ein. Wir sollten das auf der Tagung bereits Erlebte und Erfahrene Revue passieren und eine Aussage oder Frage in uns entstehen lassen, die zum Gegenstand der Bewegung im Raum werden könnte.

Drei Fragen waren das Ergebnis:

•Sind wir (noch) im Schock?

•Wie kann es in Bezug auf das Erleben von Enteignung/Ausbeutung/Entwurzelung/Identitätsverlust … gut weitergehen?

•Was braucht es an Bewusstwerdung, damit wir als Gesellschaft in Vielfalt in einen Heilungsprozess eintreten können?

Gemeinsam definierten wir sieben Elemente, die im Aufstellungsfeld ihren Platz bekommen sollten.

Ruth Sander beabsichtigt mit ihrem Aufstellungsformat ein Sichtbarmachen und ein Bewusstwerden. Sie erwartet kein Heil- bzw. Lösungsbild. In der Repräsentanz des Elementes »Schock« konnte ich viele Erkenntnisse gewinnen, durfte den inneren Bewegungen folgen und einen Prozess der Heilung erleben. Wieder im Außenkreis sitzend, nahm ich über mir Goldstaub wahr. Ich beobachtete, wie er über meinen Scheitel von mir aufgenommen wurde. War das meine zurückgekehrte Seele, die zaghaft erneut meine Körperhülle in Besitz nahm? Ich begann, mich zunehmend präsent und vollständig zu fühlen. Was für ein Geschenk.

Kann es sein, dass ich bereits seit Donnerstagmittag als Spiegel in der repräsentierenden Wahrnehmung unterwegs war, um auf ein wesentliches Element – nämlich den Schock – aufmerksam zu machen? War ich in den Dienst genommen? Durfte ich durch die Bewegung im Feld etwas weiterführen und aus dem Schock herausführen?

Enteignung, Ausbeutung, Entwurzelung und Identitätsverlust waren zum Zeitpunkt der Tagung nicht in meinem Bewusstsein. Jetzt, da ich diesen Artikel schreibe, erkenne ich, dass auch darin der Schock gebunden war bzw. gebunden gewesen sein könnte.

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