Dirk Harms - Werder im Nationalsozialismus

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Eine Gesamtdarstellung der Vereinsgeschichte von Werder Bremen zwischen 1933 und 1945 fehlt bis heute. Hier wird nun erstmals das Schicksal der jüdischen Vereinsmitglieder aufgearbeitet. Im Mittelpunkt steht Alfred Ries, vor 1933 und nach 1945 Vereinspräsident. Die Autoren fördern Erkenntnisse zu Tage, nach denen Ries ́ Bedeutung künftig neu, und positiver als bisher, bewertet werden muss.

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Dietwesen

Analog zum Wehrsport, der wie erwähnt bereits in den 1920er Jahren auch in allenfalls bürgerlich-konservativen, aber im Wesentlichen unpolitischen Sportvereinen praktiziert worden war, handelte es sich beim Dietwesen um keine genuin nationalsozialistische Erfindung. Vielmehr ging es zurück auf die völkisch ausgerichtete deutsche Turnbewegung, hatte sich ob der geistigen Nähe jedoch problemlos in die NS-Ideologie integrieren lassen: „Im sog. Dietwesen – ‚Diet‘ bedeutet zugleich ‚Volk‘ und ‚deutsch‘ – ging es um die Pflege des deutschen Volkstums, um die Erhaltung und Wahrung seiner rassisch-bedingten Eigenart.“ 96Ganz in diesem Sinne war der „Dietwart“ für die Aufrechterhaltung des völkischen Geistes im Vereinsleben und bei Veranstaltungen sowie für die entsprechende Schulung der Vereinsmitglieder verantwortlich.

Mit der „Dietordnung“ des DRL vom 27. April 1937 wurde es für Vereine verpflichtend, einen Dietwart zu ernennen. 97Der SV Werder indes schuf dieses Amt bereits in der Vereinssatzung von 1935 98, und spätestens ab dem 6. August 1936 gab es mit Werner von Wienczkowski einen Dietwart im Verein. Dieser dürfte den Anforderungen des Reichssportführers an jenes Amt zur vollsten Zufriedenheit entsprochen haben, schließlich hatte er seine Linientreue schon Jahre zuvor unter Beweis gestellt, so in der VN -Ausgabe vom Mai 1933, für die er als Schriftleiter verantwortlich gewesen war. Ganz im nationalsozialistischen Stil schrieb von Wienczkowski hier von „der Wesensart und der Rasse“ als „einenden Linien aller Deutschen“ und betonte, dass Deutschland erst dann wieder einen Aufstieg erleben könne, „wenn in völkischer Art das ganze deutsche Volk endgültig auf seine abertausend Jahre alte Geschichte und seine große Kultur“ zurückfinde. 99

Neben der körperlichen Ausbildung ging es beim SV Werder also augenscheinlich auch um eine geistige Erziehung seiner Mitglieder im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie, und das abermals bereits frühzeitig, wie die Installierung eines Dietwarts noch weit vor der offiziellen Anordnung dazu verdeutlicht.

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Ausschluss jüdischer Mitglieder

Auf die individuellen Schicksale einiger spezifischer jüdischer Vereinsmitglieder des SV Werder nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ und die Repressionen, denen sie fortan ausgesetzt waren, wird in den einzelnen Beiträgen dieses Buches ausführlicher eingegangen. Hier kann es daher bei einer kurzen Einführungsdarstellung belassen werden, die neben einem Blick auf die Umsetzung des „Arierparagrafen“ auch eine erste Kurzzusammenfassung der später ausführlich beschriebenen Biografien liefert.

Der „Arierparagraf“

Der DFB gab im April 1933 gemeinsam mit dem Deutschen Sportbund (DSB) eine Mitteilung heraus, wonach fortan „Angehörige der jüdischen Rasse ebenso wie Personen, die sich in der marxistischen Bewegung herausgestellt haben […], in führenden Stellungen der Landesverbände und Vereine für nicht tragbar“ erachtet würden. 100Gleichwohl stand es Sportvereinen im DFB anschließend aber noch bis 1940 frei, in ihren Satzungen eigene Voraussetzungen für eine Vereinsmitgliedschaft zu definieren und somit auch individuelle Regelungen bezüglich des Umgangs mit jüdischen Mitgliedern zu treffen. Erst die Einheitssatzung des Nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibesübungen (NSRL, Nachfolger des DRL) erzwang die Implementierung eines „Arierparagrafen“, der Juden eine Vereinsmitgliedschaft untersagte. 101

Mit 4 Abs 6 der Satzung vom 29 April 1940 hatte nun auch der SV Werder - фото 22

Mit §4, Abs. 6 der Satzung vom 29. April 1940 hatte nun auch der SV Werder einen „Arierparagrafen“ (Quelle: Vereinsregister Amtsgericht Bremen, 173, Nr. 231)

Ab diesem Zeitpunkt schloss auch der SV Werder „Personen, die nicht deutschen oder artverwandten Blutes oder solchen gleichgestellt sind“ 102, qua Satzung kategorisch aus dem Verein aus, nachdem man bereits spätestens ab August 1939 im Anmeldeformular für Neumitglieder auch die „Abstammung“ abgefragt hatte. 103Schon lange zuvor waren derweil manch andere Vereine in Eigeninitiative tätig geworden und hatten sich auf gemeinsame Mitgliedskriterien verständigt, so beispielsweise in der „Stuttgarter Erklärung“ vom 9. April 1933, in der sich 14 Vereine aus dem süddeutschen Raum – darunter der VfB Stuttgart, der 1. FC Nürnberg und der FC Bayern München – zur Implementierung eines „Arierparagrafen“ in der Vereinssatzung verpflichteten. 104

Allem Anschein nach gab es eine solche Erklärung im norddeutschen Raum nicht, jedenfalls ist in allen gesichteten Quellen nichts Dementsprechendes zu finden. Viel schwieriger festzustellen ist ohnehin, ob die „Stuttgarter Erklärung“ von den unterzeichnenden Vereinen tatsächlich konsequent umgesetzt wurde. Darüber hinaus ist angesichts der mit der nationalsozialistischen Machtübernahme einsetzenden allgemeinen Entrechtung von gemäß der NS-Ideologie „nicht-arischen“ Menschen natürlich ebenfalls denkbar, dass Vereine jüdische Sportler einfach ohne satzungsgemäße Grundlage aus ihren Reihen ausschlossen. Einen Hinweis darauf, dass dies auch beim SV Werder praktiziert wurde, liefert der weiter unten sowie im entsprechenden Beitrag dieses Buches näher thematisierte Vereinsausschluss des jungen Leo Weinstein. Für weitere Fälle gibt es allerdings keine konkreten Anhaltspunkte.

Jüdische Vereinsmitglieder

Die Central-Verein-Zeitung , das von 1922 bis 1938 erschienene, den Untertitel „Blätter für Deutschtum und Judentum“ tragende Organ des „Central-Vereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens“, schrieb im April 1927 in einem Artikel, dass „alle jüdischen Sportler Bremens […] fast ausschließlich im A.B.T.S. (Allgemeiner Bremer Turn- und Sportverein)“ Mitglied seien. 105Dies lässt im Umkehrschluss die Vermutung zu, dass es im SV Werder nur vergleichsweise wenige Mitglieder jüdischer Konfession gab. Eine endgültige Aussage darüber, welchen Anteil jüdische Mitglieder im Verein ausmachten, kann allerdings nicht getroffen werden, da durch die Zerstörung der Geschäftsstelle des SV Werder in der Bahnhofstraße 35 im August 1944 keinerlei Mitgliederlisten aus jener Zeit erhalten geblieben sind. Allerdings lassen sich in den 1910er, 1920er und 1930er Jahren durchaus einzelne jüdische Werder-Mitglieder finden, die auf den weiteren Seiten dieses Buches porträtiert werden.

Zunächst taucht die Familie Rosenthalauf. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg waren Vater Albert sowie die Söhne Arthur, Herbert und Hermann Mitglieder bei Werder. 106Arthur, zeitweise Werbe- und Pressewart des Vereins, wurde bereits weiter oben wegen seiner Beteiligung an der Niederschlagung der Bremer Räterepublik erwähnt. Anscheinend waren jedoch alle vier Rosenthals bereits vor 1933 nicht mehr im Verein aktiv.

Alfred Riesist eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in Werders Vereinshistorie. Bereits als 26-Jähriger wurde er 1923 zum ersten Mal zum Vereinsvorsitzenden gewählt. 1933 verließ er Bremen und später Deutschland wegen antisemitischer Verfolgung, war allerdings noch bis zu seiner selbst-initiierten Abmeldung im Sommer 1935 107Vereinsmitglied. Der SV Werder organisierte am 7. Januar 1933 eine Verabschiedung für Ries und ernannte ihn bei dieser Gelegenheit zum Ehrenmitglied. 108Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Bremen zurück, wurde erneut Vereinsvorsitzender (1947–51 und 1963–67) und bekleidete zudem wichtige Ämter im DFB und im diplomatischen Dienst der Bundesrepublik Deutschland. 109

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