Dirk Harms - Werder im Nationalsozialismus

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Eine Gesamtdarstellung der Vereinsgeschichte von Werder Bremen zwischen 1933 und 1945 fehlt bis heute. Hier wird nun erstmals das Schicksal der jüdischen Vereinsmitglieder aufgearbeitet. Im Mittelpunkt steht Alfred Ries, vor 1933 und nach 1945 Vereinspräsident. Die Autoren fördern Erkenntnisse zu Tage, nach denen Ries ́ Bedeutung künftig neu, und positiver als bisher, bewertet werden muss.

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Die Anwendung des Führerprinzips in den Sportvereinen bündelte somit die zuvor verteilten Befugnisse in der Person eines Einzelnen, womit eine gravierende Einschränkung der Rechte der General- bzw. der Mitgliederversammlungen verbunden war. Der Historiker Klaus Vieweg bezeichnet dann auch die Ersetzung des Mehrheitsprinzips „durch den Führergrundsatz und die Besetzung der Führerposten mit nationalsozialistischen Persönlichkeiten als das vielleicht […] wesentlichste Mittel der Gleichschaltung der Vereine und Verbände“ 40.

Die Einführung des Führerprinzips bei Werder

Der SV Werder zeigte sich in der Implementierung des Führerprinzips sehr proaktiv, ja geradezu enthusiastisch. Zwar wurde es letztlich erst im Oktober 1933 offiziell in der Vereinssatzung verankert 41, doch bereits zuvor waren bis dahin im Verein geltende demokratische Prinzipien abgewickelt und die Meinungsvielfalt unterbunden worden, als im Mai 1933 Bernhard Stake ohne jegliche satzungsgemäße Grundlage zum fortan allein die Geschicke der Grün-Weißen bestimmenden Vereinsführer deklariert wurde und seinen künftigen Mitarbeiterkreis ohne Einbindung der Mitgliederversammlung selbst benannte. 42Mit Inkrafttreten der Satzung vom 9. Oktober 1933 lag die Leitung des SV Werder dann endgültig nahezu ausschließlich in der Verantwortung des (immerhin noch jährlich zu wählenden) jeweiligen Vereinsführers.

Werders Vereinsführer von 1933 bis 1938

Deren erster war besagter Bernhard „Peter“ Stake(Jahrgang 1893), der bereits verschiedene Ämter im Verein bekleidet hatte, bevor er im Januar 1931 zum Nachfolger von Alfred Ries als Vereinsvorsitzender gewählt worden war und schließlich in der Generalversammlung am 14. Mai 1933 spontan und „einstimmig zum neuen Vereinsführer bestellt“ 43wurde. Stake, seit 1932 mit einem Malerbetrieb selbstständig und neben dem SV Werder in einigen weiteren Bremer Sportvereinen aktiv (Rugby-Verein, Ruder-Verein), war ab 1933 Mitglied im „Stahlhelm“ und wurde nach dessen Eingliederung in die SA im Jahre 1934 auch dort als Mitglied geführt. Zwar trat er in der ersten Jahreshälfte 1935 „freiwillig“ 44aus der SA-Reserve aus, war dafür dann aber ab 1937 NSDAP-Parteimitglied, da ihm „von dem Obmann meines Betriebes der Eintritt in die Partei nahegelegt wurde“ 45.

In Stakes Entnazifizierungsakte finden sich mehrere Entlastungsschreiben zu seinen Gunsten – unter anderem von den jüdischen Vereinsmitgliedern Theodor Eggert und Alfred Ries. So beschreibt Eggert, wie Stake ihn und seine Familie während der NS-Zeit unterstützt habe, derweil Ries Stake als „anständigen Kerl“ bezeichnet, der „seiner guten Gesinnung charaktervoll treu geblieben [sei], was man in der damaligen Zeit nur von wenigen Menschen beobachten konnte“ 46. Allzu lange währte Stakes Zeit als Vereinsführer indes nicht: Bereits auf der Mitgliederversammlung am 9. Oktober 1933 stellte er sein Amt wegen „geschäftlicher Inanspruchnahme“ 47wieder zur Verfügung.

Auf ihn folgte Willy Stöver(1900–1951), der nun von Oktober 1933 bis Mai 1937 das Amt des Vereinsführers bei Werder bekleidete. Stöver war jahrelang bei der Norddeutschen Lloyd in Bremen angestellt, bevor er 1939 als Verpflegungsoffizier in das Ersatzverpflegungsmagazin Bremen II eingezogen wurde. Mit dem Dienstantritt in der Wehrmacht ruhte fortan seine seit 1933 bestehende Mitgliedschaft im Nationalsozialistischen Fliegerkorps (NSFK) bzw. in dessen Vorgängerorganisationen (seit 1938 als Freiballon- und Obertruppführer) einstweilen ebenso wie die in der Deutschen Arbeitsfront (DAF) sowie in der NSDAP 48, wo er 1936 bzw. 1937 eingetreten war.

Willy Stöver links zusammen mit Vereinskollege Hermann Werries am 14 Mai - фото 15

Willy Stöver (links) zusammen mit Vereinskollege Hermann Werries am 14. Mai 1938 auf der Tribüne des Berliner Olympiastadions beim 3:6 der DFB-Elf im Länderspiel gegen England (Quelle: Werder-Vereinsarchiv)

Nach dem Krieg gab Stöver in seinem Antrag auf Weiterführung seines Berufs zu Protokoll, dass von ihm als langjährigem Mitarbeiter des Landesverkehrsverbandes Unterweser und Jade e. V. nach dessen Übernahme durch den Reichsfremdenverkehrsverband der Eintritt in die Partei gefordert worden sei, und erklärte, er sei der NSDAP beigetreten, „um Weiterungen aus dem Wege zu gehen und keine finanziellen Ausfälle zu haben“ 49. Bekannte beschrieben Stöver als „guten Kamerad und fairen Sportsmann“ 50und attestierten ihm, dass er sich nicht politisch betätigt und „die Judenverfolgung der Nationalsozialisten stets abgelehnt“ 51habe. Seine Einstellung gegenüber den damaligen Machthabern sei stets anders gewesen, „als sie hätte als Mitglied der NSDAP sein sollen“ 52. Stövers Gesuch wurde im August 1946 zwar zunächst abgelehnt, das Entnazifizierungsverfahren gegen ihn im April 1948 aber schließlich eingestellt.

Im SV Werder war Stöver seit 1925 Mitglied und amtierte neben seiner Funktion als Vereinsführer auch noch 1937 als 2. Vorsitzender sowie 1938 als Vorsitzender der Ortsgruppe Bremen des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen (DRL). Als von ihm in der Vereinsarbeit übernommene Aufgaben nannte Stöver in seinem Entnazifizierungsverfahren mit Blick auf den SV Werder „schriftstellerische Betätigung und Ansprachen“. Er habe in den Vereinszeitungen „kleinere sportliche Ausführungen veröffentlicht“ sowie in Versammlungen des Vereins „kleine Reden über Sport und notwendige Erklärungen gehalten“ 53.

Die Protokolle der Mitglieder- und Generalversammlungen sowie die untersuchten VN -Ausgaben sprechen indes zumindest hinsichtlich Stövers Wirkens beim SV Werder eine andere Sprache. Bereits in seiner 30-minütigen programmatischen Rede anlässlich der erstmaligen Wahl zum Vereinsführer im Oktober 1933 kündigte er mit Bezug auf die weitreichenden Befugnisse seines Amtes an, „von meinem Recht gegebenenfalls rücksichtslos Gebrauch [zu] machen“ 54, um eine vollständige Unterordnung der Mitglieder unter die Richtlinien der Vereinsführung durchzusetzen. Der SV Werder sei ein Kreis von Menschen mit gleicher Gesinnung. Daher habe man – so hieß es von ihm einige Monate später – „die Pflicht und die Schuldigkeit, in unserer Gemeinschaft mit einheitlichem Willen der nationalsozialistischen Ideenrichtung zu folgen“ 55. Und zufrieden konstatierte er, dass der Parlamentarismus ein Ende habe: „Die gründliche Reinigung des deutschen Hauses von schweren Fäulniserscheinungen ist […] in unserem Vaterlande durchgeführt. Wir sind jetzt wieder frei und brauchen uns nicht mehr von jenen liberalistischen Kreisen führen lassen, die noch vor einem Jahr glaubten, die Geschicke eines bis dahin in sich zusammengefallenen Deutschland zu lenken.“ 56

In den Nachkriegsjahren war Willy Stöver weiterhin bei Werder aktiv und amtierte von Oktober 1947 bis April 1949 nochmals als 2. Vorsitzender des Vereins. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50. Vereinsjubiläum am 24. Mai 1949 wurde er zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt, im Ältestenrat und im Altherren-Konvent führte er bis zu seinem Tod am 19. Dezember 1951 den Vorsitz. 57

Auf Stöver als Vereinsführer folgte im Mai 1937 Adolf Hecht, der bei Werder zuvor Leiter des Leichtathletikausschusses und Kassenprüfer gewesen war. In seiner Funktion als Vereinsführer baute Hecht auf Stövers Vorarbeit auf, trieb das Einigkeitsdogma im Verein voran und schränkte die Meinungsvielfalt weiter ein („Es muß jetzt Schluss sein mit Nörgeleien und eigenen Meinungen“ 58), um den Sport dem Wohl der „Volksgemeinschaft“ unterzuordnen. 59Da seit 1935 ein neuer Vereinsführer allerdings einer Bestätigung durch den Reichssportführer bedurfte 60, musste Hecht zunächst eine „Gesinnungsprüfung“ durch die Gestapo durchlaufen, bevor er seinen Posten antreten konnte. 61Dass dieses Verfahren dann mehrere Monate dauerte, kann dabei kaum als Indiz einer etwaigen Opposition Hechts gegen die politischen Machthaber gewertet werden. Im Gegenteil: Er war bereits im Februar 1931 in die NSDAP eingetreten und wurde in den VN als „alter Kämpfer der Bewegung“ 62bezeichnet. Mehrere Belastungszeugen im Entnazifizierungsverfahren attestierten ihm zudem, ein „ganz gemeiner Nazi“ gewesen zu sein 63, wobei sich dies primär auf seine berufliche Tätigkeit im Bremer Arbeitsamt bezog.

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