Dirk Harms - Werder im Nationalsozialismus
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Politische Einordnung des Vereins
Während der Weimarer Republik gab es in ganz Deutschland bürgerliche, konfessionelle und sozio-politische Sportverbände. Der SV Werder war Mitglied im bürgerlichen DFB, dem standen in Bremen der Arbeiter-Turn- und Sportbund (ATBS), die Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit („Rotsport“) und – allerdings erst nach 1933 – jüdische Vereine wie die Sportgruppe Schild und der JTSV Bar Kochba gegenüber. Dabei waren die Zugehörigkeiten nicht zwingend bzw. unweigerlich exkludierend, sondern – wie die Geschichte von Werder zeigt – beispielsweise jüdische Sportler durchaus auch Mitglieder in bürgerlichen Vereinen. Die Mitgliedschaft in einem bestimmten Sportverein konnte aber dennoch auch betonter Ausdruck sozialer, politischer oder konfessioneller Zugehörigkeit sein.
Laut der Vereinssatzung des SV Werder aus dem Jahr 1932, die zwar aufgrund eines Formfehlers nie Rechtsgültigkeit erlangte, zuvor aber von den Mitgliedern ratifiziert worden war und neben einer nahezu identischen, ebenfalls nicht offiziell in Kraft getretenen Fassung aus dem Jahr 1931 die erste von ihm bekannte aus Weimarer Zeit darstellt, war „jede politische Betätigung innerhalb des Vereins […] verboten“ 30. Ob dieses Verbot erst mit dieser Satzung eingeführt wurde oder bereits früher in Kraft war, lässt sich anhand der vorliegenden Quellen nicht beantworten. Die Geschehnisse rund um die Bremer Räterepublik im Januar 1919 sind in diesem Kontext jedoch auffallend: So vermeldete der Verein in der VN -Ausgabe vom März 1919, dass „bei der Säuberung Bremens von den Spartakisten […] eine Anzahl unserer Mitglieder im Freikorps Caspari“ beteiligt gewesen und Werder-Mitglied Arthur Rosenthal gar verwundet worden sei 31, und in der folgenden VN -Ausgabe wurden die Werder-Mitglieder aufgefordert, sich der Bremer Stadtwehr anzuschließen. 32Hier offenbart sich also eine der wenigen öffentlich präsentierten politischen Aktionen des Vereins zwischen 1919 und 1933.
Darüber hinaus war der SV Werder während der Weimarer Zeit auch Mitglied im Verband bremischer Bürgervereine, einer politisch liberal ausgerichteten Vereinigung. 33Allerdings sind aus den untersuchten Dokumenten ab dem Jahr 1920 keine öffentlichen Eingriffe dieses Verbands ins aktuelle politische Geschehen ersichtlich.

Im Nachklang der Bremer Räterepublik war die später satzungsgemäß vorgeschriebene politische Abstinenz bei Werder noch nicht das Gebot der Stunde (Quelle: Werder-Vereinsarchiv)
Werder in der NS-Zeit (1933–1945)

Seit seiner Gründung war Werder ein Sportverein im bildungsbürgerlichen Milieu und zur Zeit der Weimarer Republik Mitglied im DFB, dem bürgerlichen deutschen Fußballverband. Innerhalb des Spektrums der verschiedenen Sportverbände lässt sich dem Verein daher, ohne viel Widerspruch zu ernten, eine bürgerlich-konservative Ausrichtung unterstellen. Dennoch scheint der politische Diskurs im Vereinsalltag bis 1933 keine allzu große Rolle gespielt zu haben. Umso überraschender erscheint die unmittelbare und eindeutige Positionierung wie Außendarstellung des Vereins in den ersten Jahren des Dritten Reichs.
In diesem Kapitel wird die Anpassung des SV Werder an die neuen politischen Gegebenheiten zwischen 1933 und 1936 untersucht. Zentrale Kriterien dabei sind die Entdemokratisierung von Vereinsstrukturen („Führerprinzip“, „Vereinsführer“), die Politisierung und Ideologisierung des Vereinslebens (Versammlungen, Veranstaltungen, Sprachgebrauch in den VN , Wehr- und Volkssport, „Dietwesen“) und der Ausschluss von jüdischen Mitgliedern aus dem Verein („Arierparagraf“).

Vereinsentwicklung
Der SV Werder erlebte in den Jahren nach der „Machtergreifung“ einen erheblichen sportlichen Aufschwung. Bis 1933 hatte es lediglich zu Siegen auf lokaler bis regionaler Ebene gereicht, nun konnte bereits in der Saison 1933/34 mit der Meisterschaft in der neu gebildeten Gauliga VIII (Niedersachsen) der erste überregionale Titel und damit der bis dahin größte Erfolg der Vereinsgeschichte gefeiert werden. Dadurch waren die Werderaner erstmals auch in der Endrunde um die deutsche Fußballmeisterschaft vertreten, wo man sich in der Vorrunde unter anderem gegen Schalke 04 achtbar schlug, aber letztlich als Gruppendritter vorzeitig die Segel streichen musste. In den folgenden Jahren belegten die Grün-Weißen in der Liga stets einen der vorderen Plätze und sollten letztlich mit insgesamt vier Titeln Rekordmeister der Gauliga VIII werden. 34
In finanzieller Hinsicht bewirkte derweil ein substanzieller Schuldenerlass von 75 % im Jahr 1933 35eine nachhaltige Entlastung der Vereinskasse, deren Stand während der Weimarer Republik analog zur wirtschaftlichen Lage in starkem Maße Schwankungen unterworfen gewesen war.
Die schlagartig verbesserte finanzielle Situation sowie die ebenso umgehend einsetzenden sportlichen Erfolge legen einen positiven Einfluss der sich zur gleichen Zeit vollziehenden politischen Veränderungen nahe. Als Mitglied des bürgerlichen Sportverbandes DFB brauchte der SV Werder zudem ein Verbot nicht zu fürchten, im Gegensatz zu den Vereinen der Arbeitersportverbände, die bereits mit der „Reichstagsbrandverordnung“ im Februar 1933 aufgelöst wurden, und den kirchlichen Sportverbänden, deren Ende im Rahmen der weiteren Gleichschaltung der Sportorganisationen 1935 kam. 36
Trotz der Konkurrenz durch die nationalsozialistischen Jugendorganisationen und entgegen dem allgemeinen Trend in deutschen Turn- und Sportvereinen zu jener Zeit 37stiegen die Mitgliederzahlen bei Werder zwischen Januar 1934 und Dezember 1936 erheblich an, von 391 auf 822. Dies zeugt von einer gewissen Attraktivität des Vereins für bestehende wie für neue Anhänger. Dabei ist Werders gestiegene Mitgliederzahl ab 1933 bis zu einem gewissen Punkt mit Sicherheit den sportlichen Erfolgen der Gauligamannschaft zuzuschreiben. Die positive Entwicklung legt aber zugleich nahe, dass der politische wie gesellschaftliche Kurs des Vereins auch auf Zustimmung in der Mitgliederschaft getroffen und von dieser wenigstens zu einem erheblichen Teil mitgetragen worden sein muss – aus einem Sportverein, dessen Philosophie den eigenen Grundsätzen zuwiderläuft, hätte man schließlich auch damals ohne Weiteres austreten können. Werders betont im Einklang mit der Ideologie der neuen Machthaber stehende Ausrichtung wurde also nicht nur von den maßgebenden Entscheidungsträgern im Verein beeinflusst, sondern wird die Akzeptanz der breiten Basis widergespiegelt haben.
Allerdings: Vor allem bürgerliche Vereine, die finanziell von den politischen Veränderungen profitiert hatten, wollten die angenehmen Begleiterscheinungen durch die neuen Machthaber natürlich nicht missen. 38Es ist somit zugleich davon auszugehen, dass die Vereinsführung von Werder die finanzielle Entlastung unmittelbar nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten und den damit einhergehenden sportlichen Aufschwung einfach mit allen Mitteln sichern wollte und sich auch deshalb betont „auf Linie“ präsentierte.

Entdemokratisierung der Vereinsstrukturen
Das wesentlichste Element der Entdemokratisierung der Vereine war deren Selbstgleichschaltung durch die Einführung des „Führerprinzips“ in der inneren Organisation. Die Strukturen, Prozesse und Befugnisse innerhalb der Verwaltung und Leitung eines Vereins wurden damit stark vereinfacht und zentralisiert – zugunsten des neuen „Vereinsführers“ und zuungunsten der Mitgliederversammlung. Der Vereinsführer wurde zwar noch von den Vereinsmitgliedern gewählt, konnte dann jedoch seine Mitarbeiter im Vorstand ernennen und entlassen, ohne dabei auf weitere Zustimmung angewiesen zu sein. 39
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