Autorengemeinschaft Aussagekräftig - Geschichten von A bis Z

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Wenn aus Buchstaben Worte, aus Worten Sätze, aus Sätzen Geschichten entstehen.
23 Autoren haben sich aufgemacht, um jedem Buchstaben im Alphabet eine Geschichte zu widmen.
Alltägliches, Kriminelles, Fantastisches, Exotisches, Geschichtliches und vieles mehr wurde aus den ihnen zugewiesenen Buchstaben gezaubert. Manches verführt zum Lachen, manches führt in andere Welten, manches rührt zu Tränen.

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Ich muss was trinken, denkt sie. Ruth sagt immer, wenn ich viel trinke, funktioniert mein Gedächtnis besser. Sie geht in die Küche, sinkt auf einen Stuhl.

»Jona. Der heißt Jona.« Sie spürt ihr erleichterndes Lächeln im Gesicht. Eilt in ihr Zimmer. In der Schrankschublade ist Papier. Auch Stifte liegen da. Mathilda reißt einen Streifen von einem großen Blatt ab und schreibt den Namen ihres Enkels drauf. Den Zettel legt sie unter den Bilderrahmen. Was wollte sie nur in der Küche? Egal, wird nichts Wichtiges gewesen sein. Sie legt sich aufs Bett, schaltet den kleinen Fernseher ein. Wie ein Kaleidoskop schwirren die bunten Bilder in ihrem Kopf herum. Sie schließt die Augen, lauscht den immer leiser werdenden Stimmen.

Ruth

»Mama? Bist du da?« Achtlos werfe ich Mantel und Schal über den Garderobenständer, streife die Stiefel ab.

Die Küchentür öffnet sich. Mathilda steckt den Kopf raus. »Was schreist du so? Wo sollte ich denn sein? Dir passt das doch nicht, wenn ich rausgehe.« Puh, sie klingt aggressiv, diese wechselnden Stimmungen nerven, von melancholisch bis wütend, alles kann innerhalb eines Tages vorkommen.

»Schon gut, Mama. Ist Jona da?«

»Er ist bei …« Sie zögert, hebt die Schultern, »bei einem Freund halt. Er hat gesagt, er kommt zum Abendessen. Ich habe schon angefangen zu kochen, komm.«

Als ich die Küche betrete, bleibt mir fast das Herz stehen. Der Tisch ist übersäht mit Lebensmitteln, sieht so aus, als hätte Mama den kompletten Kühlschrank leer geräumt. Auf dem Herd vier Töpfe, aus allen steigt Dampf auf. »Mensch, Mama, was kochst du denn da? Und was machen die Sachen auf dem Tisch? Das geht doch nicht.«

Mathilda schüttelt den Kopf. Lässt sich auf einen Stuhl fallen. Ich spüre ihre Verzweiflung, als sei es meine. Setze mich ihr gegenüber, nehme ihre Hand. Dränge den Ärger zurück. Und dann erzähle ich ihr von Franz Mager.

»Du hast ein gutes Herz«, Mama lächelt, als ich schweige. Steht auf, schlurft aus der Küche.

Ich mache mich ans Aufräumen. Dann ans Kochen.

Mathilda

Sie weiß nicht, was sie fühlt. Langeweile? Eher nicht, vielmehr ist sie erschöpft und sich selbst fremd. Ruth war komisch. Bestimmt hat sie es nicht so gemeint, als sie geschimpft hat. Wegen der Küche. Dann hat sie ja von diesem Mann erzählt. Der mit ihr im Supermarkt war. Arbeitet der dort, ob das ihr neuer Freund ist? Mathilda steht mitten im Zimmer. Lichtpunkte tanzen auf den Dielen, sie versucht, die zu zählen. Warum müssen sie sich auch bewegen. Es ist wichtig, dass sie die Anzahl kennt. Dann kriechen Schatten über die Punkte. Mathilda setzt sich in den großen Sessel, sieht den Schatten zu, die sich ausdehnen. Im Zimmer wird es dunkel. Dann in ihr selbst.

Sie schreckt auf, als eine Hand über ihre Wange streichelt.

»Mama, komm essen, es gibt Gemüseauflauf, magst du doch gern.«

Mathilda ist irritiert, als sie in der Küche sitzen. »Wo ist Jona?«

»Der ist noch bei seinem Freund, sie lernen für eine Arbeit. Er hat angerufen.«

Mathilda versteht nicht, reibt sich den Nacken, dann die Augen. »Kann Jona denn schon allein zu einem Freund gehen. Und so spät abends? Ist ja schon dunkel.«

»Er ist dreizehn, Mama. Und es ist erst sieben. Jetzt im Herbst dämmert es halt früh.«

»Wir haben doch gerade erst seinen fünften Geburtstag gefeiert. Man kann doch die Kinder in dem Alter nicht so allein laufen lassen.« Mathilda ist entrüstet.

»Mensch, Mama. Du hast vergessen, dass Jona dreizehn ist. Der geht in die Schule, ist recht selbstständig und er kümmert sich auch um dich.«

Ruth bläst die Backen auf, warum stöhnt sie jetzt?

Die Tür geht auf und da steht er, Jona, ihr Enkel, fast so groß wie sie selbst, mit längeren blonden Haaren, ausgewaschenen Jeans, die aussehen, als verliere er sie.

Mathilda drückt die Faust gegen die Stirn und bricht in Tränen aus.

»Alles gut, Oma.« Der Junge streicht über ihre Arme. Sanft.

Später, als sie im Bett liegt, nimmt sie das Foto von Jona in die Hand. »Ich brauche ein neues, so wie er jetzt aussieht«, sie fährt über das Glas. »Ein neues«, wiederholt sie lauter.

Und während sie langsam in den Schlaf sinkt, spürt sie dem guten Gefühl nach, das sie hatte, als Ruth sie in den Arm genommen und Jona sie getröstet hat.

Ruth

Das ist jetzt nicht wahr. Was will der denn schon wieder hier?

»Guten Morgen«, Franz Mager steht fast frontal vor dem Eingang, ich kann ihn nicht ignorieren.

»Herr Mager, was tun Sie hier? Nach der gestrigen Aktion sollten Sie diesen Ort meiden.« Komme mir richtig schäbig vor, als ich das sage. Vermutlich hat er wieder Hunger und erwartet Hilfe. Ich kann ihm doch nicht jeden Tag was zukommen lassen.

»Ich wollte mich noch einmal bedanken für Ihre Großzügigkeit.«

»Schon okay, aber Sie können hier nicht rumlungern, das kommt nicht gut bei den Kunden.«

»Ich verschwinde dann. Heute gehe ich in die Suppenküche.«

Er lächelt. Die harten Züge werden weicher.

»Machen Sie das, Herr Mager.« Ich will nur noch rein. Hat wieder zu nieseln angefangen, dieser Herbst ist fürchterlich.

Ein Hustenanfall schüttelt Mager, hört sich nicht gut an.

»Einen schönen Tag«, erneutes Husten, »Frau Ruth Jakobi.« Er hat sich meinen Namen gemerkt.

Sein Husten und sein Lächeln begleiten mich den ganzen Tag. Ich ärgere mich. Was habe ich mit einem Obdachlosen zu schaffen? Er tut mir leid, aber helfen kann ich ihm nicht. Hab selbst genug Sorgen. Wenn ich an Mama denke …

Der Tag schleppt sich. Bin froh, als ich am Abend den Laden verlassen kann.

Diesmal steht er seitlich der Tür, neben den Einkaufswagen. In der Hand hält er eine Blume, eine Aster, sehe ich, als ich näher komme. Wo hat er die denn mitgehen lassen? Nicht zu übersehen, dass er friert, kein Wunder, es ist noch kälter als gestern.

»Bitte«, er hält mir die Blume hin, »und keine Sorge, habe sie ganz legal erworben.«

Ich will es nicht, halte aber gleich darauf die Aster in der Hand. »Danke, Herr Mager. Aber ich muss rasch nach Hause, meine Mutter und mein Sohn erwarten mich.« Wie bescheuert, was erzähle ich ihm das?

»Nennen Sie mich bitte Franz.« Er läuft neben mir her, diesmal schleppt er eine Sportumhängetasche mit sich.

Obwohl ich keine große Lust auf Unterhaltung habe, drängt die Frage aus mir raus. »Warum leben Sie auf der Straße?«

»Eine lange Geschichte. Die Kurzform ist schnell erzählt. Ich habe im Altenheim gearbeitet. Und dort verschwanden Geld und Schmuck aus den Zimmern der Bewohner.« Heftiges Husten. »Ich bin in Verdacht geraten, konnte nicht das Gegenteil beweisen. Eine Halskette fand man in meinem Fach. Polizei oder ich sollte freiwillig kündigen. Hab ich dann gemacht. War wohl dumm, denn ich bin unschuldig. Es ging bergab, Alkohol, keine neue Arbeit. Wohnung verloren …« Er kneift die Lippen zusammen.

»Haben Sie keine Familie?« Ein Kloß steckt mir im Hals.

Mager schüttelt den Kopf.

»Ich glaube Ihnen. Und sicher haben Sie Ihren Beruf geliebt.« Was sollte ich auch sonst sagen? Den Rest des Weges schweigen wir. Vorm Haus bleibe ich stehen, wir schauen uns an. Franz hustet.

In mir stülpt sich irgendwas um. »Kommen Sie, wir schauen, ob ich was Trockenes für Sie zum Anziehen finde, all die Sachen von meinem Vater …«, ich halte inne.

»Er ist gestorben.« Das ist keine Frage von Franz. Er nickt. »Es tut mir leid.«

Als ich aufschließe, sage ich: »Meine Mama, sie ist manchmal etwas komisch, erinnert sich oft nicht, was gerade passiert ist, vergisst Namen und Ereignisse.« Blöd, dass ich ihn warne, als sei meine Mutter ein Schandfleck.

»Demenz? Oder Alzheimer? Das ist schwer. Schwer für die Kranken und erst recht für die Angehörigen.«

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