Fabelhafter eCommerce von A bis Z
Dr. Ralf Clasen
Copyright: © 2013 Dr. Ralf Clasen
published by: epubli GmbH, Berlin
www.epubli.de
ISBN 978-3-8442-6460-9
Finn lebt - wie es sich für einen Fuchs gehört - in einem Bau im Wald. Weniger typisch ist allerdings seine hohe Affinität zum Internet. Finn kauf für sein Leben gerne ein - vor allem im Online-Handel, weil das ja so praktisch ist. Mit dem Kauf alleine gibt er sich aber nicht zufrieden. Finn ist enorm wissbegierig und möchte immer alles ganz genau wissen: Welchen Stellenwert hat der Rechnungskauf? Was ist X-Selling? Wie werden Usability Tests durchgeführt? Diesen und vielen andere Fragen geht er in 26 kurzweiligen Geschichten auf den Grund und baut so fundiertes Wissen zum Thema Online-Handel auf.
Begleiten Sie Finn auf seinen fabelhaften Reisen und lernen Sie auf unterhaltsame Art Begriffe und Strategien des eCommerce kennen!
Finn, der eCommerce-Fuchs, wurde Ende 2012 von Dr. Ralf Clasen, einem erfahrenen eCommerce-Berater, zum Leben erweckt. Dr. Clasen stand vor der Herausforderung, einen eComemrce-Vortrag vor einer Gruppe mit sehr heterogenem Vorwissen zum Online-Handel zu halten. Wie nun also diejenigen ohne Vorwissen gut abholen ohne die Profis zu langweilen? Finn - ein echter Sympathieträger - sollte diesen Spagat bewältigen. Der Vortrag und die ersten drei veröffentlichen Fabeln kamen so gut an, dass Dr. Clasen beschloss, eine Serie über Finns Erfahrungen zu veröffentlichen. Unter www.fabelhafter-ecommerce.de gibt es regelmäßig Neues über den eCommerce-Fuchs zu lesen.
A – Affiliate Marketing
Kann man Schafen vertrauen?
Finn der Fuchs kauft immer häufiger Produkte im Internet. Wenn er etwas benötigt, gibt er den Begriff in eine Suchmaschine ein und schon werden ihm Shops angezeigt. Aber nicht nur Shop-Seiten liefert die Suchmaschine - es gibt auch Seiten, die Finn beim Einkauf unterstützen: Dort findet er Produktempfehlungen, Erläuterungen zu Fachbegriffen und viele Dinge, die ihm helfen, den Weg zu dem für ihn passenden Produkt zu finden. Und immer sind auch gleich die passenden Links zu den Shops dabei.
Für Finn sind diese Seiten das, was in seiner echten Welt Wegrand-Schafe sind… Wegrand-Schafe kommen durch das Kurzhalten der Weiden in ihrer Gegend rum und kennen sich aus. Wann immer Finn unterwegs ist, wo er selbst nicht gut Bescheid weiß, fragt er diese Schafe um Rat. Sie geben bereitwillig Auskunft und führen Finn schnell zum Ziel.
Bis vor kurzem vertraute Finn den Schafen - und diesen Internetseiten - blind. Dann aber wurde sein grenzenloses Vertrauen erschüttert. Und das kam so:
Finn war in ihm unbekanntem Gebiet unterwegs, als er auf einmal großen Appetit auf ein Eis bekam. Kurzerhand fragte er ein an einer Weggabelung grasendes Schaf, wo denn die nächste Eisdiele sei. "Nimm hier den rechten Weg.", blökte das Schaf hilfsbereit, "Er führt dich direkt zur nächsten Eisdiele". Finn machte sich auf den Weg. Er lief und lief und lief… Als er nach 2 Stunden endlich erschöpft die Eisdiele erreicht hatte, traf er dort einen älteren Dachs, der sich ebenfalls mit einem Eis erfrischte. Ihm erzählte Finn von seinem langen Marsch. "Aber warum hast du denn nicht den linken Weg genommen", fragt der Dachs? "Dort wärst du schon nach 20 Minuten zu einer echt guten Eisdiele gekommen." Finn war enttäuscht davon, dass der Rat des Schafs offenbar falsch gewesen war. "Naja, vielleicht kannte das Schaf, das ich gefragt habe, diese andere Eisdiele nicht…", erklärte Finn die Fehlinformation sich selbst und dem Dachs. Der aber horchte auf:.. "Ach, hast du den Tipp etwa von dem SCHWARZEN Schaf, das an der Wegbiegung grast?". "Ja," wunderte sich Finn, "wie kannst du das wissen?". "Nun ja", sagt der Dachs,"der Besitzer dieser Eisdiele hier ist ein guter Freund des schwarzen Schafs. Und für jeden Kunden, den es hierher in diese Einöde schickt, bekommt das Schaf eine Kugel Eis."
Da war Finn baff. "Kann man den immer so hilfsbereiten Schafen denn nicht vertrauen?", fragte er. "Und wie ist es dann mit den "Wegrand-Schafen" im Internet?" "Auch da gibt es solche und solche…", wusste der Dachs zu berichten. "Manche sind wirklich unabhängig und helfen dir nach bestem Wissen weiter. Andere lassen sich von den Shops bezahlen, in die sie dich lotsen. Sie bekommen ihr Geld entweder in dem Moment, in dem du den Shop besuchst oder manchmal auch erst, wenn du etwas kaufst. Ihr Rat muss deshalb nicht schlecht sein - kann aber." Finn bedankte sich bei dem Dachs für die Erklärung und zog seiner Wege.
Den Glauben an die guten Wegrandschafe hat Finn durch das Ereignis nicht verloren. Aber vorsichtiger ist er schon geworden. Und bei wichtigen Entscheidungen fragt er lieber nach einer zweiten Meinung.
B – Big Data
Datensammlung mit aktueller Technologie
Finn, der wissbegierige Fuchs, war unzufrieden, wenn er etwas nicht verstand. So ging es ihm mit dem Begriff "Big Data". Egal, wie viele Leute er auch fragte - keiner konnte - oder wollte, wie Finn mutmaßte - ihm erklären, was "Big Data" war.
Natürlich hatte er begriffen, dass das Thema etwas mit vielen oder großen Daten zu tun haben musste - aber worum es wirklich ging, blieb für ihn unklar. Bis er eines Tages in einem Garten einen Kraken sitzen sah.
Auch ihn fragte Finn wieder nach einer Erklärung für "Big Data" - und die Augen des königsblauen Achtarms leuchteten auf. Voller Elan drückte er den überraschten Finn an sich und rief: "Toll, endlich interessiert sich jemand für meine Arbeit. Ich speichere nämlich Daten und werte sie aus. Das mache ich für Anwendungen im Internet – wie beispielsweise Shops. Was genau willst du denn wissen?"
"Alle reden von "Big Data", aber niemand konnte mir bisher erklären, was das genau bedeutet. Dabei wüsste ich so gerne, was sich hinter diesem Begriff verbirgt", erläuterte Finn sein Anliegen. "Lass mich kurz ausholen und dir beschreiben, wie sich das Datenaufkommen verändert hat und noch weiter verändert", fing der Krake an zu erklären. "Früher waren Daten meist gut strukturiert. Man legte sie in sogenannten relationalen Datenbanken ab."
"Relationale Datenbanken kenne ich", sagte Finn. "Da definiert man eine Datenstruktur und sortiert alle Daten hinein. Anschließend kann man die strukturierten Daten wieder abfragen. Recht schnell sogar."
"Richtig!", bestätigte der Krake. "Die relationalen Datenbanken kommen heute allerdings durch zwei Phänome an ihre Grenzen:
Zum einen gibt es immer mehr Daten. Denk einfach mal an Klicks von Internet-Usern, die im Web-Controlling erfasst werden. Diese riesigen Datenmengen passen häufig nicht mehr in eine zentrale Datenbank.
Zum anderen sind die Daten heute ganz häufig unstrukturiert. Ein Beispiel sind E-Mails, die man untersuchen möchte, um Spam zu filtern.
Wenn man solche großen, unstrukturierten Datenmengen schnell auswerten will, kommt man mit der bislang üblichen Technologie nicht mehr klar. Deshalb musste man sich etwas Neues ausdenken - eben die Big-Data-Technologie."
"Ah, jetzt wird mir das langsam klarer", sagte Finn erfreut. "Wer hat das denn erfunden?" Auch darauf wusste der Krake eine Antwort: "Google hat viel für die Entwicklung von Big-Data-Lösungen getan. Die brauchen für ihre Suchmaschine Systeme, die beliebige Datenmenge aufnehmen und analysieren können, ohne dass sie langsamer werden. Außerdem sollen diese Systeme kostengünstig erweiterbar sein. 'Big Data' ist da in der Suchmaschine drin. Und im E-Commerce ist immer dort, wo hohes Datenvolumen, heterogene Daten und Geschwindigkeitsanforderungen aufeinandertreffen, die Big-Data-Technologie häufig die einzige Lösung."
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