L’Île Rousse(42°38′N 008°56′E) wurde 1758 während der korsischen Unabhängigkeitskriege über den Ruinen der Römerstadt Rubico Rocega von Paoli gegründet und nach ihm Paolivilla genannt. Anlass war, für die Freiheitskämpfer einen Hafen zu schaffen, denn alle Hafenstädte waren fest in genuesischer Hand (Plan S. 24).
Während der Französischen Revolution erhielt L’Île Rousse (korsisch: Isula Rossa) seinen heutigen Namen – nach den rötlichen Granitklippen im Meer vor der Küste. Die größte der Klippen, Grande Île Rousse, ist durch einen Damm mit dem Festland verbunden und bildet mit diesem das weiträumige Hafenbecken.
Mittelpunkt der Stadt ist die Place Paoli mit einem schönen Brunnen und einer Marmorbüste des Stadtgründers, überschattet von großen Platanen und umsäumt von zahlreichen Geschäften und Cafés. Eine Kirche im klassizistischen Stil begrenzt den Platz nach Westen. Davor spielen die Männer des Ortes Boule. L’Île Rousse ist ein Ort, der auch außerhalb der Saison mit Leben erfüllt ist. Heute ist der älteste Fremdenverkehrsort Korsikas ein modernes Seebad, in dem viele bekannte französische Künstler ihr Sommerdomizil haben.
Der Hafen von L’Île Rousse dient nicht nur dem Fährverkehr mit dem französischen Festland, sondern auch dem Export von Oliven, Orangen und Wein aus der Balagne.
Ansteuerung:Aus der Ferne bieten der 409 m hohe Mt Orcica, zu dessen Füßen die Stadt und der Hafen liegen, sowie der Leuchtturm La Pietra (Fl(3)WG.12s15/12M) auf den roten Granitfelsen der Grande Île Rousse die besten Anhaltspunkte. Ein weiterer markanter Ansteuerungspunkt ist der Semaphor südlich von L’Île Rousse .

Liegeplatz:Im Fischer- und Yachthafen Port Isula Grandesüdwestlich des Fähranlegers 230 Liegeplätze, davon max. 50 für Gäste. An der Innenseite der Ostmole Muringleinen für Yachten bis 15 m Länge und 2 m Tiefgang. Auf der Außenseite der Mole weitere 25 Plätze für Yachten bis 25 m Länge und 4 m Tiefgang. Auch hier Festmachen an Muringleinen. Hochsaison/Nacht/11 m: circa 40 Euro. Man kann versuchen, einen Liegeplatz zu reservieren. Wasser/Strom an den Liegeplätzen. Einfache Duschen und Toiletten in einem Container neben der Capitanerie. Öffnungszeiten: in der Saison täglich von 7:00 bis 22:00 Uhr, ansonsten 7:00 bis 18:00 Uhr .
Ankerplatz:Südlich des Fähranlegers auf 2 bis 6 m Wasser über Sandgrund an der im Plan eingezeichneten Stelle. Südlich des Puntella-Felsens finden fünf bis sechs Yachten am Kopf des Anlegers eine Liegemöglichkeit – ansonsten kann man südöstlich davon ankern .
Kontakt:Tel./Fax 0033–(0)95–60 26 51, UKW-Kanal 09. E-Mail: ports@lilerousse.fr/spic-port@ville-ilerousse.fr. www.mairie-ilerousse.fr/le-port-isula-grande/
Versorgung:Mobilkran bis 12 t. Kein WLAN. Café und Restaurants am Fuße des Fähranlegers (empfohlen wird dort die »Brasserie du Port«), auf dem Weg zur Stadt (dort das »L’Escale«) und um die Place Paoli, an der auch die Markthalle liegt. Verschiedene Lebensmittelgeschäfte und Weinhandlungen mit den hervorragenden Weinen der Balagne im Ort. Tankstelle s. Plan. Schiffszubehörgeschäft und ein auf Motorreparaturen spezialisierter Betrieb in L’Île Rousse .
Bademöglichkeiten:An den Hafen schließt sich östlich ein gut 1000 m langer Sandstrand an mit allen Einrichtungen eines modernen Seebades .
Entfernungenvon L’Île Rousse: Saint-Florent 20 sm, Sant’Ambrogio 7 sm, Calvi 11 sm .
Kleine Perle: L’Île Rousse ist eine korsische Stadt, die nicht nur im Sommer lebt. Der Yachthafen könnte größer sein .
L’Île Rousse bietet sich an als Ausgangsort für eine Fahrt mit der Schmalspurbahn zum Eisenbahnknotenpunkt Ponte Leccia . Der Fahrplan ermöglicht es, an einem Tag hin und zurück zu kommen. Ratternd und schnaufend quält sich die Bahn in die Berge. Die Fahrt führt, vorbei an großen Macchiaflächen, durch eine nur dünn besiedelte Landschaft. Bei Belgodère , mit dem »Garten Korsikas«, wechseln sich Olivenhaine mit ausgedehnten Getreidefeldern, Mandelbaumkulturen mit Weinanbau ab. Ponte Leccia ist Zentrum des bekannten Weinanbaugebietes Golo mit seinen hervorragenden Weiß-, Rot- und Roséweinen, die man überall im Ort kaufen kann.
Von L’Île Rousse bis zur Punta di Vallitone besteht wegen Unterwasserkabeln Ankerverbot. Erst bei der Punta di Vallitone ergeben sich wieder Ankermöglichkeiten, von denen die Marine de Davia(42°37′N 008°53′E) den besten Schutz bietet. Man ankere auf 2 bis 4 m Wasser über Sandgrund (s. Plan). Der Platz ist von Südwesten bis Nordwesten offen und daher nur bei ruhigem Wetter zu empfehlen.
Algajola(42°37′N 008°52′E) wurde von den Phönikern als Handelskolonie gegründet. Der Apostel Paulus soll bei seiner Rückkehr aus Spanien hier Station gemacht haben. Bis zur Eroberung und Zerstörung durch die Türken im Jahre 1643 rangierte Algajola als genuesischer Stützpunkt noch vor Calvi. Die Genuesen bauten den Ort und die Befestigungen wieder auf. Die wuchtige Zitadelle bildet einen romantischen Kontrast zu den modernen Hotels und Ferienbungalows, die sich an dem herrlichen Strand hinziehen. Von der einstigen maritimen Bedeutung des Ortes ist nicht mehr viel übrig geblieben.
Der kleine Hafen nennt sich Port de Peche San Damiano , es liegen Schwimmstege mit Muringleinen und Bojen aus. Berufsfischer haben Priorität. Vorsicht: Im Hafenbecken liegen einzelne Felsen!
Ansteuerung:Etwa 1 sm nordwestlich der Punta San Damiano mit dem Fischerhafen von Algajola ist auf die Untiefe Danger d’Algajolamit nur 0,80 m Wassertiefe zu achten. Sie ist durch eine unbefeuerte Bake gekennzeichnet, die wegen häufiger Zerstörung durch die Winterstürme nicht immer vorzufinden ist. Eine unbefeuerte Klippe liegt gleich östlich der unbefeuerten Einfahrt .
Liegeplatz:In dem kleinen Bootshafen südlich der Punta San Damiano können nur einige kleine Yachten bis 6 m Länge und 0,50 m Tiefgang anlegen. Bei ruhigem Wetter vor Anker in der Anse d’Algajola und in der Bucht vor dem Bootshafen auf 2 bis 3 m Wassertiefe. Wer im Sommer einen Liegeplatz in diesem kleinen Hafen haben möchte, muss frühzeitig anfragen und reservieren (Tel. 0033–(0)495–607984) .
Versorgung:Im Hafen weder Wasser noch Strom, aber eine rohe Slipbahn. In Algajola gibt es Lebensmittelgeschäfte, Cafés und Banken. Mehrere gute Restaurants liegen direkt am Strand mit herrlichem Ausblick auf die Zitadelle und das Meer .
Sant’Ambrogio: ein kleiner Yachthafen östlich von Calvi auf Korsika. Die Einfahrt neben einem Badestrand neigt zur Versandung und wird ausgebaggert .
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