Ursula Schmid-Spreer - Nichts ist vergessen
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»Ja, los, berichte.«
Cora – Wohnzimmer
Sie hielt das leicht vergilbte Blatt in der Hand, starrte darauf. Ihre Füße wollten einfach nicht warm werden. Die kleinen Härchen auf ihren Armen richteten sich auf. Es war eine Kälte, die von innen kam. »Jetzt ist der Zeitpunkt da, in die Hufe zu kommen.«
Sie stand auf, ging in die Küche. Nahm einen Pudding aus dem Kühlschrank, lehnte sich an die Anrichte. »Ich muss mit Klaus sprechen und mit meinem Vater. Warum hat er mich damals zur Großmutter gebracht, sich wenig um mich gekümmert? Es wird Zeit, dass ein paar Fragen gestellt und auch beantwortet werden.«
Mit Blick auf die große Küchenuhr stellte Cora fest, dass es schon weit nach Mitternacht war. Zeit, schlafen zu gehen.
Es war eine unruhige Nacht, die sie da verbrachte. Sie wachte immer wieder auf, träumte unruhig.
Kurz nach sechs hielt sie nichts mehr im Bett. In ihrer Erinnerung bestand die Nacht aus genervtem Hin-und-her-Wälzen. Sie hatte gegrübelt, um dann wieder kurz einzunicken. Sie duschte ausgiebig, essen konnte sie nichts. Eine Tasse Kaffee genügte ihr. Sie erinnerte sich, dass sie das Festnetz wieder einstöpseln musste. Gegen sieben rief sie ihren Vater an. Er war ein Frühaufsteher, deshalb konnte sie um diese Zeit anrufen.
»Hallo Papa, hast du heute Zeit auf einen Kaffee?«
»Cora?«
»Ja, kennst du meine Stimme nicht mehr? Oder sprechen dich mehr Leute mit Papa an?«
»Was ist los? Willst du was?«
»Wie kommst du darauf? Ich will einfach mal wieder mit dir einen Kaffee trinken. Uni habe ich erst nachmittags und danach Spätdienst in der Bäckerei.«
»Also gut. Treffen wir uns im Literaturhauscafé. Gegen zehn Uhr? Ich muss vorher noch was erledigen.« Siegfried Engelhardt hustete in den Hörer.
»Bis dann«, brummte Cora. Sie hatte das Gefühl, als Bittsteller gekommen zu sein. Unangenehmes Sodbrennen kroch ihr die Speiseröhre hoch. Sie schluckte ihren Ärger hinunter. »Andere Eltern freuen sich, wenn sie die Kinder sehen. Für meinen Vater ist es wohl eher eine lästige Pflicht. Verdammt noch mal!«, rief sie in den Hörer, aus dem nur ein tut, tut, tut erklang, was ihr signalisierte, dass ihr Vater das Gespräch bereits weggedrückt hatte. Sie kickte einen Turnschuh weg, bevor sie den Hörer auflegte.
Ganz fest nahm sie sich vor, sich nachher nicht abwimmeln zu lassen, notfalls würde sie einfach ins Blaue hinein fantasieren und somit ihren Vater brüskieren. Sie schaltete ihr Handy an. Eine Nachricht von Klaus war darauf. Ein Lächeln huschte über Coras Gesicht. Würde er auch zu ihr stehen, wenn ein paar Wahrheiten ans Licht kamen, die unangenehm waren?
Die alte Frau bewegte ihr Gehwägelchen Richtung Kapelle. Die Gehhilfen steckten seitlich in einer Halterung. Es war ihr Ritual, das sie jeden Morgen, nach dem Frühstück, vornahm. Ganz vorne in der ersten Reihe, dort ließ sie sich nieder, faltete die Hände vor dem Bauch und leierte ein »Gegrüßet seist du, Maria« herunter. Danach griff sie zum Taschentuch, tat so, als wenn sie sich eine Träne aus dem Auge wischen würde. Auch das war ein Ritual. Mühsam zog sie sich an ihrem Wagen hoch. Stocksteif blieb sie stehen, sah zum Bildnis der Mutter Maria hin und sagte: »Verzeih mir, bitte verzeih mir – alles. Alles, was ich jemals in meinem Leben an Bösem getan habe.«
Textarchiv Nürnberg
Cora machte sich auf den Weg Richtung Marienstraße. Im Textarchiv angekommen, führte sie die Angestellte in einen Raum, in dem Regale und einige Schreibtische standen. Sie zeigte ihr den Computer, deutete auf die Suchmaske. »Wenn Sie Hilfe brauchen«, meinte sie freundlich, »dann fragen Sie einfach. Kopien kosten 20 Cent.«
Cora nickte höflich und gab 1987 in die Suchmaske ein. Auf dem Totenschein stand 15. Mai.
Sie scrollte den entsprechenden Monat an, verweilte auf dem Tag. Suchend überflogen ihre Augen die einzelnen Spalten. Ihre Mutter war an den Folgen eines Autounfalles gestorben. So hatte man es ihr gesagt. Langsam zog sie den Totenschein aus der Tasche. Wort für Wort las sie noch einmal, gerade so, als wenn sie die Worte heute zum ersten Mal lesen würde.
Ihre Augen hefteten sich wieder auf die Suchmaske. Kein Autounfall, auch nicht am Tag davor und am Tag danach.
Sie war dreizehn Jahre alt, als sie ihren Vater interessiert gefragt hatte, warum sie keine Mutter, sondern nur eine Oma hatte.
»Deine Mutter ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Oma kümmert sich seitdem um uns«, war die knappe Antwort ihres Vaters gewesen. Sie war alleine daheim und neugierig – wie wohl jeder Teenager. Durch Zufall war ihr dann der Totenschein in die Hände gefallen. Es war ein Todesdatum angegeben und ein Name: Karin Grünberg. Sie war wohl noch zu jung gewesen, um dieser Information viel Gewicht zu geben. Der Name sagte ihr nichts. Deshalb legte sie das Papier zurück in die Schachtel. Wichtigere Dinge nahmen nun mehr Raum ein. Da war sie fünfzehn Jahre alt gewesen.
7
Klaus war auf dem Weg zum Büro der Oberstaatsanwältin. Heute trug sie eine Edeljeans. Ihre Füße steckten in Mokassins.
»Nun, Herr Hofmockel, sind Sie in unserem Fall schon weitergekommen? Erstatten Sie mir bitte in regelmäßigen Abständen Bericht.«
»Das mache ich selbstverständlich. Wenn Sie dies wünschen, werde ich Sie täglich auf dem Laufenden halten.«
»Nun?«
»Bei unserem Opfer handelt es sich vermutlich um eine Prostituierte. Sie war mit einer Strumpfhose gefesselt. Ist nicht unbedingt üblich. Der Fetisch wird mehr mit Ketten oder Seilen bedient. Deshalb konnte man mit dieser Art der Verschnürung damals wohl nichts anfangen und hat es auch nicht ins Milieu eingeordnet. Noch dazu, da sie eine einfache unauffällige Hausfrau war. Durch meine Beziehungen zum Rotlichtviertel und durch Recherchen ...«, Klaus hielt inne, betrachtete für einen kurzen Moment das reglose Gesicht der Oberstaatsanwältin, die ihm interessiert zuhörte. »Ich habe herausgebracht, dass diese Art der Verschnürung der Bondageszene zuzuordnen ist. Ich habe mit einer Dame vom Rotlichtbezirk gesprochen, die mir dies bestätigt hat. Unsere Tote war wohl eine Domina.«
»Gut, wie gehen Sie weiter vor?«
»Befragung der Anverwandten, wenn diese noch leben, mich genauer im Milieu umhören. Vielleicht kann sich jemand daran erinnern, was vor dreißig Jahren passiert ist.«
»Eher unwahrscheinlich, aber tun Sie das, Herr Hofmockel.« Das Telefon läutete und Paula Trejo entließ Klaus mit einer Handbewegung. Er hörte noch, wie sie ins Telefon sagte: »Was ist passiert? Blutet er?«
Klaus zog den Gummi seines Pferdeschwanzes aus dem Haar, schüttelte sich. In seinem Büro ließ er sich auf seinen Stuhl fallen, griff zum Hörer. Frau Oberstaatsanwältin wollte also immer auf dem Laufenden gehalten werden.
»Hallo Belu. Also diese Trejo, also wirklich ...«
»Jetzt schnauf mal durch. Was ist denn passiert?«
»Sie will laufend Bericht über diesen alten Fall. Ich hab ja auch noch was anderes zu tun, als ihr über jeden Furz zu berichten. Wann kommst du wieder?«, meinte er weinerlich.
»Klausi«, hörte er eine strenge Stimme. »Ich komme danach noch mindestens für vier Wochen in die Reha. Also mache dich schon mal mit dem Gedanken vertraut, dass du alleine federführend ermitteln musst. Du solltest halt das Team ein bisschen mehr einspannen.«
»Na gut, dann betrink ich mich mit Tee, bis ich 2,5 Kamille habe.« Wie gut, dass Belu nicht sehen konnte, dass Klaus eine Schnute zog und die Füße auf dem Schreibtisch übereinanderlegte.
»Kopf hoch, kleiner Prinz. Dein Krönchen könnte runterfallen! Ich habe da eine Idee«, sagte Belu. »Hör zu.«
Textarchiv Nürnberg
Cora rollte mit dem Mauszeiger rauf und runter. Kein Autounfall. Am 15. Mai war kein derartiges Unglück verzeichnet. Sie lehnte sich in dem Schreibtischstuhl zurück, hob die Hände und verschränkte sie hinter dem Nacken. Dann nahm sie den Totenschein auf. Karin Grünberg stand da. Sie selbst trug den Namen Engelhardt, wie ihr Vater, wie ihre Oma. Warum hieß ihre Mutter Grünberg? Obwohl Karin doch Omas Tochter war. Als sie einmal unbedarft diese Frage stellte, hatte ihr Vater entweder gar nicht geantwortet oder eine ausweichende Antwort gegeben. Es war ihr nicht weiter aufgefallen und sie hatte es auf sich beruhen lassen. Vater war selten zu Hause, kam erst heim, wenn sie schon im Bett lag. Cora straffte sich innerlich. Es wurde endlich Zeit, Licht in dieses Dunkel zu bringen. »Habe ich mich deswegen in Jura eingeschrieben, um etwas mehr Einblick in die Rechtsgeschichte und das Rechtswesen zu bekommen?«, sinnierte sie.
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