Generell gilt:
Ein Übernachtungs- und Parkverbot herrscht für Wohnmobile, Vans und Wohnwagengespanne, aber auch Fahrzeuge mit Hochdach ebenso wie für Camper mit Zelt in ausgewiesenen Gebieten der Rede Natura 2000 ( https://rea.apambiente.pt/content/national-system-classified-areas?language=en), in Naturschutzgebieten und im reglementierten Küstenbereich (Plano de Ordemanto da Orla Costeira) außerhalb der dafür vorgesehenen Infrastrukturen, also Camping- oder Stellplätzen. Dazu gehören auch viele Stauseen, die oft in geschützten Gebieten liegen. Am Tag darf man für einen Besuch auf öffentlichen Parkplätzen parken, sofern dies nicht ausdrücklich durch Beschilderung untersagt ist.
Außerhalb dieser Gebiete darf man im öffentlichen Raum, z. B. auf normalen Pkw-Parkplätzen, bis zu 48 Std. innerhalb des gleichen Landkreises übernachten. Auch hier gilt, dass nur geparkt werden darf, d. h. keine Anzeichen von Campingverhalten wie ausgefahrene Treppen, Markisen oder ausgestellte Fenster, Tische oder Stühle im Freien etc. Für längere Aufenthalte dienen die Áreas de Serviço de Autocaravanas (ASA), allerdings soll der Aufenthalt hier auf max. 72 Std. begrenzt sein, oder eben Campingplätze und Wohnmobilparks, wo der Aufenthalt unbegrenzt und Campingverhalten erlaubt ist. Soweit zur Theorie. Inwieweit sich diese strikten Regeln in der Praxis umsetzen und kontrollieren lassen, wird sich in Zukunft zeigen.
Generell lässt sich sagen: Wer sich respektvoll verhält und Natur, Einwohner und lokale Gegebenheiten respektiert, wird keine Probleme bei einer Reise durch Portugal haben. Im Grunde hat sich die Situation zum Positiven verändert, da mehr und mehr neue Übernachtungsmöglichkeiten entstehen. Es gibt mittlerweile ein gutes Netz an offiziellen Übernachtungsplätzen, sodass man als Mobilreisender seine Touren problemlos genießen kann.
> Broschüre der Tourismusbehörde Portugal zum Thema: www.visitportugal.com/en/content/be-life-camper
Detaillierte Infos zum Angebot in Portugal findet man unter www.visitportugal.com.
Portugals Küste bietet Surfern ganzjährig optimale Konditionen. Es gibt kaum kein anderes Land, das innerhalb so kurzer Entfernungen mit so vielen Surfspots (Wind- und Kitesurfen, Wellenreiten, Stand-Up-Paddling) aufwartet. Einige gehören zu den besten der Welt, Peniche ist z. B ein Austragungsort der Surf-Weltmeisterschaften, Ericeira gilt ebenso als international beliebtes Surfmekka.Nazaré stellt den Guinness-Buch-Rekord der höchsten gesurften Welle und die Westalgarve ist ein Ganzjahres-Surfziel.
Ähnlich gute Bedingungen gelten fürs Segeln. Von Nord bis Süd gibt es unzählige Marinas, wo man Segelkurse oder -touren machen kann.
Tauchen wird immer beliebter im Land. Vor allem rund um die Berlenga-Inseln. In Sagres liegen einige Schiffswracks, die für historisch interessierte Taucher spannend sind.
Die Bergflüsse des Nordens bieten gute Konditionen für Wildwassersportarten und die Angebote werden immer mehr. Auch viele Campingplätze der Naturparks und vor allem im Nationalpark Peneda-Gerês bieten Kajak-, Canyoning- oder Raftingtouren an.
Radfahren ist auch in Portugal in Mode, vor allem Mountainbiketouren. Immer mehr Radwege, die sich hier ciclovias oder ecovias (Rad-/Fußweg) nennen, entstehen entlang von Flussufern, Strandpromenaden oder im Stadtbereich. Auch der Radrennsport ist beliebt und es gibt eine Reihe von portugiesischen Teams, die international agieren. Im ganzen Land verteilt stehen mittlerweile an die 300 Radwege mit insgesamt knapp 1800 km Länge zur Verfügung.
Die portugiesische Tourismusregion hat Wandern und Trekking als Marktfeld entdeckt und so entstehen immer mehr ausgewiesene Wanderwege und -routen. Einige davon kann man ohne Übertreibung als mit die schönsten in Europa bezeichnen. In den einzelnen Routenbeschreibungen sind besonders interessante Touren integriert.
Der Reitsport hat in Portugal lange Tradition, besonders in der Region des Ribatejo. Die Pferderasse der Lusitaner ist weltbekannt und bei international erfolgreichen Tournierreitern beliebt.
Reitzentren (Centros de Hipismo) und -schulen (Escolas de Equitação) sind im ganzen Land verteilt. In manchen Regionen gibt es auch Touren mit dem fast ausgestorbenen iberischen Esel (burro).
Golfer freuen sich hier über einige der besten Abschlagsziele Europas, wenn nicht weltweit. Einige der landschaftlich schönsten Golfplätze sind an der Algarve zu finden, aber auch an der Küste von Lissabon und in der Region Porto e Norte gibt es attraktive Greens. Alles in allem haben Golffreunde in Portugal 90 Plätze zur Auswahl (inkl. Madeira und die Azoren).
Für Vogelfreunde ist Portugal ein wahres Paradies. Es gibt im ganzen Land verteilt zahlreiche Spots für Birdwatching und es werden immer mehr. Ein Highlight ist das Birdwatchfestival in Sagres. Anfang Oktober bis November ist die Migrationszeit zahlreicher Vogelarten, die auf ihrem Weg zum Überwintern nach Afrika einen Zwischenstopp in Sagres einlegen. Ornithologen und Vogelfreunde aus aller Welt kommen dann dorthin, um das Flugspektakel zu beobachten.
Wer sich für seltene Großtrappen interessiert, kann diese bis zu 16 kg schweren Flugvögel in den Ebenen und Getreidesteppen rund um den Alentejo-Ort Castro Verde erleben ( www.visitportugalbirdwatching.com).
In Portugal gilt die Greenwich Mean Time (GMT). Das bedeutet für Mitteleuropäer, dass die Uhr bei Ankunft in Portugal um eine Stunde zurückgestellt wird.
In der Sommerzeit vom letzten Märzsonntag bis zum letzten Oktobersonntag wird die Zeit in Portugal wie in Deutschland um eine Stunde vorgestellt.
Zum Fahrstil der Portugiesen gibt es folgendes zu sagen: rasant, risikoreich, oftmals Schwierigkeiten, Abstände einzuschätzen. Also besser Augen und Ohren aufhalten!
Es gilt rechts vor links. Motorisierte Fahrzeuge haben dabei Vorrang. Beim Fahren im Kreisverkehr muss man Folgendes beachten:
> Fahrzeuge, die sich bereits im Kreisel befinden, haben Vorfahrt.
> Der rechte Fahrstreifen darf nur genutzt werden, wenn man an der ersten Ausfahrt des Kreisels abfährt, ansonsten muss man links fahren.
Die Promillegrenze liegt bei 0,5. Telefonieren ist nur mit Freisprechanlage erlaubt und es herrscht Gurtpflicht auf allen Sitzen.
Für Wohnmobile gelten folgende Tempolimits:
> bis 3,5 t: im Ort 50, außerhalb 90/100, auf Schnellstraßen 100 und auf Autobahnen 120 km/h
> über 3,5 t: im Ort 50, außerhalb 70/80, auf Schnellstraßen 90 und auf Autobahnen 110 km/h
Besondere Verkehrsschilder
> Atenção/Cuidado: Achtung/Vorsicht
> Curva Perigosa: Gefährliche Kurve
> De passagem: Vorfahrt achten
> Estacionamento proibido: Parken verboten
> Ir pela esquerda (direita): links (rechts) fahren
Vieles hat sich hier getan: Mittlerweile gibt es im ganzen Land verteilt sowohl kommunale als auch private Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten für Reisemobile. Versorgungsstellen für Wohnmobile mit Wasser, Abwasserentsorgung und Toilettenfach heißen im portugiesischen Área de Serviço de Autocaravanas (mit Parkplätzen) oder Estação de Serviço de Autocaravanas (reine Ver-/Entsorgungsstation ohne Parkplätze).
In den letzten Jahren sind viele neue privat betriebene und auch Gemeindestellplätze entstanden. Selbst auf manchen Autobahnabschnitten findet man Ver-/Entsorgungsstationen für Wohnmobile. Immer mehr Supermarktketten bieten Womo-Service mit Wasser, Toiletten- und Grauwasserentsorgung an. Eine ganze Reihe von Intermarchés im gesamten Land verfügen mittlerweile über eine Servicestation (siehe: www.intermarche.pt/lojas).
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