Heinz Zschech - Ostexpress in den Westen

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Das Jahr 1968 hat nach wie vor eine magische Ausstrahlungskraft. Meist werden damit allerdings nur die Studentenunruhen im Westen gemeint. Aber auch im damaligen Ostblock passierten weitreichende gesellschaftliche Veränderungen, wie vor allem in der Tschechoslowakei. Ähnlich waren in Russland die Bevölkerung und auch hier die Studenten sehr politisiert.
Mitten in diese Welt kommt der DDR-Bürger Martin Sarodnick, der in Moskau Film studieren will. Er gerät in eine faszinierende Untergrund-Bewegung aus vielen jungen Leuten mit unterschiedlicher ethnischer Herkunft. Eigentlich will er dort bleiben, aber schließlich erregt er bei einem Filmfestival einen Skandal. Danach beginnt eine abenteuerliche Odyssee durch den Ostblock mit vielen skurrilen und erotischen Episoden.

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„Schön“, sang sie, „Pädagoge. Aber höher zum Alt, das Philosophische in den Lauten, den Schlag in den Rätseln, höher zum Fremden, in die Magie.“ – Das wäre Kunst fast schon wieder, ein semantischer Trick im Syllabus, die Sprache verworren in anderer Sprache. Vermählt sein mit Zeichen, ohne Ehe zu sein, ein Tor in die Weite – deuten lernen und verstehen in Zeit, lauschen wie Tiere, wie die Natur und begreifen. Begreifenmachen das Bild seinem Betrachter. Indes, Lehrerin also? Ja, aber auf einer oberen Warte: Es bleibt ein Verhüllen, ein Heimlich dazu. Der Lehrer entblößt, entzaubert, zeigt ganz. Der in der Sprache dagegen gibt nur Ergebnisse an, nicht den Weg und erst gar nicht den Ursprung. Das fertige Werk ist ein fertiges Bild – aufgestellt, ausgestellt alles. Es sind die Gedanken, die Umformung, das Vormalige hinter der Wand, und die Kunst ist ins Leben getragen. Vielleicht. Das ist die Farbe. Und Aufgabe. Ein Vermitteln, das nicht fordert, verlangt.

Ihr Deutschlehrer war glücklich im Sieg. Für ihn zählten Prozente, und Monika zählte doppelt für ihn. Beim Malen sind Schlangen gestellt – und stehe mal an! –, eine Absage wäre ein Jahr für den Hund und ein Minus für die Zahlen der Schule. Da verzählt man sich schnell. Für die Sprachen ist es nicht leicht, aber ein Wink, eine Beurteilung, die sticht, kann den guten Rat billig machen und frei.

Russisch/Englisch – zwischen Saxonen und Russen, zwischen zwei Welten, auf einem Steg zum Wackeln, zum Todwackeln und Fallen steht ihr jetziges Leben darauf. Und Monika ist nüchtern geworden, der Regenbogen ist weg, das Artifizielle, die Sprachkunst, die Kunst. In das Entwirren wirrt ein wenig nur Langeweile hinein – kein Mehr, keine offenen Fragen, keine Zeilen dazwischen –, und Regeln und kristallene Worte wirken ohne den zufälligen Grad. „Das wäre der Anfang“, könnte man sagen, wenn es nicht das Ende schon wär’. Es ist das Bedrängen der Arbeit, der Vertrag, das Ziel unter dem Glas. Der Alltag sollte beginnen – undenkbar, zum Denken gezwungen –, die alltägliche Arbeit, das Maschinelle mit individuellem Verstrich, wie jede Maschine mal ist.

Dieser Gedanke würgte wie eine Kahlfläche zur Last, und Monika trägt ihn mit sich aus Leipzig in ihrem Gepäck. „Was aber soll’s! Bis dahin und dann.“ – Martin ist hier, der wird sie schon brauchen, und sie braucht es davon. Weit hinter dem Bahnhof ist Petra geblieben, hinter der Grenze, die Frankfurt passiert. Danach kommt mit Sicherheit Brest – die sicherste Grenze der Welt. Wer könnte die schon durchqueren? Wem gibt man den Schein zum „Betreten verboten“? – „Und die Touristen?“, denkt Monika sich. – „Petra hat Geld.“ Aber Zeit ist kein Geld und die Pässe liegen nicht auf der Straße herum. „Ob er sie liebt, diese Petra?“ – Eine Lücke saugt in der Stirn, in die ihre, in die von Sarodnick auch. –

„Wie eilig sind diese zwei Jahre mit Petra vergangen!“ – Sarodnick sieht sie wieder in sich, sieht ihren Blick in der Mensa der Uni von Leipzig. Dort studierte sie Ökonomie, und Martin aß in dem gleichen Saale zu Mittag. „Achtzig Pfennig mit Nachschlag“ – und das nutzte er aus, reichlich und stetig, gleich, was es gab –, er hatte Hunger und viel, und er hatte obendrein auch kaum Geld. Seine Eltern halfen ihm nicht — wegen der Medizin und der verlorenen Aussicht. Der Sohn wollte die Kunst, und er stopfte sich mit Fertigkost voll seine Ohren. Danach ging’s in die Mensa, mit Blutwurst, Sülze, Eintopf, Kartoffeln und Kraut – achtzig Pfennige haben, Pfennige für den Geschmack –, und die Küchendamen kannten ihn schon des Nachschlags wegen. Der indes reichte ihm dick bis zum Abend. Hundert Mark für den Monat, mehr hatte er nicht, hundert von der hundertjährigen Oma, die stand noch zu ihm. Dazu gesellten sich die Kreuzer für die Arbeit zur Nacht – bei der Post, auf der Messe, auf dem Bahnhof als Lasten-Verschlepper. Gut war es ihm mehr in der Kunstakademie, als ein Zeichen zum Zeichnen, als ein Stück außer Papier: rumstehen und Geldverdienen dabei – die Stunde fünf Mark, stehen und denken „Was macht man damit?“ Ein Hintern, ein Fetzen Fleisch auf dem Block und die Konturen panieren, sich Zustellen wie eine aufgerissene Palette, Standgeld bekommen ohne den Stand: „Irgendwie verliert man an Würde dabei.“

Es war Frederike, die ihm das Stehen verdross beim Faschingsball ihrer Schule oder danach – ja, kurz hernach war es wohl eher. Für ihn war es der erste Karneval in der Stadt und noch dazu bei den Künstlern, mit den berüchtigten Saiten, den Matratzen im Raum und den gemischten Getränken. Allein gewiss traute sich Sarodnick nicht, und so fragte er Dieter, den Freund aus der Schule, der in Leipzig studierte wie er. Der aber hatte zu tun, hatte eine Freundin sitzen zu Hause, musste ihr schreiben, wollte sie denken und konnte auch traurig sein bei. Dieter sagte sich ab, und Martin schilderte ihm den Fasching in Farben, nackt und berauschend, als kenne er sich da aus, als hätte er dort jedes beliebige Mädchen verbraten, und er briet seinen Plan: „Ich verspreche dir, was du willst, wen du willst – wenn du nur wölltest!“ – Aber Dieter wollte ja nicht – freilich, wer möchte schon nicht, mochte nicht wenigstens gucken?

„Man lässt uns nicht ein ohne Kostüme“, zerstreute er seine Betrachtung.

„… ohne Kostüm“, wiederholte Martin stur, „ganz ohne – oben und unten wie nichts.“

„Gut, ich nehme es bar“, toppte Dieter faustdick dem lästigen Freund hinter die Ohren. „Du nackt, oder sagen wir, in Unterhosen ‚verkleidet‘. Das wäre für mich womöglich ein Grund …“

„Das ist doch wohl nicht dein Ernst?“, stöhne Sarodnick und stand da ohne Hose. „Dann eben nicht. Tschüs! Ich muss den Brief weiterschreiben an Ilse.“ – „Hier“ – wieder ging Martin sich an den Gurt: „Ich werd’ es dir zeigen!“ Und kurzbeinig, peinlich – der Gummi war schlaff – watschelte er ohne Schuhe in wollenen Socken, und der Mut sank ihm in den Schnee vor der Tür an der Höheren Schule. Aber dahinter war Fasching, und er zog ihn mächtig hinein.

„Du warst doch schon drin!“, sagte einer noch auf der Straße und stieß ihn zur Tür, ohne zu fragen, ohne Billett.

Frederike malte im letzten Studienjahr Träume. Sie war groß und begabt und nahm Martin zu sich erfahren nach Haus. Ihr geliehener Mantel schlotterte ihm als bloße Stafette ums Knie. Sie aber gab den Stab an ihn weiter. Er fummelte dran, fand nichts dabei, fand überhaupt nichts bei sich und war drüber erstaunt: Frederike war seine erste richtige Frau, und er hatte nicht einmal richtig geschlafen mit ihr. Die Angst schlief mit ihm, er wusste nicht wie, nicht wohin, und das Mädchen wusste nicht mehr oder wusste, dass Männer nicht unbedingt sind, und nahm den Jungen wie Sahne. Der leckte es ab, machte sich nass, und die Frau schlief unter dem Mantel in Ruhe. Weit war der Weg zu den Mädchen, und große Worte gehörten nicht zu. Die Furcht saß bei Martin dazwischen, Kompromisse im Satz, das Abstreifen der eigenen Grenze.

„Ihren Pass bitte!“ – Sarodnick zeigt seinen Vermerk „Gültig für alle Staaten“. Und der erste Stempel drückt sich im Pass, und ein Gruß des Soldaten – gültig in jeder Armee – klappt hinter ihm zu: „Gute Reise für Sie!“

„Elende Fahrt!“ Zuhause jetzt hätte er Ferien, wie Petra, mit Petra im schönen August, im Zelt an der See, hätte ihren Mund in dem seinen – ihren, der schmal war und schnittig. Lange hatte es gedauert, bis der Kuss ihnen „saß“, und sie hatten sich festgeklammert im Glück. Am Morgen dann waren ihre Lippen geschwollen, und sie schämten sich beide darüber. Ihre Zärtlichkeit war ohne Lippen viel mehr, war ein vorsichtendes Grüßen, ein Ausweichen vor Zittern, vor Schmerz, war Bruder und Schwester, war eher Spiel als Berührung und Schmelzfluss im Sinn.

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