Heinz Zschech - Ostexpress in den Westen

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Das Jahr 1968 hat nach wie vor eine magische Ausstrahlungskraft. Meist werden damit allerdings nur die Studentenunruhen im Westen gemeint. Aber auch im damaligen Ostblock passierten weitreichende gesellschaftliche Veränderungen, wie vor allem in der Tschechoslowakei. Ähnlich waren in Russland die Bevölkerung und auch hier die Studenten sehr politisiert.
Mitten in diese Welt kommt der DDR-Bürger Martin Sarodnick, der in Moskau Film studieren will. Er gerät in eine faszinierende Untergrund-Bewegung aus vielen jungen Leuten mit unterschiedlicher ethnischer Herkunft. Eigentlich will er dort bleiben, aber schließlich erregt er bei einem Filmfestival einen Skandal. Danach beginnt eine abenteuerliche Odyssee durch den Ostblock mit vielen skurrilen und erotischen Episoden.

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Tretin fiel dadurch die Freude in seinen zu kleinen Schoß: Er bekam bessere Noten, bessere Kleidung, bessere Nahrung – er war ein Kind mit „vorbildlichem“ Vergangenheitsgrad. – „An Vaters-Statt“ nahm Kuleschow ihn ins Filminstitut, anstatt und an Statt – staatlicher Aussteuer-Statt. Und Tretin hielt die Klinke von Lews Wohnung in seiner eigenen Tasche. Das wissen alle im Institut, das nutzen viele, das nützt einigen auch: „Jakob, nimmst du mich zum Professor nach Hause mit?“ – „Was hat der Professor gesagt?“ Tretin lässt es sich auskosten im Munde. Jedoch Martin schmeckt das nicht sehr: „Was geht mich deren Vergangenheit an!“ –

„Was meint die Gruppe dazu?“, fragt Kuleschow. Und der Kurs ist gegruppt und gespalten: „Von wo weht der Wind eigentlich?“ – „Ist es nicht gut Kirschen essen dabei?“ – „Ist es rot?“ – „Eine Ampel?“ – Samwel steht auf:

„Ich bin zehn Jahre in der Partei und fresse mit Sarodnick an einem Tisch. ‚Antisowjetisch‘ – ist doch eine Fatz. Martin ist, wie er ist, und wie die meisten von uns. Der hat es im Kasten, sabbelt, wie er einfach so denkt und ist Kumpel und Kimme. Ich bin sein Freund und lege meine Hand ins Feuer für ihn. ‚Antisowjetisch!‘ – dass ich nicht lache. Tretin soll seine Worte vorsichtig wählen! Ich warne dich Zapp!“, wendet er sich an den Verräter. „Das Kollektiv bist nicht du, das Kollektiv bin ich und die anderen.“ – Tretin ist in seinen Holzsitz geklappt.

„Das, was Samwel sagte, kann ich nur noch bestätigen“, nickt Ljuba, die Lehrerin Ljuba, deren Mann und ihr Kind in Woronesch blieben und mit Ungeduld duldend warten auf sie. Ljuba, die jeden Morgen leise klopft an die Tür, auf die Bettkante zu Wowa sich setzt und ihm zart unter der Decke auf und ab streicht: „Wowotschka, du musst jetzt aufstehen, mein Kater.“ – Diese Ljuba knüpft eine neue Schleife in ihre Bluse, und ohne aufzusehen, sagt sie: „Das ist die Wahrheit!“ – André der Gruppenälteste, dreht sich zwei Meter in die Luft und saugt diplomatisch daran:

„Herr Professor, ich glaube, das ist alles ein großes Missverständnis. Jakob hat, seiner Jahre wegen, einfach nicht den Hintergrund, den eigentlichen Sinn in den Späßen, in den ironischen Äußerungen Martins begriffen.“

„Damit wäre die Sache abgeschlossen“, wischt der Professor die Unannehmlichkeit von dem Katheder, und mit einem Blick zu Tretin fügt er hinzu: „Mit Jakob red’ ich später noch selbst.“ –

„Die hätten dir ganz schön die Eier gebraten!“, meint Sjoma am Abend zu Martin. „Und das mit der Tschechoslowakei – behalte es lieber für dich“‚ ergänzt Wladimir. „Prag liegt zu weit weg, um es von hier richtig sehen zu können.“

„Mein Vater hat persönlich Dubček gekannt“, sagt plötzlich Wasili und drückt sich seine Locken zurecht.

„Dein Vater ist in der Partei?“, fragt Sarodnick neugierig den Bulgaren. „Sein Vater ist die Partei“‚ antwortet Sjoma. „Er hat im Politbüro sein Büro.“

„Sie haben auf der gleichen Schulbank gesessen“, erklärt Wasili‚ „auf der Parteihochschule in Moskau.“

„Die gleiche russische Küche und auf die gleiche russische Bank – für ihre Dienste den Lohn“‚ lacht Sjoma.

„Aber sie haben daraus nicht die gleichen Lehren gezogen“‚ ergänzt Wladimir schlau. „Die eine war kurz, die andere tief.“

„Alle zehn Jahre rückt er weiter nach oben“, glossiert der Armenier die Karriere von Wassilis Vater. „In dreimal zehn Jahren hat er nur noch unter sich einen winzigen Rest von den auserwählten Gesalbten: dreimal gewünscht, dreimal darfst du raten, dreimal geht es in die Hosen. Es hängt an der einmaligen Höhe, und die hängt bis sie fällt – die hängt, bis sie henkt. Sein Vater hofft auf das Letzte. Er will in den Himmel.“

„In dreimal zehn Jahren ist sein Vater dort, wo sein Banknachbar stand“, unterbricht ihn Wolodja.

„Vielleicht. Aber die Überlebenden leben heute sehr lange“, widerspricht ihm der andere.

„Zu Hause bei uns klebt ein Foto im Schrank“, erzählt Wasili weiter, „die ehemalige Klasse des Vaters von Moskau: In der vordersten Reihe, Seite an Seite, sitzen mein Vater und Dubček.“

„Es war nicht die richtige Seite gewesen“‚ weiß Samuel jetzt.

„In Moskau waren sie das allererste Mal zusammen, und auch das letzte Mal war es in Moskau gewesen. Das war Jahre danach.“

„Vor dem letzten Tag Dubčeks“, ironisiert der Armenier.

„Sie saßen da noch vor kurzem in Moskau hart auf der Bank, alle gemeinsam, die Genossen. Mein Vater sagte zu ihm: ‚Wir sind doch Freunde gewesen!‘ – Dubček sah sich um und fing an zu … weinen. Von den Bänken tröstete man ihn. ‚Wir sind das letzte Mal Freunde gewesen!‘“.

„Danach hat er ihn nie wieder gesehen.“

„Siehst du, Fritz, so schnell kann das gehen! Einmal probiert und dann in die Sterne gerotzt. Und du willst im Institut Vorträge halten! So etwas ist für die Fotz. Nimm dir ein Mädchen und schlaf mal darüber!“

„Ein Mädchen? Als wäre das hier bloß so einfach.“

„Du Klöppel bist natürlich verwöhnt. Bei euch lassen ja auch die Kinder schon an die Möse.“

„Na, na.“

„In Europa nehmen die kleinen Mädchen bereits Pillen“‚ bestätigt Wasili. „Was heißt ‚kleine Mädchen‘?“, fragt Martin.

„Dreizehn, vierzehn, fünfzehn usw.“‚ sagt Sjoma.

„Das glaube ich nicht“‚ zweifelt Wolodja.

„Oh ja! Ich leg dir die Eichel unter den Hammer. Da findest du garantiert keine mehr, die Jungfer noch wäre.“

„Ganz so schlimm ist es nicht“, streitet der Bulgare. „Samwel übertreibt wieder wie immer.“

„Meine Fresse! Übrigens, Fritz, erzähl doch mal! Bei euch gibt es jedes Jahr im Frühjahr ein Fest.“

„Hm. Und?“

„Und? – Da werden die kleinen Schnecken geknackt. Alle vierzehnjährigen Mädchen springen über die Klinge. Stimmt doch?“

Sarodnick wird rot, stottert, lacht hilflos und spürt die Augen auf sich gerichtet: „Na?“, fragen sie, und „Das kann doch nicht sein!?“ – Was soll er ihnen nur antworten? „Es gibt bei uns sicher für die Kinder, die die achte Klasse beenden, eine Feier …“

„Na bitte!“

„Nein! Das ist so eine … das ist die Konfirmation.“

„Was für Zeug?“

„Oder auch Jugendweihe.“

„Was hab ich gesagt? Weihe. Sakrale Weihe, wie zu vorchristlichen Zeiten: Das Mädchen wird dem Schwanze geweiht.“ – Und Sarodnicks abwehrende Worte verschlucken sich unhörbar im lauten Gelächter.

13

Beides hatte Martin damals gewollt, wünschen müssen unter Nachhilfe und Druck: Konfirmation für die Eltern und für das Dorf, die Jugendweihe jedoch für die Schule, für seinen Lehrer, der geradeheraus ihm erklärte: „Ohne Weihe – keine Oberschule, und ohne Oberschule – kein Studium.“ – Damit hatte man ihm freilich die Unschuld genommen, die Unschuld der freien Entscheidung, das, was vor der Vergewaltigung steht.

Die Bibel und „Weltall, Erde, Mensch“ schenkte man ihm: zwei Bücher – für jede Hand eins, für jeden Glauben einen Titel oder für den Nicht-Glauben eine Erklärung. Als Vorhang oder als Fortsetzung las sich die Heilige Schrift als ein hinter dem Weltall, ein „Was kommt nach dem Buche der Erde und unseres Alls“. – Sie war Strenge für Martin, schwarzer Ornat, war weiße Gesichter und auswendig gelernte Gesänge. Die Konfirmation indes war das Dorf, die Isolation, war das Ghetto der Religion.

Manchmal hörte man hinter dem Altarraum Gelächter, das aus den Ruinen kam, welche die Kirche – die selbst fensterlos, turmlos, mit abgeschlagenem Haupte – umgaben, umtrauten, trauerten, den Krieg beschworen und „Gott bewahre“ noch schrien. Dieses Lachen war ein Schieflachen also, eins aus den Trümmern, in denen die Stadtkinder Tabak verteilten und Seiten aus ihren Heften fetzten, um sich Zigaretten zu drehen. Zu Hause sagten sie „Religionsunterricht!“, hier aber starrten sie in die Asche, die glühte, verschluckten das Husten, und ihre Augen warteten auf das Wunder.

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