Maren Bohm - Hermann Hesses wundersame Geschichte

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Hermann Hesses wundersame Geschichte: краткое содержание, описание и аннотация

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Bernd und Karla befinden sich beide in einer Existenzkrise und beschließen als Ausweg, etwas Verrücktes zu tun: Sie fälschen einen Roman von Hermann Hesse, und zwar einen zweiten Teil von «Narziß und Goldmund».
Das Fälschen der Erzählung ist das eine – das andere ist die Konstruktion einer plausiblen Story über das ›verschollene‹ Manuskript, die den kritischen Verleger und die Experten überzeugt. Es gilt zu klären: Warum hat Hesse das Manuskript nicht selbst veröffentlicht? Wie sind Bernd und Karla an das Manuskript gekommen? Die Fragen weisen in die Zeit zwischen 1933 und 1936 und Hesses Stellung in Deutschland, die Narziß' Position im Hinblick auf die Pogrome seiner Zeit ganz ähnlich is

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Bernd hatte beim Erzählen mehr nach innen und auf den Marmortisch geschaut, nun blickte er hoch und sah eine strenge, scharfe Stirnfalte auf Karlas Gesicht.

»Besonders die jungen Mädchen. Ist dir eigentlich klar, was das fürs Mittelalter heißt? Mit zwölf konnte man verheiratet werden, und das galt als Fortschritt.«

»Entschuldige, es handelt sich um Dichtung. Außerdem betont Hesse oder der Erzähler, wie du es nimmst, dass Goldmund niemals ein Kind verführt hätte.«

»Nun ja, man sollte nicht die Elle Realität an die Dichtung legen. Bleiben wir textimmanent. Ich vermute, der Meister Niklas hatte eine Tochter.«

»Die unnahbar und schön und kalt ist und die Goldmund nicht verführt. Allerdings, jetzt kommen wir zu dem künstlerischen Aspekt, nachdem er seine Holzfigur vollendet hat, es ist der Jünger Jesu Johannes, der die Züge von Narziß trägt, bietet Meister Niklas ihm an, zu bleiben, ebenfalls ein Meister zu werden und die stolze Tochter Lisbeth zu heiraten. Goldmund lehnt dies ab, obwohl ihm bewusst ist, dass er sich als Künstler noch weiter vervollkommnen könnte, und geht wieder auf Wanderschaft. Mit der Johannesfigur hat er das geschaffen, was in ihm ruht. Seine Sehnsucht gilt der Mutter, der Urmutter, die Leben spendet und den Tod bringt. Sie ist Liebe und Lust und zugleich Grab und Verwesung. Sie darzustellen ist sein höchstes Ziel. Goldmund ahnt, dass ihm dies noch nicht, vielleicht niemals möglich ist. So lehnt er ein bürgerliches Leben und die Ehe ab, die ungebundene Liebe und Wollust scheinen ihm das Einzige zu sein, wodurch das Leben wahrhaft erwärmt wird und mit Wert erfüllt werden könne. Er will die Freiheit und verlässt Meister Niklas, die schöne Lisbeth und die Kunst.

Was dann beschrieben wird, ist das Grauen der Pest. Mit einem Gesellen, Robert, zieht Goldmund umher. Goldmund trifft in einer durch die Pest nahezu ausgestorbenen Stadt auf ein Mädchen, Lene, das im Fenster sitzt und sein Haar kämmt. Er lockt sie, sich ihnen anzuschließen. Den Sommer über verbringen sie im Wald in einer Hütte, wobei von vornherein klar gestellt wird, dass Lene nur Goldmund gehört. Bisweilen plagt sie Goldmund damit, dass sie Angst vor einer Trennung hat, weswegen sie von Goldmund ein ›kleines dummes Kind‹ geheißen wird. Besonders Ungemach bereitet ihm ihre Vermutung, dass sie schwanger sein könnte. Jedenfalls eines Tages wird Lene beim Beerensammeln überfallen, Goldmund, der ihr Schreien hört, tötet den Mann. Sie allerdings ist von diesem gebissen, wird krank und stirbt an der Pest.«

»Das ist nun eine Problemlösung. Die Frau stirbt und der Mann ist frei, ohne schuldig zu werden, und kann sich in seiner Entwicklung vervollkommnen«, bemerkte Karla in sarkastischem Ton.

Bernd sah erschrocken hoch in ihr bleiches Gesicht.

»Aber es ist nur ein Roman, genauer eine Erzählung. Es ist doch nur Dichtung«, versuchte er Karla zu beschwichtigen.

»Eben. Im realen Leben sterben die Frauen auch nicht so schnell.«

Er war fassungslos und wusste darauf nichts zu sagen. Dann fiel ihm ein, dass Hesse gerade diese Textstelle vergessen hatte, als er die Erzählung nach über 20 Jahren wieder las. Sollte er das Karla mitteilen oder nicht?

Möglichst unbemerkt zog Bernd den Ärmel von seinem braunen Wollpullover zurück und sah auf die Uhr. Den nächsten Zug nach Hamburg könnte er noch erreichen, wenn Karla ihn fuhr und sie sich beeilten. Wie teuer war wohl dieses Frühstück?

»Wollen wir gehen?«, fragte er behutsam.

»Gehen? Jetzt? Das Buch ist wohl noch nicht zu Ende.«

»Natürlich nicht. Gut, also. Goldmund zieht weiter, die Pest wütet noch immer. Er trifft auf ein Judenmädchen, Rebekka, dessen Vater bei einem Pogrom verbrannt worden ist. Sie ist die einzige Frau, die sich Goldmund verweigert und in Hass und Ekel ihrem Untergang entgegenstrebt.«

»Stirbt sie denn?«

»Wahrscheinlich, letztlich bleibt dies offen. Goldmund stürzt sich darauf in Pestorgien, wird ergriffen von der Sehnsucht nach der Kunst, die allein dem Tode entreißen kann. Hoffnungsvoll sucht er Meister Niklas auf, der jedoch gestorben ist. Seine schöne Tochter ist verblüht.

Dann wird der Höhepunkt seines Liebeslebens geschildert, eine Nacht mit der Konkubine des Grafen Heinrich. Der Augenblick erscheint günstig. Der Fürst hat hohe geistliche Gäste. Allerdings nach dieser ekstatischen Nacht im Palast des Grafen wird Goldmund in der zweiten gefasst und zum Tode verurteilt. Da wird er selber zum Opfer der Frau. Agnes, so heißt die Kebse des Grafen, verrät ihn. Sie hat ihn gewarnt: ›Ich kann nur Männer lieben, die im Notfall ihr Leben daran wagen.‹ In der gemeinsamen Liebesnacht nennt sie ihn Goldfisch, ein Symbol bei Hesse für Schönheit und Hingeschlachtetwerden. Dir also zum Trost, dass es auch Goldmund schlecht ergeht, ist er in der zweiten Liebesnacht auf der Flucht vor dem Grafen in der Kleiderkammer eingeschlossen und wird ohne langes Fackeln zum Tode verurteilt.«

Bernd schwieg, sah sich nach dem Kellner mit der langen schwarzen Schürze um, holte sein Portemonnaie aus seiner Parkatasche und meinte: »Wollen wir zahlen?«

»Noch nicht«, erwiderte Karla und legte zu Bernds Verwunderung ihre Hand auf die seine.

»In dem Zimmer, in dem du letzte Nacht geschlafen hast, hat so ein Typ wie Goldmund gewohnt. Ich kam aus Köln zurück, sehr zufrieden, ich hatte Heinrich Böll für den TAGESSPIEGEL interviewt, kurz bevor er in Stockholm den Nobelpreis entgegennahm. Da schloss ich abends die Wohnungstür auf, hatte zuvor noch Sekt und Austern im KADEWE besorgt, ging leise den Flur entlang, ich wollte meinen Goldmund überraschen, da klebte an der Goethebüste ein Zettel mit den Worten: ADIEU, DU SCHÖNE!

Ich erspare dir zu schildern, wie ich mich gefühlt habe. Aber das ist nicht alles. Jetzt macht mein Goldmund, Hubertus heißt er, Karriere mit den Fotos, die du an der Wand gesehen hast. Eine Ausstellung in Düsseldorf, beste Kritiken. Und ich, ich habe ihm schriftlich die Erlaubnis gegeben, das eigentliche Aktfoto zu veröffentlichen. Man kann mich zwar nicht erkennen, aber ich bin nackt.«

Mit einem Mal war ihr Gesicht eingefallen, tiefe Ränder unter den Augen. Bernd mochte gar nicht hinsehen. Sie raffte sich auf, steckte ihre Zigarettenpackung in ihre Handtasche.

»Wann fährt dein nächster Zug?«, fragte sie nüchtern.

»Einen haben wir gerade verpasst. Der nächste fährt in drei Stunden.«

»Okay. Wenn du willst, kannst du noch mal zu mir kommen«, schlug sie vor.

Bernd nickte, rief den Kellner, bezahlte und dachte beim Herausgehen durch die Holzdrehtür:

Sie fürchtet sich vor ihrer Wohnung.

»Da sind wir wieder«, bemerkte Karla, während sie die schwere Eingangstür zum Treppenhaus aufschloss, und es klang eher resigniert als erleichtert.

Bernd folgte ihr die frisch gebohnerte Holztreppe hinauf. Was sollte er hier? Die vier Plastiktüten mit den Hermann Hesse Büchern hatte er ohnehin im Auto gelassen. Aber was sollte er in Hamburg? Was sollte er überhaupt irgendwo?

Wie der Steppenwolf, durchfuhr es ihn. Wie Hesses Harry Haller. Dessen Leben war auch zuerst in Scherben zerbrochen, bevor er der Steppenwolf, der heimatlose, der einsame Hasser der kleinbürgerlichen Welt, bevor Vereinsamung sein Schicksal wurde. Der hatte seinen bürgerlichen Ruf, sein Vermögen verloren und hatte es lernen müssen, auf die Achtung derer zu verzichten, die bisher vor ihm den Hut gezogen hatten. Nun hatte er selbst zwar kein Vermögen verloren, so doch, noch schlimmer, die materielle Grundlage für sein ganzes Leben. Und den Hut hatte auch nie jemand vor ihm gezogen, was ohnehin unüblich geworden war, aber als Lehrer hätte er doch ein Mindestmaß an Respekt erwarten dürfen. Es war zum Verzweifeln. Der Duft nach Weihnachtsbäckerei, der ihm aus einer Wohnung im ersten Stock entgegenströmte, verursachte ihm Ekel. Und noch mehr der vor der Wohnungstür herausgeputzte Weihnachtsbaum, dessen unzählige Glühbirnen zu allem Überfluss auch noch bunt leuchteten. Sonderbar diese Ähnlichkeit, wie er sich als Steppenwolf fühlte, was er bisher immer von sich gewiesen hatte. Im Roman stand eine Araukarie auf dem Vorplatz der Wohnung im ersten Stock, zeugte von Ordnung, ängstlich-rührender Hingabe an kleine Gewohnheiten und Pflichten. Der Steppenwolf verachtet diese bürgerliche Reinheit und Anständigkeit nicht einmal, obgleich er sie doch hasste. Was für ein Widerspruch. Wie ihn selbst diese bürgerliche Anständigkeit anwiderte, wie er sie verabscheute. Und doch war auch er wie der Steppenwolf der Sohn seiner Mutter – er war einmal Kind gewesen, hatte aufgeregt auf den Weihnachtsabend gewartet und auf den Augenblick, wo er ins Wohnzimmer durfte und die Kerzen am Tannenbaum brannten. Das war vorbei – für immer. Was blieb, war Entwurzelung. Was blieb, war eine Welt, von der er selbst aber ausgeschlossen war. Und während Bernd nun im Treppenhaus neben Karla stand, die sich lebhaft mit einer Frau im braunen Wintermantel mit grünem Hut unterhielt, fasste Bernd den Entschluss: Er wollte sich wie der Steppenwolf ein Datum setzen, an dem er Selbstmord begehen konnte. Beim Steppenwolf war es der 50. Geburtstag, bei ihm selbst wäre es der 30. Wenn bis dahin nicht irgendein Sinn in seinem Leben erkennbar wäre, dann würde er sich die Erlaubnis erteilen, zum Rasiermesser zu greifen.

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