Maren Bohm - Hermann Hesses wundersame Geschichte

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Hermann Hesses wundersame Geschichte: краткое содержание, описание и аннотация

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Bernd und Karla befinden sich beide in einer Existenzkrise und beschließen als Ausweg, etwas Verrücktes zu tun: Sie fälschen einen Roman von Hermann Hesse, und zwar einen zweiten Teil von «Narziß und Goldmund».
Das Fälschen der Erzählung ist das eine – das andere ist die Konstruktion einer plausiblen Story über das ›verschollene‹ Manuskript, die den kritischen Verleger und die Experten überzeugt. Es gilt zu klären: Warum hat Hesse das Manuskript nicht selbst veröffentlicht? Wie sind Bernd und Karla an das Manuskript gekommen? Die Fragen weisen in die Zeit zwischen 1933 und 1936 und Hesses Stellung in Deutschland, die Narziß' Position im Hinblick auf die Pogrome seiner Zeit ganz ähnlich is

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»Na, da bin ich mir nicht so sicher. Aber du hast recht: Das Schärfste kommt noch, nämlich eben diese Anklage, ich sei ein Sympathisant, ja einer Unterstützer der Terrorgruppe RAF.«

»Andreas Baader und Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin? Kennst du die denn wirklich, ich meine persönlich?«

»Ja, das ist der Punkt, den ich mir nicht verzeihe. Meine eigene Feigheit. Wie jeder wusste ich, dass Gudrun Ensslin in Frankfurt einen Kaufhausbrand gelegt und deswegen verurteilt worden war, aber wegen der Revision auf freiem Fuß lebte. Ich wusste auch, dass Ulrike Meinhof sie interviewt und viel Verständnis für ihre Auffassung, dass nur Gewalt die Verhältnisse ändern könne, gezeigt hatte. Und ich wiederum hatte bei Ulrike Meinhof ein Seminar über Publizistik gehört, wir haben zusammen Filme gedreht. Jedenfalls kurz bevor Gudrun Ensslin untertauchte und nach Rom abhaute, schob ich mit meinem Tablett nichts ahnend durch die Mensa der FU und suchte nach einem stillen Plätzchen. Da rief plötzlich Ulrike Meinhof mir zu, ich möge mich doch an ihren Tisch setzen. Natürlich erkannte ich Gudrun Ensslin, wusste, dass sie kriminell war, ja, mehr als das, nämlich eine Terroristin, auch wenn sie zu diesem Zeitpunkt noch keine Mordanschläge verübt hatte. Blitzschnell versuchte ich die Nachteile, die sich daraus für mich ergeben könnten, abzuschätzen. Aber ich gebe es zu, mir war klar, dass ich falsch handelte mich dazuzusetzen. Es ist verrückt, man scheut sich mehr davor, eine Unhöflichkeit zu begehen als den Mut aufzubringen, sich aus einer Lebensgefahr zu retten.«

»Hm«, kommentierte Karla.

»Was soll ich sagen. Das Essen verlief äußerst unangenehm. Dass ich Lehrer werden wollte und diesem Scheißsystem dienen wollte, belustigte Gudrun Ensslin zunächst, dann beschimpfte sie mich aufs Widerwärtigste. Sie hat ja diese Art des bornierten aggressiven Hochmuts. Schließlich stand sie auf und erklärte, ihr werde übel, mit so einem Kapitalistenlecker an einem Tisch zu sitzen und zu essen. Stand auf und ging.«

»Und Ulrike Meinhof. Wie hat die sich verhalten?«

»Stumm. Sie hat nichts dazu gesagt. Ich glaube, sie bewundert die Ensslin und wagt es nicht, einen eigenen Standpunkt zu vertreten. Das hat sich ja gezeigt, als sie selbst in die Illegalität bei der Befreiung des Terroristen Baader gegangen ist. Vollkommen verrückt, ist eine anerkannte Journalistin, geradezu berühmt, und springt aus dem Fenster der Ensslin und Baader nach, ist ab da kriminell.«

»Ich sehe das anders«, entgegnete Karla entschieden. »Ulrike Meinhof hat mit sich gerungen, ob sie für eine Veränderung der Gesellschaft lediglich schreiben oder aber ihrer wahren Auffassung folgen sollte, dass dies nur mit dem bewaffneten Kampf zu erreichen sei. Sie hat es um ihrer Selbstachtung getan. Sie hat, um es mit deinem Jaspers zu sagen, ihre Existenz erschaffen.«

»Naja, wie du meinst. Jedenfalls damals in der Mensa ist sie wortlos aufgestanden. Und ich, ich bin fotografiert worden und seitdem werden mir alle früheren Aktivitäten als Vorbereitung in den Terrorismus, zumindest als Kampf gegen die freiheitliche Grundordnung ausgelegt. Pech hatte ich dazu auch noch, denn ich war zum selben Zeitpunkt in Rom wie die Ensslin. Das alles und noch ein paar Details dazu, zum Beispiel ein Vortrag von Marcuse, bekam ich bei der sogenannten Anhörung vorgesetzt. Kurz danach, schon Anfang Dezember entschieden dann Verwaltungsbeamte, dass ich mich nicht positiv im Sinne des Grundgesetzes zur demokratischen Grundordnung bekenne und deswegen im gesamten öffentlichen Dienst nicht eingestellt werden darf. Berufsverbot«, sagte er bitter.

»Und nun? Was machst du nun?«

»Ich? Was ICH mache? Nichts, denn mit mir wird gemacht . Ich kann gar nicht mehr frei über mein Leben bestimmen.«

»So philosophisch habe ich das nicht gemeint. Ich dachte eher ganz konkret«, bemerkte Karla, zündete sich eine Zigarette an und lehnte sich auf ihrem Sofa zurück.

»Ganz konkret werde ich morgen meine letzten Habseligkeiten aus Berlin holen, nach Hamburg fahren, zu meinen Eltern zurückziehen, ihnen auf der Tasche liegen und ihr Gejammere anhören, dass ich mein BAföG zurückbezahlen muss und nicht kann. Nach Weihnachten werde ich mich nach einem Hilfsarbeiterjob umschauen. Ich bezweifele allerdings, dass ich einen bekommen werde. Wenn so ein Arbeitgeber sieht, dass ich ein Prädikatsexamen habe, Erste und Zweite Staatsprüfung mit 1, dann wird der doch misstrauisch, fragt, was ist faul an dem Jungen. Und natürlich wird er auf Terrorismus tippen, schließlich werden alle jungen Leute, insbesondere Studenten von der älteren Generation verdächtigt, Terrorist zu sein. Da wäre es besser, ich hätte einen Bruch begangen, hätte meine Zeit im Knast abgesessen und hätte einen Bewährungshelfer, der sich dafür verbürgt, dass ich sauber bin.«

Karla schüttelte unwillig den Kopf und drückte ihre Zigarette aus:

»Puh. Ich kann nicht mehr. Es ist spät und ich muss ins Bett.«

Wie betäubt stand Bernd auf.

»Ich gehe dann«, sagte er und graute sich davor, im Regen durch die Nacht zu laufen. Unbeholfen stand er da, nahm seine Hornbrille ab und rieb sich die Augen.

Sie fühlte seine Not.

»Wenn du magst, kannst du hier gerne übernachten. Das Hochbett ist frei, ich selbst schlafe immer in meinem Zimmer.«

Als hätte er nichts gehört, ging er in den Flur, nahm seinen Parka von der Goethe-Büste.

Karla folgte ihm. Mit einer Kopfbewegung zum hinteren Zimmer schlug sie ihm vor:

»Schau es dir doch einmal an.«

Sie öffnete die Tür, knipste das Deckenlicht an. Bernd erkannte mit einem Blick, warum Karla vorhin die Tür so schnell geschlossen hatte. Die rückseitige Wand war von der hohen Decke bis zum Parkettfußboden mit Aktfotos ausgefüllt. Es war anscheinend immer dieselbe Frau, auf der Seite liegend, den Rücken dem Betrachter zugewandt. Ihr langes Haar floss verführerisch über ihre Schulter hinab. Keines der Fotos zeigte die Frau in ihrer Nacktheit, sondern künstlerisch verfremdet wie eine Düne in der Sahara, eine Welle im Ozean, ein Gebirge vor einem tiefen Himmel, eine Wolkenwand in der Klarheit des Kosmos. In der Mitte der Wand fehlte ein Bild und Bernd vermutete, es war der Akt. Sonst war der Raum bis auf das überdimensionale Hochbett fast leer, eine Arbeitsplatte aus Glas auf einer verschlungenen Metallkonstruktion, davor ein mit dunkelrotem Königssamt bezogener Armsessel zog den Blick auf sich.

Karla deutete auf einen ziemlich ramponiert aussehenden Mahagonischrank: »Da müsste noch Wäsche für dich drin sein. Ich mag da nicht hineingucken.«

Sie schluckte und Bernd hatte den Eindruck, sie schämte sich, dies zugegeben zu haben.

»Du brauchst noch eine Zahnbürste«, bestimmte sie und schob ihn resolut in das Badezimmer, in dem es wundervoll roch und die Parfums, Seifen, Schminke in einem offenen Wandschrank schön drapiert waren. Umso mehr verwunderte es Bernd, dass genau gegenüber der Toilette an der Tür ein Plakat mit Reißnadeln befestigt war, auf dem auf schwarzem Grund mit roten Lettern stand:

MACHT KAPUTT

WAS EUCH KAPUTT MACHT!

»Ich hole dir noch Bettwäsche«, sagte sie und wollte rasch entschwinden.

»ÄH, könntest du mir auch einen Wecker geben. Ich muss tierisch früh aufstehen. Ich bin auch ganz leise und stör dich nicht.«

Karla sah ihn abwartend an.

»Ich muss morgen früh meine letzten Sachen aus Berlin holen. Die sind in einem Kohlenkeller in Charlottenburg. Und der wird kurz vor 4 Uhr aufgeschlossen und kurz nach halb fünf zugeschlossen. Ich muss genau zwischen 4 und halb 5 da sein, damit ich niemanden treffe.«

Karla zog die Stirn kraus.

»Der Kohlenkeller gehört zu der WG, in der ich gewohnt habe. Als meine Mitbewohner hörten, dass ich Berufsverbot habe und dann auch noch wegen Terrorismusverdacht, musste ich auf der Stelle ausziehen. Sie, auch Günther, du kennst ihn doch auch noch aus der Schulzeit in Hamburg, also auch der hat mir gerade gestattet, meinen Kram im Keller unterzubringen. Was ich nicht transportieren konnte, mein Bett, meinen Schreibtisch und so hat mir Günther für 20,- Mark abgekauft.«

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