Maren Bohm - Hermann Hesses wundersame Geschichte

Здесь есть возможность читать онлайн «Maren Bohm - Hermann Hesses wundersame Geschichte» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Hermann Hesses wundersame Geschichte: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Hermann Hesses wundersame Geschichte»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Bernd und Karla befinden sich beide in einer Existenzkrise und beschließen als Ausweg, etwas Verrücktes zu tun: Sie fälschen einen Roman von Hermann Hesse, und zwar einen zweiten Teil von «Narziß und Goldmund».
Das Fälschen der Erzählung ist das eine – das andere ist die Konstruktion einer plausiblen Story über das ›verschollene‹ Manuskript, die den kritischen Verleger und die Experten überzeugt. Es gilt zu klären: Warum hat Hesse das Manuskript nicht selbst veröffentlicht? Wie sind Bernd und Karla an das Manuskript gekommen? Die Fragen weisen in die Zeit zwischen 1933 und 1936 und Hesses Stellung in Deutschland, die Narziß' Position im Hinblick auf die Pogrome seiner Zeit ganz ähnlich is

Hermann Hesses wundersame Geschichte — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Hermann Hesses wundersame Geschichte», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

S chwanheide, hier ist Schwanheide! Werte Reisende, wir begrüßen Sie in der Deutschen Demokratischen Republik! Alle Reisende, die nicht nach Berlin fahren, werden aufgefordert, sofort auszusteigen, da dieser Zug bis Berlin nicht hält! Ich wiederhole, Schwanheide …, tönte es aus dem Lautsprecher .

Ein hagerer Mann am Fenster dozierte, wie lange vor dem Transitabkommen die Züge an der Grenze aufgehalten und die Reisenden schikaniert wurden. Nun erfolge die Passkontrolle von ›denen da drüben‹ zum Glück im Zug. Er verstummte erschrocken, als ein Mann der Passkontrolleinheit des Ministeriums für Staatssicherheit hineinkam. Bernd befürchtete Schlimmstes, war angenehm überrascht, als sein Pass mit demonstrativer Nachlässigkeit betrachtet wurde, worüber er im Nachhinein erschrak. Vermutlich hatte ein Spitzel der Stasi den Vorfall beobachtet. Er galt offenbar als Freund der DDR? Bernd fing wieder an zu zittern und konnte nur mit Mühe das Klappern der Zähne unterdrücken. Fast hätte er geweint.

Karla beobachtete es hinter ihrem Journal, nahm ihn, als sie endlich am Bahnhof Zoo hielten, unter den Arm und schob ihn aus dem Waggon. Er hatte Mühe, die Stufen zum Bahnsteig hinabzusteigen, fasste sich dann aber, machte sich los, behauptete: »Es geht schon«, und stolperte die Bahnhofstreppe hinunter. Zielstrebig kämpfte sich Karla zu einer Imbissbude auf dem Bahnhofsvorplatz, kaufte auf die Schnelle zwei halbe Grillhähnchen mit Pommes und steuerte auf eine Taxe zu. Unschlüssig blieb Bernd stehen.

»Na, komm«, rief sie, die Wagentür schon in der Hand. »Steig ein. Wir fahren zu mir.«

Wie getrieben, hechtete Bernd auf den Rücksitz des Wagens. Der Taxifahrer fuhr los, noch ehe Karla den Straßennamen genannt hatte. Ampeln, dichter Verkehr, Reklame, Weihnachtsbeleuchtung. Bernd starrte hinaus wie in eine fremde Welt.

Der Kurfürstendamm erstrahlte im Glanz funkelnder Weihnachtsbäume, über die künstlicher Schnee ein zauberhaftes winterliches Flair verbreitete. Menschenmengen vor den Restaurants, den Schaufenstern, an den Straßenkreuzungen. Auch wenn Bernd sich nicht von ihrer Reklamefröhlichkeit täuschen ließ, auch wenn wohl viele von ihnen unglücklich waren, so hatten die Menschen da draußen doch eines gemeinsam: eine Existenz. Sie alle hatten ein Auskommen, ein Zuhause. Er aber, er war verflucht, von Ort zu Ort zu fliehen, wie Kain rastlos und heimatlos auf Erden zu sein. Nein, so sinnierte er weiter, während sie Richtung Schönebeck abbogen und der Geruch der Grillhähnchen sich im Wagen ausbreitete, das Kainszeichen würde ihn nicht schützen vor den Nachstellungen der anderen. Noch weniger wäre es, dachte er bitter, eine Auszeichnung, ein Zeichen des Adels des edlen Menschen vor der Masse der Feiglinge, wie Hermann Hesse es in seinem Buch Demian hingestellt hatte. Denn Hesses Romanheld Demian gelingt es wie von Zauberhand, den Weg nach innen, des Gewissens zu gehen und gleichzeitig gesellschaftlich Achtung und Respekt entgegengebracht zu erhalten. Hesse hatte fein säuberlich unterschieden zwischen der inneren Welt des Geistes und der rohen Außenwelt. Hesses Demian verkörpert die Vollkommenheit der Menschwerdung, der Individuation und sagt gleichwohl von sich, er sei nie gerne nach außen aufgefallen und habe immer eher etwas zu viel getan, um korrekt zu sein. Er selbst aber, er war gebrandmarkt, geächtet.

»Hey, Bernd, aufwachen! Wir sind fast da«, wandte sich Karla zu ihm um.

Bernd schreckte auf. Die Taxe bog links in eine Seitenstraße ab. Zwischen den heftig sich hin- und her bewegenden Scheibenwischern sah er Mietskasernen aus der Gründerzeit, hohe Kastanienbäume im fahlen Licht der Straßenlaternen.

»Sie können dort vor dem Antiquitätenladen halten«, sagte Karla und fingerte in ihrer Handtasche nach ihrem Portemonnaie. Der Taxifahrer fluchte über den strömenden Regen, Bernd ergriff ihre Reisetasche und hetzte hinter Karla zwischen den parkenden Autos über das spiegelnde Kopfsteinpflaster.

Reifen quietschten. Lautes Hupen. Der Autofahrer zeigte ihm einen Vogel. Verdattert überquerte Bernd die Straße und blieb neben Karla vor einem grauen Mietshaus mit Balkonen stehen. Mit einem langen altertümlichen Bartschlüssel schloss Karla die Flügeltür auf. Licht aus einer Messinglampe flackerte über dem mit rötlichem Marmor ausgelegten Gang.

»Ich wohne im Hinterhaus«, sagte sie, durcheilte den Flur, öffnete die Hintertür und trat auf den regenüberschwemmten Hof. Bernd trat in eine Pfütze. Im Hinterhaus stieg sie die anfangs breite, dann von Stockwerk zu Stockwerk schmaler werdende Holztreppe hinauf. Bernd folgte ihr, die Reisetasche umklammert, und kam nicht umhin, ihre schönen Beine zu bemerken. Es fiel ihm sogar ein, dass sie früher einen langen schwarzen Zopf hatte, und er befand, dass die kurzen Haare mit den großen runden Ohrringen ihr gut standen.

»VoilÆ, Monsieur, treten Sie ein«, lächelte Karla und öffnete die Tür zu ihrer Wohnung. Bernd betrat ein edel eingerichtetes Apartment, welches durch seine leichte Unordnung sympathisch wirkte. Er sah sich um, wo er seinen Parka lassen konnte. Hinter der weißen Flügeltür war ihr Wohn- und Arbeitszimmer, vermutete er. Hinten im Flur stand eine Tür offen, die Karla sofort schloss. Einen Raum mit einem riesigen Hochbett hatte er auf die Schnelle erkennen können.

Seinen Parka hängte Karla über eine Büste von Goethe. Dann schon schob Karla ihn in die Küche, knipste das Deckenlicht an, holte zwei Teller aus dem weißen altmodischen Küchenschrank und forderte ihn auf: »Setz dich.«

Bernd überlegte, ob er auf dem grünen Plüschsofa Platz nehmen sollte, zog dann aber vom Fenster einen Küchenstuhl heran.

»Ich sitze da gerne und schaue auf den Hof«, gestand Karla zu Bernds Verwunderung, denn es klang fast wie eine Entschuldigung.

»Bier?«, fragte sie und nahm auf Bernds Nicken hin zwei Flaschen aus dem Kühlschrank.

Genüsslich ließ sie sich auf dem Sofa nieder, biss in ihr Grillhähnchen und sagte kauend: »Nun erzähl mal. Was ist eigentlich los?«

Er sah sie an und sagte tonlos: »Ich bin vom Radikalenerlass betroffen. Ich habe Berufsverbot. Ich wollte Lehrer werden, weißt du. Aus – vorbei der Traum, für immer.«

Bernd ließ die Schultern hängen und sah Karla unglücklich hinter seinen dicken Brillengläsern an.

»Duuuuu?« Karla zog die Stirn kraus. »Wieso denn du? Du hast dich doch schon als Schüler mehr für Philosophie als für Politik interessiert. Du – ein Verfassungsfeind? Das ist doch lächerlich!«

»Lächerlich ist gar nichts. Wie heißt es im Radikalenerlaß vom 28. Januar 1972?:

Ein Bewerber, der verfassungsfeindliche Aktivitäten entwickelt, wird nicht im öffentlichen Dienst eingestellt. «

Bernd zog die Mundwinkel verbittert herunter. Schluckte. Und wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. »Zu ewigem Schweigen verurteilt. Mundtot gemacht. Von wegen Menschenrechte. Recht auf freie Meinungsäußerung.«

»Nun ja, unser Bundeskanzler Brandt, immerhin SPD, prahlt mit dem Slogan:

Mehr Demokratie wagen «, bemerkte Karla.

»Daran habe ich auch geglaubt. Ich muss schon zugeben, das Berufsverbot hat mich überrascht, um es einmal neutral auszudrücken. Ich habe im Sommer mein Zweites Staatsexamen gemacht und habe mich darauf für den Schuldienst beworben. Zuerst habe ich mir nichts gedacht, als ich auf meine Bewerbung keine Antwort erhielt. Verunsichert war ich, als Günther, mit dem habe ich in einer WG gewohnt, also als der zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und kurz danach eingestellt wurde. Wie man das so macht, habe ich versucht, mich zu beruhigen. Behörden arbeiten eben langsam und so. Trotzdem …«

Bernd schnappte nach Luft: »Ich halte das nicht aus. Ich ersticke. Können wir mal das Fenster aufmachen?«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Hermann Hesses wundersame Geschichte»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Hermann Hesses wundersame Geschichte» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Hermann Hesses wundersame Geschichte»

Обсуждение, отзывы о книге «Hermann Hesses wundersame Geschichte» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x