Maren Bohm - Hermann Hesses wundersame Geschichte

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Hermann Hesses wundersame Geschichte: краткое содержание, описание и аннотация

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Bernd und Karla befinden sich beide in einer Existenzkrise und beschließen als Ausweg, etwas Verrücktes zu tun: Sie fälschen einen Roman von Hermann Hesse, und zwar einen zweiten Teil von «Narziß und Goldmund».
Das Fälschen der Erzählung ist das eine – das andere ist die Konstruktion einer plausiblen Story über das ›verschollene‹ Manuskript, die den kritischen Verleger und die Experten überzeugt. Es gilt zu klären: Warum hat Hesse das Manuskript nicht selbst veröffentlicht? Wie sind Bernd und Karla an das Manuskript gekommen? Die Fragen weisen in die Zeit zwischen 1933 und 1936 und Hesses Stellung in Deutschland, die Narziß' Position im Hinblick auf die Pogrome seiner Zeit ganz ähnlich is

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Narziß verstand Goldmunds Aufbruch, er kam plötzlich, aber nicht unerwartet. Es war genau das, was Narziß vorausgesagt und liebend gewollt hatte. Das Ziel war erreicht, Goldmund hatte sich frei gekämpft und nun war ihm die Entscheidung in den Schoß gefallen, indem er auf einer sommerlichen Wiese eingeschlafen war und als er erwachte, ein schönes Weib seinen Kopf in ihrem Schoß hielt und ihm ihr Geheimnis verriet. Narziß konnte so etwas wie Neid nicht ganz unterdrücken, nicht Neid auf Goldmunds Erlebnis mit einem Weibe, sondern auf seine blühende Glückseligkeit. Und dazu erfüllte ihn, ganz wider seinen Willen, Traurigkeit. Goldmunds Beteuerung, wie sehr er Narziß liebe, half nicht darüber hinweg, daß Narziß traurig über des Freundes Fortgehen war, daß ihm das Herz schwer war und ihm nichts anderes blieb als den Freund zu bitten, ihn nicht zu vergessen, eines Tages wiederzukommen. Sich an seine frühere überlegene Stellung erinnernd, forderte Narziß den Freund auf:

»Wenn es dir einmal schlecht geht, amice, so komm zu mir oder rufe mich. – Leb wohl Goldmund. Gott sei mit dir!«

Danach gab es nichts mehr zu sagen. Die Nacht brach herein. Narziß schloß die Zelle hinter sich und ging die steinernen Platten zur Kirche, fühlte die liebenden Augen Goldmunds auf sich gerichtet, wie er seinem Freunde nachblickte, bis er Narzißens nicht mehr ansichtig ward, um dann aus dem Kloster fortzueilen, dem lockenden Ruf eines Weibes zu folgen und womöglich nimmer mehr zum Kloster zurückzukehren.

Er selbst aber betrat die düstere, die finstere Kirche, deren Schwärze ihn umfing. Narziß durchschritt das hohe Gewölbe, das er kaum erahnen konnte. Doch während er auf den von zwei Kerzen spärlich erhellten Altar zuging, hörte er zum ersten Mal, wie seine Sandalen auf den harten Steinfliesen klappten. Vor dem Gekreuzigten kniete er nieder, willens, sich wie in den vergangenen Wochen der strengsten Schule des Gehorsams zu unterziehen, nichts Weltliches zu denken, nichts Weltliches zu fühlen. Er war willens, aber nicht bereit, nicht mehr bereit, wie er mit Erschrecken feststellte. Er mußte nachdenken, er mußte sich Rechenschaft ablegen über das, was geschehen war.

Eben noch war er in der Büßerzelle im Inneren des Klosters auf dieser harten Pritsche gelegen, todmüde von den strengen Exerzitien, dem Fasten, den Nachtwachen, in einer Versunkenheit befangen, daß seine Augen nichts sahen. Leise war Goldmund eingetreten, um Abschied zu nehmen. Ja, Narziß biß sich auf seine schmalen Lippen, er hatte Goldmund unnützerweise gefragt, ob sein Vater oder eine Botschaft von ihm da sei. Wie konnte er eine solche Frage stellen, nachdem er es war, der in Goldmund den Willen erweckt hatte, nimmer mehr zu seinem engstirnigen, schuldeinflößenden Vater zurückkehren zu wollen, unter dessen Bann der Freund seine Kindheit vergessen hatte. Er war es doch, der Goldmund die Augen geöffnet hatte, daß seine Herkunft eine mütterliche, daß sein Leben im Kloster und sein Streben nach mönchischem Leben ein Irrtum war, daß es vielmehr seine Bestimmung sei, außerhalb des Klosters dem lockenden Ruf der Mutter zu folgen. Wie oft hatte er Goldmund zu verstehen gegeben, daß sie ganz und gar gegensätzlich seien, es nicht ihr Ziel sei, ineinander überzugehen, sondern einander zu erkennen als des anderen Gegenstück und Ergänzung. Er hatte Goldmund geführt, hatte ihn kleiner Goldmund genannt. Aber der Goldmund, der zu ihm in die Büßerzelle getreten war und nach dem Weibe roch, der gekommen war, um Abschied zu nehmen und in die Welt hinaus zu gehen, der war ein Mann geworden. Die Zeit der Abhängigkeit war vorbei, er brauchte ihn nicht mehr. Goldmund hatte eine Stufe des Lebens, der Entwicklung durchschritten und war in eine neue Stufe eingetreten.

Und er selbst, Narziß? Hatte er eine neue Stufe der Erkenntnis, des Geistes erreicht? Hatte Goldmund aus seinen Worten etwa herausgehört, wie schwer ihm dieser Abschied fiel: ›Es ist plötzlich gekommen. Aber es ist das, was ich erwartet habe. Ich werde viel an dich denken. Du wirst mir fehlen, amice.‹

Und um seine eigene Abhängigkeit zu überdecken, hatte er hinzugefügt: ›Kann ich etwas für dich tun?‹

Narziß gestand es sich ein, er blieb in kühler Einsamkeit zurück.

Narziß fühlte diese Leere, den kalten steinernen Boden, seine Knie schmerzten, obgleich er es gewohnt war, den Schmerz abzutöten. War es wirklich nur sein einziges Ziel gewesen, Goldmund zu sich selbst zu führen? Es war doch wohl so, wie Narziß sich eingestand, was er ohnehin die Zeit gewußt hatte, Goldmund mußte gehen, weil er für ihn eine Gefahr war, die Gefahr, sich zu verlieben. Er durfte sich nicht erlauben, nur einen Augenblick im Sinnlichen zu verweilen. Ihm war Lieben nur in der einzigen, der höchsten Form erlaubt. Darum mußte Goldmund fort. Der Gedanke war so hart, daß Narziß selbst aufschreckte, den demütig auf den Boden gerichteten Blick hob und die Augen auf den Jesus am Kreuz richtete, ihn, der von den beiden Kerzen erleuchtet wurde, betrachtete. Wie oft hatte er jede Nacht vor diesem Jesus gekniet, und doch hatte er ihn nie gesehen. Nimmer war ihm bisher das lockige, lange Haar, der nur mit einem Lendenschurz bedeckte muskulöse Körper, das männliche Gesicht aufgefallen. Nimmer hatte er, während er sich selbst fast zu Tode hungerte, daran gedacht, daß Jesus gegessen und Wein getrunken hatte, und während er selbst auf einer schmalen harten Pritsche lag, da hatte der Herr durchaus ein weiches Kissen nicht verschmäht, auf das er sein edles Haupt legen konnte. Doch während dieses alles letztlich Nebensächlichkeiten waren und als solche abgetan werden konnten, so doch nicht dies, Jesus hatte geliebt. Jesus hatte einen Lieblingsjünger. Narziß wurde es flammend bewußt und er murmelte unwillkürlich die Sätze aus dem Johannesevangelium: Einer von den Jüngern, den Jesus liebte, lag zu Tisch an der Brust Jesu. Jesus, der von sich sagte: Der Vater und ich sind eins, erlaubte sich zu lieben! Es zerriß Narziß’ Brust. Er mußte dies aushalten, wenn er der Wahrheit dienen wollte. Und noch eine weitere Bibelstelle drängte sich ihm auf, schnürte ihm die Luft ab: Jesus sagt sterbend am Kreuz: Als nun Jesus die Mutter sah und den Jünger, den er liebte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn.

Er aber hatte Goldmund hinausgeschickt, die Mutter zu finden. Nicht die Frau, die Goldmund geboren und kurze Zeit später den Mann und ihr Kind verlassen hatte, sondern die Mutter als die entgegengesetzte Kraft zum Geist, die Mutter, die das Leben gibt und es nimmt, die Urmutter. Er hatte Goldmund vorausgesagt, daß dessen Leben schöner, aber auch schwerer sein werde als seines. Was aber bedeutete schwerer? Jetzt noch war es Sommer, wie aber würde Goldmund den Winter durchleben, heimatlos, dem Frost, der Kälte, dem Hunger ausgesetzt? Wovon sollte er sich überhaupt ernähren? Und wenn er zu etwas Geld gekommen wäre, was bewahrte ihn davor, überfallen, ausgeraubt und ermordet zu werden. Mit einem oder zwei Banditen würde er es wohl aufnehmen können, nicht aber mit einer Überzahl. Trug er nicht die Verantwortung, wenn Goldmunds Leben sich nicht von Stufe zu Stufe weiter entwikkeln könnte, weil er zum Krüppel geschlagen oder ermordet worden wäre. Heiter, durchtränkt von beseeltem Liebes- und Sinnenglück hatte Goldmund ihn verlassen – aber dann? Nein, er sah Goldmund nicht solcherart sterben. So nicht! Aber könnte es nicht sein, dass er sich darin irrte, daß es seine Bestimmung sei, das Schicksal eines Menschen erkennen und in die Zukunft schauen zu können? Hatte nicht Abt Daniel recht, wenn er ihn mahnte, nicht zu sehr auf seine Gesichte zu vertrauen?

Die Kirchentür wurde laut aufgerissen und schwang dann wieder krachend ins Schloß. Schritte näherten sich und klangen erbost und triumphierend auf den harten Steinplatten.

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